Berliner Plakate des Jahres 1848

Dullo, Gustav

Bibliographic data

Monograph

Author:: Dullo, Gustav

Title:: Berliner Plakate des Jahres 1848 / von Gustav Dullo

Publication:: Berlin: Verlags-Magazin (J. Schabelitz.), 1893

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 90 Seiten

Keywords:: Berlin ; Revolution ; Anschlag

Berlin:: B 122 Geschichte: Revolution 1848

DDC Group:: 943 Geschichte Deutschlands

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15435866

Collection:: History,Cultural History

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 122/15:6

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: XVI.

77 XVL Sn welde Stimmung die erwähnten Befchlüffe der Nationalverz fanımlung den König verfebt Hatten, bewies der 15. Oftober. Der König mar nach Berlin gefommen und empfing im Schloß „Bellevue“ Depu- tationen der Stadtverordneten, der Bürgerwehr und der Nationalver: fanımlung. Die Stadtverordneten erhielten zur Antwort: „Reden Sie nicht mehr, meine Herren, beweifen Sie dur die That, daß Sie die Ruhe und die Ordnung wieder Herzuftellen willen.“ Der Bürgerwehr fagte der König: „Sie haben die Waffen von Mir und nicht von der National: verfanımlung. In diefem Sinne werden Sie fie führen.“ Die Nationakverfammlung bekam zu.Hören: „Erinnern Sie fih, meine Herren, daß e8 noch einen König von BSottes Gnaden gibt, und daß auf dem Grund der Obrigkeit, die von Sott ift, allein SGejfeB und Ordnung ruht.“ Der Bräfidvent Grabow murde fo ungnäbdig behandelt, daß er fein Amt niederlegte und auf vier Wochen Urlaub nahın. Die Berfamumlung wählte an feine Stelle den Abgeordneten v. Unruh und fidherte fich, wenn fie fallen follte, daß fie mit der erforderlichen Repräfentation fiel. Die nächften Tage brachten einen Höchft bedauerlichen Konflikt zwijchen Arbeitern und Bürgermwehr. Aın 12. Oftober war im Kanal auf dem Köpenicder Felde eine Maijchine zum Auspunpen des Waffers vor den Arbeitern in der irrigen Meinung zerftört, daß fie ihnen die Arbeit nehme, obwohl gerade die Majchine die Ausfdhachtung des Kanals erft ermöglichte. Aın 16. Dftober follten infolge des durch die Zer: ftörung der Mafjchine eingetretenen Mangels an Arbeit eine Anzahl IMrbeiter entlafjen werden und, da man Unrubhen befürchtete, war ein Bataillon Bürgerwehr nebft einer Schußmännerabtheilung im Eryerzier- Haufe aufgeftellt. Die Arbeiter zogen mit Fahnen und Mufikf von Schacht zu Schacht und verlangten, die Bürgerwehr folle abrüden; e5 fan jedoch eine Einigung zu Stande, nah welcher beide Theile fich vubig verhalten wollten. Bald darauf aber zogen die Arbeiter wieder am Ererzierhaufe vorbei und brachten der Blürgerwehr ein Hoch. Dies wurde von einem Führer der Bürgerwehr als Hohu erklärt und diefe Neußerung reizte die Arbeiter. Sie drängten gegen das Eyerzierhaus, wurden jedoch mit dem Bajonnet zurückgetrieben und bombardirten nun mit Steinen. Auch ein zweites, zur Berjtärkug anrücendes Bürger“

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