Friedenauer Lokal-Anzeiger:

Friedenauer Lokal-Anzeiger (Public Domain) Ausgabe 16.1909 (Public Domain)

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Freier Zugang: Das Werk ist uneingeschränkt verfügbar.

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Public Domain - gemeinfrei: Dieses Werk wurde als frei von bekannten urheberrechtlichen Einschränkungen identifiziert, einschließlich aller verwandten Schutzrechte. Sie dürfen das Werk kopieren, verändern, verbreiten und aufführen, sogar zu kommerziellen Zwecken, ohne um Erlaubnis bitten zu müssen. Weitere Informationen finden Sie in den Nutzungshinweisen.

Bibliografische Daten

Inhaltsverzeichnis: Friedenauer Lokal-Anzeiger (Public Domain) Ausgabe 16.1909 (Public Domain)

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Zeitschrift

Titel:: Friedenauer Lokal-Anzeiger : unparteiische Zeitung für Bln.-Friedenau und den Friedenauer Ortsteil von Schöneberg

Weitere Titel:: Friedenauer Zeitung

Erschienen:: Berlin: [Verlag nicht ermittelbar] 1920

Digitalisierung:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Erscheinungsverlauf:: 1. Jahrg., Nr. 73 (1. Dezember 1894)-3. Jahrg., Nr. 104 (30. Dezember 1896); 5. Jahrg., Nr. 1 (4. Januar 1898)-Jahrg. 27, Nr. 171 (30. Juli 1920)

Fußnote:: Titelzusatz bis Nr. 81 (7. Oktober 1896): amtliches Publikations-Organ des Amts- und Gemeinde-Vorstandes von Friedenau; Titelzusatz Nr. 82 (10. Oktober 1896)-Nr. 104 (30. Dezember 1896): amtliches Verkündigungs-Organ des Amts- und Gemeinde-Vorstandes von Friedenau; Titelzusatz Nr. 1 (4. Januar 1897)-Nr. 3 (7. Januar 1899): amtliches Verkündigungs-Blatt des Amts- und Gemeinde-Vorstandes von Friedenau

ZDB-ID:: 2884738-6

Frühere Titel:: Lokal-Anzeiger für Friedenau

Spätere Titel:: Schöneberg-Friedenauer Lokalanzeiger

Berlin:: B 1 Allgemeines: Zeitungen

Dewey-Dezimalklassifikation:: 943 Geschichte Deutschlands

Sammlung:: Berliner Orte, Architektur, Stadtentwicklung, Wohnen; Berliner Zeitungen, Zeitschriften

Copyright:: Public Domain / Gemeinfrei

Zugriffsberechtigung:: Freier Zugang

Band

Erschienen:: 1909

Sprache:: Deutsch

Digitalisierung:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Fußnote:: Nr. 173, Nr. 204, Nr. 214 und Nr. 260 nicht digitalisiert

Berlin:: B 1 Allgemeines: Zeitungen

Dewey-Dezimalklassifikation:: 943 Geschichte Deutschlands

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-9903837

Standort der Druckausgabe:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Copyright:: Public Domain / Gemeinfrei

Zugriffsberechtigung:: Freier Zugang

Sammlung:: Berliner Orte, Architektur, Stadtentwicklung, Wohnen; Berliner Zeitungen, Zeitschriften

Ausgabe

Titel:: Nr. 32, 07.02.1909

(Keiedenarrer Unparteiische Zeitung für kommunale und bürgerliche Angelegenheiten. kezugspreis bei Abholung aus der Geschäftsstelle. Rhnnitr. 15. 1.50 M. vierteljährlich; durch Boten ins Haus gebracht oder durch die Post bezogen 1,80 M., monatlich 60 Pf. Besondere jfeden sÜittwoch; CQit;blatt „Seifenblasen". femTprecher: Nr. ,ry. Erscheint täglich aöends. Zeitung.) Organ für den Kriedenauer Ortsteil von Zchöneberg und Zerirksverein Züdmeft. Beilagen Anzeigen Jecken Sonntsg: werden bis 1 Uhr mittags angenommen, rleiif Tr+i^ Preis der 6 gespaltenen Zeile oder deren Blatt«* für deutsche ylauen. Raum 30 Pf. Die Reklamezeile koste, 75 Pf. Belagnummcr 10 Pf. Truck und Verlag von Leo Schultz, Friedenau. Geschäftsstelle; Rbetnstr. 15. fmiTprecher: Nr. 129. Kr. 116. Friedenau, Dienstag, den 18. Mai 1909 16. Iahrg. Kepefchen. letzte Nachrichte«. Berlin. Heute Vormittag verübte eine etwa 6b Jahre alle Dame, Frau Limbach, Selbstmord, indem sie sich vom Dachboden ihres Wohnhauses Nachodstr. 27, in den Hof hinabstürzte, wo sie auf der Stelle tot liegen blieb. Frau Limbach war verwitwet und bewohnte eine kleine Wohnung im Gartenhaus. Ueber die Gründe der Tat ist nichts bekannt. Halle a. S. Karl Delius, der Direktor der Halleschen Straßenbahn, ist in der vergangenen Nacht gestorben. Unter seiner Leitung wurde der erste elektrische Straßen- bahnbetrieb in größerem Umfange in Deutschland ins Werk gesetzt. Heidelberg. Das astro-physikalische Institut auf dem Königsstuhl verzeichnete heule Vormittag ein gewaltiges etwa 9000 Kilometer entferntes Erdbeben, dessen Verlauf längere Zeit währte. Der Beginn des Bebens erfolgte um 9 Uhr 15 Min., das Hauptbeben wurde um 9 Uhr 26 Min. angezeigt, das Ende erfolgte erst gegen 11 Uhr. Mannheim. Im Hause Kleinfeldstr. 35 fand man gestern früh den 35 jährigen Glasarbeiter Wilhelm Pfeil- sticker tot im Bette auf. Eine Stecknadel war ihm in die rechte Schläfe gedrückt. Ob Selbstmord oder Verbrechen vorliegt, ist noch nicht festgestellt. Lemberg In Sianki wurde der Postdireklor Ritter von Madeyski in seinem Amttzlokal von unbekannten Tätern überfallen und durch Beilhiebe ermordet. Es scheint sich um ein Rachakl zu handeln, da die Postkasse völlig unberührt blieb. Agram. Im hiesigen Militärprooiant - Magazin brach gestern Großfeuer aus. durch daS große Vorräte ver nichtet wurden. Konstantinopel. Generalleutnant Hadi Pascha, der mehrere Jahre in der preußischen Garde gedient hat, ist zum Kommandeur der Truppen in Saloniki an Stelle Mahmud Schefkat Paschas ernannt worden. — Das Kriegsgericht verurteilte den Kommandeuer der kaiserlichen Palastgarde Marschall Tahir Pascha zum Tode. Konstantinopel. Ein kaiserliches Jrade soll heute erscheinen, in welchem Generaloberst von der Golz- Pascha mit der Reorganisation der türkischen Armee be traut wird. Allgemeines. [].) Am HimmelsfahriStage. nächsten Donnerstag. 20 Mai, werden zur Entlastung der Personenzllge die folgenden Bedarfszüge gefahren werden: II. Vorzug 205 von Berlin, Steltiner Bahnhof, nach Gransee (Abfahrt von Berlin 5.39 früh); Vorzug 711 von Berlin noch Sletiin (Abfahit von Berlin, Stettiner Bahnhof 5.57 früh), Eilzug 63 von Berlin nach Stellin (Abfahrt von Berlin. Stelliner Bahnhof 8.00 Vormittags). Llachtgeheimttisse. Roman von K. Orth. 2 g 'Jlatknd »«loten) * „Daß ich eine Närrin wäre, dir meine Geheimnisse preis eben? — Aber du leugnest es nicht — »licht wahr? — d ich kann mir auch recht gut vorstelleu, wie cs zugegangen Die feine Dame machte sich aus Langeweile das Ber- iqeil ein bißchen mit zu dir kokettieren, und weil du em- ja genug warst, es sür Ernst zu nehmen, wurde ich dir einem Male zu ungebildet und zu wenig fein. Auch mein »iperament gefiel dir nicht mehr, nachdem dich die andere mit >r berechneten Kälte zu stacheln gewußt hatte. Aus so fenw irststücke, um die Männer zu ködern, habe ich mich freilich "Srouflt" fiel er ihr in die Rede. „Ich will nicht, - 'du in solchen 'Ausdrücken von einer Dame sprichst, die 1 zu hoch über dir steht, als daß deine Beschimpfungen E Mst'eüleni'sprühenüen Blick sah sie ihn an. Ihre Nasen- >el bebten. Seine Zurechtweisung mußte sie getroffen haben . ein Peitschenhieb. „Meinst du ?" fragte sie mit schneiden, r Hohn ,/Steht sie wirklich so hoch über m.r - d.e “tSÄS-t" -b er sie derschlaaen wollte, denn sie hatte das vergiftete Dolchmesser 's tabues mitten in die schmerzende Wunde gebohrt, die seit Wochen zu dem unglücklichsten aller Menschen machte. "cbe wohl!" sagte er, sich mühsaul beherrschend, mit er klingender Stimme. „Wir haben nach diese», nichts ».ehr ^Noch Auma"tlmllammette sie ungestüm seinen 'Arm. „Höre h a» Her,nanu! Ich bin nicht hierhergekommen um dich kränken oder um dir Vorwürfe zu machen. Deenn ich getan habe, so trägst du selbst die schuld daran, weil du Lokales. 'iiachdrack unserer o-Originalarükel nur mit Quellenaagade ^eiiaiie:) o Von den westlichen Untergrundbahnen schreitet der Bau der Schöneberger Schnellbahn rüstig vor wärts. während die Verhandlungen zwischen Schöneberg, Charlottenburg und Wilmersdorf gegenwärtig auf den toten Punkt angekommen zu sein scheinen. Bezüglich der Motzstraße ist wenigstens zwischen Schöneberg und Char lottenburg eine Einigung dahin zustande gekommen, daß Schöneberg seine Trace dort unbehindert bauen kann. In der Mogstraße wurden — in Groß-Berlin wohl zum ersten Male — die Stroßenbahngleise auf den Bürgersteig gelegt, sodaß für die Fußgänger nur an den Häusern entlang ein Streifen von kaum einem Meter Breite verbleibt. Zwischen diesen Steg und den Gleisen der Straßenbahn wird eine Barriöre von unbehobelten Dachlatten aufgestellt, an denen man sich sehr bequem Holzsplitter in die Hände und außer dem noch die Kleider zerreißen kann. Besonders der Damengarderobe droht dort ernstliche Gefahr. Daß die Anwohner und von diesen die Ladeninhaber gerade nicht von diesen Zuständen entzückt sind, kann man sich lebhaft vorstellen. Auf lange Zeit wird der Verkehr von der einen zu andern Straßenseite fast ganz unterbunden. Die Bewohner der Münchenerstraße können davon aus unlieb samer Erfahrung ein Trauerlied singen. Wenn die Ge schäftsleute von der Untergrundbahn einen Vorteil zu er- waiten hätten, wäre das ein Trost für den bedeutenden Einnahmeausfall, den sie gegenwärtig erleiden. Sie be fürchten indessen mit Recht, daß nach der Betriebseröffnung der Untergrundbahn kaum neue Kunden aus Berlin zu ihnen kommen, wohl aber, daß ihre bisherige Kundschaft die bequeme Verbindung nach Berlin benutzen wird, um dort ihre Einkäufe zu machen. In diesen Kreisen ist der Entusiasmus für die neue Untergrundbahn bereits bis unter den Nullpunkt gesunken. Wie wir soeben erfahren, wollen Gruncwald und Schmargendorf versuchen, Anschluß an die Wilmersdorser Schnellbahn zu erlangen. Wilmers dorf steht dem vorläufig noch sehr kühl gegenüber. o DaS Verbot des Auf- und AbsteigenS während der Fahrt wird im Straßenbahnverkehr viel fach nicht beachtet und so werden wiederholt Wünsche nach Abschluß der Plattformen laut, die verhindern sollen, daß die Trittbretter betreten werden, solange der Wagen sich in Bewegung befindet. Derartige Perronverschlüsse hat man z. B. in Hannover, Barmen, Elberfeld, Köln, Hamburg rc.; Uber ihren Wert gehen aber die Meinungen weit auseinander. In der Regel sind es einfache Ketten, die auf den Haltestellen jedesmal ab- und angehakt werden, teils vom Personal, teils von den Fahrgästen. Für die vordere Plattform bedeutet diese Tätigkeit eine uner wünschte Mehrbelastung des Motorsühreis, der ^gewiß genug zu tun hat und nun auch noch für die „Schutz- kelle" verantwvltlich sein soll. Zum Glück nehmen ihn die Fahrgäste diesen Dienst willig ab und man mißt der Kelle überhaupt nur eine symbolische Bedeutung bei. So mich wie eine Verworfene behandelst. Mein Verbrechen gegen dich ist doch nur, daß ich dich liebe, daß ich es nicht ertragen kann, ohne dich zu leben. Bin ich nicht immer lieb und zärtlich mit dir gewesen? Kanlist du mir auch nur die kleinste Untreue vorwerfen? Seitdem du mich zum ersten Male geküßt hast, habe ich leinen anderen Plann angesehen und an keinen anderen gedacht als an dich, und ich schwöre dir, daß ich dich glücklich machen werde, so glücklich, wie du cs dir nur immer träumen kannst. Aber du darfst mich nicht verlassen, du darfst nicht — und du bringst es ja auch nicht übers Herz. Um dieses Mädchens willen, das einem anderen gehört, kannst du mich nicht verlassen wollen." Aber Biolcttas Beredsamkeit hatte keine Macht mehr über Hermann Ollendorf. Er duldete ihre Hand auf seinem Arm, weil er die Blicke eines langsam dahinschlendernden Spazier gängers auf sich gerichtet sah, und weil es ihm widerstrebte, diesem Fremden das Schauspiel einer dramatischen Eifersuchts szene zu geben. Doch der Ton seiner halblauten Erwiderung war von eisiger Kälte. „Wozu das alles, Violetta? 'Auch tvenn du deine ganze Natur abstreifen und dich zu einem Engel in Menschengestalt verwandeln könntest, würde» wir doch nicht glücklich werden. Ich bin eben in einem Irrtum geivesen, als ich geglaubt habe, dich zu lieben." Ihre Hand sank herab, und wohl eine Minute lang ging sie stilmm an seiner Seite weiter. Dann fragte sie plötzlich mit ganz verändertem Ausdruck: „Wann gedenkst du nach Berliit zurückzukehren? — Aber es ist ja ein Unsinn, daß ich dich darum bitte, es mir zu sagen, denn du bist natürlich viel zu feige, mir Auskunft über deine Absichten zu geben." „Ich werde nicht nach Berlin zurückkehren," erividerte er kurz — „niemals! Ich gedenlc überhaupt nicht in Deutsch land zu bleiben, sondern ins Ausland zu gehen — nach Amerika oder sonstivohin, >vo ich vergessen kann, >vas ich getan und erlebt habe, und wo ich vielleicht noch einmal ein branch- barer Mensch werden kann." ' Da unternahm sie einen letzten verzweifelten Versuch, ihn kommt es in jenen Städten nicht selten vor. daß auch, während der Wagen langsam fährt, gewandte Leute auf- und absteigen. In Großstädten, wie Berlin, mit ihrem gewaltigen Verkehr würde ein solcher Perronverschluß, selbst wenn er nur aus einer losen Kette bestände, ein Verkehrserschwernis sondergleichen darstellen und jedenfalls dürfte man die Bedienung dieser Schutzvorrichtung hier weder dem Wagenführer noch dem Schaffner aufbürden. Das Publikum wird aber schwerlich die Verantwortung für den jeweiligen Verschluß der Plattform übernehmen wollen. Das Berliner Polizei-Präsidium ist denn auch durchaus gegen die Einführung solcher Abschluß-Vorrichtungen, die neuerdings auch schon in Provinzstädten mit ihrem verhältnismäßig schwachen Straßenbahnverkehr für unnütz und überflüssig, wenn nicht gar für schädlich gehalten werden. Es kam dies kürzlich in einer Entscheidung des OberlandeSgerichts Zelle klar zum Ausdruck. In Hannover war nämlich ein Mann tödlich verunglückt, der, nachdem er die Verschlußkette der vorderen Plattform selbst los- gehakt hatte, beim Abspringen während der Fahrt zu Falle gekommen war. Das Gericht führte auch aus: Die Tat sache, daß an der Plattform keine Verschlußtür, sondern nur eine Kette vorhanden war, stehe allerdings mit der Genehmigungsurkunde im Widerspruch; die Vorschrift, daß beide Seiten der vorderen Plattform mit Schlußtüren ver sehen sein müßten, sei indes von vornherein nicht befolgt worden und die Aulsichtsbehörden hätten diesen Zustand gekannt und stillschweigend gebilligt. Damit sei nach An sicht des Reichsgerichts ein Verschulden der Straßenbahn ausgeschlossen, diese habe vielmehr durch das in allen Wagen angebrachte Verbot des AbsteigenS während der Fahrt das ihrige getan, um die Fahrgäste vor Gefahr zu bewahren. o Ueber die Einführung gleichmätziger Schul» geldsätze in Groß-Berlin fand auf Einladung der Stadt Berlin im Berliner Rathause eine Besprechung der Vertreter der Schuldeputationen von Berlin und den Vor ortgemeinden statt. Eine Uebereinstimmung wurde zunächst darin herbeigeführt, daß ein Unterschied für die Schulgeld sätze der einheimischen und auswärtigen Schüler bestehen bleiben müsse. Die Beratung weiterer Fragen wurde ver tagt. Auf jeden Fall ist zu hoffen, daß in den Schul geldsätzen der Gemeinden Groß-Berlins eine gewisse Ein stimmigkeit herbeigeführt werden wird. o 90 Prozent Gemeindesteuern ist die neueste „Konkurrenzklausel" der Vororte unter einander. Bekannt lich hat Wilmersdorf und Schöneberg den Einkommen- steuerzuschlag auf Kosten des überlasteten Grundbesitzrs um 10 Proz. ermäßigt, d. h. auf 90 Proz. herabgesetzt. Dieses Verfahren ist vom Bezirksausschuß gerügt worden, wodurch diese Gemeinden jetzt veranlaßt sind, ihre Steuereinnahmen umzuändern. Der Reichstag beriet nun gestern da? Ersetz für den unlauteren Wettbewerb, hierbei hat er leider ver gessen, diese „Steuerkonkurrenzklausel" mit einem Para graphen zu beehren. In dem Konkurrenzkampf der Vor- ortgemeinden zur Heranziehung solventer Steuerzahler durch zurückzugewinnen. „So nimm mich mit dir, Hermann! Und wenn du mich bis an das Ende der Welt führtest, ich verspreche dir, das; ich deine treue, fügsame Gcfihrtin sein und alle? mir dir teilen werde, wäre es auch die bitterste Not." Ohne in das leidenschaftliche Mädcheucniklitz zu blicken, daS ihm mit dem Ausdruck höchster, angstvollster Spannung zugekehrt war, schüttelte Hermann Ollendorf den Kopf. „Sollen wir vielleicht als Vagabunden durch die Welt ziehen oder glaubst du, daß mir mein Vater ein großes Vermögen mit ans den Weg geben wird ? Ich iverde ihm dankbar genug sein, ivenn er nur das Reisegeld für mich anstreibt." ,,O, wenn cs nichts iveiter wäre als daS. Auch wenn du nichts besäßest und nichts verdienen könntest, ich wurde doch immer Mittel finden, um uns vor dem Schlimmsten zu schützen." „'Aber ich ivill nicht, Violetta — ich will nicht! Frei will ich sein und losgelöst von all den Fesseln, die mich tiefer und tiefer hinabgezogen haben. Ich will meine Spuren hinter mir verwischen, daß niemand mich ivieder anfsindcn kann. 9Jiit dem Augenblick, wo ich meinen Fnß auf das Schiff setze, soll der Hermann Ollendorf, den du gekannt hast, ein verschollener, ein toter Mann sein. Gib dich doch endlich darein! Es ist ja fo blutwenig, was du damit verlierst." Sie verschmähte es, ihm auf die letzten Worte etwas zu erwidern. Aber sie machte nun auch keinen Versuch mehr, sich ihm aufzudrängen. „Es ist also dem jener Entschluß? lind du willst nicht einmal abwarten, bis die Dame deines Herzens wieder gesund geworden ist?" „Also auch darüber hast du dich unterrichtet?" „Ich habe es zufällig in der Zeitung gelesen, daß sie vor Schreck über den Einbruch und das übrige krank geworden ist. Wenn du sie über alle Blaßen lieb hast, wirst du doch ivohl wenigstens so lange Hierbleiben, bis bu Gewißheit darüber hast, ob sie mit dem Leben davonkommt." (Fortsetzung folgt.)Kein Volltext zu diesem Bild verfügbar.

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