In den Spuren des Verbrechertums

Engelbrecht, Ernst

Bibliographic data

Monograph

Author:: Engelbrecht, Ernst

Title:: In den Spuren des Verbrechertums : ein Streifzug durch das großstädtische Verbrechertum und seine Schlupfwinkel : mit 68 Bildern, meist nach eigenen Aufnahmen

Publication:: Berlin-Schöneberg: Peter J. Oestergaard Verlag, 1931

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 369 Seiten

Berlin:: B 813 Recht. Justiz: Polizei

DDC Group:: 340 Recht

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15450694

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: Eh 510

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: I. Teil. Das Verbrechertum und seine Organisation

Chapter

Title:: Psychologische Betrachtungen

rufsverbrecher empfindet es als bittere Kränkung, wenn man ihn mit jedem anderen gewöhnlichen Verbrecher auf eine Stufe stellen wollte. Besonders die „Luden‘“ (Zuhälter), „Paddenklauer““ (Taschendiebe) und „Zocker“ (Spieler) pflegt er immer verächtlich über die Achsel an- zusehen, denn für deren Spezialgebiet sind ja im allge- meinen keine besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich, sondern nur ein wenig Geschicklichkeit und im übrigen nur Faulheit, Feigheit, Roheit und Hinterlist. Ganz anders ist dies doch bei seiner Arbeit, zu der er Mut, Entschlossenheit, Geschicklichkeit und häufig auch eine ganze Menge Fachkenntnisse benötigt. Im Leben des Verbrechers spielt das „Ewigweibliche““ eine nicht zu unterschätzende Rolle. Nicht wenige von ihnen hat ja die Liebe auf den Weg des Verbrechens geführt, die Liebe zu einer Frau, die sie dann Ehre, Pflicht und Erziehung vergessen und zum Verbrecher werden ließ. Liebe vermag ja so unendlich viel, Gutes und Böses. Die Liebe einer Frau ist imstande, einen schuld- und fluchbeladenen Übeltäter aus dem Sumpfe des Verbrechens zu retten und ihn der Gesellschaft wiederzugeben. Liebe kann aber auch einen sonst ehr- lichen Menschen seine Ehre vergessen und sich dem Verbrechen in die Arme werfen lassen. Wohl jeder Ver- brecher hat, oft mit Wissen seiner etwaigen legitimen Ehefrau, eine „Braut‘, für deren Lebensunterhalt er mehr oder weniger zu sorgen hat und die ihm, wenn 21

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