Die Sozialdemokratie im Wahlkreise Teltow, Beeskow, Storkow, Charlottenburg

Hirsch, Paul

Bibliographic data

Monograph

Title:: Die Sozialdemokratie im Wahlkreise Teltow, Beeskow, Storkow, Charlottenburg : auf Grund der amtlichen Statistik der Reichstags-Wahlen von 1890 bis 1907

Contributors:: Hirsch, Paul

Edition:: Vierte Auflage

Publication:: Charlottenburg: Wilhem Eberhardt, 1908

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 103 Seiten

Berlin:: B 763 Staat. Politik. Verwaltung: Parteien

DDC Group:: 320 Politik

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15453279

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 763 SPD 18

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: III. Erläuterungen und Wahlbetrachtungen

III. Erlüuternngen und Wahlhetrachtungen. Betrachtet man in der vorstehenden Tabelle die Rubrik, welche angibt, wichiel sozialdemokratische Stimmen auf je 100 eingeschriebene Wähler entfallen, so könnte es auf den ersten Blick scheinen, als ob die Sogialdemokratie in der Zeit von 1893 bhis 1898 einen Rückgang zu verzeichnen hat, den sie erst im Jahre 1903 wieder eingeholt hat. In Wirk— lichkeit jedoch ist der Rückgang der sogialdemokratischen Stimmen von 1893 bis 1898 nur ein scheinbarer und nur eine Folge der schwächeren Wahlbeteiligung im Jahre 1898. Würden wir die Prozentzahl nicht nach der Zahl der ein— geschriebenen Wähler, sondern nach der Zahl der abge— gebenen gültigen Stimmen berechnet haben, so würde das Bild ein wesentlich anderes sein; dann würde die Sogial— demokratie in den meisten Orten einen beträchtlichen Zu— wachs aufweisen, der dem absoluten Stimmenzuwachs ent— spricht. Die Berechnung der Prozentzahl nach der Zahl der eingeschriebenen Waähler und nicht nach der der ab— gegebenen Stimmen erfolgte in der Hauptsache aus der Frkenntnis heraus, daß es für die Sogßialdemokratie, also für eine Partei, die grundsätzlich auf einem ganz anderen Boden steht als die bürgerlichen Parteien, darauf an— kommt, in allen Wahlkreisen mindestens die Hälfte der Wähler zu sich hinüberziehen. Mögen die bürgerlichen Parteien unter sich auch durch noch so starke Gegensätze ge— trennt sein, diese Gegensätze sind nicht annähernd so groß wie die Kluft, die die Sozialdemokratie von der bürgerlichen Gesellschaft trennt, und mehr als einmal haben wir es ja exlebt, daß sich im Kampfe gegen die Sozialdemokratic alle hürgerlichen Parteien, mochten sie sich vorher noch so heftig befehdet haben, wieder zusammenfanden. Es sei nur an den Block bei den letzten Wahlen erinnert. Die Sogsial— demokratie ist auf sich allein angewiesen, das würdelose Buhlen um gegnerische Stimmen ist ihr fremd; will sie die

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