Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung: Band 1

Friedenauer Lokal-Anzeiger (Public Domain) Ausgabe 17.1910 (Public Domain)

Zugriffsbeschränkung

Freier Zugang: Das Werk ist uneingeschränkt verfügbar.

Nutzungslizenz

Public Domain - gemeinfrei: Dieses Werk wurde als frei von bekannten urheberrechtlichen Einschränkungen identifiziert, einschließlich aller verwandten Schutzrechte. Sie dürfen das Werk kopieren, verändern, verbreiten und aufführen, sogar zu kommerziellen Zwecken, ohne um Erlaubnis bitten zu müssen. Weitere Informationen finden Sie in den Nutzungshinweisen.

Bibliografische Daten

fullscreen: Friedenauer Lokal-Anzeiger (Public Domain) Ausgabe 17.1910 (Public Domain)

Zugriffsbeschränkung

Freier Zugang: Das Werk ist uneingeschränkt verfügbar.

Nutzungslizenz

Public Domain - gemeinfrei: Dieses Werk wurde als frei von bekannten urheberrechtlichen Einschränkungen identifiziert, einschließlich aller verwandten Schutzrechte. Sie dürfen das Werk kopieren, verändern, verbreiten und aufführen, sogar zu kommerziellen Zwecken, ohne um Erlaubnis bitten zu müssen. Weitere Informationen finden Sie in den Nutzungshinweisen.

Mehrbändiges Werk

Verfasser:: Friedländer, Hugo

Titel:: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung : Darstellung merkwürdiger Strafrechtsfälle aus Gegenwart und Jüngstvergangenheit / nach eigenen Erlebnissen von Hugo Friedlaender ; eingeleitet von Dr. Sello

Beitragende:: Sello, Erich

Erschienen:: Berlin: Hermann Barsdorf Verlag 1920

Digitalisierung:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2022

Berlin:: B 816 Recht. Justiz: Kriminalität. Kriminalfälle. Prozesse

Dewey-Dezimalklassifikation:: 340 Recht

Copyright:: Public Domain / Gemeinfrei

Zugriffsberechtigung:: Freier Zugang

Band

Titel:: Band 1

Erschienen:: 1910

Sprache:: Deutsch

Digitalisierung:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2022

Umfang:: VI, 242 Seiten

Berlin:: B 816 Recht. Justiz: Kriminalität. Kriminalfälle. Prozesse

Dewey-Dezimalklassifikation:: 340 Recht

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15462332

Standort der Druckausgabe:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Signatur:: B 816/19:1

Copyright:: Public Domain / Gemeinfrei

Zugriffsberechtigung:: Freier Zugang

Sammlung:: Staat, Politik, Verwaltung, Recht

Vorwort

Verfasser:: Sello, Erich

Frie-eimer Likil-Aurriskr. (Keiedenauer Unparteiische Zeitung für kommunale und bürgerliche Angelegenheiten. Ke sondere Bezugspreis bei Abholung aus der Geschäftsstelle, Rheinstr. 15,1,60 M. vierteljährlich; durch Boten ins Haus gebracht oder durch die Post bezogen 1,80 M., monatlich 60 Pf. Decken sfiittwoch; dit|blatt „Seifenblasen' femlpretbtr: Hmt Bln.-UH. 2129. Erscheint täglich abends. Zeitung.) Organ für den Kriedenauer Ortsteil von Zchdneberg und Keürksverein Züdweft. Keilagen Anreizen ‘Jtdtn Sonntag: Blätter für deutsche frauen. Druck und Verlag von Leo Schultz, Friedenau. Geschäftsstelle: Rheinstr. 15. werden bis 1 Uhr mittags angenommen. Preis der 6gespaltenen Zeile oder deren Raum 80 Pf. Die Reklamezeile kostet 75 Ps. Belagnummer 10 Pf. sernlpreeber: Hmt Bln.-UU. 2129. Friedenau, Montag, den 13. Juni 1910. 17. Iahrg. Depeschen Letzte Nachrichten. Düren. Im Zuge Hiembach-Düren sprang gestern um 7 Uhr 32 Min. abends von der Station Kreutzau der zweitletzte Wagen vierter Klasse aus dem Gleis und fiel um. Mehrere Passagiere erhielten unbedeutende Verletzungen. Budapest. Durst und Hitze haben in dem alten dalmatinischen Bischofssitz Trau furchtbare Wirkung auf die Teilnehmer einer frommen Prozession ausgeübt. Die Sonne brannte furchtbar auf dem steinigen Weg. Nicht ein Tropfen Wafier war zu haben. Schließlich gelangte der Zug an die sogenannte „gelbe Quelle". Die halb verdursteten Prozessionsteilnehmer stürzten auf das Wasser. Der Wächter der Quelle, Peter Milko, warnte die Leute, da daS Wasser giftig sei. Als seine Warnungen nichts nutzten, suchte er sie mit Gewalt fernzuhalten. Die wahn sinnige Menge stach Milko nieder und trank von dem giftigen Wasser. Drei Personen waren auf der Stelle tot und elf liegen sterbend im Hospital. 50 ProzessionSteil- nehmer wurden wegen Mitschuld an der Ermordung des Quellenwächters verhaftet. Breslau. In dem v-Zug 101, der um 1 Uhr 40 Minuten in BreSlau eintrifft, geriet am Sonnabend zwischen Sagan und Liegnitz auf Station Modlau die Decke in einem Nichtraucherkupee 2. Klaffe in Brand. Zunächst versuchte man mit Hilfe eines Minimax-Feuerlöschers den Brand abzulöschen. Da der Schnellzug 73 dieselbe Stelle passieren mußte, setzte man den Zug aus ein anderes Gleis über. Hier wurde, wie die Schlesische Zeitung berichtet, mit Aexten die Decke zerstört und dann das Feuer gelöscht. Mit einer Verspätung von 20 bis 25 Minuten konnte die Reise fortgesetzt werden. BreSlau. Der Katasterkontrolleur Barth aus Groß- Wartenberg und ein Forstbeamter des Grafen von Reichen bach wurden, als sie mit VermeffungSarbeiten bei Groß- Schönwald beschäftigt waren, vom Blitz getroffen. Beide erlitten schwere Verletzungen. Lissabon. Ja der Stadt Clasa zog eine kirchliche Prozession durch die Straßen, als in der Hauptstraße plötzlich ein Balkon, auf dem etwa 200 Personen Platz genommen hatten in die Tiefe stürzte. Eine große Anzahl Menschen wurde unter den Trümmern begraben. Nach langen Arbeiten gelang eS, 4 Tote und 32 Verletzte zu bergen. Allgemeines. []o Wissenschaftliche Lehrer sollen in größerer Zahl zu Turnlehrern ausgebildet werden. Darauf fmüsse, so bemerkt der Kultusminister in einem an die Provtnzial-Schulkollegien gerichteten Erlasse, schon auf den Lehrerseminaren und Präparandenanstalten Bedacht genommen werden; denn ein gedeihliches Fortschreiten der allgemein als notwendig an- erkannten auf Steigerung der Volkskraft durch stärkere Be- tonung gesunder Leibesübungen gerichteten Bestrebungen hänge zu einem wesentlichen Teile mit von einer zweck- entsprechenden Ausbildung der angehenden Lehrer ab. Diese sollten nicht blos selbst gern und mit Erfolg turnen, spielen, schwimmen re., sondern auch befähigt werden, an- regenden Unterricht in solchen Leibesübungen zu erteilen. Solle dies Ziel aber erreicht werden, so müffe schon den Präparanden durch einen ihrer Eigenart angepaßten, frischen und planmäßigen Unterricht ein bestimmtes Maß von Fertigkeit angeeignet und besonders auch Freude an ge sunder körperlicher Betätigung in ihnen geweckt werden. Das könne aber nur durch besonders vorgebildete und be fähigte Lehrer geschehen, wie sie für die Kurse zur Aus bildung von Turnlehrern in der Kgl. Landesturnanstalt gewonnen sind. (Der nächste HalbjahrSkurS wird ansang Januar kommenden Jahres eröffnet werden). Der Minister wünscht auch zu wissen, an welchen Seminaren und Prä- parandenanftalten ein geprüfter Turnlehrer noch fehlt und binnen welcher Zeit diesem Mangel abgeholfen sein wird. UebrigenS biete der Aufenthalt an der Landesturnanstalt strebsamen Lehrern mannigfache Gelegenheit zur Fortbildung auch auf anderen Gebieten. fjo Zur Ablegung der wissenschaftlichen Prüfung der Lehrerinnen — Oberlehrerinnenprüfung — in Berlin, hat der Kultusminister Termin auf Montag, dem 24. Oktober d. Js., Vorm. 9 Uhr, im Gebände der hiesigen König!. Augustastraße 16-19 anberaumt. Die Meldungen zu dieser Prüfung sind spätestens am 24. Juni d. IS. schriftlich an den Minister einzureichen. []o Berlin—Lindau. Der im ReichskurSbuch erst vom 1. Juli d. I. vorgesehene O-Zug 70, Berlin—Lindau (der auch Schlafwagen führt) wird nach den neuerdings ge troffenen Anordnungen schon am 29. nnd 30. Juni ver kehren. Er verläßt den Anhalter Bahnhof um 9.45 abends. Vom 29. Juni bis 2. Juli wird außerdem noch um 9.37 abends ein Vorzug abgelassen, mit dem hauptsächlich die Lindauer Schlafwagen befördert werden. Lokales. (Nachdruck unserer o-Originalartttel nur mit Quellenangabe gestattet.) o Einführung des Herrn Pfarrers Vetter. In unserer Kirche „Zum guten Hirten' fand gestern Vor mittag im HauptgotteSdienst die Einführung unseres 3. Geistlichen, Herrn Pfarrers Vetter, statt. Das Gotteshaus war stark besucht. Der Gemeindekirchenrat und die Ge- meindekirchen-Vertretung waren vollzählig vertreten. Von der politischen Gemeinde bemerkten wir Herrn Bürger meister Walger und Gemahlin, die Herren Schöffen Bache und Lichtheim, sowie die Gemeindevertreter Herren Hendrich, Kunow und MatthieS. Ferner waren zugegen die Schul- direktoren Herren Dr. Busch, Hannemann und Dr. Lorenz, sowie der Vorstand des Friedenauer Parochialoereins und des Evangel. Arbeitervereins. Der Kirchenchor leitete die Feier mit dem Gesang „Die auf den Herrn harren" ein. Herr Pfarrer Goernandt hielt dann die Lithurgie, in der er da« Evangelium des 3. Sonntag nach Trinitatis Apostel geschichte 3, 1—16 (Wunder an einem Lahmen) zur Ver lesung brachte. Nach dem Gemeindegesang trat Herr kgl. Superintendent Konsistorialrat Schaper aus Teltow an den Altar; zu seiner Rechten traten Herr Pfarrer Goernandt, zur Linken Herr Pfarrer Kleine, ihnen gegenüber Herr Pfarrer Vetter. Der Einführungsansprache legte Herr Konsistorialrat Schaper das Wort der Schrift Apostel geschichte 18, 9—10 zu Grunde, das lautet: ,Es sprach aber der Herr durch ein Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte Dich nicht, sondern rede und schweige nicht; denn Ich bin mit Dir, und niemand soll sich unterstehen, Di zu schaden, denn Ich habe ein groß Volk in dieser Stadt." Wenn einer ohne Furcht war, so war eS der Apostel PauluS; völlig ohne Furcht stand er allen Menschen gegenüber. Und doch hat er sich auch gefürchtet. Aber es war kein Bangen und Zagen vor den Menschen, sondern vor der Aufgabe, die ihn hier in Korinth gestellt war. Er fragte sich, wird es mir gelingen, hier in der Stadt des Reichtums, der Üppig keit und des Bildungsstolzes dem Herrn ein Reich zu bauen, und da spricht der Herr zu ihm: fürchte Dich nicht. Auch Dir, lieber Bruder, wird heut ein neues Amt übertragen; aber Du trittst nun in eine neue Gemeinde, Du hast eS zwar leichter, als der Apostel Paulus. Das Amt ist Dir bekannt, Du verwaltest es bereits 12 Jahre, aber heute stellt es sichDir in einem anderenLichte dar, als damals, als Du es zum ersten Male mit jugendlicher Begeisterung voll Mut und Hoffnung antratest. Wie ändert sich doch vieles in den Jahren; es ist ein schweres Amt das Prediger amt. Man sagt sich oftmals, man arbeitet vergeblich an der Menschenseele, man verzagt oft, und so wird man ernster und ruhiger. Das Zagen und Bangen zeigt sich besonders, wenn man vor ein neues Arbeitsfeld tritt. Auch Du fürchtest Dich heute, wie der Apostel Paulus, doch nicht vor dem Amt, sondern vor dem Unbekannten, dem Du gegenüber stehst; auch Dir kommt die Frage, ob es Dir gelingen wird, Früchte für den Herrn zu schaffen es ist die Furcht des ernsten Mannes und da kommt dein! Gott und spricht: fürchte Dich nicht, ich bin bei Dir. Zwei Dinge stnd'S, die da hervortreten: Sollen wir uns auf uns uns selber stellen oder auf den Herrn allein bauen. Der Geistliche betont, daß Selbstbewußtsein und Selbst vertrauen zu mechanischer Arbeit führten, sodass gar bald daS Vertrauen schwindet. Wir müssen mit dem Apostel bekennen: mir dem Allergeringsten ist diese Ausgabe über tragen. Und da kommt der Herr und spricht: fürchte Dich nicht, sondern rede und schweige nicht. Wir Pastoren haben viel zu reden, am Altar, von der Kanzel, an Krankenbetten, auf Friedhöfen. Doch wir sollen nicht Menschengedanken, nicht Menschenworte, sondern Gottes Wort reden. Wir sollen daS Gewissen nicht einwiegen mit schönen geistreichen Worten, sondern sollen daS Gewissen aufwecken mit Gottes Worten und hinführen zum Heiland, der die Sünden auf sich genommen durch sein heiliges Blut. Dieses Gotteshaus führt den Namen „Zum guten Hirten". Jesus hat einmal gesagt, ich lasse mein Leben für die Schafe. So soll jedes Wort eines Priesters, jede Tat vom Herzen kommen, jedes Wort soll gefärbt sein mit dem Herzblut. Er soll den Menschen gegenüber treten mit Mitleid und Liebe. Hiernach richtete Herr Konsistorialrat Schaper an Herrn Pastor Vetter die Frage, ob er gewillt sei, das Amt zu übernehmen und dieses Amt getreu dem Gelübde und im Namen Jesu Chiisti zu verwalten. Herr Pastor Vetter antwortete mit fester Stimme: „Ja, ich will es mit Gottes Hilfe'. HerrSuperintendentSchaperüberreichte ihm darauf die vom Kirchenrat ausgefertigte und vom Königl. Konsistorium bestätigte Anstellungsurkunde. Die Herren Pfarrer Görnandt und Kleine widmeten nun ihrem Amtsbruder ein biblisches Geleitwort. Der Kirchenchor sang darnach: O großer Gott, o mächtiger Gott. Herr Pfarrer Vetter betrat dann die Kanzel zur Antritts- Das Forsthaus im Trufelsgrund. 5. Detektiv-Roman von F. Eduard Pflüger. (Nachdruck »erboten.) „Was soll mir passieren, aus mein Leben Hütten sie eo> nicht abgesehen, sonst hätten sie mich ja leicht lalt niachen können. 'Sie wollten nur die Geheimschrift haben und damit wir das nicht sofort merken sollten, haben jie mir auch Uhr und Geld abgenommen. Ich bin überzeugt, daß wir meinen schönen Chronometer in irgend einer Pfandleihe wiederfin den . . . nein, nein, machen Sie sich keine sorgen uni mich mir droht keine Gefahr. Gehen Sw nur und sehen Sn, daß Sie einen Wagen finden, ich kann schlechterdings kenienSchritt geben nnd ich muß meine Kräfte schonen, denn es ist notig, taö xd) heute abend noch nach Hause telegraphiere. Breitschwert mochte recht haben, aber sein treiier Gefährte, der sonst auf die Meinung des Meisters schwur, war diesmal nicht zu bewegen, ihn zu verlassen. Er meinte daß die Anarchisten doch vielleicht die Absicht gehabt hätten, den Doktor umzubringen, daß ihnen nur die vollkommene Ausführung durch irgend welche Hindernisse mißglückt sei, jedendensaW wollte er nicht durch leichtsinniges Verlassen das Leben seines Meisters aufs Spiel setzen. Darum sagte er treuherzig: Sie mögen in dieser Sache ja, wie überhaupt in allem recht "haben, aber ich bestehe nun einmal auf meinem Kopf, ich lasse Sie nicht allein, wir werden auch so schon nach Haufe Glauben Sie mir doch, lieber Kluge, Sie können ohne jede Besorgnis gehen, der Anschlag richtete sich nicht gegen mein Leben, sondern gegen meine Brieftasche." „Ja, das mag seln, wenn es heller Tag wäre, wollte ich noch nichts sagen, aber es ist dunkel und wir sind ziemlich weit von der nächsten menschlichen Wohnung. Versuchen Sie einmal auf meinen Arm gestützt zu gehen, nur bis zu den ersten Häusern, dort gebe ich Sie bei einem Portier ab und dann kann ich Sie mit größerer Ruhe verlassen." „Na, wenn Sie doch nicht anders wollen, muß ich ja schließlich nachgeben, aber nötige ist es nicht. „Nötig oder nicht, lassen Sie mir heute mal mein Recht, Herr Doktor." Zwei Stunden später saß Breitschwert wieder in der kleinen Junggesellenwohnung Kluges. Von dem übcrstandenen gefährlichen Abenteuer war nichts zurückgeblieben als ein hef tiger Schmerz im Kopf und jene eigentümliche Benommenheit, die den Menschen nach tiefer Narkose noch stundenlang in einer Art von Taumel erhält. Es wurde Breitschwert schwer, die paar Worte des chiffrierten Telegramms au Rechtsanwalt Gurisch aufzusetzen, das die Mitteilung enthielt, er möge ihm mit allen denkbaren Vorsichtsmaßregeln die Originale der Ge heimschrift zusenden, die er auf seinem Bücherregal in den: dritten Bande der Märchen von Tausend und einer Nacht verborgen habe. In diesem Augenblick klingelte es und der Depcschcnbote gab ein Telegramm ab. Breitschwert war gespannt, was das wohl für Neuigkeiten enthalten würde. Aber als er nur die ersten Worte der von dem Frankfurter Polizeipräsidium herrührenden Depesche ge lesen hatte, schlug er mit der Faust auf de« Tisch und sagte: „Da haben wir's, da haben wir's, vor nichts schrecken sie zurück." Die Depesche hatte folgenden Wortlaut: „Heute im Laufe des Vormittags wurde in der Wohnung Dr. Breitschwerts ein raffinierter Einbruch verübt, wobei der allein anwesende Diener, der sich offenbar zur Wehr gesetzt hatte, ermordet ivurde. Es scheint, daß die Einbrecher es nicht auf Wertsachen abgesehen hatten, denn nach Angabe der Wartefrau fehlt nichts an Ihrem wertvollen Besitz, doch sind alle Schubfächer des Schreibtisches erbrochen und durch wühlt, desgleichen sämtliche auf dem Bücherregal stehenden Papiere, auch jedes einzelne Buch der Bibliothek scheint heraus genommen und nach Schriftstücken durchstöbert worden zu sein. Die Entdeckung erfolgte durch die Aufwartefrau, die zur gewohnten Zeit klingelte und als sie keinen Einlaß fand, die Polizei benachrichtigte." Als Kluge diese bedenkliche Mitteilung gelesen hatte, fragte er seinen Meister, ob es in diesem Falle nicht besser fei, wenn sie beide nach Frankfurt abreisten. Breitschwert nickte in Gedanken, aber er schien die Frage seines getreuen Gehrten nicht gehört zu haben, denn er starrte eine ganze Weile ohne ein Wort zu reden vor sich hin. Dann sagte er, mehr zu sich selbst als zu Kluge: „Die Zentrale der Aktionen ist Frankfurt, das ist klar, hier in Berlin ist nur ein detachierter Posten, der mich zu überfallen hatte ... es ist ganz klar. Sie sind von nicineu i Gewohnheiten ziemlich genau unterrichtet, und sie haben ihre Arbeit gründlich getan, der arme Franz, er war ein treuer guter Bursche und hat gewiß das Eigentum seines Herrn bis zum letzten Augenblick verteidigt. Tie Zentrale der Aktionen ist Frankfurt. Freund Kluge wir müssen so schnell wie möglich abreisen." „Wollen wir nicht erst hier die Polizei benachrichtigen?"

Zugriffsbeschränkung

Nutzungslizenz

Mehrbändiges Werk

Band

Vorwort

Schnellzugriff

Downloads

Ganzer Datensatz

Diese Seite

Bildfragment

Formate und Verlinkungen

Formate

Links

Zitieren

Ganzer Datensatz

Diese Seite

Zitierempfehlung