Camera obscura von Berlin:

Bibliographic data

Periodical

Title:: Camera obscura von Berlin

Publication:: Berlin: [Verlag nicht ermittelbar] 1796

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2018

Dates of Publication:: 1795-1796

ZDB-ID:: 2926810-2

Berlin:: B 170 Kulturgeschichte: Zeitschriften. Bibliographien. Nachschlagewerke

DDC Group:: 943 Geschichte Deutschlands

Collection:: History,Cultural History

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Volume

Publication:: 1795

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2018

Note:: In der Druckausgabe fehlen die Seiten 243-254

Berlin:: B 170 Kulturgeschichte: Zeitschriften. Bibliographien. Nachschlagewerke

DDC Group:: 943 Geschichte Deutschlands

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-13382231

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 170/63:1795

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Collection:: History,Cultural History

Issue

Title:: Neunzehntes Stück, den 7. November 1795

172 Unterwelt hervor, uirt Kadücrn sich Heide ein«!,der tu er« kennen gegeben, und Sie ihm die Ursache ihrer Trauer auge- teigt, tnofilt er ihr Kchiller« Ankunft im Clofium. ,,E» führten Sovhokle« und Steschysu« „Terenz und Sliakespmre, Voitair und Rarin« ,,S» Lessiug ihn, (m herrlichen Triumph < „und aller edlen Sänger stolze Schaar „ cmofing ihn jauchten». Selber der Tartarus „Bernahm, der Menge lauten Frcudcnrns. " — Nu» erzakilt Drama Thrspi« wie Schiller tlc ans fchönlie Ziel »er Knust ge,uh« habe. „Richt kenn' ick feine« hohen Geistes Kraft" sagt rheSpiZ. So will Ick denn meine Zauderuiachr anwenden. Dir tu reihen was der Edle that. „und Hali Du dich dem Zauber hingegeben „Dann stieb zurück um in Eiofinm- Gründe» „ Wal »u gesehn, »em Sänger ru verkünde».« (Beide verschwinden, der Durhang fällt. Ein« sanfte Trauer- musit beginnt: Schnell geht »er Vorhang aus) uu»: ti wir» au« Walleustein, Todt de« dritten Auszug«, «chtithn- ter Auftritt re. au,geführt, von »er Scene w» Mar heretntritt „Ja Ja, da t« er! Ich vermag« nicht länger" bi« w» «r tu den Kürassieren »on Pappenhelm sagt, „Wer mit intr gehr, der sey bereit «n sterben" — Wallenftein, war Hr. Stadler, Thekla, Mdme Breda; Mar, Hr. Eberhard; Heriagi», Mdme Marschall; Gräfin Terjk«, Mdme Wessel«; unler denen fi« besonder« Hr. Stadler al« Wallcufiein durch sein vortreffliche« Spiel au»,eichoctc. Wie Thekla in ihrer Mutter Arm finkt säNk der Borhang. Nach dem eine abermalige Harmonie von Bla«-Jnftrumcu »o» Pae» fiello sich in sausten Tönen auslöset, steigen Drama und Thes« pi« empor. Scenen in »er Säulenhalle, Thespi« wundert fich de« Gesehene» „Wo bin ich? Hatte mich de« Götterboken „ Erbietend Wort «n den Sl„m» geführt „Daß ick »om Wolkenthrone Juvtter« „Da« rege erben einer großen Welt „Dldeutuugivoll «u meinen Füßen sahe? „ Denn keine« Spiele« bnnt« Zauberei „hat täuschend meiner Augen Kraft beherrschet; „ ich sah rat Leben selber unverhüllt „und «a« mit Staunen diese« Ohr grhört „möcht' e« dkm Herjrn schüchtern kaum vertrau'»." Er wünscht die Wunder alle zu schaue» — — — — „Dle „Der Geniu« doll hoher Götterkraft „mit unerschöpflich reger Phantasie „Dor die berauschle Seele zaubernd ruft! — Drama gewährt ihm noch einmal seinen Wunsch fie »er schwindln. Dle Bühne verwandelt fich «dermal«, und e« wird der zehnte und zwölfte Auftritt de« »icrten Aufzug« au« Wallen- st-in« Tod, zwischen Thekla und dem Schwedische» Haupt- manne „Prinzefflu! ich — muß um Verzeihung bitten " tii zu Ende de« Monolog« der Thekla „—Daß ist da« Loos de« Schön-» auf der Erde, gegeben (den Hauvtman« gab Hr. Pistor). Hierauf vcrwandclr sich die Bühne wieder in di« Säusenhalle Drama und Thesvi« unterhalte, fich über, das Loo« de« Schö nen aus der Erde. Rur der Vernichtung gehört da« Gemein« an. Ewig lebt Schiller! — Ewig lebt der Sänger fort i» seinen Werken! ist Thespis fröhlicher Ausruf. „ Seiner wenh will ich mich »eigen - „ Gehorchet meinem Rust Da« reinste Acht. „Soll feint« Namen« schönem Denkmaal leuchten" gebietet Drama ihrer Zaubermacht, und piöhlich verwandelte fich die Bühne in einen »rächtige» Wolkentcmoel, I» helle« eonnenllckte. Genien schweben rund umher in de» Wolken. Schiller« Büste steht im Mittelgrunde. Nach einer kurzen Rede Drama« wird von ihr und Zielt vi« «cchselrweise de« Verewigten, schöue« Gedicht, da« Ideal und »a« geben rceitlrt, dle Büste bekränzt, und sanft laßt fich der Vorhang hernied-r. Dank sep e« de« Dichter dieser schönen Todtenfeier, daß er un< einen so seeligen Abend bereitete, Dank Hen. Han, und Mdme Karl», die un« als rhespi« und Drama etn »ollkvmm- n« Kunstwerk »er Darstellung ausstellten! Dank anch unser« in so zahlreicher Menge «ersammleten Publikum, da« durch sanft ungewöhnliche Stille UN» Aufmerksamkeit, diese schone Leier erheben hals. Wa« da« Aeußrre der Vorstellung betraf, so war durch tie Anordnung u,.ser« Dccorateur« Hrn. Jacgueryr unter der Leitung de« Hrn. Hosrath Schütte, dem wir allein unser Thea ter zu verdanken habe», und de» wir UN« seine« guten Ge schmack« wegen, zum aUeinigen Direktor wünschten, nicht« da bei »erfthit; die schöne Säulenhalle war »on Soiomba. Da« ganze Gedicht der Todkeufeirr ist nebst einer Dediea- tisn, eben fall« rom Hrn. Doktor Weser, begleitet »on einer großen silbernen Vase tni Antiken - Geschmack, die aus der einen Seite mit Scklller« Porträt im Basrelief sehr ähnlich, aus der ander» mit einer L»ra verziert ist, im Name» einiger Verehre« de« Verstorbenen, der Wiltw« zugesandt worden. Ein Charakterzug der Kosaken. Ein Cbarakterzug, der allen noch nicht aus der Wildheit her- «usgetrekeni» Völkerschaften gemein ist, hat fich auch bei eini gen durch Schlesien gekommene» Kosaken geäußert, nehmlich die Forterbung der Blutrachc. Im fi-bcnjährigeu Kriege hatten einige Kosaken die Ein wohner de« Dorf« Kaikowek«, üelSnerkreise«, aus« grausamste -cinißhandelt, so daß diese endlich au« Vcrzweisiuuz zur Noth wehr schritte», wobei einige Kosaken um« Leben kamen. Ei nige kürzlich durch jene Gegend vassirren Kosaken, sollen fich genau nach dietem Dorfe erkundigt und gradezu gedroht haben: s,c würben de» Tod ihrer vor so vielen Jahren dort «mgcbrachlm Kamcradcu fürchterlich rachen. So unbedeutend diese Drohung einiger einzelne» Kosaken an sich selbst seyn mag, so Hai doch der in Schlehen dirfi girende Minister für da« sicherste gehalten, bei Anfertigung der Marsch - Rontcn darauf Bidacht nehmen zu lassen, daß diese« Dorf nicht von Kosaken berührt «erde.

Nro. 44. Der Montag, F r e i m ü t h —« oder »— i g e den z. März. Ernst und Scher j. Literatur. Worte eines edeln Greises' an seine Zeitgenossen, über einen weisen und frohen Genuß des Le bens. Leipzig, bei Ephraim Leo, 1806. VIII. und 220 S. §^iese Worte sind, wie der zweite Titel sagt, aus dem Nachlasse des Geheimcnraths von Z. genom men, und sollen, nach der Borrede de« Vers., „als Wahrheiten einer weisen und vernünftigen Lebens philosophie, die Lehren einer sittlichen und allgemei. nen anwendbaren Weisheit und Klugheit vertragen, Liebe zur Tugend und Abscheu vor dem Laster ein flößen, die wesenklichsten Ursachen menschlichen Elends aufdecken, und auf die Quellen aufmerksam machen, aus welchen wir in jedem Verhältnisse des Lebens dauerhaften Frieden c. Herzens , und unversieg baren Stoff zu wahrer Glückseligkeit schöpfen kön nen." Dar Ziel ist schön und edel, seine Erreichung rühmlich, — aber sehr schwer. Denn schon Man cher glaubte, neue, wichtige Lehren für das prak tische Leben geschrieben zu haben, und doch waren es oft nichts als g?stohlne und umgepflanzte Wiesen blumen. Einige Gr.oincn Niit kallcm Räsonnement verbrämt, lolien aus den Ungebildeten Weise, wohl gar Philosophen machen ?? Der Vers, dieser Worte hat IN mancher Hinsicht mehr geleistet, als man sonst in dergleichen Traktätchen zu finden gewohnt ist. Seine Sprache ist herzlich, zuweilen, wenn sie sich hebt, mit lieblichen Blümchen geschmückt, und also ganz dem Gegenstände der Behandlung ange messen. Besonders sind die Stellen über das Ge wissen S. 138- und über die Spielsucht S. rbg- recht glücklich gerathen. Rez. glaubte beim Lesen wirklich einen edeln Greis zu hören, der kunstlos und herzlich seine Lehren den Zeitgenossen mittheilt. Da das Buch so viel Lobenöwerthcs hat, ist es Rez. desto unangenehmer, an demselben einen Fehler rü gen zu müssen, welcher das Lesen desselben nicht we nig verleidet, dieser ist — Mangel an Ordnung. Die Scheidung der Materien ist allzuflüchtig angedeutet, keine logische Verbindung und Stuffcnfolge bcobach- tet, welches die Uebersicht des Ganzen erschwert, die eigentlichen Kraftstellen verdunkelt und unangenehme Wiederholungen herbeiführt. Hätte es doch dem Dcrf. gefallen, sich in dieser Hinsicht Knigge's Dor- schriftea zum Umgänge mit Menschen zum Muster zu nehmen, so wäre seine Schrift vollkommen würdig, neben jener zu stehen, »nd ihr als allgemeine Ein leitung zu dienen. Doch auch in gegenwärtiger Form ist sic als eine angenchmbelehrende Unterhaltung sehr zu empfehlen. A. Z — h — rt. Briefe über die Moldau. Fasst / den roten Januar, rroü, (Fortsetzung.) Äle Religion der Moldauer und Neugriechen ist die Griechische. Man findet unter ihnen hin und

fullscreen: Der Freimüthige oder Ernst und Scherz (Public Domain) Ausgabe 4.1806 (Public Domain)

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