Festschrift zur XXXV. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure

Bibliographic data

Monograph

Creator:: Verein Deutscher Ingenieure. Berliner Bezirksverein

Title:: Festschrift zur XXXV. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure : gewidmet vom Berliner Bezirksverein Deutscher Ingenieure / Verein Deutscher Ingenieure. Berliner Bezirksverein

Other titles:: Festschrift zur 35. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure

Publication:: Berlin: H. S. Hermann, 1894

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: VII, 316 Seiten

Keywords:: Berlin ; Infrastruktur

Berlin:: B 870 Ver- und Entsorgung. Rettungsdienste: Allgemeines. Gesamtdarstellungen

DDC Group:: 620 Ingenieurwissenschaften

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15451172

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 870/19

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: Der städtische Schlacht- und Viehhof

Der städtische Schlacht- und Viehhof. Nachdem im Jahre 1868 die Berliner Stadtverordnetenversammlung die Anlage eines Schlacht- und Viehhofes abgelehnt hatte, nahm Dr. Strousberg die Errichtung einer solchen Anlage in die Hand und förderte sie so rasch, dass sie bereits 1870, als sich die Rinderpest durch die Viehtransporte für die Armee über ganz Deutschland verbreitete, in Betrieb genommen werden konnte und zur Bekämpfung der Krankheit ausserordentliche Dienste leistete. Erst 1877, nach fruchtlosen Verhandlungen über den Ankauf der in Besitz einer Aktiengesellschaft übergegangenen Strousberg’schen Anlage, entschloss sich die Stadt, selbst einen Schlacht- und Viehhof zu bauen. Die folgende Beschreibung bezieht sich zunächst auf die bei der Betriebseröffnung vorhandenen Anlagen. Bahnhofsanlage. Das im Osten Berlins gelegene Grundstück schliesst sich mit seiner Längsrichtung dem Nordring der Stadtbahn an. (Vergl. den dieser Festschrift beigefügten Stadt- plan und den Lageplan Fig. 1.) Die Hauptzufuhr des Schlachtviehes kommt von Osten. Durch die Lage des Grundstücks ist eine direkte Ein- und Ausfahrt der in beiden Richtungen ankommenden und abgehenden Züge möglich. Das Gleise zweigt sich hinter Bahnhof Weissensee ab, ersteigt mit 1:150 das Terrain des Viehhofs; der Bahnhof liegt in einem Längsgefälle von 1:400, mit 1:85 fällt die Linie nach Bahnhof Friedrichsberg herunter. Die Bahnanlage, Gleise und Perrons zu- sammen, nimmt eine Fläche von rd. 85000 qm ein und besteht aus 4 Hauptperron- gleisen zum Ent- und Beladen und einer Anzahl von Desinfektionsgleisen zur Reinigung und Desinfektion der Viehtransportwagen. Um eine Infektion des Bodens zu verhüten, war für diese Anlage ein undurch- lässiges Pflaster bedingt. Es ist daher der Raum zwischen diesen Gleisen in gesinterten Oldenburger Klinkern auf einer etwa 10 cm hohen Zementbetonunterlage gepflastert, das Pflaster selbst zur möglichst schnellen Abführung des Spülwassers mit Quergefälle von 1:30 und Längsgefällen von 1:400 nach den an den tiefsten Stellen in Ent- fernungen von je 50 m angeordneten, mit besonderem Sandfang versehenen Gullies versehen. Die Schienen sind mittels eingebleiter Steinschrauben auf Granitwürfeln verlegt, sodass sie einfach durch Lösung dieser Schrauben fortgenommen und aus- gewechselt werden können. Zur Spülung der Viehtransportwagen sind in Entfernungen

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