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bagfa-Magazin ... (Rights reserved) Issue 2019 (Rights reserved)

Bibliographic data

volume

Description

Creator:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen
Title:
bagfa-Magazin ... / Herausgeberin: Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V
Publication:
Berlin: bagfa, 2019 -
Scope:
Online-Ressource
Dates of Publication:
2018-
ZDB-ID:
2980863-7 ZDB
Previous Title:
Jahresbericht
Urban Studies:
Kws 82 Bürger*innen: Bürgerschaftliches Engagement
DDC Group:
300 Sozialwissenschaften, Soziologie
Copyright:
Rights reserved
Accessibility:
Free Access
Collection:
Population, social affairs

Description

Publication:
2020
Language:
German
Urban Studies:
Kws 82 Bürger*innen: Bürgerschaftliches Engagement
DDC Group:
300 Sozialwissenschaften, Soziologie
URN:
urn:nbn:de:kobv:109-1-15409614
Copyright:
Rights reserved
Accessibility:
Free Access
Collection:
Population, social affairs

Contents

Table of contents

  • bagfa-Magazin ... (Rights reserved)
  • Issue 2019 (Rights reserved)
  • Issue 2018 (Rights reserved)

Full text

bagfa Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. 20 Jahre bagfa bagfa-Magazin 2019 bagfa-Magazin 2019 1 Fotonachweise: Titelseite: Oben v.l.n.r. HaraldTittel, Pixabay, Marlene Gawrisch Großes Foto: Harald Tittel S.2 oben: Kevin Lüdermann S.2 unten, S.18, S.19 oben, S.34 mitte: Marlene Gawrisch S.4: Bundesregierung/Steffen Kugler S.5 unten, S.7, S.20 oben: Lisa Schönsee S.8, S.9, S.20 unten, S. 21 unten, S.22 unten, S.24, S.27, S.28 unten: Privat S.13, S.17 unten, S.19 oben, S.28 oben, S.30, S.35 mitte: Harald Tittel S.17 oben: Julia Halsinger S.17 oben rechts: Christoph Urban S.19 mitte: Berliner Senatskanzlei S.19 unten: FreiwilligenZentrum Hamburg S.22 oben: Freiwilligenagentur Grafschaft Bentheim S.33 unten: David Heerde S.26 oben: Timon Kronenberg S.26 unten: Birgit Bursee S.27 2.v.u.: Pixabay S.29 oben, S.31: Katja Bernardy S.29 unten: Ehrenamtsagentur Trier S.32 mitte: Bundesregierung/Jesco Denzel S.33 oben: Tim Gouw via Unsplash S.34 unten: Aktion Mensch e.V. S.35 oben: Sylvia Hartmann S.35 unten: Deutscher Bundestag/Thomas Köhler Alle weiteren: bagfa e.V. Impressum Herausgeberin: Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. Potsdamer Straße 99, 10785 Berlin bagfa@bagfa.de www.bagfa.de Geschäftsführung: Tobias Kemnitzer (V.i.S.d.P.) Redaktion: Paula Bergmann, Tobias Kemnitzer Layout: Atelier 124 I Maria Kempter Berichtszeitraum: Januar bis Dezember 2019 Berlin, April 2020 2 bagfa-Magazin 2019 Inhaltsübersicht Die bagfa 2019: Ein buntes Jahr liegt hinter uns – ein neues ungewisses hat begonnen 2 Die bagfa auf einen Blick 4 Die bagfa und ihre Mitglieder 10 bagfa Publikationen im Überblick 12 1999 bis 2019 – 20 Jahre bagfa 13 Projekte entwickeln und durchführen Begleiten, Vernetzen, Weiterentwickeln Impulspatenschaften Freiwilligendatenbank der Aktion Mensch Projektabschluss: Teilhabe durch Engagement Projektabschluss: Inklusion 18 18 19 21 22 23 Vernetzen, Qualifizieren und Wissen weitergeben Das QualitätsManagementSystem Fortbildungsreihe: Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen Hospitationsprogramm Jahrestagung 2019: Connecting people 25 25 26 27 28 Anerkennung schaffen Innovationspreis für Freiwilligenagenturen Wünsch Dir was! Engagementförderpreis 30 30 31 bagfa-Highlights 2019 32 bagfa transparent 36 Die bagfa und ihre Partner 37 bagfa-Magazin 2019 1 Die bagfa 2019: Ein buntes Jahr liegt hinter uns – ein neues ungewisses hat begonnen Birgit Bursee, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. seit 2011, und Tobias Kemnitzer, bagfa-Geschäftsführer seit 2009, berichten aus dem vergangenen Jahr und blicken gemeinsam nach vorn, ins Jahr 2020, das durch die Folgen der Corona-Epidemie noch so ungewiss und dramatisch erscheint und zugleich geprägt ist durch neue Formen von Solidarität und Mitmenschlichkeit. Was war besonders wichtig für die bagfa in 2019? Birgit Bursee: Aus 2019 sind mir neben unserem „Klassentreffen“ zur Jahrestagung in Trier besonders die Module der Fortbildungsreihe „Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen“ in Erinnerung geblieben, die ich als Referentin mitgestaltet habe. Da kommt jedes Mal so viel geballte Erfahrung und kreative Energie zusammen, dass alle eine Menge Inspiration für ihre Agentur mitnehmen können. Tobias Kemnitzer: Da fällt eine Auswahl wirklich schwer. Wir haben mit wunderbaren Abschlussveranstaltungen unsere Modellprojekte „Inklusion“ und „Teilhabe durch Engagement“ erfolgreich abgeschlossen. Mit diesen beiden Projekten haben wir gezeigt, wie wichtig Engagement für die Teilhabe und Inklusion von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen ist. Wir haben außerdem in Berlin ein neues Projekt gestartet, in dem wir die Berliner Freiwilligenagenturen vernetzen und stärken. Nicht zu vergessen, nachdem wir 2018 aufgrund der IAVE-Weltkonferenz pausiert haben, unsere wunderbare, dynamische Jahrestagung in Trier. Da freuen wir uns immer besonders, wenn es gelingt, unsere Themen und die Menschen aus Freiwilligenagenturen zu verbinden, ganz getreu dem letztjährigen Motto „Connecting people“. Und ich freue ich mich darauf, mit unserer neuen Präsenz im Web www.bagfa.de und bei Facebook noch besser und schneller kommunizieren zu können. Wie verändert sich der Blick aufs vergangene Jahr in Bezug auf die Corona-Krise? Tobias Kemnitzer und Birgit Bursee: Dieser Rückblick auf eine Normalität, geprägt von Veranstaltungen, persönlichem Austausch und Vernetzungen, zeigt, wie sehr sich unsere Wahrnehmungen und Handlungsmöglichkeiten aufgrund der aktuellen Corona-Krise verschoben haben. 2 bagfa-Magazin 2019 Die Folgen daraus, ganz konkret für unsere Arbeit als Arbeitsgemeinschaft, die sich gerade in Austausch und Begegnung manifestiert, und für die Freiwilligenagenturen, die als Beratungs- und Netzwerkstellen von persönlichen Kontakten getragen werden, sind aufgrund der aktuellen Dynamik der Ereignisse kaum abzuschätzen. Fragen im Rückblick auf das Jahr 2019 sind für uns … • Wie verändert sich unsere Arbeit, wenn absehbar keine oder kaum Veranstaltungen und Beratungen durchgeführt werden? • Welche Rolle werden die Themen zukünftig spielen, die uns bisher bewegt haben? • Wie können wir weiterhin den Menschen Teilhabe durch Engagement ermöglichen, die durch das Corona-Virus besonders gefährdet sind? • Was bedeutet die Corona-Krise für das bürgerschaftliche (gemeinschaftlich-gemeinwohlorientierte) Engagement in unserer Demokratie? Wie haben die Freiwilligenagenturen und die bagfa auf die Corona-Krise reagiert? Birgit Bursee: Für mich ist es sehr beeindruckend, wie solidarisch sich unsere Gesellschaft in der Krise zeigt, wie viele Menschen ganz selbstverständlich helfen. Als die Engagementinfrastruktur sind Freiwilligenagenturen hier besonders mit ihrer Netzwerk-Kompetenz und kreativen Problemlösungsansätzen gefragt. Auch mit fachlicher Unterstützung der Agenturen sind bundesweit viele Initiativen zur Nachbarschaftshilfe entstanden, die sich besonders um die Bedarfe der Risikogruppen kümmern. Da wünsche ich mir einen langen Atem für alle Akteure, denn gerade für kranke und vorbelastete Menschen wird der persönliche Kontakt zu anderen Menschen noch einige Zeit mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Tobias Kemnitzer: Wir haben zeitnah einen Online-Schwerpunkt zur Corona-Krise aufgebaut. Darin haben wir Hintergrundwissen, besondere Beispiele und Empfehlungen zu zwei Leitfragen dargestellt: Wie kann ich mich wirksam und sicher engagieren? Was können Freiwilligenagenturen jetzt tun? Diesen Schwerpunkt möchten wir auch vom Homeoffice aus aktuell halten und je nach Bedarf erweitern, vor allem um (politische) Fragestellungen über den Tag hinaus. Tipp Aktuelle Empfehlungen und Entwicklungen finden Sie in unserem Online-Schwerpunkt „Engagement und Coronahilfe“. Die Rückmeldungen ermuntern uns, weiterhin die geballte Kompetenz unserer Arbeitsgemeinschaft zusammenzufassen und mit allen zu teilen. bagfa-Magazin 2019 3 Die bagfa auf einen Blick Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. ist der bundesweite Dach- und Fachverband der Freiwilligenagenturen in Deutschland. Unsere Vision ist eine Bürgergesellschaft, in der die Menschen sich mit Freude und Kompetenz unentgeltlich engagieren, sie verantwortlich mitgestalten und die allen Menschen gleiche Chancen und Möglichkeiten zur Entfaltung biete. Die bagfa wurde im Jahr 1999 als gemeinnütziger, partei- und konfessionsunabhängiger Verein von Vertreterinnen und Vertretern lokaler Freiwilligenagenturen gegründet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Schirmherr der bagfa. Die offene, engagierte Bürgergesellschaft ist ein wesentlicher Teil unseres demokratischen Gemeinwesens. Die Freiwilligenagenturen geben dazu in vielen Kommunen Impulse und helfen so mit, soziale Herausforderungen vor Ort zu gestalten, die Gemeinschaft zu stärken und Lebensqualität zu fördern. Frank-Walter-Steinmeier, Bundespräsident Die bagfa ist in fünf Tätigkeitsfeldern für Freiwilligenagenturen aktiv: Austausch und Fortbildung ermöglichen Die bagfa begleitet Freiwilligenagenturen bei der inhaltlichen und konzeptionellen Weiterentwicklung durch zahlreiche Fortbildungen und Vernetzungsangebote sowie die Jahrestagung. Qualität fördern Die bagfa unterstützt die Qualitätsentwicklung von Freiwilligenagenturen durch ein Qualitätsmanagementsystem und macht gute Qualität durch das bagfa-Siegel sichtbar. Projekte entwickeln und durchführen Gemeinsam mit ihren Mitgliedern entwickelt die bagfa eigene Projekte oder beteiligt sich an bundesweiten Modellprojekten zur Erprobung neuer Ansätze, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Anerkennung und Öffentlichkeit schaffen Die bagfa würdigt den Ideenreichtum der Freiwilligenagenturen durch den Innovationspreis und informiert durch ihre kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit und ihre umfangreichen sowie praxisnahen Publikationen und Materialien. Interessen vertreten Die bagfa vertritt die Interessen von Freiwilligenagenturen auf Bundesebene. Darüber hinaus bringt sie die Erfahrungen von Freiwilligenagenturen im Dialog mit Politik, Verwaltungen, Unternehmen und Wissenschaft sowie Stiftungen und anderen Organisationen in die gesellschaftliche Debatte ein. 4 bagfa-Magazin 2019 Der Vorstand Dr. Jochen Gollbach (Beisitzer) Koordinator für Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt der Stadt Kassel Birgit Bursee (1. Vorsitzende) Leiterin der Freiwilligenagentur Magdeburg e.V. Anneke Gittermann (Beisitzerin) Leiterin Fachstelle Engagementförderung Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck Wolfgang Krell (Schatzmeister) Leiter Freiwilligen-Zentrum Augsburg gGmbh Carsten Müller-Meine (Beisitzer) Geschäftsführer Ehrenamtsagentur Trier Hans Lucas (2. Vorsitzender) Vorstand Freiwilligenzentrum Offenbach Die Bundesgeschäftsstelle Tobias Kemnitzer (Geschäftsführer) Vernetzung, Thementage, Jahrestagung, Freiwilligendatenbank Andrea Rützel (Referentin) Qualitätsmanagementsystem (QMS), Projekt „Begleiten, Vernetzen, Weiterentwickeln“ Paula Bergmann (Referentin) Öffentlichkeitsarbeit, Anerkennung, Digitalisierung, Projekt „Begleiten, Vernetzen, Weiterentwickeln“ Bernd Schüler (Projektleiter) „Impulspatenschaften“ Evelyn Zerbst (Verwaltung) Büroorganisation, Finanzen, Veranstaltungsmanagement Birgit Weber (stellv. Geschäftsführerin) Fortbildungsreihe, Hospitationsprogramm, Länderbeirat, Projekt „Begleiten, Vernetzen, Weiterentwickeln“ bagfa-Magazin 2019 5 Freiwilligenagenturen in Deutschland Freiwilligenagenturen als Fürsprecher für das bürgerschaftliche Engagement sind eine beeindruckende Infrastruktur des Engagements in Deutschland. Sie sind Anlaufstellen für alle Menschen, die sich engagieren, und für Organisationen, die mit Freiwilligen arbeiten möchten. Sie sorgen für gute Rahmenbedingungen im Engagement und schaffen Netzwerke für eine Kultur der Teilhabe vor Ort. Rund 400 Freiwilligenagenturen sind über die Landesarbeitsgemeinschaften der Freiwilligenagenturen organisiert, mehr als 200 Mitglieder bei der bagfa. Entwicklung der bagfa-Mitgliederzahl 188 148 102 203 206 161 119 82 65 64 2002 2004 41 18 1999 2000 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2019 Leitfaden zum Aufbau einer Freiwilligenagentur Ende des Jahres ist der neue Leitfaden zum Thema „Wege zum Aufbau einer Freiwilligenagentur“ erschienen – als Inspiration, Ratgeber und Mutmacher für alle Interessierten. Darin werden die wichtigsten Fragen rund um Freiwilligenagenturen beantwortet: Was sie ausmacht, wie ihr Alltag aussieht und welche Voraussetzungen für den Aufbau einer neuen Infrastruktur erfüllt sein müssen. Mit vielen Einblicken und Erfahrungen aus der Praxis und konkreten Anregungen für die Gründungsphase wird so wichtiges Hintergrundwissen für all diejenigen geliefert, die bürgerschaftliches Engagement vor Ort fördern möchten. Mehr Informationen hier: Dieser Leitfaden bietet allen Interessierten, die die Idee haben, eine Freiwilligenagentur zu gründen, oder sich gerade im Aufbauprozess befinden, wertvolle Erfahrungswerte und praktische Tipps von Kollegen aus den Freiwilligenagenturen. Es muss nicht alles neu erfunden werden. Aus dem Leitfaden kann man viel übertragen und schauen, welche lokalen Besonderheiten die Engagementlandschaft aufweist. Stephanie Krause, lagfa NRW e.V. 6 bagfa-Magazin 2019 Neue bagfa Website Ein Projekt hat uns dieses Jahr besonders beschäftigt: Die neue bagfa Website! Und wie es bei einem ordentlichen Relaunch sein muss, wurde dafür vieles neu konzipiert, des Öfteren heiß diskutiert, zwischendurch einiges doch wieder verworfen bis am Ende eine deutlich frischere, übersichtlichere und aufgeräumte Website entstanden ist. Sie finden nun neben aktuellen Meldungen aus der bagfa-Welt (Aktuelles) und allen wichtigen Informationen rund um die Struktur und das Profil der Bundesarbeitsgemeinschaft (Über uns) alle anstehenden Veranstaltungen samt Anmeldemöglichkeit auf unserer Seite. Hinzu kommen die Bereiche Angebote für Freiwilligenagenturen, sowie alles Wissenswerte zu den von uns durchgeführten Projekten. Alle wichtigen Materialien und Publikationen der bagfa stellen wir ab sofort im Bereich Wissen zur Verfügung. Sehen Sie selbst: www.bagfa.de bagfa goes Facebook Liken, teilen, kommentieren – das gehört seit 2019 endlich auch zum Alltag der bagfa. Auf Facebook informieren wir über aktuelle Neuigkeiten aus der Geschäftsstelle und alles wichtige rund ums Thema bürgerschaftliches Engagement. Außerdem gibt es regelmäßig Lesetipps und besondere Einblicke in die Welt der Freiwilligenagenturen. Folgen Sie uns gerne hier: Ich finde die neue bagfa Website wirklich gelungen – frisch, bunt und vor allem übersichtlich. Schließlich wollen wir, dass die Mitglieder und alle Interessierten gerne auf der Seite surfen und dort schnell finden, was sie brauchen. Auch freut mich sehr, dass wir uns über unseren Facebook Kanal jetzt noch besser mit den Freiwilligenagenturen vernetzen und vielleicht auch mal das ein oder andere lustige Katzenvideo unterbringen können. Paula Bergmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Anerkennung und Digitalisierung, bagfa e.V. bagfa-Magazin 2019 7 bagfa-Mitglieder über die bagfa Drei Fragen an Ralf Baumgarth FreiwilligenAgentur Heidelberg 20 Jahre bagfa – auch die FreiwilligenAgentur Heidelberg gehört zu den Gründungsmitgliedern. Was hat sich in der Welt der Freiwilligenagenturen seitdem am meisten verändert? Von außen betrachtet ist diese Welt ja erfreulicherweise viel größer geworden: Die Anzahl der Freiwilligenagenturen hat deutlich zugenommen. Und obwohl sich die Aufgabenprofile, die Rahmenbedingungen, die personelle Ausstattung sehr unterscheiden, haben sie eine bedeutende Rolle in der Engagementförderung eingenommen – auch wenn sich das leider noch nicht überall in einer gesicherten und angemessenen Finanzierung widerspiegelt. Im Selbstverständnis vieler Agenturen hat sich sicherlich verändert, dass sie mehr sein wollen als reine „Engagementvermittlungsstellen“ oder „Promoter für ein gutes Freiwilligenmanagement“. Und sie haben immer wieder unter Beweis gestellt, dass sie Gestalter sein können, die unter Einbeziehung und Gewinnung von engagierten Menschen an der konstruktiven Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen arbeiten. Sie persönlich waren auch schon im Vorstand aktiv und sind nun als Trainer bei der Fortbildungsreihe dabei - was waren für Sie die wichtigsten Meilensteine der bagfa? Ein ganz wichtiges Thema, mit dem wir uns schon früh beschäftigt haben, war die Qualifizierung von Mitarbeitenden in Freiwilligenagenturen – „Kompass“ war der Titel für die Reihe. Und die Entwicklung des Qualitätsmanagements für Freiwilligenagenturen als Möglichkeit, fachliche Standards zu setzen und deren Einhaltung auch nach außen dokumentieren zu können. Und natürlich beim Thema Geld: als es gelungen ist, erstmals Projektmittel zur Weitergabe an einzelne Agenturen zu akquirieren – damals für den „generationenübergreifenden Freiwilligendienst“ – und damit auch noch eine andere inhaltliche Ebene der Zusammenarbeit zwischen den Agenturen und der bagfa zu ermöglichen, Materialien zu erstellen, für einen Projekttransfer zu sorgen. Ein Konstrukt, das sich ja seither bei vielen weiteren Themen sehr bewährt hat. Welche Ideen haben Sie für die Zukunft der bagfa? Ideen haben die Mitglieder der bagfa ja eigentlich mehr als genug – was man z.B. beim Innovationspreis gut sehen kann. Da stecken oftmals soziale Innovationen drin, ohne dass wir die so benennen würden oder– wie andere Akteure in diesem Kontext – mit entsprechenden Maßnahmen in einem Umfang skalieren, wie das theoretisch möglich wäre. Vielleicht sollte die bagfa das tun? Neben so einer eher expansiv gedachten Idee vermute ich aber, dass in Anbetracht der politischen Entwicklungen die bagfa künftig stärker gefragt sein wird, ihre Mitglieder darin zu unterstützen, die ganze Bandbreite eines demokratischen, konstruktiven, inklusiven bürgerschaftlichen Engagements zu verteidigen. 8 bagfa-Magazin 2019 Drei Fragen an Annekatrin Jahn Freiwilligenagentur ehrensache.jetzt, Bürgerstiftung Dresden Die Freiwilligenagentur ehrensache.jetzt ist eines der neuesten Mitglieder der bagfa. Warum sind Sie 2019 beigetreten? Unsere Kollegin Bettina Buchmann, die Ende 2019 in den Ruhestand gegangen ist, hat die Freiwilligenagentur der Bürgerstiftung Dresden aufgebaut und 20 Jahre lang als Treffpunkt Hilfsbereitschaft geführt. Dank einer Förderung durch die Landeshauptstadt Dresden konnten wir 2019 mit einem neuen Konzept starten, unsere Vermittlungsplattform www.ehrensache.jetzt online schalten und personell aufstocken, aus Treffpunkt Hilfsbereitschaft wurde ehrensache.jetzt. Weil uns das Tun und Wirken anderer Freiwilligenagenturen ein wichtiger Input ist und weil wir die Weiterbildungsangebote großartig finden, wollten wir gern bei der bagfa dabei sein. Was sind Ihre Eindrücke aus dem ersten Jahr als bagfa Mitglied? Als Erstes haben wir natürlich unsere Mitgliedsurkunde feierlich im Büro aufgehängt! Wenn Zeit ist, lesen wir reihum die vielen Engagementnachrichten. Die Fortbildungsangebote konnten wir bis jetzt leider noch nicht nutzen, was sich in Zukunft aber ändern soll. Die Vielfältigkeit der Themen finde ich super. Ein besonderer Höhepunkt für mich war die bagfa-Tagung in Trier im November. Spannende Workshops, vor allem über die Entwicklungen für Freiwilligenagenturen im digitalen und medialen Bereich, die Vorträge zur Entwicklung des Ehrenamts, das perfekt organisierte Rahmenprogramm und der zum Brüllen komische Kulturabend - die weite Reise hat sich echt gelohnt! Besonders gewinnbringend fand ich die vielen persönlichen Gespräche und den Austausch über Projekte und Erfahrungen in der Arbeit mit Freiwilligen und Vereinen. Was bewegt Ihre Freiwilligenagentur momentan am meisten? Da gibt es einiges – und immer zehn Dinge auf einmal: Die Ehrenamtsbörse, die Beratungsgespräche mit neuen Freiwilligen, die Bearbeitung der Inserate auf unserer Plattform, das Kontakten mit Vereinen und Netzwerkpartnern, das Thema Evaluation und Messbarkeit des Engagements. Wir beschäftigen uns verstärkt mit dem Gewinn der jungen Zielgruppe, U25, für das Ehrenamt und arbeiten hier mit neuen Initiativen zusammen, die sich mit Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt, Klimaschutz oder Willkommenskultur beschäftigen. Unsere Plattform wollen wir natürlich weiterentwickeln und optimieren. Und dann sind da noch unsere Social Media Kanäle Instagram und Facebook. Es wird nie langweilig! bagfa-Magazin 2019 9 Die Bagfa und ihre Mitglieder Niedersachsen • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Freiwilligenagentur Achim Freiwilligenagentur AWO Ammerland, Bad Zwischenahn Freiwilligenagentur Barnstorf Freiwilligen Zentrum Barsinghausen Freiwilligenagentur KELLU, Celle Ehrenamtsagentur Cloppenburg Freiwilligenzentrum Cuxhaven Servicestelle Ehrenamt, Dörpen Stadt Emden Koordinierungsstelle Ehrenamt FreiwilligenAgentur, Garbsen Ge(h)mit - Geeste miteinander, Geeste Freiwilligen Agentur Gehrden e.V Bonus Beratungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement Göttingen FreiwilligenAgentur Goslar Freiwilligen Agentur Hameln-Pyrmont Freiwilligenzentrum Hannover e.V. Freiwilligen-Zentrum BONUS Hildesheim Freiwilligenzentrum der Samtgemeinde Horneburg, Niederelbe FreiwilligenAgentur Jever Freiwilligenagentur - Landkreis Leer Freiwilligen-Zentrum Lingen e.V. FreiwilligenAgentur des Paritätischen Lüneburg Freiwilligenzentrum Meppen Freiwilligen-Zentrum Neustadt a. Rbge. e.V. Freiwilligenagentur Landkreis Aurich, Norden Freiwilligen Agentur Grafschaft Bentheim e.V., Nordhorn AWO Northeim Ehrenamtsagentur für den Landkreis Northeim :ehrensache – Agentur für freiwilliges Engagement, Oldenburg Freiwilligen-Agentur Osnabrück Freiwilligen Agentur OHA des Paritätischen, Osterode Freiwilligen-Agentur Peine Ehrenamt vor Ort in Rehburg-Loccum e.V. Koordinierungsstelle für ehrenamtliche Arbeit, Rotenburg Freiwilligenagentur Salzhemmendorf Spontan – Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenagentur, Sarstedt FreiwilligenAgentur Syke Freiwilligenagentur Varel Freiwilligenagentur Mischmit, Wildeshausen Freiwilligen-Agentur Wilhelmshaven Agentur fürs Ehrenamt, Winsen Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V., Wolfenbüttel Zentrum für ehrenamtliches Engagement im Landkreis Holzminden (Fördermitglied) Freiwilligenzentrale Hamm (Fördermitglied) Ehrenamtsbüro der Stadt Melle (Fördermitglied) Freiwilligenagentur Nienburg (Fördermitglied) Freiwilligenagentur Ostercappeln (Fördermitglied) Freiwilligenagentur Samtgemeinde Bersenbrück (Fördermitglied) Freiwilligenagentur Stadt – Kreissportbund, Stade (Fördermitglied) Freiwilligenagentur Wedemark (Fördermitglied) Rheinland-Pfalz • • • • • • • • • • • Kreisverwaltung Altenkirchen Ehrenamtsbeauftragte Inklusive Freiwilligenagentur Altenkirchen Seniorenbüro „Die Brücke“, Bad Ems Stadtverwaltung Kaiserslautern Freiwilligen Agentur Kaiserslautern KoblenzerBürgerStiftung Ehrenamtsbörse VEhRA, Ludwigshafen a. Rhein Speyerer Freiwilligenagentur spefa Ehrenamtsagentur Trier Stadtverwaltung Worms Ehrenamtsbörse Bingen (Fördermitglied) Feiwilligenagentur Kreis Germersheim, Wörth am Rhein (Fördermitglied) Bremen • Freiwilligen-Agentur Bremen • Freiwilligenagentur Bremerhaven Nordrhein-Westfalen • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Freiwilligen-Zentrum Aachen Hand/fest – die Freiwilligen-Agentur Ahaus Freiwilligenagentur Bielefeld Freiwilligen-Agentur Bocholt bea - Bochumer Ehrenamtsagentur Freiwilligenagentur Bonn Freiwilligenzentrale Dinslaken duesseldorf-aktiv.net e.V. MachMit-Servicebüro – Die Freiwilligenzentrale, Düsseldorf Freiwilligen-Akku Tatkraft für Emsdetten Ehrenamt Agentur Essen e.V. Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen e.V. Freiwilligenzentrale Hagen Selbsthilfe- und Freiwilligenzentrum im Kreis Heinsberg Freiwilligen-Zentrum Jülich Büro für Bürgerengagement, Köln Ceno & Die Paten e.V., Köln Kölner Freiwilligenagentur e.V. Mensch zu Mensch – Freiwilligenzentrum, Köln Forum Ehrenamt, Königswinter Freiwilligenzentrale Moers Freiwilligen-Zentrum Mönchengladbach Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V., Mülheim a.d. Ruhr Freiwilligenagentur Münster Netzwerk Bürgerengagement Recklinghausen Freiwilligen-Agentur Rhein-Sieg-Kreis, Siegburg FreiwilligenAgentur Dortmund (Fördermitglied) Freiwilligenzentrale Hamm (Fördermitglied) Freiwilligenbörse Kiste, Ibbenbüren (Fördermitglied) VIS a VIS Beratung - Konzepte - Projekte Köln (Fördermitglied) Evangelisches Perthes-Werk e.V., Münster (Fördermitglied) Freiwilligen-Börse RheinBerg e.V. (Fördermitglied) VfSf Ehrenamtsagentur NEST (Fördermitglied) Hessen • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Freiwilligenzentrum - aktiv für Bad Nauheim e.V. Freiwilligenzentrum Darmstadt Omnibus – die Freiwilligenagentur, Eschwege AWO FFM Ehrenamtsagentur, Frankfurt am Main Büro Aktiv „Ehrenamtszentrale“, Fulda Treffpunkt Aktiv, Fulda Ehrenamtsagentur Gelnhausen Freiwilligenzentrum für Stadt und Landkreis Gießen e.V. Freiwilligenagentur Landkreis Darmstadt-Dieburg, Groß-Zimmern freiwilligen-agentur-hanau, Hanau FreiwilligenZentrum Kassel e.V. Maintal Aktiv Freiwilligenagentur Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf e.V. Freiwilligen-Agentur Usinger Land, Neu Anspach Freiwilligenagentur im Bürgerinstitut e.V. – ,,Soziales Engagement in Frankfurt“ Stadtverwaltung Oberursel Netzwerk Bürgerengagement Ehrenamtsagentur Kreis Offenbach Arbeitsstelle für Projektentwicklung und Engagementförderung (AfPE), Dreieich Freiwilligenzentrum Offenbach e.V. Freiwilligenzentrum Mittelhessen, Wetzlar Freiwilligenzentrum Wiesbaden e.V. Ehrenamtsakademie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Darmstadt (Fördermitglied) EhrenamtsBüro E3, Eltville am Rhein (Fördermitglied) Saarland • Ehrenamtbörse des Regionalverbandes Saarbrücken und der LAG Pro Ehrenamt e.V. • Ehrenamtsbörse des Landkreises Saarlouis (Fördermitglied) Luxemburg: Agence du Benevolat Luxembourg, Strassen (Fördermitglied) Persönliche Fördermitglieder 10 bagfa-Magazin 2019 Schweiz: BENEVOL Schaffhausen (Fördermitglied) Dr. Christa Perabo, Marburg I Ursula Erb, Ingolstadt Schleswig-Holstein Hamburg • • • • • • • • Aktivoli Wandsbek Freiwilligenzentrum Freiwilligenagentur Nord c/o Aktion Buch e.V. Freiwilligenagentur Bergedorf Freiwilligen Zentrum Hamburg Zeitspender-Agentur, ASB Hamburg Bürger helfen Bürger e.V. FreiwilligenBörse Hamburg (Fördermitglied) Freiwilligennetzwerk Harburg (Fördermitglied) tatkräftig e.V. (Fördermitglied) • Freiwilligenagentur Geesthacht • Ehrenamtsbüro nettekieler, Kiel • ePunkt - die Freiwilligenagentur für Lübeck e.V. Brandenburg • • • • Freiwilligenzentrum Brandenburg Freiwilligenagentur Cottbus Caritas – Freiwilligenzentrum Frankfurt/Oder Bürgerstiftung Barnim Uckermark, Freiwilligenagentur Eberswalde (Fördermitglied) Berlin • • • • • • • • • • • • • Freiwilligenagentur CHARISMA FreiwilligenAgentur Fabrik Osloer Straße e.V. FreiwilligenAgentur KreuzbergFriedrichshain Freiwilligenagentur Marzahn-Hellersdorf Frei-Zeit-Haus e.V., Freiwilligenagentur Pankow Landesfreiwilligenagentur Berlin Neuköllner EngagementZentrum Oskar I freiwilligenagentur Lichtenberg Sternenfischer – Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick Stiftung Gute Tat ASB-Berlin, Engagementzentrum (Fördermitglied) AWO ExChange – Freiwilligendienste aller Generationen (Fördermitglied) Ehrenamtsbüro Reinickendorf (Fördermitglied) Sachsen-Anhalt • • • • Ehrenamtsbörse Landkreis Wittenberg, Gräfenhainichen Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., Halle Freiwilligenagentur Magdeburg e.V. Freiwilligen-Agentur Altmark e.V., Stendal Sachsen • • • • Freiwilligenzentrum Chemnitz Freiwilligenagentur ehrensache.jetzt, Dresden Freiwilligenzentrale der Diakonie Leipziger Land, Grimma Freiwilligen-Agentur Leipzig e.V. Thüringen • • • • • • • • Freiwilligenagentur Eisenach Freiwilligenagentur Erfurt Kompetenzzentrum Ehrenamt, Erfurt Freiwilligenagentur Gotha Freiwilligenagentur Jena EhrenamtsAgentur der Bürgerstiftung Weimar AWO Landesverband Thüringen e.V. Koordinierungsstelle Ehrenamt, Erfurt (Fördermitglied) Freiwilligenagentur Landkreis Nordhausen (Fördermitglied) Bayern Baden-Württemberg • • • • • • • • • • • • • • Freiwilligenagentur BAFF, Fellbach-Oeffingen Freiburger Freiwilligen-Agentur FreiwilligenAgentur Heidelberg Ich für uns - Freiwilligenagentur HDH, Heidenheim FreiwilligenAgentur Leonberg Bürgerzentrum Stadtmitte Bürgerbüro AKTIV, Ravensburg Freiwilligenagentur Rheinfelden Danke!* - Die Freiwilligenagentur, Stuttgart Freiwilligenzentrum Caleidoskop, Stuttgart BüroAktiv Tübingen e.V. engagiert in ulm e.V. Engagementbüro Stadt Bruchsal (Fördermitglied) Freiwilligenbörse Bad Krozingen (Fördermitglied) Freiwilligenagentur Pforzheim-Enzkreis (FRAG) (Fördermitglied) • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • AlFa Altdorfer Freiwilligenagentur e.V. SonnenZeit Freiwilligenagentur, Ansbach WABE Freiwilligenzentrum, Aschaffenburg Freiwilligen-Zentrum Augsburg CariThek Bamberger Freiwilligenzentrum Freiwilligen Zentrum Bayreuth Treffpunkt Ehrenamt Cham FreiwilligenAgentur Dingolfing-Landau Freiwilligenzentrum Fürth WinWin Freiwilligenzentrum Nürnberger Land, Hersbruck Freiwilligen Agentur Ingolstadt e.V. fala FreiwilligenAgentur Landshut Aktive Bürger Lichtenfels Freiwilligen-Agentur Tatendrang München Freiwilligenagentur „Hand in Hand“, Neu-Ulm Freiwilligen Agentur Neumarkt e.V., Neumarkt i. d. Oberpfalz Zentrum Aktiver Bürger, Nürnberg Freiwilligenagentur im Landkreis Regensburg FreiwilligenAgentur Regensburg Freiwilligen Zentrum Straubing e.V. Freiwilligenagentur altmühlfranken, Weißenburg Treffpunkt Ehrenamt Freiwilligenagentur-Würzburg Freiwilligenagentur Landratsamt Traunstein (Fördermitglied) Freiwilligenagentur ,,Anpacken mit Herz“, Weilheim (Fördermitglied) Österreich: Servicestelle Freiwilliges Engagement Caritas der Erzdiözese Wien – Hilfe in Not, Wien (Fördermitglied) bagfa-Magazin 2019 11 bagfa Publikationen im Überblick – Vielfalt zum Vertiefen bagfa-Leitfäden Komprimiertes Wissen in gedruckter Form: Das sind die mittlerweile neun Leitfäden der bagfa. In übersichtlicher Form bereiten sie Informationen für Freiwilligenagenturen auf, die den Alltag verändern können, Prozesse neu strukturieren helfen oder einfach zum Nachdenken einladen. • • • • • • • • Wege zum Aufbau einer Freiwilligenagentur (2019) Neue Engagierte. Freiwilliges Engagement von geflüchteten Menschen fördern (2018) Bekannter werden. Öffentlichkeitsarbeit für Freiwilligenagenturen (2018) Teilhabe möglich machen. Inklusion und Freiwilligenagenturen (2017) Freiwillige willkommen !!! – Qualifizierung und Zertifizierung von Einsatzstellen (2014) Patenschaften - ein Modell für Freiwilligenagenturen? (2012) Organisationsprofile von Freiwilligenagenturen (2012) Unterwegs! - Anregungen zur interkulturellen Öffnung von Freiwilligenagenturen (2011) bagfa-Analysen Themenbezogen bittet die bagfa die Freiwilligenagenturen immer wieder um die Beteiligung an Umfragen. Diese bilden dann meist die Grundlage für die bagfa, sich auch in den wissenschaftlichen Diskurs einzumischen. Die bagfa-Analysen arbeiten aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen auf. So entsteht ein aktuelles Bild von Haltungen und Herangehensweisen von Freiwilligenagenturen. • • • • Ankommenspatenschaften: Einsichten aus einem Modellprojekt für geflüchtete und einheimische Menschen (2017) Das Engagement für und mit Flüchtlinge(n): Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten (2016) Lust auf Verschiedenheit – Inklusionsprozesse gestalten (2016) Lust auf Verschiedenheit international – Freiwilliges Engagement und Inklusion (2016) bagfa-Handreichungen Die Handreichungen der bagfa geben in kompakter Form praxisnahe, fundierte Tipps zu Fragestellungen, die Freiwilligenagenturen in ihrem Arbeitsalltag beschäftigen. Darüber hinaus stellen sie eine Einladung der bagfa an die Freiwilligenagenturen dar, sich mit bestimmten Themen zu beschäftigen. • • • • • Obacht oder einfach machen? Rechtsfragen im inklusiven Engagement (2019) Leistungs- und Ausstattungsprofil von Freiwilligenagenturen: eine Strukturempfehlung der bagfa (2018) Zwischen Ideal und Realismus: Ein Kompass zur Bewertung von Projekten - eine Arbeitshilfe der bagfa (2018) Wheelmap-Aktionen in Freiwilligenagenturen planen. Eine Handreichung für den Einstieg (2018) Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen: Das QualitätsManagementSystem der bagfa – Definitionen, Ziele und praktischer Ablauf (2018) • Monetarisierung im Engagement –Was tun? Eine Handreichung für Freiwilligenagenturen (2015) 12 bagfa-Magazin 2019 1999 bis 2019: 20 Jahre bagfa Festrede von Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, im Kurfürstlichen Palais in Trier Wir brauchen in diesen unruhigen Zeiten mehr denn je eine aktive, selbstbewusste, engagierte Zivilgesellschaft. Und hierfür ist Ihre Arbeit wichtig und unersetzlich. Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Das 20 jährige Bestehen der bagfa wurde am 5. November 2019 im Rahmen der Jahrestagung in Trier gebührend gefeiert. Der Festrednerin, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, war es aber spürbar ernst damit, den altehrwürdigen Raum im Kurfürstlichen Palais von Trier nicht nur zur Laudatio zu nutzen, sondern auch für Botschaften zu politischen Herausforderungen. Zuerst aber würdigte sie eingehend die Arbeit der Freiwilligenagenturen: „Mit Ihrem freiwilligen Engagement tragen sie zu einer Kultur der Solidarität, der Zugehörigkeit und des gegenseitigen Vertrauens bei. Sie alle verdienen dafür Respekt und Anerkennung,“ Auch stellte sie die vielen Bedeutungen des bürgerschaftlichen Engagements heraus, nicht zuletzt als Fundament für Demokratie und für gesellschaftliche Innovationen. Malu Dreyer, Ministerpräsidentin Rheinland Pfalz Festrede im Kurfürstlichen Palais in Trier Zum Abschluss ihrer Rede unterstrich die Ministerpräsidentin die Bedeutung der Freiwilligenagenturen: „Ihre Arbeit hat eine unschätzbare demokratie-politische Relevanz. Engagementpolitik ist immer auch Demokratiepolitik.“ Freiwilligenagenturen werden wahrgenommen und ernst genommen. Wir liefern Impulse und neue Ideen. Dass das funktioniert, ist auch ein Verdienst der bagfa e.V. Birgit Bursee, Vorsitzende bagfa e.V. Alle Aktivitäten, Projekte, Erfolge und Menschen der bagfa aus den letzten 20 Jahren darzustellen ist sicherlich fast unmöglich. In zwei Jahrzehnten passiert einfach zu viel. Dennoch haben wir das Jubiläum zum Anlass genommen, einige Highlights aus den historischen Archiven auf den nächsten zwei Doppelseiten zusammenzutragen. Auch möchten wir an dieser Stelle einen Dank an alle Freiwilligenagenturen aussprechen, weil nur durch sie die Idee der Arbeitsgemeinschaft trägt, stärkt und gelebt wird - und das seit 20 Jahren. bagfa-Magazin 2019 13 2004 20 Jahre bagfa Die bagfa war 2002 Gründungsmitglied im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE). 2004 findet die erste bundesweite Aktionswoche statt, an der sich bagfa und Freiwilligenagenturen aktiv beteiligen. 2000 2002 Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend fördert zum ersten Mal die bagfa und ist bis heute Kooperationspartner und Fördermittelgeber. Der Bericht der Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ des Deutschen Bundestages erscheint. Aus diesem Anlass wirbt die bagfa mit einem Medienpaket für eine bessere Wahrnehmung der Leistungen von Freiwilligenagenturen und die Notwendigkeit ihrer nachhaltigen Finanzierung. Von Anfang an die Qualität im Blick: In Magdeburg findet die erste Strategietagung zur Qualitätsentwicklung für Freiwilligenagenturen statt. 1999 2000 Die Publikation „Freiwilligenagenturen in Deutschland“ (Ebert/Hartnuß/Rahn/Schaaf-Derichs) basiert auf einer Befragung von Freiwilligenagenturen und beleuchtet deren Arbeit zur Engagementförderung vor Ort. 2001 2002 2003 1999 Am 27. Januar gründen 18 Freiwilligenagenturen in Nürnberg den Verein „Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen“. Der Austausch zwischen den Agenturen, die Qualitätssteigerung der eigenen Arbeit und die Interessenvertretung auf Bundesebene sind die wichtigsten Ziele. Die Robert-Bosch-Stiftung fördert den Aufbau der bagfa als Koordinierungsstelle für Freiwilligenagenturen und ist seitdem verlässlicher Partner und Förderer verschiedener bagfa-Projekte. 2003 2001 Die Qualifizierung von Mitarbeitenden in Freiwilligenagenturen ist ein zentrales Thema der bagfa: In Münster startet erstmals die Qualifizierungsreihe „Kompass“. Ziel vieler Freiwilligenagenturen ist, mehr Jugendliche als Freiwillige zu gewinnen. Die bagfa gründet die Arbeitsgruppe „Jugendengagement“. 14 bagfa-Magazin 2019 Mit dem Projekt „Qualitätsentwicklungsprozess für Freiwilligenagenturen“ geht die bagfa erste Schritte in Richtung eines langfristig zu verankernden Qualitätsmanagementsystems (QMS) für Freiwilligenagenturen. Zwölf Freiwilligenagenturen beteiligen sich. Die Kommission „Impulse für die Zivilgesellschaft – Perspektiven für Freiwilligendienste und Zivildienst in Deutschland“ legt einen Bericht vor, an dem die bagfa in der Arbeitsgruppe „Freiwilligendienste“ aktiv mitwirkte. 20 2008 Erstmalig werden Freiwilligenagenturen für vorbildliche, nachhaltige und innovative Projekte ausgezeichnet. Der bagfa-Innovationspreis wird angeregt und finanziert von der Stiftung Apfelbaum. Interkulturelle Öffnung: Mit dem Engagement von und für Menschen mit Migrationshintergrund befasst sich eine neue bagfa-Arbeitsgruppe. Sie liefert Impulse für das spätere Projekt „Qualitätsentwicklung von Freiwilligenagenturen im Bereich Migration“ und den Leitfaden „Unterwegs“. Zum Abschluss des Bundesmodellprojekts „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ diskutieren Freiwilligenagenturen mit politischen Entscheidungsträgern und Kooperationspartnern beim Parlamentarischen Abend der bagfa. 2006 Zehn Freiwilligenagenturen nehmen am bagfa-Modellprojekt „Freiwilligenagenturen als Träger innovativer generationsübergreifender Formen von Freiwilligendiensten“ teil. 04 2005 Mit Horst Köhler übernimmt zum ersten Mal der Bundespräsident die Schirmherrschaft der bagfa und bittet zum Empfang ins Schloss Bellevue. 2006 2007 2008 2009 2005 Qualität auf den Punkt gebracht: 27 Freiwilligenagenturen erwerben mit dem QMS der bagfa das Qualitätssiegel für Freiwilligenagenturen. Über einen neuen Teilnahmerekord freuen sich bagfa und Stiftung Mitarbeit zur 10. gemeinsamen Jahrestagung. Das diesjährige Thema „Vielfalt, Entwicklung und Profil von Freiwilligenagenturen“ lockt 170 Interessierte nach Berlin. Der erste „Bunte Abend“ bildet den kulturellen Höhepunkt. 2007 Warum nicht selbst eine Freiwilligenagentur ins Leben rufen? Die bagfa veröffentlicht einen Praxisleitfaden für Gründungsinitiativen mit Hintergrundwissen, praktischen Tipps und ersten wichtigen Schritten. „Freiwilligenagenturen auf Entdeckungsreise“ lautet das Motto der 12. Jahrestagung. Während der Podiumsdiskussion wird das innovative Potenzial von Freiwilligenagenturen diskutiert. Dass sie auch feiern können, zeigt das erstmals in Ingolstadt stattfindende „Abtanzen“. 2009 Die bagfa startet einen Profilbildungsprozess zur Entwicklung eines Leitbildes, das mit großer Mehrheit auf der Mitgliederversammlung 2010 angenommen wird. Die bagfa ist 2009/2010 Träger des Servicebüros der regionalen Servicestelle Berlin der „Aktion zusammen wachsen – Bildungspatenschaften stärken, Integration fördern“. bagfa-Magazin 2019 15 20 Jahre bagfa 2014 2012 2010 30 Freiwilligenagenturen werden schon im ersten Jahr Netzwerkpartner der Online-Freiwilligendatenbank der Aktion Mensch. Die bagfa koordiniert die Netzwerkpartnerschaften. Neue Formate: Das Hospitationsprogramm ermöglicht Freiwilligenagenturen einen praktischen Einblick in den Alltag anderer Agenturen. Während der Thementage werden neue Partner gewonnen und (Projekt-)Ideen diskutiert. In Augsburg feiern Freiwilligenagenturen und Partner den 15. Geburtstag der bagfa. 15 Freiwilligenagenturen gewinnen beim Jubiläumspreis 1.000 Euro für „Die Agentur unserer Träume!“. Die bagfa veröffentlicht den Leitfaden „Organisationsprofile von Freiwilligenagenturen“. Aus dem Planungsteam entsteht der in der Satzung verankerte Länderbeirat, der den bagfa-Vorstand insbesondere in Strategiefragen berät. 2010 Mit Unterstützung der Stiftung Deutsche Behindertenhilfe startet das fünfjährige Projekt „Sensibilisieren, Qualifizieren und Begleiten“, um Freiwilligenagenturen für Inklusionsprozesse zu öffnen und auf ihrem Weg zu inklusiven Anlauf- und Netzwerkstellen zu begleiten. 2011 2012 2013 2014 2013 Die bagfa wird im Projekt „Attraktives Ehrenamt im Sport“ Partner des Deutschen Olympischen Sportbundes. Tandems aus Vereinen und Freiwilligenagenturen entwickeln Strategien zur Gewinnung neuer Vorstände in Sportvereinen. 2011 Die bagfa setzt sich in ihrer Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Nationalen Engagementstrategie besonders für eine nachhaltige finanzielle Förderung und Vernetzung von engagementfördernden Infrastrukturen ein. Inhaltliche und strukturelle Überarbeitung des QMS: Sieben übersichtliche und gestraffte Kernprozesse bilden die Arbeitsbereiche der Freiwilligenagenturen ab. 16 bagfa-Magazin 2019 Die Körber-Stiftung begleitet und unterstützt die bagfa in ihrer Entwicklung zu einem starken Mitgliederverband. Im Fokus stehen die Themen Fundraising, politische Wirksamkeit und Mitgliederentwicklung. 2018 Unter dem Titel „Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen“ erscheint das neue QualitätsManagementSystem der bagfa. Zum ersten Mal fand in Deutschland die IAVE Welt-Freiwilligenkonferenz statt. 700 Teilnehmer/innen aus über 60 Ländern konnten in Augsburg begrüßt werden. Die Veranstaltung wurde durch das Freiwilligen-Zentrum Augsburg organsiert und von der bagfa und der lagfa bayern unterstützt. 2016 Im März 2016 startet das Modellprojekt „Ankommenspatenschaften“, welches geflohenen Menschen durch Begegnung und Austausch mit Einheimischen das Ankommen in Deutschland erleichtern soll. Engagement nicht nur für, sondern auch von und mit geflüchteten Menschen – das ist der Kerngedanke des neuen Modellprojekts „Teilhabe durch Engagement“. 2015 2016 2017 2018 2019 2019 Begleiten, Vernetzen, Weiterentwickeln. In Berlin startet, gefördert von der Senatskanzlei, ein neues Projekt zur Stärkung der bezirklich geförderten Freiwilligenagenturen. 2017 2015 Im September findet der Thementag „Endlich ankommen? Wie das Engagement von Flüchtlingen und für Flüchtlinge gelingen kann“ in Berlin statt. Ein neues modulares Fortbildungsprogramm wird entwickelt, das im folgenden Jahr unter dem Titel „Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen“ startet. Zum bereits fünften Treffen der Netzwerkpartner laden Aktion Mensch und bagfa nach Berlin-Kreuzberg ein. 52 Freiwilligenagenturen tauschen sich rege über die „großen Themen“ der Freiwilligendatenbank aus: Vernetzung, Inklusion und Öffentlichkeitsarbeit. 20 Jahre bagfa – auf der Jahrestagung in Trier gratuliert die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin zum Jubiläum und bekräftigt die herausragende Arbeit von Freiwilligenagenturen. Die 22. Jahrestagung fand in Berlin mit über 150 Teilnehmenden unter dem Motto „Eine Frage der Haltung? Freiwilligenagenturen in der Demokratie“ statt. … auf in die nächsten 20 Jahre bagfa-Magazin 2019 17 Projekte entwickeln & durchführen Die bagfa und ihre Mitglieder greifen aktuelle Themen und Herausforderungen in Form von beispielgebenden Projekten auf. Ausgangspunkt der Überlegungen ist dabei immer wieder die Frage: „Was ist die Rolle von freiwilligem Engagement bei der Gestaltung von Gesellschaft?“ Wie verändert der soziale Wandel das Engagement und die Freiwilligenagenturen selbst? In ihren Projekten setzt die bagfa mit ihren Mitgliedern vor Ort Konzepte um, die zeigen, wie das Engagement für Teilhabe und Partizipation in unserer Gesellschaft wirken kann. Begleiten, Vernetzen, Weiterentwickeln: Für starke Freiwilligenagenturen in Berlin Vernetzungstreffen der Berliner bezirklichen Freiwilligenagenturen Seit 2018 besteht in Berlin ein neues Fördermodell, mit dem in jedem Bezirk eine Freiwilligenagentur gefördert werden kann – bundesweit ein Vorzeigemodell einer innovativen und nachhaltigen Förderstruktur. Der bagfa ist es ein wichtiges Anliegen, zu einer kompetenten, verlässlichen und agilen Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in Berlin beizutragen. Deshalb freuen wir uns, die geförderten Freiwilligenagenturen unter dem Motto „Begleiten, Vernetzen, Weiterentwickeln“ unterstützen zu können. Ziel ist, die bezirklichen Freiwilligenagenturen darin zu bestärken, ihre Profile zu schärfen und (weiter) zu entwickeln, ihre Angebote und Leistungen noch wirksamer zu gestalten, ihre Kenntnisse und Kompetenzen zu erweitern und untereinander zu teilen und ihren Bekanntheits- und Vernetzungsgrad zu erhöhen. Mehr Informationen hier: Förderung: Senatskanzlei Berlin Laufzeit: Juli bis Dezember 2019, Anschluss bis Dezember 2020 Partner: zunächst 10 bezirklich geförderte Freiwilligenagenturen in Berlin Drei Fragen an Birgit Weber, Projektleiterin und stellvertretende Geschäftsführerin, bagfa e.V. Was zeichnet das neue Projekt in Berlin aus? Zunächst einmal ist natürlich das neue Fördermodell der Berliner Senatskanzlei zur Finanzierung der bezirklichen Freiwilligenagenturen hervorzuheben, das wir sehr begrüßen. Das Zusammenspiel zwischen dem Land Berlin, den Bezirksämtern und den freien Trägern ist definitiv etwas Besonderes. Wir hoffen sehr, dass die Unterstützung und Finanzierung der bezirklichen Freiwilligenagenturen durch die Berliner Senatskanzlei langfristig verstetigt wird und so auch als bundesweites Vorbild dienen kann. Was ist das Besondere an der Begleitung der Berliner Freiwilligenagenturen? Für die bagfa, die sonst auf Bundesebene tätig ist, ist es besonders, hier nun eine Entwicklung auf Landesebene zu begleiten und ganz nah an der Praxis der Berliner Freiwilligenagenturen dran zu sein. In vielen der beteiligten Freiwilligenagenturen hat sich mit der neuen Förderung einiges verändert, sowohl strukturell als auch durch Personalzuwachs. Für uns ist es spannend, diese Anfangsphase zu begleiten. Wie geht es 2020 mit dem Projekt weiter? Wir freuen uns, dass uns die Senatskanzlei für ein weiteres Jahr damit beauftragt hat, die Berliner bezirklichen Freiwilligenagenturen zu begleiten. In 2020 hatten wir neben zwei Vernetzungstreffen zum Beispiel auch noch eine Roadshow zum kollegialen Austausch geplant, bei der der gegenseitige Besuch in den Bezirken im Mittelpunkt steht. Das und vieles mehr werden wir nun auf digitale Vernetzung umstellen, auch ein neues Lernfeld für alle Beteiligten. 18 bagfa-Magazin 2019 Wir als NEZ haben von der Begleitung durch die bagfa im vergangenen Jahr vor allem durch den fachlichen Input profitiert. Wir konnten mit dem gesamten Team an einer exklusiven Einführung in das bagfa QMS teilnehmen, welche uns auf diese Herausforderung optimal vorbereitet hat. Vor allem die Plattform, welche uns die bagfa geboten hat, um uns mit den anderen bezirklichen Freiwilligenagenturen auszutauschen, haben wir als sehr wertvoll empfunden. Wir haben einige Inspirationen aus anderen Agenturen gewinnen können, die wir zum Teil auch bereits umgesetzt haben. Außerdem hat uns die Gründung von Themen fokussierten AGs die Möglichkeit gegeben, inhaltlich gemeinsam, also über die Bezirksgrenzen hinweg, an einer gemeinsamen Stimme zu arbeiten. Wir freuen uns sehr auf eine Fortführung in 2020! Olivia Reber, Projektleitung Neuköllner EngagementZentrum (NEZ). Unsere Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft. Wir als Staat müssen gute Rahmenbedingungen schaffen, damit sich alle Menschen, die das möchten, auch engagieren und für das Gemeinwesen einsetzen können. Dafür sind verlässliche und professionelle Anlauf-, Beratungs- und Vernetzungsstrukturen unerlässlich. Deshalb haben wir als Berliner Senatskanzlei 2018 ein Förderprogramm gestartet, um flächendeckend in allen Berliner Bezirken Freiwilligenagenturen auf- und auszubauen. Sawsan Chebli, Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales Impulspatenschaften Patenschaften in Aktion Aus den „Ankommenspatenschaften“, die über drei Jahre hinweg niedrigschwellig Begegnungen zwischen Freiwilligen und Geflüchteten ermöglichten, wurden im Jahr 2019 die „Impulspatenschaften“. Hier wird ein ähnlicher Ansatz verfolgt, aber es werden noch weitere benachteiligte Gruppen einbezogen, z.B. Menschen aus sozial prekären Lagen, mit Behinderung oder alleinerziehende Eltern. Die Vorgabe von zunächst drei Treffen erlaubt auch hier einen niedrigschwelligen Einstieg. Ohne dass weitreichende Verpflichtungen am Anfang stehen, ist später ein Übergang zu umfassenderen Formen der Begleitung möglich. Das Angebot versteht sich so als Ergänzung zu den gängigen Patenformaten sowie als Baustein für Integration und Teilhabe. Mehr Informationen hier: Förderung: Programm „Menschen stärken Menschen“, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen u. Jugend (BMFSFJ) Laufzeit: Januar 2019 bis voraussichtlich Dezember 2021 Partner: 25 lokale Freiwilligenagenturen bagfa-Magazin 2019 19 Drei Fragen an Bernd Schüler, Projektleiter Projektleiter „Impulspatenschaften“, bagfa e.V. Aus den Ankommenspatenschaften wurden die Impulspatenschaften. Was hat sich verändert? Ausgeweitet wurden die Zielgruppen: Neben Geflüchteten, für die wir das Modell entworfen hatten, konnten jetzt auch Menschen mit anderen sozialen oder individuellen Benachteiligungen einbezogen werden. An etwa 30 Prozent der 2.400 Patenschaften aus 2019 waren etwa Menschen mit Behinderung, mit Migrationshintergrund oder auch Alleinerziehende beteiligt. Geblieben ist dagegen der besondere Ansatz: Ein Freiwilliger trifft sich zunächst drei Mal mit einem/r Tandempartner/in. Der niedrigschwellige Ansatz wird also weiter erprobt? Ja, es gibt viele Hinweise, dass es sinnvoll ist, die bisherigen Angebote persönlicher Begleitung um dieses Format zu ergänzen. Patenschaften werden mit großer Verantwortung verbunden, viele schreckt das ab, es braucht einfachere Zugänge. Auch Studien belegen das und fordern etwa „vermehrt überschaubare, von Umfang und Dauer her begrenzte bzw. flexible Engagementmöglichkeiten“, die „eine positive Ersterfahrung ermöglichen“ sollen. Ein Tenor, den man auch in den Medien findet. So lautet etwa ein Tipp der WISO-Redaktion des ZDF in Sachen Ehrenamt: „Erweitern Sie Ihr Engagement lieber später, statt sich direkt unter Druck zu setzen.“ Wie geht es 2020 mit den Patenschaften weiter? Das war lange Zeit unklar, nachdem das Bundeskabinett leider letzten Herbst beschlossen hatte, die Fördermittel für „Menschen stärken Menschen“ stark zu kürzen. Dagegen setzten sich die Programmträger und auch viele Pat/innen für die Ausstattung in bisheriger Höhe ein. Der Protest bei Bundestagsabgeordneten, der auch von vielen Freiwilligenagenturen kam, hatte Erfolg. So konnten alle, die wollten, ihre Arbeit fortsetzen. 27 Agenturen stiften 2.300 Impulspatenschaften oder führen sie weiter, lautet das Ziel. Dabei gibt es spannende Ansätze, das Format anzuwenden. Eine Idee ist, Engagementinteressierte, die etwa aufgrund einer psychischen Erkrankung unsicher sind, bei ihren Einsätzen drei Mal von schon erfahrenen Engagierten begleiten zu lassen. Drei Fragen an Annetta Ristow, Ceno e.V., Köln Der niedrigschwellige Zugang ist eine Besonderheit des Projekts Impulspatenschaften. Wie kommt das bei Freiwilligen an? Sehr gut. Viele beschreiben es als griffig, weil gut machbar. Das gilt für alle, die nur wenig Zeit haben, also Studierende, Azubis oder Erwerbstätige. Auch wer erstmals in ein Ehrenamt reinschnuppert, findet darin ein passendes Angebot. Interessiert sind zudem Menschen, die schon engagiert, aber für etwas Weiteres bereit sind. Beispielsweise jene, die noch nicht in der Geflüchtetenarbeit tätig waren, dies aber einmal ausprobieren möchten. Wichtig bei Ceno: Die Vorbereitung und Begleitung der Ehrenamtlichen ist ein entscheidender Baustein für das Gelingen der Patenschaften. „Mit nur 3 x 3 Stunden in 6 Wochen zur Integration beitragen“ heißt es bei Ihnen auf der Website. Geht das wirklich? In jeden Fall, denn Integration setzt immer Begegnung, Austausch und gemeinsames Tun voraus. Und in der vorgegebenen Zeit ist es gut möglich, sich kennenzulernen und gemeinsam zu beschäftigen. Was für die Geflüchteten besonders wichtig ist: Viele sind stark mit Sprache lernen, Asylverfahren, Jobcenter etc. beschäftigt, mit lauter Prozessen, die sehr fordernd sind und viele Zwänge mit sich bringen. Durch die Patenschaften kommen sie mal weg davon, da können sie einfach auch mal leben. Viele Freiwilligenagenturen nutzen das Projekt, um neue Wege zu gehen. Sie auch? Bei uns sind es gleich drei. Zuerst war das „Der Geschmack von Sprache“, ein Theaterprojekt, bei dem Geflüchtete mit Schauspielstudierenden in kleinen Szenen, Liedern etc. verarbeiten, was für sie Sprache ausmacht. Dann haben wir in Kooperation mit der Universität begonnen, Studierende der Erziehungswissenschaften mit Geflüchteten zusammenzubringen. Spannend dabei: Etwa ein Fünftel der teilnehmenden Studierenden hat sich danach bei uns gemeldet und wollte sich in einer Unterkunft engagieren – wozu sie mangels Zeit zuvor nicht bereit gewesen wären. Und den dritten neuen Weg nennen wir „Sahnehäubchen“. Dabei gehen wiederum Schauspielstudierende in ein Seniorenheim, um zunächst etwas aufzuführen, eine Heinz-Erhardt-Revue etwa, bevor sie mit den alten Menschen ins Gespräch kommen. Das kam bei allen gut an. Ein überraschender Nebeneffekt: Die Senior/innen wünschten sich danach eine Theater-AG. Über unser Netzwerk versuchen wir das gerade zu organisieren. 20 bagfa-Magazin 2019 Freiwilligendatenbank der Aktion Mensch Patenschaften in Aktion Mit der Freiwilligendatenbank der Aktion Mensch können Bürgerinnen und Bürger online Engagementmöglichkeiten vor Ort finden. Sie ist mit rund 17.000 Einträgen die größte Engagementdatenbank in Deutschland. Über 70 Freiwilligenagenturen speisen als Netzwerkpartner die gemeinsame Datenbank mit ihren Engagementmöglichkeiten und sorgen so für rund 90 Prozent der Angebote. Dadurch wird eine große Reichweite und bundesweite Aufmerksamkeit für Engagement und die Freiwilligenagenturen als Infrastruktureinrichtungen erreicht. Und nicht nur das: Die Freiwilligenagenturen und die bagfa sorgen mit ihrer Expertise dafür, dass die eingestellten Angebote qualitativ hochwertig sind und somit gute Rahmenbedingungen für Engagierte bieten. Mehr Informationen hier: Laufzeit: seit 2011, gemeinsam mit Aktion Mensch e.V. Partner: über 70 Freiwilligenagenturen als Netzwerkpartner Online: www.freiwilligendatenbank.de Drei Fragen an Cornelia Haubner, Aktion Mensch e.V. Was gab es im Jahr 2019 Neues in der Freiwilligendatenbank? Im Rahmen unserer Netzwerkpartner-Tagung hier in Bonn haben die bagfa, die Freiwilligenagenturen und die Aktion Mensch unter anderem gemeinsam Strategien entwickelt, wie wir der zunehmenden Ausgrenzung von benachteiligten Menschen begegnen können, indem wir Engagement für die Teilhabe aller Menschen unterstützen und voranbringen. Unsere Demokratie wird gestärkt durch alle, die sich für ein vielfältiges Miteinander einsetzen und es selber gestalten. Je nach der Situation im lokalen Umfeld gibt es unterschiedliche Schwerpunkte, um auch inklusives Engagement zu ermöglichen. Freiwilligenagenturen und die Aktion Mensch kooperieren bereits seit 2011, was macht diese Kooperation so besonders? Unsere gemeinsame Freiwilligendatenbank war das erste überregionale digitale Angebot zum Engagement in Deutschland. Auch durch unsere Zusammenarbeit sorgen die Agenturen für breitgefächerte, aktuelle Informationen zu Engagement-Möglichkeiten; außerdem befördern wir die Qualifizierung für inklusives Engagement: Inklusion als selbstverständliche Teilhabe aller Menschen braucht freiwilliges Engagement, gemeinsam mit den Menschen, die zunehmend von gesellschaftlicher Mitwirkung abgeschnitten oder zurückgedrängt werden. Wie schaut Ihre Vision für die Zukunft der Freiwilligendatenbank aus? Unsere gemeinsame Datenbank soll technisch und inhaltlich auf der Höhe der Zeit sein, Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen erreichen und sie dabei unterstützen, das für sie passende Engagement zu finden. Für die Anbieter von Engagement-Möglichkeiten soll die Freiwilligendatenbank ein erfolgreiches und relevantes Hilfsmittel zur Gewinnung von Freiwilligen sein. Und die Freiwilligenagenturen sollen nach Möglichkeit von Routineaufgaben entlastet werden, um sich auf ihre Kernkompetenz der Beratung konzentrieren zu können. bagfa-Magazin 2019 21 abgeschlossene Projekte Projekt: Teilhabe durch Engagement Engagement hält fit! Bekannt ist: Geflüchtete haben in den letzten Jahren vielfältige Hilfe durch Freiwillige erfahren. Weniger bekannt ist: Viele der geflüchteten Menschen bringen sich ihrerseits freiwillig ein. Aus Unterstützten sind Unterstützende geworden. Dass es dazu kam, ist nicht selbstverständlich. Einheimische konnten sich leichter für Geflüchtete engagieren als umgekehrt. Den Geflüchteten Wege in freiwilliges Engagement zu ebnen, um ihnen Teilhabe und eine aktive Rolle zu ermöglichen, war deshalb Ziel des dreijährigen bagfa-Modellprojekts „Teilhabe durch Engagement“. Folgende Ansätze wurden dabei von den teilnehmenden Freiwilligenagenturen besonders verfolgt: • Ich zeige dir mein Engagement: Gemeinsame Aktivitäten von bereits Aktiven und geflüchteten Menschen • Engagement-Tandem: Geflüchtete und Freiwillige übernehmen gemeinsam ein Engagement • Ideenwerkstätten: Freiwillige entwickeln gemeinsam mit Geflüchteten neue Engagement-Ideen im lokalen Gemeinwesen Im Modellprojekt der bagfa wurden gemeinsam neue Herangehensweisen in der Ansprache und Begleitung von (potentiellen) Freiwilligen/Geflüchteten und Organisationen entwickelt und umgesetzt. Die bagfa koordinierte die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch der Standorte und sorgte dafür, dass das gesamte bagfa-Netzwerk von den Erkenntnissen und neuen Verfahrensweisen profitieren konnte. Mehr Informationen hier: Förderung: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Laufzeit: Mai 2016 bis April 2019 Partner: 10 Freiwilligenagenturen Online: teilhabe.bagfa.de Über alle Erwartungen konnten wir durch das Projekt fast 1.000 Menschen mit Fluchtgeschichte für ein Engagement in ihren neuen Nachbarschaften gewinnen. Dabei war anfangs gar nicht klar, dass das gelingen würde: Wer sagt denn, dass die neu Angekommenen gleich Kopf und Nerven genug hätten, um sich für andere einzusetzen? Aber die Bereitschaft war groß. Und das Engagement für das neue soziale Umfeld hat auch den Geflüchteten selber etwas zurückgegeben: ‚ Mein Engagement hat mich lebendig gemacht in diesem Land ‘ sagte eine engagierte Frau. Das drückt für mich gut aus, wie viel Engagement bewirken kann, und auf wie vielen Ebenen gleichzeitig. Annette Wallentin, ehemalige Projektleiterin ‚Teilhabe durch Engagement‘ 22 bagfa-Magazin 2019 Leitfaden zum Engagement geflüchteter Menschen Der bagfa-Leitfaden „Neue Engagierte. Freiwilliges Engagement von geflüchteten Menschen fördern“ bündelt die Erfahrungen unseres Modellprojektes und dient als praxisnaher Kompass für alle, die ebenfalls geflüchtete Menschen zu freiwilligem Engagement einladen wollen. Mehr Informationen hier: Das Modellprojekt Teilhabe durch Engagement hat verdeutlicht, welches außergewöhnliche Potenzial in bürgerschaftlichem Engagement für die Teilhabe von Zuwanderinnen und Zuwanderern liegt. Engagement schafft außerdem nicht nur Begegnungsmöglichkeiten zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, sondern lässt auch individuelle Kompetenzen sichtbar werden. Das ist ein Schlüssel für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Wir würden uns freuen, wenn die Ergebnisse des Projektes weiterhin zum Nachmachen einladen! Hendrik Beese, Referat 81C - Steuerung und Qualitätssicherung der Projektarbeit, Integration durch Sport, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Projekt: Inklusion Publikum beim Inklusionskongress 2014 Sensibilisieren, Qualifizieren und Begleiten: Freiwilligenagenturen als inklusive Anlaufund Netzwerkstellen für Engagement weiterentwickeln „Wir möchten, dass freiwilliges Engagement von Menschen mit Behinderungen etwas Selbstverständliches wird.“ Mit dieser Vision startete im September 2014 das bagfa-Inklusionsprojekt. In fünf Jahren konnten die bagfa, der Projektbeirat und die Projektarbeitsgruppe ein umfangreiches Informations- und Fortbildungsangebot erarbeiten: Der Praxisleitfaden, die Handreichungen, die Fortbildungsformate und die digitale Sammlung an praktischen Arbeitshilfen in der Materialbox Inklusion – all diese Ressourcen können weiterhin online abgerufen werden. Vielerorts haben sich aufgrund dieser Angebote Freiwilligenagenturen auf den Weg gemacht, um Teilhabebarrieren für Menschen mit Behinderungen in ihren Organisationen abzubauen. Dabei sind Ansätze, Aktionen und Projekte entstanden, in denen Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam aktiv werden, sich engagieren und Inklusion vor Ort gestalten. Inklusion ist kein Projekt mit Anfang und Ende, sondern vielmehr eine Haltung und ein Prozess. Jedes Grundrecht ist eine Daueraufgabe; und jede Korrektur gewachsener Benachteiligungen braucht erst recht Zeit, Wissen und Haltungen, die das Handeln anleiten und verstetigen. Deshalb wird es auch weiterhin darum gehen Inklusion als Querschnittsaufgabe und positives Lebensgefühl im Engagement zu begreifen und umzusetzen. Mehr Informationen hier: Förderung: Aktion Mensch Stiftung Laufzeit: September 2014 bis August 2019 Online: www.bagfa-inklusion.de bagfa-Magazin 2019 23 Mit dem Projekt konnte eine breite Sensibilisierung für Inklusion unter den Mitgliedern der bagfa und darüber hinaus erreicht werden. Davon zeugen nicht nur die vielfältigen Ideen und Projekte, die an vielen Standorten für inklusives Engagement entwickelt und umgesetzt wurden und werden. Es zeigt sich auch eine Tendenz, dass Inklusion und Barrierefreiheit als Querschnittsthema, beispielsweise bei der Beschäftigung mit dem digitalen Wandel, mitgedacht und diskutiert wird. Wenn die Belange von Menschen mit Behinderungen bei den aktuellen und kommenden Aufgaben und Vorhaben von Freiwilligenagenturen und ihrer Verbände im Blick bleiben, kann inklusives Engagement vom Projekt zum Mainstream werden. Zwei Jahre lang durfte ich das bagfa-Inklusionsprojekt betreuen. Die vielen engagierten Persönlichkeiten, mit denen ich während dieser Zeit zusammenarbeiten konnte, haben meine Überzeugung gestärkt, dass wir alle jederzeit etwas für eine inklusive Gesellschaft tun können – und dass wir aufgefordert sind uns zu bewegen! Das bleibt. Lisa Schönsee, ehemalige Projektleiterin des bagfa Inklusions-Projekts Mit dem Modellprojekt hat die bagfa gezeigt: Gerade im Engagement können sich Menschen mit und ohne Behinderung begegnen und gemeinsam aktiv werden. So wird Teilhabe und Selbstwirksamkeit praktisch erfahrbar und Inklusion kann als Chance wahrgenommen werden und für alle bereichernd wirken. Alexander Westheide, Aktion Mensch e.V. Handreichung zum inklusiven Engagement Vorurteile zählen zu den größten Hürden, wenn es um ein selbstverständliches Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen geht. Aber auch Unsicherheiten spielen eine Rolle, nicht zuletzt solche, die rechtliche Aspekte betreffen. In fünf Projektjahren sind der bagfa unterschiedliche Alltagssituationen begegnet, die Freiwilligenagenturen und Einsatzstellen veranlasst haben, sich zu fragen: Welche Rechte haben Freiwillige mit Behinderungen? Wie steht es hier mit unserer Verantwortung? Mit einer Handreichung möchte die bagfa die rechtlichen Grundlagen darlegen und eine Basis für mehr Sicherheit schaffen, damit unangemessene Vorannahmen auch in diesem Bereich aufgeklärt werden können – und sich damit die Möglichkeiten für das freiwillige Engagement von Menschen mit Behinderungen verbessert. Mehr Informationen hier: 24 bagfa-Magazin 2019 Vernetzen, Qualifizieren und Wissen weitergeben Freiwilligenagenturen sind kompetente und zuverlässige Anlaufstellen für das Engagement vor Ort. Ziel der bagfa ist es, sie in ihrer Rolle als lokale Expertinnen des bürgerschaftlichen Engagements zu stärken und weiter zu entwickeln. Dafür bietet die bagfa u. a. ein eigenes QualitätsMangementSystem (QMS), Fortbildungs- und Vernetzungsveranstaltungen, das Hospitationsprogramm und zahlreiche Publikationen zu aktuellen Fragestellungen für Freiwilligenagenturen. Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen: Das QualitätsManagementSystem der bagfa Das 2019 neu erschienene QMS „Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen“ bringt Struktur in den Arbeitsalltag der Freiwilligenagenturen. Es wurde von der bagfa zusammen mit Freiwilligenagenturen entwickelt und immer wieder an aktuelle Herausforderungen und Fragestellungen angepasst. Das neue QMS baut auf dem bisherigen QMS auf, definiert Schwerpunkte in der Arbeit von Freiwilligenagenturen aber neu und schafft damit eine Grundlage für viele weitere erfolgreiche Jahre Qualitätsmanagement. Das bagfa-QMS bietet die erfolgreiche Mischung aus Bestandsaufnahme und Zukunftsvision und kann eine Steuerungsund Organisationsentwicklungsfunktion übernehmen. Mit alltagsnahen Definitionen können Anforderungen von innen (z. B. Veränderungen im Team) und von außen (z.B. durch gesellschaftliche Wandlungsprozesse) einfacher nachvollzogen und bewältigt werden. Zudem können eigene Stärken und Entwicklungspotenziale analysiert werden. Damit wird auch der Wert der eigenen Arbeit besser sichtbar. Mehr Informationen hier: Das erste Jahr mit dem neuen QMS Ein neues Handbuch, zwei Zertifizierungsrunden, neunzehn Gutachter/innen und drei Einsteigerseminare. Außerdem wurden aus sieben Kernprozessen fünf Bereiche und aus dicken analogen Ordnern ein digitales Nachweissystem. Die Verleihung des Qualitätssiegels fand in diesem Jahr im Rahmen der bagfaJahrestagung in Trier statt. Dort wurden die ersten neun Freiwilligenagenturen mit dem neuen Qualitätssiegel ausgezeichnet. Sie belegen damit ihre gute Arbeit als lokale Anlauf-, Beratungs- und Vernetzungsstellen für bürgerschaftliches Engagement. Qualifizierungsangebote Die bagfa bietet ein umfangreiches Seminar- und Austauschprogramm rund um das Qualitätsmanagement an. So fanden 2019 drei Einsteigerseminare für Interessierte statt, bei denen alle Fragen rund um das QMS und den Umgang mit dem digitalen Nachweissystem gemeinsam bearbeitet wurden. In Zukunft wird es zudem regelmäßige Webinare geben, die einen Vorgeschmack auf die Arbeit mit dem QMS bieten. Neu ist auch das Austauschtreffen unter dem Motto „24 Stunden QMS“, für alle Freiwilligenagenturen, die bereits mit dem Qualitätssiegel zertifiziert wurden. bagfa-Magazin 2019 25 Drei Fragen an Andrea Rützel, Referentin für Qualitätsmanagement, bagfa e.V. Sie sind Anfang 2019 als neue Referentin zur bagfa gekommen – wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus? Grundsätzlich ist es für mich interessant zu sehen, wie unterschiedlich Freiwilligenagenturen das QMS in ihren Alltag integrieren. Und es macht mir Freude, Freiwilligenagenturen zum Beispiel im Rahmen eines Einsteigerseminars über die Vorteile und die Struktur des QMS zu informieren und sie bei Bedarf bestmöglich auf dem Weg zur Zertifizierung zu begleiten. Ich würde mich auch tatsächlich als echten QMS Fan bezeichnen, weil ich das weiterentwickelte System als alltagstauglich, anspruchsvoll und individuell gestaltbar empfinde. Und selbstverständlich gehe ich ohne das QMS Handbuch nicht mehr aus dem Haus ;-) Was war bis dato Ihr Highlight in Sachen QMS? Vielleicht erscheint es nur bedingt glaubwürdig zu sagen, dass das ganze Jahr ein Highlight war. Aber die vielen Gespräche und dadurch gewonnene Einblicke in die gelebte QMS Praxis beeindrucken mich immer wieder. Und dabei zu sehen, wie Freiwilligenagenturen nach anfänglichen Vorbehalten bei zunehmender Beschäftigung mit dem QMS feststellen, dass sie schon ganz schön gute Arbeit machen. Natürlich war auch die Siegelverleihung auf der Jahrestagung in Trier etwas ganz besonderes. So ein festlicher Rahmen mit großem Publikum ist eine tolle Möglichkeit der Wertschätzung für die erfolgreich zertifizierten Freiwilligenagenturen. Nicht zu vergessen ist auch die neue, übrigens wetterfeste, goldene Siegelplakette. Allerdings warte ich immer noch gespannt auf die ersten Fotos von den montierten Plaketten vor Ort. Ihre drei schlagkräftigsten Argumente für das neue QMS? Da habe ich die Qual die Wahl. Erstens hilft das QMS dabei, sich seiner Aufgaben und Ziele klarer bewusst zu werden und dafür auch einzustehen – Haltung ist hier das entscheidende Stichwort. Zweitens leitet das QMS zu einer strukturierten Bestandsaufnahme der eigenen Arbeit an. Und drittens werden durch das QMS die eigenen Stärken und Entwicklungspotentiale sichtbar, und man hat sogleich einen richtungsweisenden Kompass an der Hand, der Anregungen und Entscheidungshilfen für die Zukunft liefert. Wer noch mehr Argumente möchte, kann mich gerne kontaktieren. Fortbildungsreihe: Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen Die Tätigkeitsfelder in Freiwilligenagenturen sind so vielfältig wie kaum in einer anderen Organisation zur Engagementförderung. Das macht die Arbeit spannend und bietet reichlich Stoff für den kollegialen Austausch. Gleichzeitig sind die Mitarbeiter/innen in besonderer Weise gefordert. Ob neue oder erfahrene Mitarbeiter/innen, ob haupt- oder ehrenamtlich tätig: Das modulare Fortbildungsprogramm richtet sich an alle Personen, die in Freiwilligenagenturen arbeiten. Immer steht der Alltag in der Agentur im Mittelpunkt. Es werden theoretische Grundlagenkenntnisse vermittelt und praktische Handlungsempfehlungen diskutiert. Auch für den kollegialen Austausch und die gemeinsame Reflexion der Inhalte bleibt ausreichend Zeit. Mehr Informationen hier: 26 bagfa-Magazin 2019 Drei Fragen an Ursula Erb, lagfa bayern e.V. Was ist das Besondere an der bagfa Fortbildungsreihe? Es ist eine Fortbildungsreihe, die wirklich genau auf die Bedarfe der Mitarbeiter/innen von Freiwilligenagenturen zugeschnitten ist. Auch die Trainer/innen kommen aus der Praxis. Es sind also alle Expert/innen, sodass immer ein toller Austausch stattfinden kann. Warum sind Sie ganz persönlich als Trainerin mit dabei? Ich mache schon seit 2004 in Bayern Schulungen für Mitarbeiter/innen in Freiwilligenagenturen. Gerade eine deutschlandweite, einheitliche Fortbildungsreihe ist sehr wichtig. Außerdem macht es mir Freude, mit so unterschiedlichen Kolleginnen Kontakt zu haben und die verschiedenen Hintergründe kennenzulernen. Zum anderen lerne ich selbst immer wieder dazu. Wie geht es im nächsten Jahr (bezogen auf 2020) mit der Fortbildungsreihe weiter? Worauf freuen Sie sich besonders? Im Jahr 2020 mache ich das Modul zum Thema Engagementberatung und leite außerdem die beiden Basismodule zu den Grundlagen in Freiwilligenagenturen. Ein Highlight ist wie in jedem Jahr die Trainer/innenwerkstatt, bei der alle Trainer/innen zusammenkommen und gemeinsam die Fortbildungsreihe weiterentwickeln. Das ist für mich persönlich eine tolle Gelegenheit immer wieder Neues zu lernen, und daher echt ein enormer Gewinn. Die Teilnahme an den verschiedenen Fortbildungsformaten der bagfa gibt uns Freiwilligenagenturen die großartige Gelegenheit, uns mit Kolleginnen und Kollegen in vertrauter Runde und ohne Alltags-Ablenkungen über fachliche Herausforderungen, aktuelle Entwicklungen und strategische Fragestellungen auszutauschen. Die Termine sind immer wieder wahnsinnig hilfreich, wenn man bundesweite Vernetzung, professionellen Input und kollegiale Beratung sucht. Constanze Bartiromo, Leiterin Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden Hospitationsprogramm Ein wahrer Klassiker der bagfa, der trotzdem nichts an Aktualität eingebüßt hat: Das Hospitationsprogramm ermöglicht Freiwilligenagenturen Besuche bei anderen Freiwilligenagenturen – und das mit finanzieller und organisatorischer Unterstützung der bagfa! Wie unterscheiden sich thematische Ansätze, personelle Strukturen, Öffentlichkeitsarbeit und Beratung? Welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen Trägermodellen? Seit dem Start des Hospitationsprogramms im Jahr 2008 haben über 50 Besuche quer durch das ganze Land stattgefunden – und es geht auch in diesem Jahr weiter. Machen Sie sich auf die Reise Mehr Informationen und die Bewerbungsunterlagen finden Sie hier: Der Austausch war für alle Teilnehmenden sehr konstruktiv und bereichernd. Es ging nicht um eine gegenseitige Belobigung, wie toll man doch ist, sondern wir konnten in den Treffen sehr offen über Probleme und Herausforderungen in der täglichen Arbeit sprechen. Doris Heineck, Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf bagfa-Magazin 2019 27 Jahrestagung 2019 Connecting people: Einfach machen, Welt retten! Über 170 Teilnehmende, 16 Workshops, sechs Stadttouren, drei Hauptvorträge, drei Veranstaltungsorte, zwei Preis- und eine QMS-Siegelverleihung sowie zwei Stifter, ein Oberbürgermeister und eine Ministerpräsidentin – und eine erstklassige Bewertung durch die Teilnehmer/innen. Die Vielfalt des Engagements ist voller Vitalität und Energie. Menschen engagieren sich in Vereinen, Projekten, Initiativen – manchmal über Jahre, manchmal nur in einer begrenzten Aktion. Die einen suchen gemeinsam das sinnstiftende Tun, die anderen wollen einfach nur anpacken und machen, wiederum andere wollen mit einer hohen politischen Motivation die Welt verändern. Buntes Publikum beim Abendprogramm Wie das alles mit allem zusammenhängt – das war die zentrale Fragestellung der diesjährigen Jahrestagung der bagfa: „Connecting people: Einfach machen, Welt retten!“. Dafür wurde ein weiter Bogen gespannt, ausgehend von der wechselvollen Geschichte des Engagements von der Antike über die Moderne und die Fragestellung „gibt es ein Engagement 4.0?“ bis zu substanziellen Überlegungen, wie überhaupt Neues entstehen kann. In unterschiedlichen Workshop-Formaten und auf Exkursionen zu verschiedenen gemeinnützigen Initiativen war es Ziel, Verbindungen und Beziehungen der Freiwilligenagenturen zu „neuen“ und „traditionellen“ Themen unter die Lupe zu nehmen: Was bedeutet es, in den jeweiligen Feldern aktiv zu sein oder zu werden? Was wird gebraucht? Was hat sich verändert? Welche Herausforderungen zeigen sich? Und vor allem: Welche Chancen und Potenziale ergeben sich? So wurden an vielen Stellen die Pole sicht- und spürbar, zwischen denen auch Freiwilligenagenturen jonglieren und navigieren: Das demokratische Potenzial des Engagements wichtig nehmen, aber nicht überidealisieren, die Vielfalt des Engagements anerkennen und fördern, aber nicht alles mitmachen, das Bewährte achten und das Neue aufgreifen und suchen – und im Kleinen die großen Herausforderungen im Blick haben. Einfach machen, Welt retten! Die Jahrestagung in der interessanten Stadt Trier schaute auf die große Bandbreite des solidarischen Engagements in Deutschland. Dazu gab es sehr spannende thematische Impulse und einen intensiven Austausch. Die Tagung zeigte auch, wie die vielen Freiwilligenagenturen mit ihren unterschiedlichen Profilen mit dieser Engagementvielfalt als Herausforderung umgehen. Das war sehr inspirierend und stärkend – ein Feuerwerk der Energie für die Engagementförderung. Eva-Maria Antz, Stiftung Mitarbeit Die vollständige Dokumentation zur Jahrestagung finden Sie hier: 28 bagfa-Magazin 2019 Drei Stimmen von (jungen) Teilnehmenden, die erstmals bei der Jahrestagung waren Toll, dass es so viel Freiraum für den Austausch gab. Zu erfahren, was die anderen machen, war sehr spannend für mich. Aber auch von den Projekten, die den Innovationspreis gewonnen haben, werden wir uns das eine oder andere abschauen. Es war eine tolle Sache, dass wir auf der bagfa-Jahrestagung in Trier so viele Menschen aus anderen Freiwilligenagenturen deutschlandweit kennenlernen konnten. Ich bin absolut positiv überrascht. Darüber zum Beispiel, dass viele jüngere Teilnehmende dabei sind. Schön zu sehen, dass es Nachwuchskräfte gibt mit Lust, mitzuwirken. Was nehme ich mit? Viel Euphorie für die tägliche Arbeit und viel Willen und Energie, Sachen umzusetzen. Für unsere Kooperation mit einer Hochschule weiß ich jetzt, wie wir das intensiver angehen können. Workshops und Austausch auf der Jahrestagung Für uns war die Tagung eine sehr schöne Möglichkeit, unsere Stadt zwischen Altertum und Moderne zu präsentieren. Für viele ist Trier aufgrund der geografischen Lage sicherlich ein weit entferntes Ziel. Aber wie alle Gäste der Jahrestagung sehen konnten, haben wir auch einiges zu bieten: beeindruckende Römerbauten, das Kurfürstliche Palais, ein vielfältiges Kulturangebot, leckeren Wein, eine Fülle an sozialen Einrichtungen und Vereinen, aber auch eine Ministerpräsidentin und einen Oberbürgermeister, für die beide das Ehrenamt einen hohen Stellenwert haben. Es war für uns als Team der Ehrenamtsagentur eine besondere Ehre, unsere Stadt mit all ihren Facetten zu präsentieren. Das Team aus Trier Team der Ehrenamtsagentur Trier bagfa-Magazin 2019 29 Anerkennung schaffen Engagementpreise gibt es viele – aber kaum einer kann auf eine fünfzehnjährige Tradition zurückblicken. Der Innovationspreis für Freiwilligenagenturen ist heute ein wahrer Klassiker. Er wurde von der Stiftung Apfelbaum angeregt, die seither die Preisgelder zur Verfügung stellt. Zum zweiten Mal wurde 2019 außerdem der „Wünsch Dir was!“ Engagementförderpreis der Dr. Jürgen Rembold Stiftung verliehen. Innovationspreis 2019 – Die Jugend von heute… für morgen! Viehmarktthermen in Trier Wie fördert man das Engagement junger Menschen? Allem voran, indem man selbst zurücktritt und Kinder und Jugendliche in die aktive Rolle bringt, auch als Expert/ innen ihrer eigenen Sache. Das ist ein gemeinsamer Nenner vieler Projekte von Freiwilligenagenturen, die beim diesjährigen bagfa-Innovationspreis ausgezeichnet wurden. Im Rahmen der bagfa-Jahrestagung Anfang November in Trier wurden die Preisträger/innen geehrt. In feierlicher Atmosphäre, in den historischen römischen Thermen am Viehmarkt, wurde traditionell am ersten Tagungsabend der Innovationspreis für Freiwilligenagenturen verliehen. Die Gewinnerbeiträge wurden in einem zweistufigen Verfahren ermittelt. Eine unabhängige Jury nominierte aus allen Wettbewerbsbeiträgen sechs Freiwilligenagenturen. Über die endgültigen drei Hauptpreisträger entschieden die Mitglieder der bagfa in einer geheimen Online-Abstimmung im Vorfeld der Jahrestagung. Die Gewinner 2019: • Stabsstelle Ehrenamt und Freiwilligenagentur Landkreis Leer – „Löppt-Mitnanner“ – Junge Botschafter fördern das Ehrenamt (3.000 €) • FreiwilligenAgentur Marzahn-Hellersdorf (Berlin)– PULS-Sommercamp für junges Engagement (2.500 €) • FreiwilligenAgentur Heidelberg –attrACTIVE– Jugend verändert Vereine (2.000 €) Drei weitere Agenturen, die es in die Endrunde geschafft hatten, wurden jeweils mit einem Anerkennungspreis in Höhe von 500 Euro ausgezeichnet: • Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. – Demoversum – 9 Spielstationen zum Nachdenken über Demokratie und Engagement Die diesjährigen Preisträger • Ehrenamt Agentur Essen e. V. – MitMach AG’s • lagfa Sachsen-Anhalt e.V. – JUGEND IM LAND 3.0 Digitale Demokratie- und Engagementförderung im ländlichen Raum Mehr Informationen hier: 30 bagfa-Magazin 2019 „Wünsch-Dir-Was“- Preis der Dr. Jürgen Rembold Stiftung Ebenfalls im Rahmen der bagfa-Jahrestagung wurde am 6. November in Trier bereits zum zweiten Mal der „Wünsch Dir was“-Preis der Dr. Jürgen Rembold Stiftung verliehen. Der Name ist dabei Programm: Der Preis fördert die Umsetzung von individuellen Ideen und Projekten aus Freiwilligenagenturen, die zum Ziel haben, die Freiwilligenagentur bekannter zu machen, mehr Freiwillige zu erreichen und das Kerngeschäft der Freiwilligenagenturen zu stärken. Wie wichtig dem Stifter diese Aufgaben sind, machte er nicht zuletzt damit deutlich, dass er die Preise selbst übergab. Insgesamt 10.000 € stellte die Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Verfügung. Die Preisträger im Gespräch mit dem Stifter Fünf Freiwilligenagenturen wurden ausgezeichnet und freuen sich über ein Preisgeld: • Freiwilligenagentur Altmühlfranken – Nachbarschaftshilfe Mobil (2.750 €) • Freiwilligenzentrum für Stadt und Landkreis Gießen – Gießener Vielfalt abbilden (2.750 €) • WinWin Freiwilligenagentur Nürnberger Land – Engagiert im Verein! – Landkreisweite Vereinsdatenbank (2.400 €) • Freiwilligenzentrum Caleidoskop Stuttgart – Carewalk 2.0 (1.200 Euro) • Freiwilligenagentur Jena – Freiwilligenagentur mobil! (900 E) Mehr Informationen hier: bagfa-Magazin 2019 31 bagfa-Highlights im Jahr 2019 Januar Arbeitsforum: Freiwilligenagenturen im ländlichen Raum Ausgehend von der These, dass es den ländlichen Raum eigentlich nicht gibt, sondern eine Vielzahl an ländlichen Räumen, haben acht Vertreter/innen aus Freiwilligenagenturen und Landesarbeitsgemeinschaften bei diesem Arbeitsforum diskutiert, was Freiwilligenagenturen im ländlichen Raum ausmachen. Diskutiert wurde die Frage, wie bestimmte Aspekte und Merkmale des ländlichen Raumes sich auf bürgerschaftliches Engagement und die Arbeit von Freiwilligenagenturen auswirken können. Mehr Informationen hier: Thementag: Einsatzstelle(n) Demokratie Das Diskussionspodium auf dem Thementag Die große Mehrheit der Bevölkerung ist für unser demokratisches System und für die offene Gesellschaft. Dennoch sind die Krisenphänomene für alle, die auf die Straße gehen, spür- und sichtbar, besonders im zunehmend populistischen öffentlichen Diskurs. Und auch der Blick über die Grenzen in andere Länder verheißt nichts Gutes. Beim Thementag „Einsatzstelle(n) Demokratie“ ging es deshalb darum, sich über die aktuelle Lage zu verständigen und auszuloten, wie sich Freiwilligenagenturen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen für die offenen Gesellschaft engagieren können. Auf Einladung der bagfa sowie den Kooperationspartnern, der ZiviZ gGmbH im Stifterverband und der Initiative Offene Gesellschaft e.V., kamen an die 40 Teilnehmende zusammen. Mehr Informationen hier: Februar Engagement-Gespräch mit Familienministerin Dr. Franhziska Giffey Abschlusskongress: Teilhabe durch Engagement Viel Applaus für die Projektverantwortlichen 32 bagfa-Magazin 2019 Mitte Februar war Tobias Kemnitzer als Geschäftsführer der bagfa im kleinen Kreis bei der Engagementministerin, Dr. Franziska Giffey, im Bundesfamilienministerium eingeladen, um die Aktivitäten der bagfa vorzustellen und aktuelle Fragen der Engagementpolitik mit weiteren Vertreter/innen der Engagementszene zu diskutieren. Das bagfa Modell-Projekt „Teilhabe durch Engagement“ ging in diesem Jahr, am 19. Februar, mit einer großen Konferenz in Hannover zu Ende. Ziel des Projekts war es, geflüchteten Menschen Wege in ein freiwilliges Engagement zu ebnen. Die Abschlussveranstaltung, an der auch Vertreter/innen der zehn Projektstandorte teilnahmen, bot eine gute Zusammenschau der Erfahrungen und Herausforderungen, die das Projekt mit sich brachte. In verschiedenen thematischen Workshops und Diskussionen wurden die gemeinsamen Erfahrungen reflektiert und neue gemeinsame Perspektiven und Herausforderungen diskutiert. Natürlich bot der Abschlusskongress auch eine gute Gelegenheit, um allen Verantwortlichen und Beteiligten für ihr großes Engagement im Projekt zu danken. Mehr Informationen hier: März Länderbeirat Der Länderbeirat, bestehend aus Vertreter/innen der Landesarbeitsgemeinschaften der Freiwilligenagenturen (lagfa), hat die Aufgabe, den Vorstand der bagfa sowohl in strategischen wie auch in politischen Fragestellungen zu beraten. In diesem Jahr kam der Länderbeirat in Hannover zusammen, um über Entwicklungen in der Engagementpolitik auf Bundesebene (v.a. in Hinblick auf die neue Engagementstiftung) zu sprechen. Außerdem wurden die jeweiligen Bestrebungen für eigene Engagementstrategien auf Länderebene zusammengetragen und weitere Neuigkeiten und Perspektiven aus den Ländern ausgetauscht. Mehr Informationen hier: April Fortbildungsreihe Über das Jahr verteilt fanden die acht verschiedenen Module der bagfa Fortbildungsreihe „Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen“ statt. Im April ging es für die Teilnehmer/innen in Frankfurt zwei Tage lang um das Thema Projekte. Im Modul „Zwischen Standbein und Spielwiese: Projekte in Freiwilligenagenturen“ wurde diskutiert, wie Projekte zur Realisierung von Zielen und des Leitbilds einer Freiwilligenagentur beitragen können. Daneben ging es auch ganz praktisch um sinnvolles Projektmanagement samt Hinweisen zu Verwaltung und Abrechnung. Bunte Methoden für die Fortbildung Mai Arbeitsforum: Digitalisierung Bei einem weiteren Arbeitsforum in Hannover ging es darum, gemeinsam “digitale Visionen für Freiwilligenagenturen” zu entwickeln und zu diskutieren, wie Freiwilligenagenturen ihre digitalen Kompetenzen verbessern und ihre Angebote noch sichtbarer nach außen präsentieren können. Zunächst zeigte sich, dass Freiwilligenagenturen schon vielseitig online unterwegs sind. Dabei ging es auch um Themen wie Event-Volunteering, die Kooperation mit App-Anbietern und die Nutzung von Social-Media Kanälen sowie um die Entstehung eigener, regionaler Engagementplattformen. Mehr Informationen hier: Juni Abschlusskongress: bagfa-Inklusionsprojekt Gute Stimmung bei heißen Temperaturen Die Abschlussveranstaltung des fünfjährigen bagfa-Inklusionsprojekts fand am 3. Juni im barrierefreien Coworking-Space TUECHTIG in Berlin mit über 70 Teilnehmer/innen statt. Kooperationspartner war die Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. Der stimmungsvolle Sommertag wurde auch für Zukunftsvisionen genutzt, denn das Motto „Inklusion ist kein Projekt!“ zielte auf mehr als nur eine abschließende Bestandsaufnahme ab. Der Blick war nach vorne gerichtet: Wie machen wir morgen weiter? In verschiedenen Workshopformaten konnten Projektbeteiligte und Interessierte ihre Erfahrungen teilen und diskutieren und sicherlich viele gewinnbringende Impulse für die Zukunft der Inklusion mitnehmen. Auch wurde hier zum zweiten Mal der Inklusionspreis der Dr. Jürgen Rembold Stiftung vergeben, der Freiwilligenagenturen bei konkreten Projektvorhaben für inklusives Engagement finanziell unterstützt. Mehr Informationen hier: bagfa-Magazin 2019 33 Erster Brennpunkt Engagement: Monetarisierung Diskussion zum Thema Monetarisierung Ehrenamts- und Übungsleiterpauschale, Aufwandsentschädigung, Taschengeld, Fahrtkostenerstattung – Geld spielt in vielen Bereichen des Engagements eine Rolle. Aber wird der Kern des bürgerschaftlichen Engagements dadurch negativ beeinflusst? Welche Rolle spielt z.B. die Übungsleiterpauschale für Monetarisierungsprozesse in bestimmten Engagementfeldern? Wie können Intransparenz und bedenkliche Modelle aus dem Niedriglohnsektor vermieden werden? Mit diesen Fragen beschäftigten sich insgesamt 50 Teilnehmer/innen auf dem ersten Brennpunkt Engagement unter dem Titel „Monetarisierung und Ehrenamt“ im Nachbarschaftshaus Urbanstraße in Berlin-Kreuzberg. Geladen hatte das Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) aus Freiburg, die bagfa war Kooperationspartnerin der Veranstaltung. Mehr Informationen hier: Juli Ein neues Projekt startet Mitarbeitende Berliner Freiwilligenagenturen August Treffen des bagfaVorstands September Netzwerkpartnertreffen Netzwerkpartner zu Gast bei Aktion Mensch 34 bagfa-Magazin 2019 In Berlin startet im Sommer das neue bagfa Projekt „Begleiten, Vernetzen, Weiterentwickeln: Für starke Freiwilligenagenturen in den Berliner Bezirken“. Die seit 2018 von der Berliner Senatskanzlei geförderten bezirklichen Freiwilligenagenturen werden von der bagfa begleitet, die verschiedene Angebote und Maßnahmen entwickelt hat, welche neben der individuellen Weiterentwicklung und Qualifizierung vor allem auf Austausch und Vernetzung untereinander abzielen. Den Anfang machten persönliche Startgespräche in jeder der beteiligten Agenturen. Das bagfa Projektteam war im Sommer also berlinweit viel unterwegs und konnte sich vor Ort einen Eindruck von der bunten Engagementlandschaft in der Stadt machen. Zwei Mal im Jahr kommt der ehrenamtlich geleitete Vorstand der bagfa zusammen, um durch die Geschäftsführung über die Aktivitäten der bagfa informiert zu werden und aktuelle Themen zu besprechen. Neben der Bestandsaufnahme geht es natürlich immer auch um neue Entwicklungen und gemeinsame Perspektiven und Ideen für die Zukunft. In diesem Sommer war der Vorstand, auf Einladung von Anneke Gittermann, zur Vorstandsklausur nach Kassel geladen, die als Inspiration mit einer kleinen Wanderung durch den Bergpark Wilhelmshöhe startete. Bereits zum siebten Mal trafen sich die Netzwerkpartner der Freiwilligendatenbank der Aktion Mensch zu ihrem jährlichen Austauschtreffen. Zum ersten Mal fand das Treffen, diesmal mit dem Themenschwerpunkt „Demokratie und Partizipation“, in der Geschäftsstelle der Aktion Mensch in Bonn statt. Formen des ethischen Marketings, Möglichkeiten inklusiver Bildsprache, Zukunftswege inklusiver Freiwilligenagenturen und Facetten der Selbstpräsentation, das waren die Themen, bei deren Bearbeitung sich ein gemeinsamer Grundton einstellte: Immer geht es darum, nicht zu lange über etwas zu reden, sondern einfach etwas zu machen, was zu mehr Teilhabe führt und Engagement erleichtert. Zudem konnten die Teilnehmer/innen auf thematischen Stadtspaziergängen historische Luft der ehemaligen „Bonner Republik“ schnuppern. Mehr Informationen hier: Oktober Thementag: Vereine begleiten und stärken Diskussionen mit dem Thementag-Publikum November QMS Siegelverleihung Die neuen goldenen Siegelplaketten sind da Dezember Unterausschuss bürgerschaftliches Engagement - Inklusion Das Engagement in Vereinen zu begleiten und zu stärken gehört auch zum Aufgabenfeld vieler lokaler Freiwilligenagenturen. Dabei sind bereits unterschiedliche Kooperations- und Beratungsformate erfolgreich etabliert worden, wie z.B. Fachtage, Ehrenamtskongresse, Fortbildungsveranstaltung bis hin zu eigenen Projekten bei der Nachwuchs- und Vorstandsgewinnung. Doch was davon hat sich inzwischen bewährt? Braucht es ergänzend neue Angebote? Und gibt es vielleicht auch noch ganz neue Potenziale in der Zusammenarbeit mit Vereinen? Diese Fragen standen im Zentrum des Thementages „Mehr als Kassenprüfung: Wie können Freiwilligenagenturen Vereine gut beraten“, den die bagfa in Kooperation mit der lagfa bayern in Würzburg durchgeführt hat. Mehr Informationen hier: Insgesamt elf Freiwilligenagenturen wurden in diesem Jahr mit dem Qualitätssiegel der bagfa ausgezeichnet und belegen damit ihre gute Arbeit als lokale Anlauf-, Beratungsund Vernetzungsstellen für bürgerschaftliches Engagement. Auf der Siegelverleihung im Rahmen der bagfa-Jahrestagung Anfang November in Trier überreichten Wolfram Leibe, Oberbürgermeister der Stadt Trier, und bagfa-Vorstandsvorsitzende Birgit Bursee den beteiligten Agenturen die goldenen Siegel-Plaketten und würdigten damit die erfolgreiche Arbeit von Freiwilligenagenturen in ihrer wichtigen Rolle zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements. Mehr Informationen hier: Tobias Kemnitzer, Geschäftsführer der bagfa, nahm zum Ende des Jahres an einer Sitzung des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement im Bundestag teil, die das Schwerpunktthema Inklusion auf der Agenda hatte. Er berichtete den Ausschussmitgliedern von den Erkenntnissen und Erfahrungen aus dem fünfjährigen bagfa-Modelprojekt „Sensibilisieren, Qualifizieren und Begleiten – Freiwilligenagenturen als inklusive Anlauf- und Netzwerkstellen für Engagement weiterentwickeln“, das im Sommer 2019 zu Ende ging. Bundestag bagfa-Magazin 2019 35 bagfa transparent „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ Transparenz ist uns wichtig, deshalb macht die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. im Sinne der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ Informationen öffentlich. Die zehn Punkte, die der Initiative entsprechend jede zivilgesellschaftliche Organisation der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte, finden Sie hier: Dazu zählen unter anderem die Satzung, die Namen der wesentlichen Entscheidungsträger sowie Angaben über Mittelherkunft, Mittelverwendung und Personalstruktur. Außerdem ist dort auch der Jahresabschluss 2018 (Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) hinterlegt. Die Finanzen von 2018 im Überblick: Im Jahr 2018 hatte die bagfa e.V. Einnahmen in Höhe von 1.457.018,16 Euro. Die Ausgaben betrugen 1.442.400,25 Euro. Damit wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von 14.617,91 Euro erzielt. Einnahmen Zuwendungen Projekte Euro 1.322.764,51 Spenden und Kooperationsprojekte 56.060,00 Mitgliedsbeiträge 45.470,00 Teilnahmegebühren 20.952,39 sonstige Einnahmen 11.771,26 Summe Einnahmen 1.457.018,16 Aufwendungen Weiterleitungen Projektmittel 905.191,59 Personalkosten 370.890,93 Sachkosten 145.957,73 Preisgelder und Stipendien Summe Aufwendungen Jahresüberschuss 20.360,00 1.442.400,25 14.617,91 Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. (bagfa) ist eingetragen im Vereinsregister des Landes Berlin (AG Charlottenburg) unter der VR-Nr.: 19406 B. Die bagfa e.V. dient ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff. AO, festgestellt durch Bescheid des Finanzamtes für Körperschaften I Berlin vom 18.11.2019. 36 bagfa-Magazin 2019 Partner der bagfa bagfa-Magazin 2019 37 www.bagfa.de

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