In den Spuren des Verbrechertums

Engelbrecht, Ernst

Bibliographic data

Monograph

Author:: Engelbrecht, Ernst

Title:: In den Spuren des Verbrechertums : ein Streifzug durch das großstädtische Verbrechertum und seine Schlupfwinkel : mit 68 Bildern, meist nach eigenen Aufnahmen

Publication:: Berlin-Schöneberg: Peter J. Oestergaard Verlag, 1931

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 369 Seiten

Berlin:: B 813 Recht. Justiz: Polizei

DDC Group:: 340 Recht

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15450694

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: Eh 510

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: II. Teil. Streifzüge durch internationale Verbrecherschlupfwinkel

Chapter

Title:: Berlin

sten Verkehr mit Polen vermittelt und daß die pol- nischen Erntearbeiter hier ankommen und von hier aus auch die Rückreise in ihre Heimat antreten. Hier blei- ben dann viele, denen das Leben in Deutschland an- genehmer dünkt als in ihren polnischen Dörfern, heim- lich zurück. Ihre eigentliche Arbeit, Landarbeit, finden sie in Berlin aber nicht, zu anderer Arbeit meist un- fähig, verfallen sie dann bald der Trägheit und Lieder- lichkeit und werden zu Verbrechern. Zum berufs- mäßigen Einbrecher durch Mangel an Ortskenntnis und Geschicklichkeit unbrauchbar, wenden sie sich dann oft der rohen Zunft der Straßenräuber zu, bei der nur Kraft und Hinterlist den Erfolg entscheiden. Wegen dieses stark polnischen Einschlages wird die Gegend des Schlesischen Bahnhofs im Volksmunde auch das „katholische Viertel‘ genannt. Die Benennung „polni- sches Viertel“ wäre wohl richtiger gewesen. Ein wohl nicht weniger gefährliches und bedeutendes Verbrecherviertel ist das Scheunenviertel. Unter Scheu- nenviertel versteht man die Straßen und Gassen, die sich zwischen Alexanderplatz und dem Rosenthaler Platz von der Lothringer Straße bis zur Stadtbahn um die Münz- bzw. Weinmeisterstraße herumgruppieren. Hier wohnten im alten Berlin die armen Leute, und hier befanden sich schon früher die Quartiere der Armut und die Schlupfwinkel der Verworfenheit. Hier wohn- ten damals Holzhauer, Torfträger und die „Unrat- 101

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