Berliner Plakate des Jahres 1848

Dullo, Gustav

Bibliographic data

Monograph

Author:: Dullo, Gustav

Title:: Berliner Plakate des Jahres 1848 / von Gustav Dullo

Publication:: Berlin: Verlags-Magazin (J. Schabelitz.), 1893

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2021

Scope:: 90 Seiten

Keywords:: Berlin ; Revolution ; Anschlag

Berlin:: B 122 Geschichte: Revolution 1848

DDC Group:: 943 Geschichte Deutschlands

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-15435866

Collection:: History,Cultural History

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 122/15:6

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: IX.

A > War die Scene vor der Singakademie am 9. Juni ichon bedenkichen Charakters, fo fah der 14 Juni in der Nähe der ESingakademie eine Revolte. In die Bürgerwehr waren bisher nur wenige Arbeiter auf: genommen, weil man angeblich feine Waffen zur Berfügung hatte, in der Zhat aber den Arbeitern feine in die Hände geben wollte. Dies erregte Unwillen bei den Arbeitern, die fid darauf beriefen, daß der König im März allgemeine Bolksbewaffmung veriprochen hatte und daß im Zeughaufe Waffen genug vorhanden jeien. Helds „Lokomotive“ hatte bereis Ende April die Nachricht gebracht, daß das Zeughaus bei Tage von 50, zur MNachtzeit von 250 Infanteriften und 36 Artilleriften bewacht jei. Der Thieravzt Urban verlangte am 1. Huni allgemeine Volfs: bewafinung und Anklage gegen das Minifterium, welches aus dem Beughaufe die Waffen heimlich wegichaffen laffe. Am 1. Juni forderte Held, daß der Kriegsminifter in Anklageftand verfebt weıde, weil das Zeughaus von Militär befeßt jet, obwohl der Schuß der Militär: vorräthe vertrauenSvoll in die Hände der Bürgerichaft gelegt worden, Sin Rlafat vom 1C Zuni rief das Wolf gegen die Reaktion auf. Anlaß zur Müjcegung gab auch die Anbringung von eifernen Git: tern in den Portalen des Schlofies, die angeblihH der Bürgerwehr den Dienft erleichtern, in der That aber den Schuß des Schloffes erhöhen Tollte. Dazu fam der Nerger des Volks über die Ablehnung des Berends- ichen Antrages, und der Zufall Hatte gewollt, daß gerade in diefer Friti: ichen Zeit der General v. Aichoff das Kommando der Bürgerwehr aiederlegte und der Major Blefjon einftweilen an defjen Stelle trat. Der Polizeipräfident und der Major Blefjon unteriagten anı 10. Sauni das Aıfanımeln größerer Menfcdhenmaiien in der Nähe der Singakademie, und der Legteve berief zum 14. Juni 200 Mann des 19. Bataillons zum Schuß der Nationalverjammlung, ordnete auch an, daß für den: lelben Tag das 5. Bataillon zur Bejegung des Schloffes, das 7. Bataillon zur Verftärkung der Köntgswache, das 8. Bataillon zur Befekung des Brandenburger Thore8, das 11. Bataillon zur DBefegung des Potsdamer Ehoves bereit fein folle. Diele Muordnungen erwiefen fich jedoch als ungeeignet und Kteßen namentlich den bedrohten Bunkt ohne zureichenden Schub.

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