In den Spuren des Verbrechertums

Engelbrecht, Ernst

Bibliographic data

Monograph

Author:: Engelbrecht, Ernst

Title:: In den Spuren des Verbrechertums : ein Streifzug durch das großstädtische Verbrechertum und seine Schlupfwinkel : mit 68 Bildern, meist nach eigenen Aufnahmen

Publication:: Berlin-Schöneberg: Peter J. Oestergaard Verlag, 1931

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 369 Seiten

Berlin:: B 813 Recht. Justiz: Polizei

DDC Group:: 340 Recht

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15450694

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: Eh 510

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: II. Teil. Streifzüge durch internationale Verbrecherschlupfwinkel

Chapter

Title:: Triest und Belgrad

Unrat strotzenden Plätzchen, dazwischen mal ein kleines, verwahrlostes Gärtchen, in welchem niederes Strauch- werk unter Unkraut und altem Gerümpel erstickt. In diesem düsteren und schmutzigen Winkel hat sich das Triester Gesindel fest eingenistet. In kleinen, gewöhn- lich ein paar Stufen tiefer als die Straße liegenden Kneipen geht es auch hier beim Weine hoch her. Statt der Geige spielt die Mandoline zu Tanz und Sang, wenn man das heisere Krächzen der alten Gesellen überhaupt noch Gesang nennen kann. Vollblut-Italiener, Dalmatier, Bosniaken und Serben sitzen hier einträchtig beim Spiel zusammen, beim Wein und bei mehr oder weniger einwandfreier Unterhaltung mit zweifelhaften Frauen. Gelegentlich kommt es auch zu lauten Streitig- keiten, aber der Wirt ist immer schnell zur Hand und schlichtet den Streit immer noch gerade so rechtzeitig, daß die Messer der Streitenden wieder in ihre Scheiden zurückgleiten können. Dazwischen gröhlt ein abgeleier- tes Grammophon die neuesten internationalen Gassen- hauer. Um den größeren Mitteltisch der Kaschemme drängen sich die Gäste. Wer Geld hat, riskiert hier ein Spielchen. Die vielen verwegen dreinschauenden Ge- stalten, die der Verlust ihrer Einsätze erregt hat und deren Finger sich gierig zusammenkrallen, lassen auf gute Geschäfte des Bankhalters. schließen. Der grau- bärtige griechische Matrose hat alles verspielt, mit zit- ternden Händen löst er seine goldenen Ohrringe und ‘76

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