In den Spuren des Verbrechertums

Engelbrecht, Ernst

Bibliographic data

Monograph

Author:: Engelbrecht, Ernst

Title:: In den Spuren des Verbrechertums : ein Streifzug durch das großstädtische Verbrechertum und seine Schlupfwinkel : mit 68 Bildern, meist nach eigenen Aufnahmen

Publication:: Berlin-Schöneberg: Peter J. Oestergaard Verlag, 1931

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 369 Seiten

Berlin:: B 813 Recht. Justiz: Polizei

DDC Group:: 340 Recht

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15450694

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: Eh 510

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: III. Teil. Strafe und Sühne

Chapter

Title:: Festnahme des Verbrechers

schon aus den Pistolen der Verbrecher die „blauen Bohnen“ um die Ohren sausten. Selbstverständliche Pflicht jedes Polizeibeamten ist die unbedingte Durch- führung jeder ihm übertragenen Festnahme, auch wenn sie noch so gefährlich sein sollte. Er ist als Polizei- beamter ja für den Schutz des Publikums und für die Sicherheit der Bevölkerung verantwortlich. Der festgenommene Verbrecher wird im allgemeinen zunächst dem Polizeigefängnis zugeführt, gelangt dann in das Untersuchungsgefängnis und schließlich nach seiner Verurteilung in das Strafgefängnis oder Zucht- haus, sofern er nicht die Todesstrafe verwirkt hat. „Ge- fängnis‘, in Österreich „Kerker‘“ genannt, bedeutet Frei- heitsentziehung ohne Arbeitszwang, das heißt, der zum Gefängnis oder Kerker Verurteilte ist im allgemeinen zur Arbeitsleistung nicht verpflichtet. Besonders interessant ist der Betrieb in dem Ber- liner Frauengefängnis in der Barnimstraße. Ganz be- sonders deshalb, weil dieses Gefängnis von Frauen geleitet und der Dienst, bis auf ganz wenige Ausnahmen, auch nur von Beamtinnen versehen wird. Morgens um sechs Uhr ertönt das erste Glockenzeichen, mit dem die weiblichen Gefangenen geweckt werden. Für die Zeit von 6—9 Uhr ist der Morgenspaziergang festgesetzt, an dem alle Frauen teilzunehmen haben, und anschließend hieran werden die Gefangenen zur Arbeit verteilt. In den Handwerksstuben, im Garten, auf dem Hof und 3092

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