In den Spuren des Verbrechertums

Engelbrecht, Ernst

Bibliographic data

Monograph

Author:: Engelbrecht, Ernst

Title:: In den Spuren des Verbrechertums : ein Streifzug durch das großstädtische Verbrechertum und seine Schlupfwinkel : mit 68 Bildern, meist nach eigenen Aufnahmen

Publication:: Berlin-Schöneberg: Peter J. Oestergaard Verlag, 1931

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 369 Seiten

Berlin:: B 813 Recht. Justiz: Polizei

DDC Group:: 340 Recht

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15450694

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: Eh 510

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: II. Teil. Streifzüge durch internationale Verbrecherschlupfwinkel

Chapter

Title:: Berlin

vor hundert Jahren in Berlin derartige Betriebe, in denen neben einzelnen Studenten und Bürgersleuten haupt- sächlich Verbrecher und ihr zweifelhafter Anhang das Stammpublikum bildeten. Die bekanntesten Betriebe dieser Art waren die Tanzlokale „Zum Onkel“ in der Dorotheenstraße und „Vater Gräbert‘“ in der Kleinen Waldemarstraße. Waren diese beiden Tanzlokale noch einigermaßen anständig — man traf dort gelegentlich auch junge, unternehmungslustige bessere Leute —, so waren aber die anderen in der Dorotheenstraße, in der Jerusalemer, Linien- und Mulackstraße gelegenen Lo- kale, in denen nur finstere Gesellen mit ihrem üblichen weiblichen Anhange verkehrten, desto berüchtigter. Eine der gefährlichsten Kaschemmen dieser Art war „Die lederne Flinte“ in der Jerusalemer Straße. Die besondere Anziehungskraft dieser Spelunke bestand in einem Puppentheater, das in dem Tanzsaal eingerichtet war und seichte, meistens erotische Puppenspiele vor- führte. Während man Werktags hier nur Verbrecher und Dirnen antreffen konnte, sah man Sonntags ge- legentlich auch Soldaten der Garnison in Begleitung ihrer allerdings meist weniger einwandfreien Mädchen. „Die lederne Flinte“ war viele Jahrzehnte hindurch das weitaus übelste Lokal von ganz Berlin. Das Treiben war hier derart schamlos, daß die Anwohner selbst häufig zur Selbsthilfe griffen und die aus dem Lokal herausgehenden Gäste nach Strich und Faden verprü- 107

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