Meine Erlebnisse im Jahre 1848 und die Stellung des Staatsministers von Bodelschwingh vor und an dem 18. März 1848

Diest, Gustav von

Bibliographic data

Monograph

Author:: Diest, Gustav von

Title:: Meine Erlebnisse im Jahre 1848 und die Stellung des Staatsministers von Bodelschwingh vor und an dem 18. März 1848 / von Gustav v. Diest

Publication:: Berlin: Ernst Siegfried Mittler und Sohn, 1898

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 79 Seiten

Keywords:: Diest, Gustav von ; Bodelschwingh, Ernst von ; Revolution ; Autobiographie 1848

Berlin:: B 122 Geschichte: Revolution 1848

DDC Group:: 943 Geschichte Deutschlands

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15436870

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 122/39

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: Text

ments. Ic) Hatte die müthenden Reden von dem Balkon eines Haufes mit angehört, und al8 nun, geführt von den Rednern, die ganze Majfe 1iH in Bewegung febte, um den KıiegsS- minijter zur Kede zu ftellen, JOmebte mir daS Bild des Öjter- reichijchen Kriegsminijters v. Yatour vor der Zeele, welchen furze Zeit vorher die demofratijchen Volfsmaijjen an einem Yaternenpfahl zu Wien aufgehängt und jo ermordet Hatten. Sch fief Darum, fo arg ic laufen fonnte, einen anderen Weg nach dem Kriegsminiiterium, als die Volfsmaljen ihn ein- zefchlagen hatten. und fam darum auch früher als dieje vor die Thore des Mi«ifteriumng, melde verfchlolfen waren u11D vor weldhen auch feine ScHildmache jtand. Alles jchHien im Minijterium 3u JcOlafen, denn alle Fenjter waren dunkel, und auf mein Rlopfen wurde nicht geöffnet & tjammelten {ich nun die Molksmafjen, fo daß in der ganzen Veipzigeritraße Mann an Mann itand. Die Rüädelsführer verlangten Jcdhreiend, daß ihnen die Thore geöffnet werden jollten, und als das nicht gefchah, wurde das Pflafter aufgerifjen und die Steine in die Fenfter geworfen. Immer müthender wurde das Rolf, da drängte ich mich durch bis zur Wilhehnultrafe und lief nach. einem Haufe, dejffen Feiner Hof, wie ich genau mußte, an den mir wohlbefannten großen Garten des Kriegs- minifteriums anftiep. Auf mein Stlingeln Sifnete mir eine junge Frau in meißem Nachtgemwande und redete nich mit den Morten an: „Kommit Du endlich!“ Sie glanbdte im Dunkeln, ihren Mann vor fih zu Haben, weldher, wie fajt täglich, im Dienite der Bürgermehr abwejend war. Ich febte ihr num die Zachlage auseinander und bat fie, mir bein Neberfteigen über die Mauer in den FfriegZminijteriellen Garten hinein zu helfen. In rührender Weije begriff jie fofort die Gefahr, Ahrte nich durch die Schlafftuben, in denen ihre Ainder iOlummernd in den Betten lagen, zeigte mir eine Veiter auf

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