Memoiren der Königlich Preußischen Prinzeß Friederike Sophie Wilhelmine, Markgräfin von Bayreuth, Schwester Friedrichs des Großen

Wilhelmine Friederike Sophie, Brandenburg-Bayreuth, Markgräfin

Memoiren der Königlich Preußischen Prinzeß Friederike Sophie Wilhelmine, Markgräfin von Bayreuth, Schwester Friedrichs des Großen / Wilhelmine Friederike Sophie, Brandenburg-Bayreuth, Markgräfin (Public Domain)

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Bibliografische Daten

fullscreen: Memoiren der Königlich Preußischen Prinzeß Friederike Sophie Wilhelmine, Markgräfin von Bayreuth, Schwester Friedrichs des Großen / Wilhelmine Friederike Sophie, Brandenburg-Bayreuth, Markgräfin (Public Domain)

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Monografie

Verfasser:: Wilhelmine Friederike Sophie, Brandenburg-Bayreuth, Markgräfin

Titel:: Memoiren der Königlich Preußischen Prinzeß Friederike Sophie Wilhelmine, Markgräfin von Bayreuth, Schwester Friedrichs des Großen : vom Jahre 1709-1742 : fortgeführt bis zum Jahre 1758 / von ihr selbst geschrieben

Ausgabe:: Elfte Auflage

Erschienen:: Berlin: Verlag von Hermann Barsdorf, 1908

Sprache:: Deutsch

Digitalisierung:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2023

Umfang:: 240, 230 Seiten

Berlin:: B 252 Biographie: Einzelbiographien und Familienbiographien

Dewey-Dezimalklassifikation:: 920 Biografie, Genealogie, Heraldik

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15484033

Sammlung:: Berlinerinnen, Berliner

Standort der Druckausgabe:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Signatur:: B 252 Wilhelm 1:1,2

Copyright:: Public Domain / Gemeinfrei

Zugriffsberechtigung:: Freier Zugang

Kapitel

Titel:: Text

Der Herzog von Holstein führte mich bald darauf an meinen Wagen, in welchem sich meine Hofmeisterin und Prinz Heinrich befanden. Abends kamen wir glücklich bis Klosterzina, von wo ich am anderen Morgen in aller Frühe wieder abreiste. Man hatte eine trächtige Stute an meinen Wagen gespannt, kaum hatte ich zwei Stationen zurückgelegt, so stürzte das Tier, der Wagen ging über sie und ward umgeworfen. Wir hatten mit sehr vorsichtigen Leuten zu tun, die irgendeine Entführung befürchtet haben mochten, denn es befanden sich zwei geladene Pistolen im Wagen, und außer⸗ dem noch ein paar sehr schwere Koffer, die weder Wechsel noch Geld enthielten. Diese ganze Cadung fiel mir, ohne mir den ge⸗ ringsten Schaden zu tun, auf den Leib. Meine Hofmeisterin schrie ohne Aufhören wie ein gerichteter Sünder: o mein Gott und Heiland, erbarme dich meiner. Ich fragte sie: ob sie sich wehe getan hätte? Sie antwortete verneinend und fuhr fort zu schreien. Prinz Heinrich war aus dem Wagen gesprungen, und ich hatte wohl gesehen, daß er nicht verletzt war. Der ganze Auftritt war so komisch, daß ich, beladen wie ein Maulesel mit all meinem Gepäck, doch vor Cachen fast erstickte. Endlich zog man mich mit aller ersinnlichen Mühe aus dem Wagen hervor, meine Ceute waren aber so erschrocken, daß sie mich aus lauter Albernheit hundert Schritte weit von dort auf ein mit Eis und Schnee bedecktes Feld trugen und stehen ließen. Aus Furcht zu fallen, konnte ich auf dem glatten Boden keinen Schritt wagen, dachte also wirklich das Schicksal von Cots Weib zu haben, da es aus Sodom ausging, um zu einer Eissäule zu frieren, glücklicherweise kamen aber die Wagen meiner Hofdamen und Kapaliere an, um dieses Wunder zu verhindern. Ganz erschrocken liefen meine Damen auf dem ganzen Felde umher und schrien: wo ist aber Ihre Königliche Hhoheit ? — Ich antwortete ihnen vergeblich, sie waren so verwirrt, daß sie

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