In den Spuren des Verbrechertums

Engelbrecht, Ernst

Bibliographic data

Monograph

Author:: Engelbrecht, Ernst

Title:: In den Spuren des Verbrechertums : ein Streifzug durch das großstädtische Verbrechertum und seine Schlupfwinkel : mit 68 Bildern, meist nach eigenen Aufnahmen

Publication:: Berlin-Schöneberg: Peter J. Oestergaard Verlag, 1931

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 369 Seiten

Berlin:: B 813 Recht. Justiz: Polizei

DDC Group:: 340 Recht

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15450694

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: Eh 510

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: III. Teil. Strafe und Sühne

Chapter

Title:: Die Todesstrafe

strafe hier im allgemeinen nicht häufiger in Anwendung kam als sonst im Orient, so wurde sie aber doch noch oft durch besondere Marter verschärft. Auch hier mußte nicht selten eine ganze Stadt, ein ganzer Volksstamm für ein Vergehen leiden, das ein einziger aus ihrer Mitte begangen hatte. Auch bei den Völkern des Islams finden wir von altersher die Blutrache, die wohl am stärksten bei den Arabern in Erscheinung trat. Hier war es für jede Fa- milie, für jedr+- Stamm heilige Pflicht, die getöteten An- gehörigen 27 ıhrer Mördern zu rächen und den Rache- kampf so lunge iortzusetzen, bis entweder die Zahl der Erschlagenen auf beiden Seiten gleich oder aber die Blutschuld durch genügende Buße gesühnt war. In dem im Jahre 634 verfaßten bzw. zusammengestellten Re- ligions- und Gesetzbuch, dem Koran, wurde dann die Blutrache wesentlich eingeschränkt und durfte sich nur noch auf die vom Richter als Mörder oder Totschläger bezeichneten Personen erstrecken. Im übrigen wurde sie aber als herkömmliches Recht anerkannt. Hierdurch wurde dann, ebenso wie bei den Juden, die Blutrache zur gesetzlichen Form der Todesstrafe für den Mord. Für alle anderen mit dem Tode bedrohten Verbrechen übernahm die Staatsgewalt die Bestrafung. Auch hier bei den Mohammedanern finden wir ganz besonders grausame Todesstrafen unc Martern, von denen die Tötung durch Steinigung die weitaus mildeste war. Und 314

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