25 Jahre sozialdemokratischer Arbeit in der Gemeinde

Hirsch, Paul

25 Jahre sozialdemokratischer Arbeit in der Gemeinde / Hirsch, Paul (Public Domain)

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Monografie

Verfasser:: Hirsch, Paul

Titel:: 25 Jahre sozialdemokratischer Arbeit in der Gemeinde : die Tätigkeit der Sozialdemokratie in der Berliner Stadtverordnetenversammlung / auf Grund amtlicher Quellen geschildert von Paul Hirsch

Weitere Titel:: Fünfundzwanzig Jahre sozialdemokratischer Arbeit in der Gemeinde

Erschienen:: Berlin: Buchhandlung Vorwärts (Hans Weber), 1908

Sprache:: Deutsch

Digitalisierung:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2023

Umfang:: IX, 552 Seiten

Berlin:: B 763 Staat. Politik. Verwaltung: Parteien

Dewey-Dezimalklassifikation:: 320 Politik

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15482750

Sammlung:: Staat, Politik, Verwaltung, Recht

Standort der Druckausgabe:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Signatur:: B 763 SPD 77

Copyright:: Public Domain / Gemeinfrei

Zugriffsberechtigung:: Freier Zugang

Kapitel

Titel:: Vierter Abschnitt. Wohnungspolitik

Vierter Abschnitt. Wohnungsvpolitik. Zu den niederträchtigsten Verdächtigungen, deren sich die politischen Begner im Kampfe gegen die Sozialdemokratie bedienen, gehört die Behauptung, die Führer der Partei tun nicht nur nichts, um das Wohnungs- elend der minderbemittelten Klassen zu beseitigen, sondern sie legen diesem Streben sogar absichtlich Hindernisse in den Weg, um die Arbeiter in die Wirtshäuser zu treiben, wo sie den sozialdemokratischen Agitatoren in die Arme fallen. So richtete z. B. Lechler auf der Generalversammlung des Vereins Arbeiterheim am 21. Oktober 1898 mit Rücksicht darauf, daß die Arbeiterführer bis jetzt für eine durchgreifende Wohnungsfürsorge nicht eingetreten seien, an alle konservativen Elemente, die Regierungen an der Spitze, die Aufforderung, diese Fürsorge sich angelegen sein zu lassen. „Der Staat hat in der Zeit des allgemeinen Wahlrechts ein ganz eminentes Interesse daran, daß seine Wahlberechtigten nicht durch Verkümmerung so zweifellos begründeter Lebensansprüche, wie eine menschenwürdige Wohnung, entweder abgestumpft oder hoffnungslos einer Umsturzpartei in die Arme getrieben werden. Ihre Stimmung äußert sich bei jeder Wahl durch den Stimmzettel. Die Sozialdemokratie hat sich bisher noch niemals ernstlich um die Wohnungsfrage gekümmert, obgleich sie eine nationale Wohnungsreform doch schwerlich unter die kleinen Palliativ— nittel rubrizieren köͤnnte. Warum nicht, da es sich doch dabei in der Hauptsache um eine Besserstellung der eigenen Genossen handelt? Ist nicht der Grund darin zu suchen, daß gesund und behaglich wohnende Familienväter für das Endziel nicht so leicht zu haben wären als andere, die aus Mangel eines gemütlichen Heims ihre Erholung und Zerstreuung im Wirtshaus suchen müssen?“ Auf solche „Argumente“ einzugehen, lohnt nicht der Mühe. Wer auch nur oberflächlich die sozialdemokratische Literatur kennt, der weiß, wie wenig innere Berechtigung Angriffe dieser Art haben, von der darin zum Ausdruck kommenden Gesinnung ganz zu schweigen. In der Tat hat die Sozialdemokratie, wie u. a. die vortreffliche Engelssche Artikelserie im Volksstaat“ aus dem Jahre 1872 beweist, schon frühzeitig und recht ein⸗ gehend zu dieser wichtigen Frage Stellung genommen, allerdings in anderem Sinne als gewisse bürgerliche Wohnungsreformer, die das beste Mittel zur Lösung der Wohnungsfrage darin erblicken, daß sie bei Kommunalwahlen gemeinsame Sache mit den Hausagrariern gegen die Sozialdemokraten machen. Es dürfte nicht ohne Interesse sein, daran zu erinnern, daß sich die Berliner Sozialdemokratie zu wiederholten Malen, noch bevor sie eine eigene

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