Die soziale Lage der arbeitenden Klassen in Berlin

Hirschberg, Ernst

Bibliographic data

Monograph

Author:: Dickie, James Francis

Title:: In the Kaiser's Capital

Publication:: New York: Dodd, Mead and Company, 1912

Language:: English

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2024

Scope:: 315 Seiten

Note:: "History of the American Church in Berlin" im Anhang

Keywords:: Berlin ; Geschichte 1871-1918 ; Kultur ; Aufsatzsammlung ; Aufsatzsammlung

Berlin:: B 184 Kulturgeschichte: 1800 -1918

DDC Group:: 900 Geschichte

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15493784

Collection:: History,Cultural History

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 184/132

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: Chapter VIII. Adolph Stoecker

134 Politische Kämpfe hindern die Bildungsbestrebungen. So zeigen sich die Einrichtungen für die Bildung der arbeitenden Klassen verschiedenartig und zahlreich, man könnte sagen zahlreicher, als das Bildungsbedürfnis dieser Klassen leider fordert. Wenigstens ist es eine auffallende Erscheinung, dass nicht nur die von sogenannter „bürgerlicher“ Seite dargebotenen Einrichtungen von den Arbeitern verhältnismässig wenig be- nutzt werden, sondern auch die von ihnen selbst geschaffenen und geleiteten. Die Gründe für diese Erscheinung sind einmal in der langen Arbeitszeit, den weiten Wegen, dann in dem unseligen Misstrauen begründet, welches die arbeitenden Klassen wenigstens gegen die Wohlfahrtsbestrebungen von ‚bürgerlicher Seite be- herrscht, aber hauptsächlich in dem lebhaften politischen Leben und Treiben, welches die freie Zeit der Arbeiter beansprucht, die überhaupt noch für das über ihr eigenes Ich und das ihrer Familie Hinausgehende Interesse haben, und welches leider auch die an und für sich nicht politischen Bestrebungen wie Bildung, Versicherungswesen, Arbeitsnachweis durchsetzt und damit schliesslich auch zersetzt und zur Auflösung bringt. Ver- bitterung und Verbissenheit sind eben ein schlechter Nährboden für idealere Bestrebungen, und agitatorische Wirtschafts- und Interessenpolitik stehen den $elbstlosen Bemühungen um Ver- breitung der Volksbildung überall entgegen. Es wird wohl eine friedlichere Zeit sozialer Ruhe abgewartet werden müssen, ehe das wichtige und versöhnende Kulturmittel der Bildung und Fortbildung in der arbeitenden Klasse Berlins Wurzel schlagen kann. Vereine überhaupt 137 850 Mark zur Verfügung, darunter an den Aktien- Verein des Zoologischen Gartens 12 000, Aquarium 8000, Zentral-Verein für Arbeitnachweis 5000, Wärmehallen 3000, Fröbel- Verein 4500, Kinderschutz -Verein 2000, Krippen-Vereine 500, Verein zur Speisung armer Kinder u. s. w. 3000, zur Beförderung der Klein - Kinderbewahr- anstalten 3000, Pestalozzi- Fröbelhaus 1000, Volkskindergarten 4000, Mädchenhort 1500, Kinderhort 4000, Jugendschutz 500, Kinderheil- stätten an Seeküsten 8000, Letteverein 1000, Verein für Knabenhand- arbeit 1800, Gesellschaft Urania 6000, Humboldt-Akademie 500 Mark u. s, f. Ausserdem beträchtliche einmalige Subventionen.

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