free access title sign
rights reserved icon
  • Facebook Icon
  • Twitter Icon

Ich glaube nicht, was in der Zeitung steht / Hoppe, Birgit (Rights reserved)

Bibliographic data

Ich glaube nicht, was in der Zeitung steht

Description

Title:
Ich glaube nicht, was in der Zeitung steht : eine Handreichung des MBT Berlin zu Verschwörungstheorien rund um Corona / Herausgeber Stiftung SPI, Sozialpädagogisches Institut Berlin "Walter May", V.i.S.d.P.: Dr. Birgit Hoppe ; Texte Dr. Ingmar Dette, Claire Horst, Dr. Ulrike Klötzing-Madest, Aurélie Wallaschkowski, Ann-Sofie Susen
Editor:
Hoppe, Birgit
Other:
Dette, Ingmar
Horst, Claire
Klötzing-Madest, Ulrike
Wallaschkowski, Aurélie
Susen, Ann-Sofie
Other:
Mobiles Beratungsteam Berlin - für Demokratieentwicklung
Publisher:
Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin - Walter May
Publication:
Berlin: Stiftung SPI, April 2020
Language:
German
Scope:
1 Online-Ressource (20 Seiten)
Note:
Datum des Herunterladens: 15.09.2020
Urban Studies:
Kws 99 Bevölkerung. Soziales: Einzelfragen
DDC Group:
320 Politik
URN:
urn:nbn:de:kobv:109-1-15409707
Copyright:
Rights reserved
Accessibility:
Free Access
Collection:
Population, social affairs

Contents

Table of contents

  • Ich glaube nicht, was in der Zeitung steht / Hoppe, Birgit (Rights reserved)

Full text

ICH GLAUBE NICHT, WAS IN DER ZEITUNG STEHT Eine Handreichung des MBT Berlin zu Verschwörungstheorien rund um Corona Inhalt # Vorwort..................................................................................................................................................3 #1 Was sind Verschwörungstheorien?.......................................................................................................4 #2 Welche Gefahr geht von Verschwörungstheorien und -mythen für die Demokratie aus?.............6 #3 Was macht Verschwörungsnarrative so attraktiv?..............................................................................7 #4 Prototypische Verschwörungsmythen ................................................................................................8 #5 Umgang mit Verschwörungsmythen: Demokratische Gesprächsstrategien ..................................10 #6 Der Mythos sitzt tiefer als das Virus: Interview mit Historiker Felix Wiedemann ......................... 15 #7 Zum Weiterlesen.................................................................................................................................. 19 2 # Vorwort Was ist der geheime Plan? Wer zieht die Strippen hinter der Krise? Gibt es das Virus überhaupt? Inmitten der Corona-Pandemie erleben Verschwörungstheorien einen enormen ­Zulauf: Was ist der geheime Plan? Wer zieht die Strippen hinter der Krise? Gibt es das Virus überhaupt? Was auf den ersten Blick skurril wirkt, genießt gleichzeitig eine beachtliche Popularität. Immer mehr Personen sehen sich in ihrem privaten und beruflichen Alltag mit Verschwörungstheorien bzw. -ideologien konfrontiert. Wie lässt sich damit umgehen? Begriff Verschwörungstheorie In der wissenschaftlichen Debatte gibt es Kritik am Begriff der Verschwörungs„theorie“, da er das Phänomen nicht angemessen beschreibt. Vielmehr handelt es sich um eine Verschwörungsideologie: Im Gegensatz zu Theorien sind Ideologien nicht durch Fakten und Argumente widerlegbar, ihre Anhänger/innen halten auch bei Gegenbeweisen daran fest. Daneben werden Begriffe wie Verschwörungserzählung, -narration oder -mythos gebraucht. Denn eine „gute“, also überzeugende Verschwörungstheorie erzählt eine Geschichte und ist ein Mythos im umgangssprachlichen Sinne: Sie hat keinen Wahrheitsgehalt. In dieser Publikation werden trotz der Unterschiede alle Begriffe synonym verwendet, weil „Verschwörungstheorie“ den größten Bekanntheitsgrad hat und alle weiteren Begriffe gleichermaßen Berechtigung haben. Mehr zu den verschiedenen Begrifflichkeiten finden Sie im­­Interview mit Dr. Felix Wiedemann. Mit der Handreichung haben wir als Mobiles Beratungsteam (MBT) der Stiftung SPI hilfreiche Hinweise und nützliche Tipps für den Umgang mit Verschwörungstheorien aus der Praxis für die Praxis erstellt. Wann lohnt es sich, ins Gespräch zu gehen, wann nicht? Was will ich mit dem Dialog erreichen? Wie kann ich auf Verschwörungserzählungen reagieren? An welchem Punkt ist ein Gesprächsabbruch sinnvoll? Zu all diesen Fragen finden Sie Impulse und Anregungen, die Ihnen beim nächsten Gespräch mehr Handlungssicherheit geben sollen. Daneben gibt die Handreichung einen kurzen Überblick zum Phänomen: Was sind überhaupt Verschwörungstheorien, und wie grenzen sie sich von Fake News ab? Welche Gefahr geht von ihnen für die Demokratie aus? Warum sind sie überhaupt so erfolgreich? Und: Was sind die gängigsten Verschwörungsmythen zu Corona? Eine exemplarische Auswahl haben wir in einem Best of zusammengefasst. Zudem haben wir mit dem Historiker Felix Wiedemann gesprochen. In dem lesenswerten Interview betrachtet er Verschwörungstheorien, deren Muster und Funktionen aus historischer Perspektive. Jeder reagiert auf Verschwörungstheorien anders, jede hat bestenfalls ihren eigenen Umgang mit solchen Narrativen gefunden. Obwohl es auf den ersten Blick vielleicht deplatziert wirkt: Humor kann in manchen herausfordernden Gesprächssituationen helfen. In diesem Sinn ist der Test „Klopapier-Check“ zu lesen, mithilfe dessen Sie Ihr Gegenüber besser einschätzen können. Denn von der Zweiflerin über den Allesablehner bis hin zum Menschenfeind kann unter Verschwörungstheoretiker/innen alles dabei sein. 3 #1 Was sind Verschwörungstheorien? M. Butter 2018 Der Begriff „Verschwörungstheorien“ ist in aller Munde. Doch was bezeichnet er eigentlich? Bislang fehlt es an einer einheitlichen Definition, gleichwohl lassen sich nach dem Amerikanisten Michael Butter einige Gemeinsamkeiten festhalten: „Es herrscht eine geheime Macht“ Verschwörungstheoretiker/innen gehen von einer geheimen Macht aus, die aus einer kleineren oder größeren Gruppe von Menschen besteht und böse Absichten verfolgt. Es wird behauptet, dass diese Macht bestimmte Personen, Institutionen oder Länder kontrolliere oder sogar deren Zerstörung plane. „Die geheime Macht ist schuldig“ Verschwörungstheorien benennen Schuldige für schlimme Dinge, die passieren. Dadurch wird die Verantwortung für komplexe Probleme einer einzigen Gruppe zugeschoben. Dies kann Hass gegen diese Gruppe, die „geheime Macht“, schüren. Oft handelt es sich um marginalisierte und stigmatisierte Gruppen. „Es gibt eine einfache Erklärung“ Verschwörungstheorien führen alle Ereignisse auf eine Ursache zurück. Somit bieten sie einfache Erklärungen für komplexe Sachverhalte. „Alles ist geplant“ Verschwörungstheoretiker/innen behaupten, Verschwörungen seien über einen ­langen Zeitraum vorbereitet. Demnach gebe es keine Zufälle, sondern alles werde von einer Gruppe im Geheimen geplant und gesteuert. Die Idee eines Strippenziehers ist für einige eine beruhigendere Vorstellung als die des Zufalls. „Es gibt die Guten und die Bösen“ Es gibt keine Zufälle... Verschwörungstheorien liegt ein vereinfachtes Verhältnis von Gut und Böse ­zugrunde. Indem die Verschwörungstheoretiker/innen die Schuldigen vermeintlich erkennen, identifizieren sie sich als „die Guten“ und legitimieren damit ihr Handeln gegen „das Böse“. „Wissenschaftlich belegt“ Quellen für Verschwörungstheorien werden selektiv ausgewählt, um eine PseudoWissenschaftlichkeit zu konstruieren. Häufig verweisen Verschwörungstheoretiker/ innen auf vermeintliche Expert/innen, die ebenfalls Anhänger/innen der Theorie sind. „Verschwörungen kommen aus verschiedenen Richtungen“ Konstruiert werden Verschwörungen auf unterschiedliche Art und Weise. So kann eine Verschwörung als „von oben“ gesteuert, zum Beispiel durch eine Elite, oder „von unten“, etwa durch eine Minderheit, imaginiert werden. Sie kann als Verschwörung von „innen oder außen“ vorgestellt werden: Dann kommt sie aus der eigenen Bevölkerung oder wird von einem anderen Land aus gesteuert. Die Masse schläft, wir haben den Durchblick... 4 Das wird uns verschwiegen... Die genannten konkreten Schuldzuweisungen und einfachen Erklärungsansätze kommen dem menschlichen Bedürfnis nach Kontrolle und Wissen entgegen und sind deshalb so beliebt. Verschwörungstheoretiker/innen stellen sich als diejenigen dar, die den „Durchblick“ haben, den geheimen Plan verstehen und damit anderen Menschen überlegen sind. G. Silberberger/R. Reinhardt 2020 Giulia Silberberger und Rüdiger Reinhardt von der Organisation „Der Goldene Aluhut“ zur Aufklärung über Verschwörungstheorien ergänzen noch ein weiteres Element, das allen Verschwörungstheorien gemeinsam ist: Über den gemeinsamen Glauben an eine Verschwörung und das geteilte Ziel, diese zu bekämpfen, entsteht ein Gefühl von Zugehörigkeit und Identität. Verschwörungstheorien können identitätsstiftend sein. K. Schwarz 2020 Charakteristisch ist darüber hinaus, dass sie oft menschenfeindlich sind und rassistische sowie antisemitische Bezüge herstellen. Besonders wenn Verschwörungsmythen eine Minderheit oder stigmatisierte Gruppe wie Jüdinnen und Juden oder Geflüchtete als feindliche Verschwörergruppe vermuten, werden sie gefährlich. Verschwörungstheorien gibt es in vielen Schattierungen. Gleichwohl stammt eine Vielzahl aus dem rechtsextremen Spektrum. Was sind Fake News? G. Silberberger/R. Reinhardt 2020 Fake News bedeutet übersetzt „gefälschte Nachrichten“. Ausgedachte Quellen und gefälschte Bilder bzw. Videos sollen Falschmeldungen den Anschein einer authentischen Nachricht geben. Fake News werden häufig bewusst mit einem bestimmten Ziel verbreitet und können Wut, Angst oder Hass schüren, etwa indem sie sich gegen Minderheiten richten. In der Regel sind sie an das Format einer Nachricht angelehnt. Zudem prägt sie ein reißerisch und emotional formulierter Stil, um Interesse zu ­wecken. Verbreitung finden Falschnachrichten vor allem über soziale Medien. ­Problematisch wird es, wenn viele Menschen Fake News teilen, ohne sie vorher zu prüfen. Wichtig ist es deshalb, den Wahrheitsgehalt einer Nachricht in Erfahrung zu bringen, bevor diese verbreitet wird. Was ist der Unterschied zwischen Verschwörungstheorien und Fake News? M. Butter 2020 Verschwörungstheorien basieren oft auf Fake News. Lügen und Propaganda werden als Wahrheit verpackt und verbreitet. Allerdings handelt es sich nicht bei jeder Fake News um eine Verschwörungstheorie. Als wichtiger Unterschied ist hervorzuheben: Verschwörungstheorien behaupten, dass es eine geheime Gruppe gibt, die alles plant und steuert. Fake News beinhalten nicht immer eine solche Behauptung. Das Virus ist doch menschengemacht... 5 Die Eliten steuern das... #2 Verschwörungstheorien halten sich hartnäckig. Meinungsfreiheit! Verstärkung von Diskriminierung. Umgang mit Unsicherheiten. Überzeugung ohne Beweise oder trotz Gegenbeweise. Welche Gefahr geht von Verschwörungstheorien und -mythen f ü r die Demokratie aus? In Zeiten gesellschaftlicher Verunsicherung haben Verschwörungstheorien Konjunktur. In besseren Zeiten können sie bestenfalls als Unsinn markiert, aber nie vollständig erledigt werden. Um mit konspiratorischem Denken informiert umzugehen, lohnt sich der Blick auf die folgenden Fragen: Warum begleiten Verschwörungserzählungen die Debatten auch demokratischer Gesellschaften? Wozu sind sie gut? Ab wann sind sie schädlich? Warum begleiten Verschwörungserzählungen die Debatten auch demokratischer Gesellschaften? Demokratie setzt eine Öffentlichkeit voraus, in der Meinungen und Themen frei ­besprochen werden können. Aufgrund der verstärkten Nutzung neuer Medien gibt es heute viele Öffentlichkeiten, in denen zeitgleich kommuniziert wird. Verschwörungserzählungen sind ein Teil der öffentlichen Kommunikation. Sie finden daher gerade in einer freien Gesellschaft bei vielen Menschen immer wieder Gehör. Wozu dienen Verschwörungstheorien? Eine vielfältige Meinungslandschaft ermöglicht eine breite Auswahl an Standpunkten. Diese Auswahl erschwert jedoch den individuellen Überblick. Verschwörungsmythen bieten Entlastung. Sie beharren mit ihrer undurchdringlichen Widerspruchsfreiheit auf dem Recht, einfach mal im Recht zu sein. Sie geben vor, Aufklärung zu leisten und behaupten Durchblick, Eindeutigkeit und Wahrheit – Drei Dinge, die einer vielfältigen, demokratischen Gesellschaft eher schwer zu finden sind. Hier können Meinungen widerlegt, Gesetze geändert und Wahrheiten abgewogen werden. Das ist anstrengend. Dort will die Wahrheit gefunden, verbreitet und einer eindeutigen Lösung zugeführt werden. Das ist sehr befriedigend. Verschwörungserzählungen sind die pseudowissenschaftliche Abkürzung auf dem Weg zur gesuchten Wahrheit. Sie geben sich aufklärend. Doch bei genauerem Blick sind sie als nicht kritisierbare Glaubenssysteme erkennbar. Verschwörungsmythen sind auch kommunikative ­Bewältigungsstrategien. Sie weisen auf vorherrschende (teil-)gesellschaftliche Unsicherheiten hin. Ab wann sind Verschwörungsnarrative schädlich? Wenige Verschwörungserzählungen sind lustig. Manche sind sehr voraussetzungsreich und viele sind in der Konsequenz einfach tödlich. Denn diese Erzählungen werden vom Glauben an eine mächtige Personengruppe getragen, die im Verborgenen zum Schaden der Gesellschaft wirkt. Dadurch sind sie hauptsächlich Verstärker für vorhandenen Antisemitismus. Sie eignen sich aber auch zur Rechtfertigung von zivilem Ungehorsam gegenüber staatlichen Vorgaben (Beispiele sind Reichsbürger/ innen mit ihrer Weigerung Steuern zu zahlen oder auch radikale Impfgegner/innen). In ihrem Misstrauen gegen staatliche Macht finden Verschwörungsideologien im Populismus starken Widerhall. Sobald solche Erzählungen in großen Teilen der Gesellschaft Anklang finden, können sie das gesellschaftliche Klima zum Schaden von Minderheiten unerträglich machen. 6 #3 Was macht Verschwörungsnarrative so attraktiv? Von Verschwörungstheorien geht eine große Faszination aus. Warum ist das so? Was macht Verschwörungstheorien so erfolgreich? Verschwörungstheorien erfüllen für ihre Anhänger/innen zahlreiche Funktionen, denen insbesondere in Krisenzeiten – in Zeiten des Umbruchs – eine zentrale Rolle zukommt. Verschwörungstheorien … … schaffen Sicherheit und geben Gewissheit, … befriedigen das Bedürfnis nach Antworten und Erklärungen, … bieten alternative Wirklichkeiten, … verfügen über einen Unterhaltungs- und Gruselfaktor und regen die ­Phantasie an, … bauen auf Vorurteilen und stereotypen Feindbildern auf, … reduzieren Komplexität und strapazieren nicht die Ambiguitätstoleranz (­ Fähigkeit, Mehrdeutigkeiten und Widersprüche auszuhalten), … befördern das Gefühl der Überlegenheit durch vermeintlich exklusives ­Wissen, … erheben die/den Verschwörungsgläubige/n aus der Masse der „ ­ Unwissenden“. A. Pfahl-Traughber 2019 Verschwörungsnarrative halten sich auch deshalb so hartnäckig, weil sie nicht gänzlich aus der Luft gegriffen sind. Natürlich gibt es reale Verschwörungen, gibt es Absprachen unter Entscheidungsträger/innen, von denen die Allgemeinheit ausgeschlossen ist. Der Extremismusforscher Armin Pfahl-Traughber definiert Verschwörung „als eine bewusst geheime, also nicht-öffentliche Vereinbarung zwischen zwei oder mehr Personen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.“ Als historisches Beispiel nennt er die Verschwörung der Hitler-Attentäter vom 20. Juli, aber auch Staatsstreiche und Putschversuche wie die Absetzung des chilenischen Präsidenten Salvador A ­ llende sowie im Wirtschaftsbereich vorkommende geheime Preisabsprachen zwischen Unternehmen. Weitere Beispiele sind die bewussten Lügen über ein irakisches Waffenprogramm, mit denen der Angriff auf den Irak begründet würde. Geraten solche Absprachen an die Öffentlichkeit, lösen sie völlig gerechtfertigten Unmut aus und können zu Misstrauen gegenüber demokratischen Prozessen führen. Wenn aber aus der Vermutung, hinter einem politischen Vorgang könnte eine Verschwörung stehen, auch ohne Beweise oder trotz Gegenbeweisen eine feste Überzeugung wird, handelt es sich um eine Verschwörungstheorie. 7 #4 Das Corona-Virus ist das Produkt einer ‚jüdischen Weltverschwörung‘ mit dem Ziel, die Weltbe� völkerung zu dezimieren oder [wahlweise] der jüdischen Pharmain� dustrie Gewinne zu verschaffen. Prototypische Verschwörungsmythen Die Corona-Pandemie hat eine Vielzahl an Verschwörungstheorien hervorgebracht. Ein Großteil dieser Erklärungsversuche basiert auf der Abwertung bestimmter Personengruppen. Denn es handelt sich nicht um völlig neue „Theorien“ – beziehungsweise eigentlich Mythen, sondern um die altbekannten Schuldzuweisungen an dieselben marginalisierten Gruppen wie in den gängigen Verschwörungstheorien. Wie so häufig werden abgewertete Gruppen für ein Unheil verantwortlich gemacht, wird eine geheime Weltmacht konstruiert, die für die Pandemie verantwortlich sein soll oder wird die Demokratie als Gesamtes in Frage gestellt. Fünf typische Erzählungen mit diesem Bezug haben wir zusammengestellt: Mythos >‚Juüdische Weltverschwörung< Motiv Antisemitismus Funktion Verschaffung eines Überlegenheitsgefühls durch vermeintliche Zugehörigkeit zu einer „informierten Gruppe“, Identitätsstiftung durch Konstruktion einer Fremdgruppe der „Juden“, Sinnstiftung und Orientierung durch Herstellung vermeintlich logischer Zusammenhänge und Abwertung der konstruierten Fremdgruppe Widerlegung 1. Der Ursprung des Corona-Virus ist nicht geklärt. In der Wissenschaft wird aber seine Abstammung von Fledermäusen diskutiert. 2. Die These von der jüdischen Weltverschwörung muss nicht argumentativ ­widerlegt werden, sondern beweist ein geschlossenes antisemitisches Weltbild. Eine Erwiderung kann aber sein: Es gibt keine jüdische Weltverschwörung und keine geheime jüdische Weltmacht. Wer viel Geduld hat, kann außerdem nachfragen: Woher hast du diese Information? Welche Beweise gibt es dafür? Das CoronaVirus ist das Ergebnis eines Geheimplans der Regie� rung. Mehr unter: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-strafe-gottes-101.html; https://www.juedische-allgemeine.de/politik/felix-klein-warnt-vor-judenfeindlichenverschwoerungstheorien/ Mythos „>‚Geheimplan der Regierung< Motiv Ablehnung des demokratischen Systems Funktion Wecken von Misstrauen und Distanz zur Demokratie und ihrer g ­ ewählten ­Vertreter/innen, Steigerung des eigenen Machtgefühls durch Selbstinszenierung als Enthüller/in Widerlegung Es gibt zwar ein Dokument aus dem Jahr 2012, das sich mit einer möglichen Pandemie und dem Umgang damit beschäftigt. Es handelt sich aber nicht um eine Vorhersage, sondern um ein Katastrophenszenario. Das Dokument ist auch nicht geheim, sondern frei zugänglich im Internet verfügbar. Mehr unter: https://correctiv.org/faktencheck/2020/03/18/coronavirus-um-was-es-beidem-angeblichen-geheimplan-der-regierung-2012-wirklich-ging 8 Trotz Corona: Der große Austausch läuft weiter! Mythos „>„Der großSSe Austausch<“ Motiv Antisemitismus, Rassismus, Demokratiefeindlichkeit Funktion Konstruktion eines Feindbildes und dadurch Konstruktion einer bedrohten Wir-Gruppe (Grunderzählung: „Das deutsche Volk ist bedroht durch die von jüdischen Eliten geplante Masseneinwanderung.“) Widerlegung Verweis auf Migration, die es seit jeher gegeben hat; Bevölkerung ist immer fluide und verändert sich. Wer viel Geduld hat, kann nachfragen: Woran machen Sie es fest, dass der Austausch stattfindet? Wie geht der Austausch vonstatten? Wer steuert das? Welche elitären Kreise sind das? Mehr unter: https://blog.gwup.net/2020/03/04/die-verschwoerungstheorie-vomgrossen-austausch-bei-panorama-die-reporter/ Corona wurde vom imperialistischen ­ Westen im Labor entwickelt, um das konkurrierende China zu schwächen. ­ Mythos „>Der imperialistische Westen<“ Motiv Antikapitalismus, Antiamerikanismus Funktion Selbsterhöhung als informierte Minderheit, verkürzte Kritik am kapitalistischen System Widerlegung 1. Der Ursprung des Corona-Virus ist nicht geklärt. In der Wissenschaft wird aber seine Abstammung von Fledermäusen diskutiert, 2. Nachfrage: Wieso nimmt „der Westen“ in Kauf, seine eigene Wirtschaft nachhaltig zu schädigen, um China zu schaden? Mehr unter: https://www.politifact.com/article/2020/jan/24/fact-checking-hoaxesand-conspiracies-about-corona/ Die Gefahr ­ wird nur hoch� geschaukelt, um demokratische Rechte einzuschrän� ken und den Über� wachungsstaat auszubauen. Mythos „Ü>uberwachungsstaat“< Motiv Misstrauen gegenüber demokratischen Strukturen und Prozessen Funktion echtes Bedürfnis, Einschränkungen der Demokratie zu verhindern, Selbstberuhigung angesichts potentieller gesundheitlicher Gefahr Widerlegung 1. Verweis auf die Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), 2. Verweis auch auf Gefährlichkeit der „gewöhnlichen“ Grippe, 3. Verweis darauf, dass Kritik an Einschränkungen der Grundrechte berechtigt ist, dass aber die Einschränkungen von der Regierung begründet und zeitlich begrenzt wurden. Mehr unter: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ corona-wodarg-101.html Die Weltgesundheitsorganisation hat sogar eine eigene Seite eingerichtet, die mit grassierenden Gerüchten über angebliche Heilungsmittel und Verbreitungswege aufräumen soll. https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/ advice-for-public/myth-busters 9 #5 Umgang mit Verschwörungstheorien: Demokratische Gesprächsstrategien Weltbilder mit Eigenlogik: „Das wird doch alles gesteuert“ Vielen von uns ist es im Rahmen der Corona-Pandemie passiert: Eine Freundin oder ein Kollege schickt einen Link zu einem Artikel oder Blogeintrag. Der angekündigte Inhalt: „Die Wahrheit über Corona“, „Wer hinter dem Virus steckt“ oder „Was uns die Regierungen nicht verraten“. Ein anderes Szenario: Im Supermarkt (oder in einem Facebook-Thread) beginnen zwei Personen eine laute Unterhaltung über die Erfinder des Virus. Sie vermuten seinen Ursprung in einem chinesischen Labor für Biowaffen. Ein kurzer Blick auf den Artikel, eine Nachfrage zur Diskussion im Supermarkt zeigen, dass hier keine geheimen Informationen vermittelt, sondern falsche Zusammenhänge hergestellt und oft auch Schuldzuweisungen gemacht werden. Es werden Interessen vermutet, die hinter der Pandemie stecken, Urheber/innen ausfindig gemacht oder gleich die Existenz eines gefährlichen Virus ganz bezweifelt. Eigene Ziele klären F. Richter u.a. 2020 Warum soll ich bei so einem Quatsch überhaupt gegenhalten? In einem aktuellen Statement schreibt das Rechercheportal Correctiv, dass Falschinformationen im Fall von Corona tödlich sein können. Wer nicht an die Gefährlichkeit des Virus glaubt, schützt sich und andere nicht. Das Portal appelliert an Institutionen und Einzelpersonen, bei Falschmeldungen und Verschwörungstheorien aktiv gegenzuhalten. Auf Verschwörungstheorien angemessen zu reagieren, stellt aber eine Herausforderung dar. Mit verschwörungstheoretischen Behauptungen und Anschuldigungen konfrontiert zu werden, löst Emotionen aus, es macht wütend und oft auch erst einmal hilflos. Das macht es noch schwieriger, im Gespräch die eigenen Ziele zu verfolgen: Einerseits soll die falsche Information, in vielen Fällen auch die Abwertung und Diskriminierung einer verantwortlich gemachten Gruppe widerlegt werden. ­Andererseits soll vielleicht das gute Verhältnis zur Person, die den Artikel geschickt hat, erhalten bleiben. Vielleicht stehen auch weitere Ziele im Vordergrund. Wie ­immer im Umgang mit problematischen oder diskriminierenden Äußerungen gilt es deshalb zunächst die eigenen Ziele zu klären. Will ich: - mein Gegenüber aufklären? - meine eigene Position klarstellen? - Zuhörende informieren? - Betroffene schützen? - mich abgrenzen? Meistens ist diese Zielklärung auch vom Kontext abhängig. Sie hängt zum Beispiel damit zusammen, in welchem Verhältnis ich zur Person stehe, wie ich sie politisch einordne, aber auch mit den äußeren Umständen: Gibt es weitere Zuhörer/innen oder Mitlesende? Wie einflussreich ist die Person mit ihrer Meinung? Eine wichtige Rolle spielt zudem meine Persönlichkeit. Während es für die einen naheliegend ist, sofort ins direkte Gespräch zu gehen, brauchen andere zunächst weitere I­nformationen, 10 bevor sie sich in die Diskussion wagen. Während die eine auf sachlicher Ebene mit Argumenten arbeitet, geht der andere lieber zunächst auf die wahrgenommenen Emotionen ein. Je nachdem, welche Ziele für mich im Vordergrund stehen und abhängig vom ­Kontext kann ich eine passende Strategie wählen. In jedem Fall kann es hilfreich sein, zunächst für sich selbst zu klären: Was stört mich an der Aussage? Welchem Gehalt möchte ich entgegentreten? Denn Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit Corona enthalten – wie schon gesagt – verschiedene problematische Argumentationen. Dazu gehören zum Beispiel: - Schuldzuweisungen an bestimmte Gruppen, oft mit antisemitischer oder rassistischer Konnotation - Panikschürende und teilweise selbst von Angst gesteuerte Aussagen über eine geheime Macht im Hintergrund - Behauptungen über ein gezieltes Belügen der Bevölkerung durch die Regierung Ob ich den diskriminierenden Äußerungen meiner Gesprächspartnerin entgegentreten möchte oder mein verängstigtes Gegenüber beruhigen möchte, erfordert jeweils unterschiedliche Gesprächsstrategien. Einige davon sind: Nachfragen: „Wer genau steuert ‚das alles‘?“ - „Was genau meinst du damit?“ - „Woher weißt du das?“ - „Woher stammt diese Nachricht?“ - „Wie genau funktioniert das deiner Meinung nach?“ Nachfragen verschafft Zeit und hilft deshalb, ruhig zu bleiben. Viele M ­ issverständnisse können ausgeräumt und ein vorschnelles Urteil so vermieden werden. Im besten Fall helfen die Nachfragen dem Gegenüber, selber Lücken in der eigenen Argumentation zu erkennen. Und hier kann ich nachhaken und Widersprüche aufzeigen: „Wie passt das zusammen?“ Auch hier helfen Fragen: - Wenn „der Westen“ das Virus entwickelt hat, um China zu schwächen, wieso nimmt er dann die Schwächung des eigenen Wirtschaftssystems in Kauf? - Wenn Corona laut Katastrophenplan der Bundesregierung von 2012 auf einem Geheimplan der Regierung beruht, warum steht dann das Szenario dazu frei zugänglich im Netz? Die Reaktion des Gegenübers auf diese Nachfragen hilft bei seiner Einordnung. Ist mein Gesprächspartner offen für meine Argumente, lässt er sich zum Nachdenken bewegen? Oder baut er meine Argumente in seine Argumentation ein, sieht sie als weiteren Beweis für meine unkritische Haltung? Bei Anhänger/innen geschlossener Weltbilder gibt es kaum einen Weg aus der inneren Logik. Jedes Gegenargument ist ein Beweis dafür, wie manipuliert der „Mainstream“ denkt. 11 Bedürfnisse erkennen und ansprechen: „Ja, die Pandemie ist wirklich bedrohlich.“ Häufig wird dabei ein Bedürfnis erkennbar: Medien, die Verschwörungstheorien verbreiten, knüpfen an den Ängsten der Menschen an. Sie vermitteln das Gefühl, durchzublicken oder mehr Wissen zu besitzen als die Allgemeinheit. Damit helfen sie gegen das Gefühl der Machtlosigkeit und des Ausgeliefertseins. Je nach Gesprächssituation und Beziehung zum Gegenüber kann es hilfreich sein, über diese Bedürfnisse zu sprechen. Eine Möglichkeit ist es, alternative Strategien gegen die Hilflosigkeit anzubieten. Statt einen strippenziehenden Feind zu konstruieren, können wir selbst aktiv werden und beispielsweise Unterstützung für gefährdete Zielgruppen anbieten, uns gemeinsam organisieren. Nicht jede Kritik am Vorgehen der Behörden mit der Corona-Pandemie ist verschwörungstheoretisch. Kritikäußerung ist legitim und ein zentrales demokratisches Recht. Dieses Bedürfnis anzuerkennen und das Gegenüber ernstzunehmen, ist eine Voraussetzung für ein Gespräch auf Augenhöhe. Erst auf dieser Grundlage ist es möglich, zwischen inhaltlicher Kritik und Verschwörungstheorie zu differenzieren. Anders sieht es aus, wenn das erkennbare Bedürfnis die Herabsetzung von Minderheiten und die Konstruktion einer höherstehenden Eigengruppe ist, etwa der ­„Deutschen“, der „Weißen“ oder der „Christen“. Wenn eindeutig antidemokratische und menschenfeindliche Einstellungen erkennbar werden und auch Informationsvermittlung nicht hilft, dann hilft nur Dagegenhalten: „Nein, das Virus stammt nicht aus einem chinesischen ­L abor. Dafür gibt es keine Beweise.“ Wenn mein Gegenüber dafür noch empfänglich ist, kann ich argumentieren: Der Wunsch nach einfachen Erklärungen, nach klaren Zusammenhängen ist nicht zu erfüllen. Es gibt keinen großen Plan, keine geheime Elite, die die Fäden in der Hand hält. Dieses quasireligiöse Bedürfnis nach Sinn muss ich enttäuschen. Im Gegenzug kann ich meinem Gegenüber aber die eigene Handlungsfähigkeit anbieten: Dass es keinen Geheimplan gibt, bedeutet auch, dass wir uns einbringen können, dass unsere Entscheidungen eine Rolle spielen. Wer mit Entwicklungen wie der Telefondatenspeicherung nicht einverstanden ist, kann seinen Widerspruch einlegen, kann Petitionen unterzeichnen. Dagegenhalten kann ich aber auch humorvoll, wenn es situationsbedingt passt. Jeder scheinbar logischen Verschwörungstheorie kann ich eine ebenso in sich konsistente Theorie entgegenstellen, die die Funktionsweise aufzeigt. Wenn mein Gegenüber davon überzeugt ist, dass „die Chinesen“ das Virus auf Europa losgelassen haben, bin ich eben davon überzeugt, dass es die Reptiloiden waren. Wenn es ihm nicht gelingt, mich argumentativ zu widerlegen, hat er zumindest die Funktionsweise von Verschwörungstheorien verstanden – und vielleicht gemerkt, dass allein die Überzeugungskraft einer Theorie noch nicht für ihre Wahrheit spricht. 12 Informieren: „Dazu habe ich einen interessanten Artikel gelesen!“ Ähnlich wie bei Fake News gilt auch in Bezug auf Verschwörungstheorien: Sie werden nicht immer mit Absicht verbreitet. Aufklärung ist dann sinnvoll, wenn kein geschlossenes Weltbild bzw. Feindbild vermutet wird, sondern eher Unwissen und eine unkritische Haltung hinter den Äußerungen stehen. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, auf strukturell ähnliche Verschwörungstheorien hinzuweisen wie die angeführte („Wenn du glaubst, dass das Virus in einem israelischen Labor gezüchtet wurde, glaubst du bestimmt auch, dass sich am 11. September keine jüdischen Mitarbeiter/innen im World Trade Center befunden haben?“). Dann kann man – wie in diesem Beispiel – etwa fragen, warum wohl überall jüdische Strippenzieher/innen vermutet werden und kann eine Erklärung für dieses Muster anbieten. Eine ganz ähnliche Strategie ist der Verweis auf parallele Feindbildkonstruktionen in verschiedenen Kontexten: Je nach politischem Feindbild werden die USA, I­srael, China oder Russland als Urheber/innen des Virus ausgemacht. Dieser Vergleich kann helfen zu verstehen, welche Bedürfnisse hinter diesen Konstruktionen stehen („Findest du es nicht auch auffällig, dass mit der gleichen Argumentation unterschiedliche Personengruppen verantwortlich gemacht werden?“). Nicht alle Menschen, die Verschwörungstheorien verbreiten, folgen einem antidemokratischen Impuls. Manchmal fehlt einfach die Kompetenz, zwischen glaubwürdigen und unseriösen Medien zu unterscheiden, das Wissen darüber, woran eine glaubwürdige Nachricht zu erkennen ist. Hilfreich ist es in diesem Fall, mit dem Gegenüber darüber zu sprechen, welche Medien sie/er konsumiert, was ihr/ihm an diesen gefällt und welche Alternativen es gibt. Exit-Strategie: Gesprächsabbruch. „Nein, ich diskutiere nicht über die jüdische Weltherrschaft“ - Menschen, die Verschwörungstheorien verbreiten, können verunsicherte und falsch informierte Personen sein. In diesem Fall ist es sinnvoll und wichtig, mit ihnen ins Gespräch zu gehen. Was ist aber, wenn sich im Gespräch herausstellt, dass es sich bei m ­ einem Gegenüber um einen überzeugten Anhänger der These von einer ­jüdischen Weltherrschaft, um eine eingefleischte Antisemitin handelt? In diesem Fall kann ein bewusster und deutlicher Gesprächsabbruch eine sinnvolle Entscheidung sein, auch mit Hinblick auf mögliche Zuhörer/innen. Mögliche Handlungsweisen: - Stopp signalisieren - Gesprächsabbruch begründen - Stellung beziehen - Strafrechtliche Konsequenzen in Betracht ziehen: Diskriminierung und Diffamierung sind strafbar. Bei Volksverhetzung hört die Diskussion auf. Äußerungen, die den Bereich der Meinungsfreiheit verletzen, können und sollten strafrechtlich belangt werden. 13 Interessierte Personen finden zunächst die „Hard Facts“ auf den folgenden Seiten: Zuverlässige Informationen zum Corona-Virus und der Erkrankung Sars-CoV-2/Covid-19: Bundesgesundheitsministerium https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html in Leichter Sprache: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/coronavirus-leichte-sprache.html Weltgesundheitsorganisation (WHO) http://www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/coronavirus-covid-19 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/ Robert-Koch-Institut https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV_node.html Auch Kinder und Jugendliche sind anfällig für Fake News. Ihnen fehlt häufig noch die Medienkompetenz, um glaubwürdige Informationen zu finden und zu erkennen. Hilfreiche Informationen für Kinder: Klick-tipps.net (Linkliste) https://www.klick-tipps.net/coronavirus/ Seitenstark.de https://seitenstark.de/kinder/thema-der-woche/coronavirus Auf den folgenden Seiten finden sich Argumente gegen gängige Verschwörungstheorien rund um das Corona-Virus: Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch & Falschmeldungen­Mimikama https://www.mimikama.at/ Gemeinnütziges Recherchezentrum Correctiv https://correctiv.org/ Plattform von Correctiv.org zur Ergänzung und Mitarbeit am Faktencheck rund um Corona https://forms.crowdnewsroom.org/corona-fakenews/corona-fakenews/ Webapp Facts for Friends: Leicht verständliche Gegenargumente zu kursierenden Fake-News https://factsforfriends.now.sh/ Faktencheck des Ministeriums für Bildung und Forschung https://www.bmbf.de/de/faktencheck-zum-coronavirus-11162.html Faktencheck der WHO (auf Englisch) https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/advice-for-public/myth-busters Podcast mit verschiedenen Gesprächspartner/innen https://www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/306942/corona-und-verschwoerungstheorien Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V. https://blog.gwup.net/ (zum Beispiel: https://blog.gwup.net/2020/03/19/verschwoerungstheorien-ums-coronavirus-einfaq-fuer-medien-aufklaerer-und-interessierte/) Viele mögliche Gesprächsstrategien und auch Übungen zu ihrer Erprobung finden Sie in unserer Broschüre „Land in Sicht. Gesprächsanker für den Umgang mit demokratiefeindlichen und diskriminierenden Äußerungen“ https://mbt-berlin.de/mbt/Web_Land-in-Sicht-09.01.pdf 14 #6 Der Mythos sitzt tiefer als das Virus: Interview mit Historiker Felix Wiedemann Über PD Dr. Felix Wiedemann Felix Wiedermann ist Historiker, Privatdozent am Friedrich-Meinecke-Institut und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Altorientalistik der FU-Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Wissenschafts- und Historiografiegeschichte und Geschichte des Antisemitismus. MBT Berlin: Kann man aus dem historischen Rückblick etwas für den gesellschaftlichen Umgang mit Epidemien lernen? Felix Wiedemann: Da bin ich, wie vermutlich brutal durchgeführte Stadtumbau Rio de Janeiros zu Beginn des 20. Jahrhundert dar. Dieser führte zu Protesten gegen die Pockenimpfung, die schließlich in der sogenannten Impfrevolte (Revolta da Vacina) kulminierten. Die soziale Revolte hatte einen tragischen Teilerfolg: Der Impfzwang wurde zwar zeitweise zurückgenommen, die Pocken grassierten nun jedoch umso massiver und forderten allein 1908 mehr als 9000 Todesopfer in der Stadt. alle Historiker/innen, skeptisch. Zum einen, weil wir die Geschichte generell nicht, wie es bei Cicero heißt, als „Lehrmeisterin des Lebens“ betrachten sollten. Für die Erkenntnis, dass Epidemien der Menschheit nicht besonders guttun, braucht es keiner historischempirischen Bestätigung. Zum anderen hängt das MBT Berlin: Historiker/innen interessieren sich also „Lernen“ in diesem Fall erheblich von unserem heutigen vor allem für die gesellschaftlichen Folgen? Wissen über die Epidemien der Vergangenheit ab. Ausschluss und Ausgrenzung der Kranken, oder wie Felix Wiedemann: Ja, für die gesellschaftlichen wir es heute nennen: Isolierung, ist aus medizinischund kulturellen Folgen von Epidemien und Krankheitsvirologischer Sicht bei Epidemien wie der jetzigen ja wellen – und die sind in der Regel eben ambivalent. Die sinnvoll. Bei der durch den Rattenfloh übertragenen meisten kennen vermutlich die Bücher Michel Foucaults Pest hingegen war das weniger hilfreich – das wusste über die entstehende Disziplinar- und Biomacht der man aber im europäischen Mittelalter und in der Frühen Moderne, in denen der Umgang mit Epidemien und Neuzeit noch nicht. Im 19. Jahrhundert hat es auch Krankheiten und der Aufstieg der modernen Medizin lange gedauert, bis sich die Entdeckung des Londoner eine Schlüsselrolle spielen. Hier erscheinen die damit Arztes John Snow durchgesetzt hatte, verbundenen gesellschaftlichen Transdass die Cholera durch verunreinigtes formationsprozesse in einem düsteren Es gilt darauf Wasser verursacht wird. Daraufhin Licht (sicherlich eine viel zu einseitige zu achten, dass die Sichtweise). Aus der historischen Besind in den meisten europäischen Städten gigantische Abwassersysteme Situation nicht zu obachtung eines Zusammenhangs von und Filteranlagen gebaut worden (im medizinischer und gesellschaftlicher einem allgemeinen geizigen Hamburg scheute man lange Kontrolle die Konsequenz zu ziehen, die Kosten und musste das noch 1892 Abbau von Freiheits� heute den Verzicht auf die Isolierung mit mehreren tausend Toten bitter Kranker zu fordern, wäre natürlich rechten führt bezahlen). Das kann man als Lerneffekt völliger Unsinn. Dennoch gilt es, darbezeichnen, sollte jedoch auch die auf zu achten, dass im Fahrwasser der Nebeneffekte im Auge behalten: Die Hygienisierung der Corona-Krise nicht ganz andere Süppchen gekocht werStädte wurde vielerorts mit der Politik der sogenannten den und die Situation nicht zu einem allgemeinen Abbau slum clearence verbunden, d.h. mit dem Einreißen und von Freiheitsrechten und zum Aufbau demokratisch der Verdrängung ärmerer Bevölkerungsschichten aus unkontrollierbarer Überwachungsapparate führt. Vor den Innenstädten. Am radikalsten umgesetzt wurde dem Hintergrund der massiven Einschränkungen, die wir diese Politik in Paris unter dem Präfekten Haussmann. derzeit erleben, sind das durchaus ernsthafte Gefahren. In kleinerem Maßstab gab es das aber überall in Europa In Ungarn kann man gerade besonders gut beobachten, – und nicht nur hier. Ein gutes Beispiel stellt etwa der wie im Schatten der Krise ein autokratisches Notstandshygienisch-medizinisch begründete und besonders regime installiert wird. 15 MBT Berlin: Reagieren wir als Menschen und Gesellschaft heute ähnlich wie früher? Felix Wiedemann: In gewisser Hinsicht sicherlich ja. Die Angst vor Krankheit ist eine ständige Begleiterin der Menschheit. Allerdings hängen die Deutungen und Reaktionen ganz wesentlich vom kulturellen und gesellschaftlichen Kontext ab. Und da gibt es fundamentale Unterschiede. Man liest dieser Tage hin und wieder Meldungen über irgendwelche Prediger (meist Männer), die die aktuelle Epidemie als Strafe für irgendetwas oder den Abfall von irgendetwas interpretieren. Die allgemeine Deutungshoheit gebührt aber bisher glücklicherweise den Virologen und nicht den Demagogen. „Corona-Leugner“ wie der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro oder hierzulande Vera Lengsfeld, die Covid-19 als harmlose Grippe verkaufen wollen, haben eine beinahe noch schlechtere Presse als „Klima-Leugner“ (interessanterweise gibt es offenkundig Überschneidungen, wie nicht nur diese beiden belegen). Das muss aber natürlich nicht so bleiben. Historisch interessant ist allerdings, dass die aktuelle Situation in gewisser Weise an längst überwunden geglaubte Erfahrungen anknüpft. Die großen Erfolge der Medizin und Pharmaindustrie im 19. und frühen 20. Jahrhundert haben dazu geführt, dass sich die wenigsten Menschen – zumindest in den Industrieländern – über Infektionskrankheiten oder Epidemien ernsthaft Gedanken machen mussten. Man sorgte sich über ­Zivilisationskrankheiten wie Krebs oder Herzinfarkte, die für die Einzelnen selbstverständlich tragisch sind. Gesellschaftlich gesehen sind sie aber doch berechen- und kontrollierbar und lassen sich nicht mit der willkürlichen und kontingenten Bedrohung durch plötzlich ausbrechende Epidemien vergleichen. Deswegen taugen sie auch nicht für Verschwörungsgeschichten. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass irgendeiner Gruppe vorgeworfen wird, für die Verbreitung von Prostata- und Brustkrebs verantwortlich zu sein. MBT Berlin: Rankten um frühere Epidemien auch schon Verschwörungstheorien? Felix Wiedemann: Bereits im Altertum ist belegt, dass Einwanderern die Schuld für Krankheiten zugeschrieben wurde. Das bekannteste historische Beispiel ist aber sicherlich die aus dem europäischen Mittelalter stammende Beschuldigung der Juden als Brunnenvergif- 16 ter. Die Verbreitung des „Schwarzen Todes“ nach 1348 in Europa ging mit den sogenannten Pestpogromen einher, die eine riesige Zahl an Opfern forderte und einen Wendepunkt in der europäisch-jüdischen Geschichte bedeuteten. Das Motiv der (Brunnen-)Vergiftung blieb in der gesamten Geschichte des Judenhasses von zentraler Bedeutung. Noch im 19. Jahrhundert machte man die Juden für den Ausbruch der Cholera verantwortlich, und in vielen deutschen Städten wurden sie unter Noch im 19. Jahr� besondere polizeiliche hundert machte man Aufsicht gestellt. In den die Juden für den USA trug die Vorstellung, die Juden hätten Ausbruch der Cholera die Tuberkulose nach verantwortlich Amerika gebracht, ihren Teil dazu bei, im frühen 20. Jahrhundert Gesetze zur Einschränkung jüdischer Zuwanderung zu erlassen. Und wäre die zwischen 1918 und 1920 wütende Spanische Grippe nicht unter dem Aufmerksamkeitsradar des Ersten Weltkrieges und der anschließenden Revolutionen und Bürgerkriege gesegelt, hätte sie vermutlich eine zentrale Rolle in der antisemitischen Agitation der 1920er und 1930er Jahre gespielt. Die planmäßige Verbreitung und Ausnutzung von Seuchen durfte denn auch in den „Protokollen der Weisen von Zion“ nicht fehlen, der wohl bedeutendsten antisemitischen Verschwörungsfabel der Moderne. MBT Berlin: Welche Funktion kommt solchen Theorien zu? Oder: Warum funktionieren sie? Felix Wiedemann: Man sollte generell besser von Verschwörungsmythen oder Verschwörungserzählungen („Mythos“ bedeutet ja „Erzählung“) sprechen, denn das narrative Moment ist hier wesentlich entscheidender als das „theoretische“. Erzählungen spielen eine fundamentale Rolle bei der Repräsentation und Verarbeitung von Veränderungen. Wie der Philosoph Paul Ricœur einmal treffend bemerkte, vermögen Erzählungen die „wilde Kontingenz“ unserer Erfahrung in eine „geregelte Kontingenz“ zu verwandeln und auf diese Weise Vergangenheit und Gegenwart Sinn zu verleihen. Die Ausbreitung einer bedrohlichen und tendenziell unerklärlichen Krankheit stellt nun zweifellos ein kontingentes Ereignis größten Ausmaßes dar. Auch die, wenn ich recht sehe, unter den Virologen zurzeit als am wahrscheinlichsten geltende Theorie, wonach das aktuelle SARS-CoV-2-Virus von Fledermäusen über ein mutmaßliches Wildtier als Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen ist und sich anschließend vom Marktplatz der chinesischen Provinzhauptstadt Wuhan über die ganze Welt verbreitet hat, stellt formal gesehen eine Man sollte generell besser Erzählung dar, von Verschwörungsmythen oder die das aktuelle Geschehen ver-erzählungen sprechen stehen hilft, also zur Kontingenzbewältigung beiträgt. Die Virologen erzählen die Geschichte aber in der Regel als tragisches Geschehen: Die Verbreitung erscheint als Folge nichtintendierter Handlungen bzw. Handlungsketten; „Schuldige“ im Sinne von aktiv auf die Verbreitung hinwirkenden Akteuren gibt es in dieser Erzählung nicht (es sei denn, man schreibt dem Virus selbst Handlungsmacht oder Agency zu). Natürlich lässt sich dieses Geschehen auch so simplifizieren, dass diejenigen, die am Anfang der Infektionskette stehen, als Akteure erscheinen. Als Donald Trump vom ­„Chinese Virus“ sprach, klang das schon sehr deutlich durch. Klassische Verschwörungsgeschichten aber gehen noch weit darüber hinaus, wenn sie die Krankheitsverbreitung unmittelbar auf intendierte Handlungen eines verborgenen Agenten zurückführen. Auch hier liegt eine erzählerische Kontingenzbewältigung vor – im Unterschied zu den komplexen Narrativen der Mediziner hat man es bei Verschwörungsgeschichten aber mit besonders simplen Erzählungen zu tun, die ähnlich wie Kriminalromane oder Märchen funktionieren: Sie folgen einem extrem schematischen Erzählmuster mit festen Rollenmustern, das den Rezipienten kulturell bereits vertraut sein muss. Die Figuren in Verschwörungsgeschichten lassen sich denn auch ebenso wie der Kontext relativ leicht austauschen – der Plot bleibt stets erkennbar. Solche narrativen Transformationen sind vor allem aus der Geschichte des Antisemitismus bekannt, wo sie eine deutlich größere Rolle spielen als in Rassismen, die stärker auf Visualität abstellen. Zugleich machen sie es aber schwerer, den antisemitischen Plot zu erkennen. MBT Berlin: Werden frühere Verschwörungstheorien heute wieder aktiviert? Tauchen ähnliche Bilder und Muster auf? Felix Wiedemann:Mir scheint es zu früh, das zu beurteilen, und als Historiker tue ich mich mit solchen 17 Vergleichen ohnehin schwer: Wir haben den Vorteil, die Dinge stets im Nachhinein beurteilen zu können, d.h. wenn sich ihre Relevanz oder Irrelevanz bereits erwiesen hat. Aus den Medien bekannt ist vor allem die durch den chinesischen Außenamtssprecher verbreitete Theorie, das SARS-CoV-2-Virus sei durch eine US-Delegation Ende 2019 nach Wuhan mehr oder weniger absichtlich eingeschleppt worden. Auch über einige türkische und iranische Medien, die das Virus auf ein angebliches geheimes israelisches Biowaffenprogramm zurückführen, wurde berichtet. Und italienische Rechtsextremisten glauben offenbar zu wissen, dass Deutschland Italien durch Corona absichtlich in den Ruin treibt, um anschließend die italienische Wirtschaft zu plündern. Das folgt alles altbekannten Erzählmustern. Allerdings lassen solche Meldungen keinerlei Rückschlüsse darauf zu, ob die Menschen in China, dem Iran, der Türkei oder Italien solche Erzählungen auch für überzeugend halten. Auch was den hiesigen grauen Bereich anbelangt, wird man auf der Suche nach der Corona-Verschwörung in den Untiefen des Netzes sicherlich schnell fündig werden – denn das wird man immer. Zuletzt warnte Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang davor, dass Rechtsextremisten die aktuelle Krise zur Verbreitung von Verschwörungstheorien nutzen und Migranten als Überträger des Virus brandmarken. Einen Überblick über die bunte Szene alternativer Corona-Deuter bot kürzlich ­Sebastian Leber im Tagesspiegel: Hier werden eine Handvoll altbekannter antisemitischer Verschwörungsautoren wie Ken Jebsen, ein paar esoterische Schamamen und die notorischen Impfgegner (die Verschwörungstheorien angesichts der folgen altbekanntem ErzählDominanz der Virologen zurzeit muster zur Bewältigung von natürlich ganz Unverstandenem schlechte Karten haben und ihre Felle davonschwimmen sehen) zitiert. Wie viele Menschen solche Erzählungen tatsächlich für überzeugend halten, lässt sich kaum sagen, und letztlich ist auch immer abzuwägen, ob man diesen Stimmen nicht eine Aufmerksamkeit zuteilwerden lässt, die ihnen gar nicht gebührt. Persönlich habe ich bisher jedenfalls eher einen gegenteiligen Eindruck: Die weitaus meisten Menschen halten die Erzählungen der Virologen für glaubhafter als Verschwörungserzählungen, und Umfragen sollen ja überdies auch belegen, dass die Menschen in der Krise wieder stärker den traditionellen Medien VertrauMaßnahmen, die ja letztlich nichts zur Genesung beien schenken als Social Media – und das ist ja auch gut tragen. Es bräuchte bei der Verschwörungsquarantäne so. Sollte die Krise allerdings länger andauern und die umso dringender eine „Exit-Strategie“ als bei der gesellschaftliche Situation unsicherer werden, kann sich medizinisch gebotenen. Denn Verschwörungsnarrative ­ das rasch ändern. Nicht nur deshalb ist Wachsamkeit sind viel hartnäckiger und sitzen tiefer als SARS-CoV-2. gegenüber den mit der Sie würden sich nach Ende Der Impfstoff heißt Aufklärung Epidemie verbundenen der Quarantäne sofort wiegesellschaftlichen Verder verbreiten – wenn auch änderungen stets ebenso geboten wie Achtsamkeit auf vielleicht mit anderen Inhalten. Um im Bild zu bleiben, die eigene Gesundheit und die anderer. scheint mir hingegen die andere epidemologische Strategie, nämlich Immunisierung, sinnvoller zu sein. ­ MBT Berlin: Herr Wiedemann, wir sprechen heute Auf eine Herden-Immunisierung zu warten ist zwar oft davon, dass etwas in den sozialen Medien „viral“ vielleicht etwas riskant, denn die stellt sich ja erst ein, geht. Könnte man Verschwörungstheorien nicht auch wenn die Mehrheit einer Population infiziert ist. Umso einfach unter Quarantäne stellen? wichtiger scheint es daher, auf den richtigen Impfstoff hinzuwirken, und dieser kann eigentlich nur Aufklärung Felix Wiedemann: Durch Überwachung und Zenheißen. sur wie in China würde das vermutlich eine Weile funktionieren. Aber besonders sinnvoll wäre das sicherlich nicht. Quarantänen sind zeitlich und räumlich begrenzte Das Interview wurde am 30.03.2020 geführt. 18 #7 Zum Weiterlesen Armin-Pfahl Traughber, 2019: Verschwörungen, Verschwörungsmythen und Verschwörungstheorien, unter: https://hpd.de/artikel/verschwoerungen-verschwoerungsmythen-und-verschwoerungstheorien-17050 (21.04.2020) Michael Butter, 2018: Nichts ist, wie es scheint. Über Verschwörungstheorien. Bonn. Bundeszentrale für politische Bildung. Michael Butter, 2020: „Infodemie“ als Folge der Corona-Krise, Interview mit Michael Butter im ZDF unter: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-verschwoerungstheorien-100.html (07.04.2020) Sebastian Leber, 2020: Volle Parks und Scharlatane. Der Coronavirus-Kosmos der Unvernünftigen unter: https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/volle-parks-und-scharlatane-der-coronavirus-kosmos-derunvernuenftigen/25663164.html (20.03.2020) Frederik Richter, Alice Echtermann, Till Eckert, Cristina Helberg, 2020: Coronavirus: Wie das Robert-Koch-Institut die Gerüchte-Pandemie unterschätzt. (April 2020) unter: https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2020/04/02/coronavirus-wie-das-robert-koch-institut-diegeruechte-pandemie-unterschaetzt) (07.04.2020) Karolin Schwarz, 2020: Podcast Die "Wahrheit" in Zeiten von Corona – Verschwörungstheorien und Mythen rund um das Virus. Folge 1: Ein Virus, viele Theorien unter: https://www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/306942/corona-und-verschwoerungstheorien (07.04.2020) Giulia Silberberger, Rüdiger Reinhardt, 2020: Verschwörungsideologien und Fake News. Erkennen und Widerlegen. Der goldene Aluhut gUG unter: https://dergoldenealuhut.de/wp-content/uploads/VT-und-Fake-News-widerlegen_online_1.Auflage2020.pdf (07.04.2020) 19 IMPRESSUM April 2020 V.i.S.d.P.: Dr. Birgit Hoppe HERAUSGEBER Stiftung SPI Sozialpädagogisches Institut Berlin »Walter May« Gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e. V. Müllerstr. 74, 13349 Berlin Vorstandsvorsitzende/Direktorin: Dr. Birgit Hoppe TEXTE Dr. Ingmar Dette, Claire Horst, Dr. Ulrike Klötzing-Madest, Aurélie Wallaschkowski, Ann-Sofie Susen REDAKTIONELLE BEARBEITUNG Ibrahim Gülnar, Andreas Hellstab, Katrin Riedel STIFTUNG SPI Geschäftsbereich Lebenslagen, Vielfalt & Stadtentwicklung Mobiles Beratungsteam Berlin – für Demokratieentwicklung Projektleiterin: Ann-Sofie Susen Samariterstraße 19 – 20, 10247 Berlin 030.41 72 56 28 und 44 23 71 8 030.44 03 41 46 fax mbtberlin@stiftung-spi.de www.stiftung-spi.de/projekte/mbt www.mbt-berlin.de GESTALTUNG Hedwig Ruf – Grafik, Gestaltung, Layout, Druckabwicklung (www.ruf-gestalten.de) COPYRIGHTS Die Stiftung SPI behält sich sämtliche Rechte auch an der Gestaltung und Struktur der Broschüre vor. Nachdruck sowie Vervielfältigungen sind nur mit Angabe der Quelle und vorheriger Informationen und Freigabe durch die Redaktion gestattet. Alle Urheberrechte liegen bei der Stiftung SPI. Die Veröffentlichungen stellen keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen trägt der Autor/die Autorin bzw. tragen die Autoren/die Autorinnen die Verantwortung. Gefördert durch im Rahmen von Demokratie. Vielfalt. Respekt. In Berlin. Das Landesprogramm

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current page.

Monograph

METS MARC XML Dublin Core RIS OPAC

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to a IIIF image fragment

Citation links

Citation link to work Citation link to page

Image manipulation tools

Tools not available
Fullscreen Logo Full screen
  • Rotate to the left
  • Rotate to the right
  • Reset image to default view