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Innovationspreis für Freiwilligenagenturen ... (Rights reserved) Issue 2012 Teilhabe und Vielfalt im Engagement gestalten (Rights reserved)

Bibliographic data

Teilhabe und Vielfalt im Engagement gestalten

Description

Creator:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen
Title:
Innovationspreis für Freiwilligenagenturen ... : Dokumentation / Herausgeberin: Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V
Other titles:
Jubiläumspreis für Freiwilligenagenturen ...
Publication:
Berlin: bagfa, 2008 -
Scope:
Online-Ressource
Dates of Publication:
2008-
ZDB-ID:
2915537-X ZDB
Urban Studies:
Kws 82 Bürger*innen: Bürgerschaftliches Engagement
DDC Group:
300 Sozialwissenschaften, Soziologie
Copyright:
Rights reserved
Accessibility:
Free Access
Collection:
Population, social affairs

Description

Title:
Teilhabe und Vielfalt im Engagement gestalten
Publication:
2013
Language:
German
Urban Studies:
Kws 82 Bürger*innen: Bürgerschaftliches Engagement
DDC Group:
300 Sozialwissenschaften, Soziologie
URN:
urn:nbn:de:kobv:109-1-12550814
Copyright:
Rights reserved
Accessibility:
Free Access
Collection:
Population, social affairs

Contents

Table of contents

  • Innovationspreis für Freiwilligenagenturen ... (Rights reserved)
  • Issue 2019 Die Jugend von heute… für morgen! (Rights reserved)
  • Issue 2018 Vorhang auf! (Rights reserved)
  • Issue 2017 Neues von Alten (Rights reserved)
  • Issue 2016 Alltag. Einfach. Machen. (Rights reserved)
  • Issue 2015 Für Engagement begeistern (Rights reserved)
  • Issue 2014 Die Agentur unserer Träume! (Rights reserved)
  • Issue 2013 Engagement - das bewegt! (Rights reserved)
  • Issue 2012 Teilhabe und Vielfalt im Engagement gestalten (Rights reserved)
  • Issue 2011 Gemeinsam lokal engagiert (Rights reserved)
  • Issue 2010 freiwilligenagentur-kultur (Rights reserved)
  • Issue 2009 "Mitarbeiten & Mitgestalten. Freiwillige in Freiwilligenagenturen" (Rights reserved)
  • Issue 2008 Jugend@Engagement (Rights reserved)

Full text

bagfa Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. Teilhabe und Vielfalt im Engagement gestalten Dokumentation Innovationspreis für Freiwilligenagenturen 2012 Impressum Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. Potsdamer Str. 99, 10785 Berlin Tel. 030 / 20 45 33 66 Fax: 030 / 28 09 46 99 Geschäftsführung: Tobias Kemnitzer (V.i.S.d.P.) Redaktion: Anne Schaarschmidt, Andrea Heubach, Tobias Kemnitzer Verwendet wurden teilweise Textbausteine aus den jeweiligen Bewerbungen und Materialien der Freiwilligenagenturen Layout: Maria Kempter Fotonachweis: Deckblatt: tatkräftig e.V., alle weiteren Fotos wurden von den jeweiligen Freiwilligenagenturen zur Verfügung gestellt. Ein herzlicher Dank gilt der Stiftung Apfelbaum, die den Innovationspreis angeregt hat, die Preisgelder in Höhe von 12.000 € finanziert und die Herstellung dieser Dokumentation ermöglicht. Juli 2013 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2 2. Die Preisträger Hauptpreis: Freiwilligenagentur Magdeburg – Projekt „Sterntaucher“ 3 Hauptpreis: Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. – Projekt „Vielfalt nutzen – bürgerschaftliches Engagement fördern – Bereicherung erleben“ 5 Inklusionspreis: BENEVOL Schaffhausen – Projekt „Menschen mit Einschränkungen bei ‚das festival‘“ 6 Kooperationspreis der Deutschen Bank: Ceno & Die Paten e.V., Köln – Gesamtkonzept „Centrum zur nachberuflichen Orientierung“ 7 Preis 55+: Freiwilligen-Zentrum Willich – Projekt „Plan A – Alternatives Wohnen im Alter“ 8 Start-up-Preis: Freiwilligenbörse Freiberg – Projekt „Sprache ist Brücke“ 9 Start-up-Preis: Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V., Wolfenbüttel – Projekt „Young Mother‘s“ im Bürgerzentrum Kampello 11 3. Die Bewerber Kategorie: Menschen mit Behinderung • tatkräftig – Hände für Hamburg – 1 Team. 1 Tag. 1 Ziel. • FreiwilligenBörse Heidelberg – anders? engagiert! – Engagement von/mit/für Menschen mit Behinderungen • Ehrenamtsbörse Saarburg – 2. Aktionswoche für Menschen mit und ohne Handicap 12 12 12 Kategorie: Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen • ePunkt- das Lübecker Bürgerkraftwerk e.V. – Krisen sind Chancen 13 Kategorie: Menschen mit Migrationshintergrund • FreiwilligenAgentur Münster – Sprachhelferpool 13 Kategorie: Seniorinnen und Senioren • Ehrenamt Agentur Essen e.V. – Seniorenbegleitung in Essen • Kompetenzzentrum Havelland – Im Landkreis Havelland bürgerschaftliches Engagement mit einem strategischen Plan gestalten • Freiwilligenzentrum Mittelhessen e.V. – Erfahrung gestaltet Zukunft – Altersbilder in unserer Gesellschaft • Freiwilligenbörse „WAS TUN?!“, Ravensburg – Jung und Alt – Gemeinsam ehrenamtlich aktiv in Ravensburg 14 14 15 15 Kategorie: Sozial benachteiligte Menschen • Freiwilligen-Zentrum Aachen – kleine Söckchen – warme Füße • Kompetenzzentrum Havelland – Patenprojekt mit jungen Erwachsenen unter 25 16 16 Kategorie: Vielfalt in Projekten und Aktionen leben • Freiwilligen Agentur Grafschaft Bentheim e.V. – Die Grafschaft leuchtet… und ich mach mit! • Sternenfischer Freiwilligenzentrum Berlin – Sternenzeit – Zeitung aus Treptow-Köpenick für freiwilliges Engagement • Freiwilligenagentur Ge(h)mit – Geeste miteinander • Freiwilligenagentur Stuttgart – W!N – das Freiwilligenmagazin 17 17 18 18 4. Fazit 19 5. Stichwortverzeichnis 20 6. Hintergrundinformationen – Die bagfa e.V. 21 1. Einleitung Der Innovationspreis Neue Ideen fördern, kreative Arbeit auszeichnen, gute Beispiele bekannt machen – das ist das Ziel des Innovationspreises, den die bagfa seit 2004 an Freiwilligenagenturen vergibt. Mit jährlich wechselnden Themensetzungen beleuchtet sie dabei unterschiedliche Arbeitsbereiche von Freiwilligenagenturen und ermutigt sie, neue Wege zu gehen. Arbeitsalltag und ihren Projekten? Wie verändern sie damit das Engagement und ihre eigene Organisation? Das waren die zentralen Fragen, die der Innovationspreis 2012 stellte. (Weitere Details zur Ausschreibung: www.bagfa.de -> Rubrik Innovationspreis) Jury 2012 Angeregt und ermöglicht hat den Innovationspreis die Stiftung Apfelbaum. 2012 stellte sie 12.000 € Preisgeld zur Verfügung. Damit prämierte die Jury zwei Hauptpreise mit 3.500 €, einen Inklusionspreis mit 3.000 € sowie zwei Start-up-Preise mit je 1.000 €. Weitere 3.000 € stiftete die Deutsche Bank für den Kooperationspreis, der die Zusammenarbeit mit Unternehmen auf dem Gebiet der Teilhabe würdigte. Erstmalig ausgelobt wurde der Preis 55+, der die Teilhabe älterer Menschen fokussierte und für den der Generali Zukunftsfonds 3.000 € zur Verfügung stellte. Teilhabe und Vielfalt im Engagement gestalten – das Thema 2012 „Ob jung oder alt, arm oder reich, hier geboren oder zugewandert, mit oder ohne Behinderung – unsere Vision ist eine Gesellschaft, in die sich alle Menschen mit ihren Fähigkeiten und Ideen einbringen können. Wir wünschen uns, dass alle die Möglichkeit haben, ihr Umfeld mitzugestalten und darüber mitbestimmen können, wo was wie läuft.“ So kann die Vision vieler Freiwilligenagenturen auf den Punkt gebracht werden. Doch allzu oft bleibt die „gut gebildete deutsche Mittelschicht“ beim Engagement unter sich. Was tun Freiwilligenagenturen also, damit die Vision Wirklichkeit wird? Wie weit haben sie sich auf den Weg gemacht? Welche Erfahrungen machen sie „unterwegs“? Wie gestalten Freiwilligenagenturen Teilhabe und Vielfalt in ihrem 2 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft wählten die Preisträger aus den 24 eingereichten Bewerbungen aus. Zur Jury des Innovationspreises 2012 gehörten: • Tino Edelmann, Deutsche Bank AG • Prof. Dr. Adalbert Evers, Universität Gießen • Martin Georgi, Aktion Mensch • Karin Haist, Körber-Stiftung • Ursula Krickl, Deutscher Städte- und Gemeindebund • Ute Kumpf, Mitglied des Bundestages, Parlamentarische Geschäftsführerin SPD-Fraktion • Christoph Linzbach, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend • Prof. Dr. Chantal Munsch, Universität Siegen • Klaus Riegert, Mitglied des Bundestages, CDUFraktion • Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule MagdeburgStendal • Markus Runge, Vorstand bagfa e.V. • Ulrich Schneider, Mitglied des Bundestages, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen Die Preisverleihung 2. Die Preisträger Die Preisverleihung fand im Rahmen der bagfa-Jahrestagung am 5. November 2012 in Osnabrück statt. In feierlicher Atmosphäre nahmen die Preisträger die Auszeichnung aus den Händen von Heiner Pott, Staatssekretär im niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration (2010-2013), entgegen und stellten sich den Fragen von Anneke Gittermann und Henning Baden, die die Veranstaltung moderierten. Die Dokumentation Die Dokumentation stellt alle eingereichten Projekte des Innovationspreises 2012 vor und gibt einen Überblick über die Erfahrungen der Bewerber. Sie widmet sich zunächst ausführlich den Preisträgern, indem sie die Projekte beschreibt und einen kleinen Einblick in die Entwicklung seit der Bewerbung gibt. Danach streift sie alle anderen Projekte mit einer Kurzvorstellung. Die Orientierung in den Projekten erleichtert ein Stichwortverzeichnis am Ende der Broschüre. Hauptpreis: Freiwilligenagentur Magdeburg Projekt „Sterntaucher“ „Nicht alle Tassen im Schrank? Na UND!?“ mit dieser provokativen Kampagne machte 2013 die Freiwilligenagentur Magdeburg mit weiteren Kooperationspartnern auf ein gesamtgesellschaftliches Problem aufmerksam: Die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland ist in den letzten Jahren rapide gestiegen. Diesen Trend bemerkte auch die Freiwilligenagentur Magdeburg: In die Engagementberatung kamen zunehmend Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Vermittlungen waren jedoch nur sporadisch erfolgreich. 2010 traf die Freiwilligenagentur daher die Entscheidung, sich dieser Zielgruppe stärker zu widmen und entsprechend nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen, um ihnen den Zugang zum Engagement zu erleichtern und dauerhaft zu ermöglichen. Anfang 2011 startete sie dazu das Projekt „Sterntaucher“ mit dem Ziel, Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen durch entsprechende Beratung und Begleitung in ein geeignetes Tätigkeitsfeld vermitteln zu können, das ihnen soziale Kontakte, Integration und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht. Die Freiwilligenagentur arbeitet im Projekt auf verschiedenen Ebenen: 1. Engagementberatung und -begleitung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen: Diese erfolgt grundsätzlich in mindestens zwei Beratungsgesprächen. Vor dem Hintergrund der psychischen Erkrankung legt die Freiwilligenagentur Wert darauf, dass die Interessierten genügend Motivation und Kraft aufbringen, mehrmals zu Terminen in die Freiwilligenagentur zu kommen und den Weg dorthin zumindest einmal alleine bewältigen. Nach der Beratung bietet die Agentur eine Begleitung zum Erstgespräch in der Einsatzstelle an, hält während des Engagements kontinuierlich Kontakt zu den Freiwilligen und organisiert regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch für die Engagierten. 2. Beratung und Qualifizierung von Einsatzstellen: Auf Seiten der Einrichtungen, die Freiwillige suchen, sind Menschen mit psychischen Beein- 3 2. Die Preisträger trächtigungen selten als potenzielle Freiwillige im Blick. Häufig fühlen sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende unsicher im Umgang mit Menschen, die mit psychischen Erkrankungen leben. Vorurteile und Unkenntnis über psychische Krankheiten führen oft zur Ablehnung. Um hier zu informieren, bietet die Freiwilligenagentur die Qualifizierungsreihe “Engagement von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen – Herausforderung und Gewinn” für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in gemeinnützigen Organisationen an und steht für Fachberatungen und “Inhouse-Schulungen” zur Verfügung. 3. Zusammenarbeit mit Fachstellen: Beratungsstellen in und um Magdeburg unterstützen das Projekt durch Know-How und informieren über das Angebot. Viele Betroffene kommen z.B. über die Sozialen Dienste der beiden in Magdeburg ansässigen Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie und über den Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt in die Agentur. Die Freiwilligenagentur ist mit dem Projekt „Sterntaucher“ in der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Magdeburg und in der Arbeitsgruppe Erwachsenenpsychiatrie vertreten sowie Bündnispartner im Bündnis gegen Depression Sachsen-Anhalt. 4. Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit soll darüber hinaus zu einer Entstigmatisierung psychischer Krankheiten beitragen. Gemeinsam mit den Freiwilligen stellte die Agentur die Ausstellung „Meine Welt. Deine Welt?“ auf die Beine. Neben dieser Ausstellung sollen weitere Aktionen auf das Thema aufmerksam machen. Im weiteren Projektverlauf ist eine Fachkonferenz geplant, um bisherige Erfahrungen und Erfolge nach außen zu tragen. Die Jury hob anerkennend hervor, dass die Freiwilligenagentur sich einer besonderen Herausforderung aus der Praxis stellt. Sie zeigt, dass Engagement gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen fördern kann. Auf der Suche nach Lösungen hat die Agentur die richtigen Partner gewonnen und für die erforderlichen Rah- 4 menbedingungen gesorgt. Besonders beeindruckte die Jury, wie das Projekt auch die gesamte Arbeitskultur der Freiwilligenagentur verändert. Und wie geht’s weiter? Seit Beginn des Projektes ist die Zahl der Beratungen kontinuierlich gestiegen. Vor diesem Hintergrund möchte die Freiwilligenagentur das Projekt nach Auslaufen der Förderung durch Aktion Mensch (Ende 2013) fortführen und entwickelt derzeit Strategien zur Weiterführung des Ansatzes über die bisherige Projektlaufzeit hinaus. Das Ziel ist es, insbesondere den erfolgreichen „Magdeburger Ansatz“ an mögliche Multiplikatoren weiterzugeben. Die Preissumme wurde bisher gespart bzw. wird direkt im Projekt verwendet, z.B. um den Freiwilligen im Projekt gemeinsame Aktivitäten zu ermöglichen. www.freiwilligenagentur-magdeburg.de www.sterntaucher.info 2. Die Preisträger Hauptpreis: Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis Projekt „Vielfalt nutzen – bürgerschaftliches Engagement fördern – Bereicherung erleben“ Mit Fahrradkursen erhöht die Freiwilligenagentur die Mobilität von muslimischen Frauen. Zweisprachige Vorleseaktionen schaffen die Möglichkeit, andere Sprachen und Menschen, die sie sprechen, kennen zu lernen. Migrantenorganisationen sind Einsatzstellen in einem Freiwilligendienst und werden von der Freiwilligenagentur bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützt. Und immer mehr Migrantinnen und Migranten kommen in die Engagementberatung… Diese Beispiele zeigen, dass sich die Freiwilligenagentur Halle intensiv der Engagementförderung von Migrantinnen und Migranten widmet. Dabei nutzt sie die Impulse aus verschiedensten Projekten für ihre interkulturelle Öffnung. Bereits im Jahr 2009 begann sie mit der Entwicklung von Strategien und Strukturen, um kulturelle Vielfalt und bürgerschaftliches Engagement eng miteinander zu verknüpfen. Vom Freiwilligen bis in die hauptamtliche Leitungsebene arbeiten in der Agentur Migrantinnen und Migranten mit. Dadurch konnte die Freiwilligenagentur Hemmschwellen für Menschen mit Migrationshintergrund in der Freiwilligenberatung abbauen. So bietet sie ihren Flyer zur Engagementberatung in acht Sprachen an, begleitet auf Wunsch Erstgespräche durch einen Sprachmittler oder eine Sprachmittlerin und vermittelt in passende Einsatzfelder. Einsatzfelder sind u.a. hauseigene Freiwilligenprojekte, wie das oben beschriebene Fahrradprojekt “Fahrradfahren – kinderleicht” und die Vorleseaktionen “1001 Märchen…Leselust”. Darüber hinaus setzt die Agentur lokale und überregionale Kooperationsprojekte um. So baut sie im Projekt „Vielfalt nutzen. Diversity Management an Grundschulen“ Partnerschaften zwischen Migrantenorganisationen und Schulen auf, die in gemeinsam gestalteten schulischen Angeboten langfristig umgesetzt werden. Die Erfahrungen, die Grundschülerinnen und Grundschüler in dieser Partnerschaft, z.B. mit dem Islamischen Kulturcentrum sammeln, vermitteln ihnen Neues und Unerwartetes und tragen zur mehr Verständnis für andere Kulturen bei. Der persönliche Kontakt mit engagierten Migrantinnen und Migranten fördert die interkulturelle Offenheit von Grundschülern. In der „Projektwerkstatt von A bis Z“ hat die Freiwilligen-Agentur Migrantenorganisationen, die eigene gemeinnützige Ideen und Aktionen organisieren und neue Partner aus dem Gemeinwesen gewinnen wollen, qualifiziert, beraten und eine finanzielle Förderung ermöglicht. So trug sie z.B. dazu bei, dass eine regelmäßige interkulturelle Radiosendung etabliert und interkulturelle Familienpatenschaften ins Leben gerufen wurden. Die zahlreichen Kleinstprojekte und Aktionen der Projektwerkstatt haben eine Öffnung der Migrantenorganisationen nach außen bewirkt, eine stärkere Selbständigkeit ermöglicht und das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für diese Gruppen positiv beeinflusst. Nicht zuletzt bietet das Projekt „Engagiert.Studiert.International“ ausländischen Studierenden die Möglichkeit, ihre spezifischen kulturell geprägten, persönlichen Kompetenzen in Engagementfeldern im halleschen Gemeinwesen einzusetzen und gemeinsam im Tandem mit deutschen Studierenden zu verwirklichen. Die Jury war sich einig, dass sich die verschiedenen Migrationsprojekte gut ergänzen und strategisch in das Gesamtkonzept einer interkulturellen Öffnung eingebunden sind. Bemerkenswert fand sie die zahlreichen Kontakte zu Migrantenorganisationen, die die Agentur mit ihren Projekten bei der Emanzipation und Professionalisierung unterstützt. Gemeinsam mit diesen gelingt es, Migrantinnen und Migranten in ihren lebensweltlichen Kontexten anzusprechen und für das Engagement zu gewinnen. 5 2. Die Preisträger Und wie geht’s weiter? Das Folgeprojekt “Vielfalt und Teilhabe im Ehrenamt” baut auf den Erfahrungen der abgeschlossenen Projekte (z.B. der Projektwerkstatt A-Z) auf und überträgt sie auf andere Regionen in Sachsen Anhalt. Fortlaufend werden mögliche Kooperationspartner wie Kultureinrichtungen und Migrantenorganisationen angesprochen, neue Arbeitsschwerpunkte und Projekte konzipiert und der Vielfalt-Aspekt weiterentwickelt. Das Preisgeld trug dazu bei, diese neuen Projekte anzuschieben und zu realisieren. www.freiwilligen-agentur.de Inklusionspreis: BENEVOL Schaffhausen Projekt „Menschen mit Einschränkungen bei ‚das festival‘“ Vier Tage im August rockt und groovt die Schaffhausener Altstadt. 13.000 Besucher erleben ein „musikalisches Feuerwerk“ mit bekannten Bands und mitreißenden Acts. Doch auch hinter den Kulissen ist es spannend, denn hier engagieren sich Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam. Als Engagierte „das festival“ seit 2010 aufbauten, fragten sie wegen des Aufbaus einer freiwilligen Helfergruppe BENEVOL Schaffhausen an. Die Agentur formulierte dabei den Anspruch, dass Menschen mit körperlichen und vor allem mit geistigen Behinderung im Rahmen der Freiwilligeneinsätze bei „das festival“ gleichberechtigt und gleichgestellt mitarbeiten können. In allen Punkten des Freiwilligenkonzepts wurde das Engagement von Menschen mit Behinderung daher mitgedacht, so z.B. bei: • der Einführung und Anleitung der Freiwilligen, • den detaillierten Aufgabenbeschreibungen für jeden Einsatzbereich, 6 • den rechtlichen Rahmenbedingungen (Vereinbarung, Versicherungen), • den Leistungen für die Freiwilligen (T-Shirts, Verpflegung, Unterkunft, Eintritt, Helferfest), • der Suche nach Freiwilligen, • der Organisation von Anmeldemöglichkeiten und Infoveranstaltungen und • dem Kommunikationskonzept (vor, während und nach dem Anlass). Die Partner gestalteten die Anmeldung niedrigschwellig. Sie führten Infoveranstaltungen durch und ermöglichten telefonische Anmeldungen. BENEVOL Schaffhausen bereitete Ressortleiterinnen und -leiter in einer separaten Schulung auf die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung vor. In der HelferKoordination arbeiteten drei erfahrene Personen (freiwillig) mit und standen in Problemsituationen zur Verfügung. Für die Suche nach Freiwilligen für „das festival“ informierte und plakatierte BENEVOL auch Institutionen, in denen Menschen mit Behinderungen leben und arbeiten. 2012 beteiligten sich 30 Freiwillige mit Behinderungen als Helferinnen und Helfer. Sowohl für die Freiwilligen mit als auch für diejenigen ohne Behinderungen ist „das festival“ ein ganz besonderes Erlebnis. Es ist eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen Menschen mit und ohne Behinderung „ganz normal“ zusammen arbeiten und den Umgang miteinander üben können. Ein wichtiges verbindendes Highlight ist dabei das Helferfest, bei dem nach der Arbeit zusammen gefeiert wird. Die Jury war sich einig, dass BENEVOL Schaffhausen überzeugend Inklusion fördert und lobte den Ansatz und die Umsetzung. Sie honorierte, dass das Projekt geeignete Rahmenbedingungen für den gleichberechtigten Einsatz von Freiwilligen mit und ohne Behinderung schafft und für alle Interessierten attraktive und vielseitige Einsatzfelder bietet. Sie konnte sich gut vorstellen, dass das gemeinsame Mitwirken an dem Event eine starke Gruppenidentifikation aller Helferinnen und Helfer erzeugt und sich damit als Inklusionsprojekt besonders eignet. 2. Die Preisträger Und wie geht’s weiter? Auch im August 2013 werden sich wieder Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam für „das festival“ engagieren. Darüber hinaus gibt die Agentur ihre Erfahrungen weiter und hat z.B. das Internationale Jugendmusikfestival im Juli 2012 in Zürich beraten. Damit wird es in der Schweiz schrittweise „ganz gewöhnlich“, dass sich Menschen mit Behinderung bei Events engagieren können. Das Preisgeld wurde zum einen Teil beim Helferfest verwendet, der andere Teil in die Helferausstattung 2013 investiert www.freiwillige.ch Kooperationspreis der Deutschen Bank: Ceno & Die Paten e.V., Köln Gesamtkonzept „Centrum zur nachberuflichen Orientierung“ Von wegen Ruhestand und Langeweile: Ceno, das Centrum zur nachberuflichen Orientierung, ist die Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen ab 50, die sich freiwillig engagieren wollen. Seit über zehn Jahren versteht sich Ceno als Ideenwerkstatt für alle Themen rund um generationsübergreifende Projekte und das Engagement Älterer. Initiatorinnen und Initiatoren, Vorstand und Mitglieder des Vereins gehören selbst mehrheitlich zur Generation 50+. Aktivitäten werden von, mit und für ältere Menschen geplant, begleitet und evaluiert. Darüber hinaus arbeitet Ceno mit Unternehmen zusammen, die der Verein dafür sensibilisiert, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Ruhestand vorzubereiten und denen er hierzu konkrete Angebote unterbreitet. Anliegen von Ceno ist, dass der Übergang vom Beruf zum Ruhestand als eine neue Lebensphase wahrgenommen wird, die aktiv gestalten werden kann. Die Freiwilligenagentur macht sich dafür stark, den Anteil an älteren Freiwilligen zu erhöhen und sorgt dafür, dass die Mitarbeit älterer Freiwilliger zum Erfolg wird. Dazu entwickelt sie in Kooperation mit sozialen Einrichtungen Aufgabenprofile für Freiwillige, die den Bedürfnissen und Kompetenzen Älterer entsprechen. Für Interessentinnen und Interessenten bietet Ceno individuelle Beratung und die Begleitung während des Engagements an. Ceno vermittelt dabei sowohl in Einrichtungen in ganz Köln als auch in eigene Projekte. Darüber hinaus sensibilisiert Ceno Kommunen und Unternehmen für das Thema „Ehrenamt im Ruhestand“. Hier bietet der Verein Vorträge oder Veranstaltungen zum Übergang in den Ruhestand und zu Möglichkeiten des freiwilligen Engagements an. Mit einer Reihe von Unternehmen entwickelt die Freiwilligenagentur inzwischen auch individuelle Konzepte und Angebote, um ausscheidende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ein Engagement zu gewinnen. 7 2. Die Preisträger Die Jury honorierte, dass Ceno ältere Menschen zu selbstbestimmten Engagement aktiviert und dies in der eigenen Organisation überzeugend lebt. Für den Kooperationspreis entscheidend war die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Unternehmen, über die Ceno viele ältere Menschen für das Engagement gewinnt. Und wie geht’s weiter? Neu im Projektportfolio von Ceno hinzugekommen sind die „Helfenden Hände in Deutz“. Dabei geht es um unkomplizierte Nachbarschaftshilfe im Alltag, von der Begleitung beim Einkaufen bis hin zur Unterstützung bei der Fernseh- und Handyeinstellung. Außerdem gibt es nun auch die „Familienpaten in Deutz“: Hier kümmern sich Menschen in der nachberuflichen Lebensphase um junge Familien, bei denen die Großeltern nicht in der Nähe wohnen. Das Preisgeld hat dazu beigetragen, diese beiden Projekte zu entwickeln und anzustoßen. www.ceno-koeln.de 8 Preis 55+: Freiwilligen-Zentrum Willich Projekt „Plan A – Alternatives Wohnen im Alter“ 1. Juni 2012: Auf der Baustelle haben sich zahlreiche Menschen eingefunden. Die Menge verfolgt mit einem Raunen, wie der Kran die Richtkrone hochzieht und applaudiert, als sie ihren Platz auf dem Dachfirst gefunden hat. Danach heben sich die Gläser: „Auf unser Domizil PLAN A!“ Auf diesen Tag haben viele lang gewartet, denn der Rohbau ist das Ergebnis langjähriger Planungen für ein Senioren-Hausprojekt, für das sich engagierte Willicherinnen und Willicher stark gemacht haben. Doch ohne das Freiwilligen-Zentrum wäre es nie dazu gekommen. Dieses hatte im Rahmen der Seniorenwochen 2006 Bürgerinnen und Bürger angeregt, sich Gedanken zu machen, wie sie im Alter wohnen möchten. Diskutiert wurde hier v.a. das Thema Senioren-Wohn- bzw. Hausgemeinschaften, das großes Interesse weckte: Es entstand eine Gruppe von Engagierten, die in Willich eine Senioren-Hausgemeinschaft aufbauen wollte. Dabei ging es den Initiatorinnen und Initiatoren darum, ein Wohnprojekt zu organisieren, das durch die gegenseitige Unterstützung und Hilfestellung der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner getragen wird. Für sich und andere ältere Menschen wollten sie damit ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung bis ins hohe Alter ermöglichen. Die Gruppe träumte von einem barrierefreien, architektonisch schön gestalteten Haus mit Wohnraum zu bezahlbaren Preisen. Nach der Anfangseuphorie folgten vier zähe Jahre. Ohne die Begleitung des Freiwilligen-Zentrums hätten viele wahrscheinlich aufgegeben. Das Freiwilligen-Zentrum unterstützte bei der Erstellung des Konzeptes und motivierte die Gruppenmitglieder zu immer neuen Gesprächen mit potenziellen Investorinnen und Inverstoren, Architektinnen und Architekten sowie mit Verwaltung und Politik. Darüber hinaus leistete es Hilfestellung bei der Gründung des Vereins PLAN A Willich e.V. Das „Dranbleiben“ hat sich gelohnt. Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft des Kreises Viersen sagte schließlich zu, ein Haus zu bauen, in dem der 2. Die Preisträger Verein sein Nutzungskonzept umsetzen kann. Auch beim Bau konnte PLAN A Einfluss nehmen und so entstanden 18 Wohnungen in unterschiedlicher Größe und mit individuellen Grundrissen. Die Auswahl der zukünftigen Mieterinnen und Mieter überließ die Wohnungsgesellschaft dem Vereinsvorstand. Diesem war wichtig, dass auch Bewohnerinnen und Bewohner mit Behinderung und Menschen mit geringem Einkommen die Wohnungen beziehen können. Alle Wohnungen sind daher barrierefrei. Drei der Wohneinheiten wurden bereits von Menschen mit Behinderung angemietet. Ein großer Teil der Wohnungen ist zudem öffentlich gefördert und damit auch für Hartz-IV-Empfängerinnen und Empfänger geeignet. Und wie geht’s weiter? Das neue Gebäude trägt den Namen „Domizil PLAN A“. Die Wohnungen sind inzwischen alle vermietet und seit dem 1. Quartal 2013 bezugsfertig. Die Mieterinnen und Mieter sind eingezogen und fühlen sich sehr wohl. Der Gemeinschaftsraum ist bereits möbliert, die Küche eingebaut und Gartenmöbel wurden angeschafft. Mit dem Preisgeld wird ein Teil des Gartens angelegt, der dann allen Bewohnerinnen und Bewohnern als Erholungs-, Ruhe- und Gemeinschaftsort zur Verfügung steht. www.freiwilligenzentrum-willich.de Start-up-Preis: Freiwilligenbörse Freiberg Projekt „Sprache ist Brücke“ PLAN A überzeugte die Jury als gutes Beispiel in einem Feld mit großem Handlungsbedarf und zeigt, dass hier auch Freiwilligenagenturen aktiv werden können. Neu ist weniger das Thema, das bereits zahlreiche Initiativgruppen ähnlicher Wohnprojekte aufgegriffen haben, sondern die Rolle der Freiwilligenagentur als Mittler, die den selbstbestimmten Diskussionsprozess der „Betroffenen“ anstößt und den Prozess als Ganzes koordiniert. Darüber hinaus zeigt PLAN A, wie durch bürgerschaftliches Engagement im Kleinen gesellschaftliche Strukturen verändert werden. In der Hausgemeinschaft mischen sich Bevölkerungsschichten. Sie ist nicht nur offen für Menschen, die es sich leisten können, sondern bietet, wie oben beschrieben, vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen eine Wohnmöglichkeit. Ausländische Studierende haben oft Schwierigkeiten bei der Verwendung der deutschen Sprache in ihren Studien-, Diplom- oder Promotionsarbeiten. Dies erfuhr die Freiwilligenbörse über den Arbeitskreis Ausländischer Studierender der TU Freiberg (AKAS). Zur gleichen Zeit suchte die Freiwilligenbörse ihrerseits anspruchsvolle Engagementmöglichkeiten für Akademikerinnen und Akademiker. Gemeinsam entwickelten die Partner das Sprachtutorenprogramm, das im Februar 2010 startete. Bisher korrigierten 40 Sprachtutorinnen und -tutoren 110 Arbeiten von 86 Studierenden aus 26 Ländern auf ein korrektes Deutsch. Dabei stellte sich heraus, dass die Studierenden weitere Gelegenheiten zur Konversation in Deutsch sowie Begegnungen mit Einheimischen suchten. Im Mai 2011 riefen die Partner darauf ein gemeinsames Sprachpatenprogramm ins Leben. Hier gibt 9 2. Die Preisträger es derzeit 37 interessierte Sprachpatinnen und -paten sowie 32 Studierende aus 17 Ländern. 15 Studierende aus 9 Ländern sind bereits seit 2011 aktiv. Die Sprachpaare treffen sich mindestens einmal wöchentlich für ca. 2 bis 6 Stunden. Die Freiwilligenbörse und AKAS begleiten die Sprachpatinnen und -paten sowie die Sprachtutorinnen und -tutoren durch monatliche Reflexionstreffen und Weiterbildungen (Vorträge, Interkulturelles Training etc.). Im Sprachpatenprogramm finden zudem ca. einmal im Quartal Reflexionstreffen für die Studierenden statt. Außerdem finden etwa vier mal jährlich gemeinsame Aktivitäten wie Exkursionen oder Betriebsbesichtigungen für die beteiligten Studierenden und Freiwilligen statt. Da viele der ausländischen Studierenden auch in ihrem zeitweiligen Wohnort aktiv werden möchten, entstand die Idee, mehrsprachig international bekannte Märchen zu lesen. Das Internationale Märchenlesen hatte zur Interkulturellen Woche 2011 Premiere und setzte sich 2012 in der Nacht der Wissenschaft fort. Einige der Studierenden engagieren sich darüber hinaus als Referentinnen und Referenten bei den Weiterbildungen der Freiwilligen – mit Vorträgen zu den Bildungssystemen in ihren Ländern oder kulturellen „Fallstricken“ für ihre jeweiligen Landsleute in Deutschland. Um all dies umzusetzen haben AKAS und Freiwilligenbörse eine Kooperation geschlossen. Beispielhaft fand die Jury hier die Zusammenarbeit mit der interkulturellen Hochschulgruppe. Die unterschiedlichen Perspektiven und das Herzblut, das beide Partner einbringen, führen zu einer kontinuierlichen Erweiterung der Projekte und Weiterentwicklung der Kooperation. In einer Region, in der Menschen mit Migrationshintergrund nur wenige Netzwerke vorfinden, die ihnen das Ankommen erleichtern, erfüllen die Projekte eine wichtige Brückenfunktion. Und wie geht’s weiter? Die Freiwilligenbörse bringt sich inzwischen zu Infotagen und anderen Veranstaltungen in der Universität ein und präsentiert ihre Angebote. Dadurch gewinnt sie zunehmend ein universitäres Publikum. Und immer mehr Studierende mit und ohne Migrationshintergrund bringen sich in die Projektaktivitäten der Freiwilligenbörse ein. Das Preisgeld wurde für die weitere Umsetzung und Fortsetzung der Programme verwendet. www.fwb-fg.de 10 2. Die Preisträger Start-up-Preis: Freiwilligenagentur Jugend-SozialesSport e.V., Wolfenbüttel Projekt „Young Mother‘s“ im Bürgerzentrum C 83 Und eins und zwei und drei und vier! Rechtes Bein, linkes Bein, Arme hoch… Etwa zehn Frauen bewegen sich im Rhythmus. Ein normaler Aerobic-Kurs? Nicht ganz, denn die Frauen, die hier trainieren, würden nie in einen Fitnessklub oder Sportverein gehen. Bei den Teilnehmerinnen handelt es sich um junge Mütter mit Migrationshintergrund aus muslimischen Familien. Sie wollen sich körperlich fit halten, aber dabei unter Frauen bleiben, so dass sie beim Sport ihre Kopftücher abnehmen können. Christine Becker, eine junge Freiwillige mit eigenem Migrationshintergrund, hat dies erkannt und ein Angebot in der Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport in Wolfenbüttel entwickelt. Auf ihre Initiative hin treffen sich zweimal in der Woche junge türkischstämmige Mütter mit ihren Kindern. Christine Becker erstellt die Trainingspläne und führt die Trainings durch. Dabei bezieht sie zuweilen auch die Kinder mit ein. Um diese kümmern sich während der Trainings jedoch hauptsächlich ehrenamtlich tätige Seniorinnen. Dadurch entstehen Kontakte zwischen jungen und älteren Frauen, Migrantinnen und Nicht-Migrantinnen. Mit wachsendem Vertrauen nutzen die jungen Mütter diese Kontakte, um Alltagssorgen und Erziehungsfragen mit den älteren Frauen zu besprechen. Die Jury entschied sich für die Auszeichnung, da das Projekt Teilhabe für eine sehr schwer erreichbare und oft isolierte Zielgruppe ermöglicht und interkulturelle und generationenübergreifende Begegnung schafft. Die Jurorinnen und Juroren unterstreichen, dass jede Möglichkeit, die für religiöse Frauen geschaffen wird, ihre engen familiären Strukturen zu verlassen, ein wichtiger Schritt zur Selbstständigkeit ist. Und wie geht’s weiter? Das Projekt „Young Mother´s“ erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Inzwischen trainieren regelmäßig 32 Frauen in mittlerweile drei Kursen. Weitere Angebote und Kurse im Bereich „Integration“ sind in der Entwicklung. Das Preisgeld wurde (z.T. anteilig) für weitere Übungsleiter, Fitnessgeräte und den Aufbau neuer Strukturen und Angebote ausgegeben. www.freiwillig-engagiert.de Das Angebot verbreitet sich durch persönliche Ansprache, Flyer, das Internet und Mundpropaganda. Obwohl es von einer nicht-muslimischen Trainerin organisiert wird, findet es große Akzeptanz. Die Freiwilligenagentur unterstützt das Projekt, indem sie für die Rahmenbedingungen sorgt, einen geeigneten Raum zur Verfügung stellt, Öffentlichkeitsarbeit macht und die Freiwilligen zur Betreuung der Kinder sucht. Auch wenn die Agentur schon lange mit Menschen mit Migrationshintergrund zusammen arbeitet, erreicht sie damit zum ersten Mal junge, streng gläubige Musliminnen. 11 3. Die Bewerber Nicht alle Ansätze und Projekte konnten von der Jury ausgezeichnet werden. Es lohnt sich dennoch der Blick auf die weiteren Bewerber, denn auch hier finden sich gute Ideen und Anregungen für die Arbeit von Freiwilligenagenturen. Kategorie: Menschen mit Behinderung tatkräftig e.V. tatkräftig e.V. ist eine derzeit noch im Ausbau befindliche Freiwilligenagentur für projektorientiertes Freiwilligenengagement. Nach dem Vorbild der niederländischen Freiwilligenorganisation „Stichting Present“ organisiert „tatkräftig“ Freiwilligeneinsätze nach dem Prinzip „1 Team. 1 Tag. 1 Ziel“. Die Freiwilligenagentur wendet sich vor allem an viel beschäftigte Menschen unter 30, die sich neben Job, Familie oder Studium engagieren möchten. Bisher engagierten sich 19 Teams mit insgesamt über 100 Freiwilligen in den Einrichtungen der derzeit 21 Kooperationspartner. Ein besonderes Anliegen der Agentur sind gemeinsame Engagementeinsätze von Menschen mit und ohne Behinderung. Dies wurde bereits bei der Stadtputz-Aktion „Hamburg räumt auf“, in gemeinsamen Garteneinsätzen und bei einer Flirtparty für Menschen mit und ohne Behinderung realisiert. www.tatkraeftig.org www.facebook.com/tatkraeftig FreiwilligenBörse Heidelberg – anders? engagiert! – Engagement von/mit/für Menschen mit Behinderungen Gemeinsam mit dem Beirat von Menschen mit Behinderungen (bmb) will die FreiwilligenBörse eine Ausstellung und eine Plakataktion organisieren, die Freiwillige mit Behinderungen portraitieren. Ein Fotojournalist hat die Wanderausstellung konzipiert. Mit der Ausstellung wollen die Partner zeigen, wo sich Menschen mit Behinderung bereits engagieren und welche Beiträge zum gesellschaftlichen Leben sie damit erbringen. Das Projekt richtet sich sowohl an freiwillig engagierte Menschen mit Behinderungen, die bereit sind, ihr Engagement öffentlich zu machen, sowie an noch nicht engagierte Menschen, um sie für ein Engagement zu gewinnen. Weiterhin sollen Freiwilligen-Organisationen Anregungen für Einsatzmöglichkeiten von/mit/ für Menschen mit Behinderungen erhalten und so deren Bild in der Öffentlichkeit verändern. www.freiwilligenboerse-heidelberg.de Ehrenamtsbörse Saarburg 2. Aktionswoche für Menschen mit und ohne Handicap 2012 übernahm die Ehrenamtsbörse Saarburg gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Integration für Menschen mit Handicap“ in der KulturGießerei Saarburg die Organisation der zweiten Aktionswoche für Menschen mit und ohne Handicap. Zusammen mit weiteren Partnern wurden viele Veranstaltungen organisiert, u.a. Kreativ- und Trommelworkshops, gemeinsame Wanderungen, Filmvorführungen. Die Aktionswoche wurde 2011 ins Leben gerufen wegen großer Nachfrage nach gemeinsamen Projekten für Menschen mit und ohne Behinderung. Bei der Aktionswoche 2012 stand die „Brückenbildung“ im Fokus. Haupt- und Ehrenamtliche, darunter Menschen mit Behinderung, Angehörige sowie freiwillige Helferinnen und Helfer, organisierten die Angebote gemeinsam und begegneten sich auf Augenhöhe. www.kulturgiesserei-saarburg.de/ehrenamtsbörse 12 3. Die Bewerber Kategorie: Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen Kategorie: Menschen mit Migrationshintergrund ePunkt – das Lübecker Bürgerkraftwerk e.V. – Krisen sind Chancen FreiwilligenAgentur Münster Sprachhelferpool Im Projekt „Krisen sind Chancen“ vermittelt und begleitet die Freiwilligenagentur „ePunkt“ psychiatrische/ psychotherapeutische Patientinnen und Patienten in 150 verschiedene ehrenamtliche Einsatzstellen. Die Unterstützung beim Suchen eines Engagements erfolgt durch eine sozialpädagogische Fachkraft. Die Engagementangebote bieten sehr unterschiedliche Erfahrungsräume und Gestaltungsmöglichkeiten: Sie ermöglichen den Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen teils intensiven sozialen Kontakt, wie z.B. als Verteilerinnen und Verteiler bei der Lübecker Tafel oder als Sprachpartnerinnen und -partner für Menschen mit Migrationshintergrund. Sie bieten aber auch Einsätze mit geringer sozialer Interaktion, da diese eine Überforderung darstellen kann: etwa die Markierung von Wanderwegen oder die Mitarbeit bei der Homepagepflege einer kleinen Umwelt-Initiative. Auch der zeitliche Einsatz variiert von gelegentlicher, aber verlässlicher Präsens bis hin zu mehr als zehn Stunden Engagement pro Woche. An die Vermittlung schließt sich die Begleitung an. Das sogenannte „tutoring“ beginnt mit einer telefonischen Nachfrage, ob die Vermittlung erfolgreich war und schließt Unterstützungsgespräche sowie eine Telefon-Hotline ein. Hauptziel ist, Beziehungskonflikte und Enttäuschungen zu vermindern. Die Fachkraft bei ePunkt ist dabei auch Ansprechperson für die Einsatzstelle. An der Finanzierung des Projekts beteiligen sich zahlreiche nervenärztliche und psychotherapeutische Praxen durch eine Fördermitgliedschaft bei ePunkt. Ebenfalls unterstützen die drei psychiatrischen Versorgungsträger das Projekt mit größeren Spenden. In Münster unterstützen freiwillige Sprachhelferinnen und -helfer Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Gesprächssituationen, so z.B. beim Elternsprechtag in der Schule, beim Gang zu Behörden und Beratungsstellen oder bei Arztbesuchen. Der Sprachhelferpool der FreiwilligenAgentur Münster macht damit Menschen und Organisationen, die Übersetzungshilfe brauchen, ein Angebot und schafft ein attraktives Tätigkeitsfeld für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, die ihre Sprachkenntnisse einsetzen wollen. Interessierte können sich auf der Homepage der Freiwilligenagentur über einen Fragebogen in den Sprachhelferpool eintragen lassen. Organisationen, die Sprachhilfe brauchen, können prüfen, ob sie eine Person mit passenden Sprachkenntnissen finden und sich dann mit der FreiwilligenAgentur in Verbindung setzen. Der Sprachhelferpool wurde gemeinsam mit Mitgliedern der „AG Soziales und Integration“ der Stadt Münster konzeptionell geplant, beworben und umgesetzt. Bislang konnten 36 Freiwillige (75% davon mit Migrationshintergrund) als Sprachhelferinnen und -helfer gewonnen werden, die insgesamt 40 Mal zum Einsatz kamen. Die als Sprachhelferinnen und -helfer tätigen Freiwilligen können oftmals noch für ein weiteres Engagement gewonnen werden. Gleichzeitig vermerkt die FreiwilligenAgentur, dass über Organisationen, die mit Menschen mit Zuwanderungsgeschichte arbeiten, seit Beginn des Projekts verstärkt potentielle Freiwillige in die Beratung kommen. www.freiwilligenagentur-muenster.de www.epunkt-luebeck.de Rubrik „Unterstütztes soziales Engagement“ 13 3. Die Bewerber Kategorie: Seniorinnen und Senioren Ehrenamt Agentur Essen e.V. Seniorenbegleitung in Essen 14 Kompetenzzentrum Havelland Im Landkreis Havelland bürgerschaftliches Engagement mit einem strategischen Plan gestalten Ein kurzes Gespräch oder ein offenes Ohr können Wunder bewirken. Freiwillige besuchen ältere Menschen, die kaum zwischenmenschliche Kontakte pflegen können und schenken ihnen Zweisamkeit. Darüber hinaus veranstalten sie in räumlicher Nähe der Seniorenhaushalte regelmäßig Aktivitäten wie Gesellschaftsspiele am Nachmittag, Stadtteilspaziergänge, Kaffeetafeln, Grillfeste oder Ausflüge. Die Ehrenamt Agentur bereitet Interessierte mit einer Schulung auf ihre Aufgabe vor. Sie sensibilisiert die Freiwilligen für die Lebenswelten älterer Menschen und vermittelt grundlegende Informationen über typische Krankheitsbilder, Grundzüge des Sozialrechts, soziale Netzwerke und Institutionen. Ein lokaler Koordinator stellt den Kontakt zwischen den Seniorinnen und Senioren sowie den „Seniorenbegleiterinnen und -begleitern“ her und begleitet das erste Treffen. Danach entscheiden die Beteiligten, ob die Basis für ein vertrauensvolles Miteinander besteht, so dass das Tandem die weiteren Besuche eigenständig durchführen kann. In monatlichem Turnus finden unter Anleitung des lokalen Koordinators Gruppen-Reflexionsgespräche statt, um Erfahrungen auszutauschen und Probleme zu besprechen, die im Rahmen der Besuche entstanden sind. Außerdem werden hier – je nach Bedarf der Ehrenamtlichen – Fortbildungen angeboten. Gestartet ist die Seniorenbegleitung 2011 in einer dreijährigen Pilotphase in einem Essener Bezirk. Die Ehrenamt Agentur hat sich vorgenommen, pro Jahr 20 Seniorenbegleiterinnen und -begleiter zu gewinnen und will das Projekt danach auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten. Die ländlichen Regionen des Landkreises Havelland sind gekennzeichnet von einer zunehmend älteren und zahlenmäßig schrumpfenden Bevölkerung. Das Demografieprojekt des Landkreises Havelland will veränderte flexible Formen staatlich finanzierter Dienstleistungen auf dem Gebiet des Wohnens, der medizinischen und pflegerischen Versorgung sowie der sozialen Beratung auf den Weg bringen. Bürgerschaftliches Engagement soll als ein Baustein dieses Projekts ermöglichen, den Zusammenhalt zwischen den Generationen und wechselseitige nachbarschaftliche gegenseitige Hilfesysteme zu festigen. Dafür hat das Kompetenzzentrum Havelland einen Masterplan für den Zeitraum 2010 bis 2012 entwickelt. Zahlreiche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. So entwickelte das Kompetenzzentrum ein breites Qualifizierungsprogramm für Freiwillige. Um Menschen in den ländlichen Gebieten für bürgerschaftliches Engagement zu sensibilisieren und Engagementmöglichkeiten zu bieten, eröffnete es 2011/2012 drei weitere Beratungsstellen im ländlichen Bereich. Die Kontaktstellen verstehen sich auch als Plattform für innovative Ideen und Kooperationen mit Vereinen und Trägern vor Ort. Zusätzlich bietet es seine Beratungsangebote im Rahmen des Mobilen Bürgerdiensts Nauen in den vierzehn Ortsteilen an. Der Masterplan soll fortgeschrieben werden. Das Kompetenzzentrum bilanziert das Erreichte in jährlichen Zielkonferenzen, um daraus erforderliche Handlungsprioritäten abzuleiten. Jährliche Projektberichte informieren über neue Projektideen und deren Umsetzung in Orientierung an den strategischen Zielen des Masterplans. www.ehrenamtessen.de www.kompetenzzentrum-havelland.de 3. Die Bewerber Freiwilligenzentrum Mittelhessen e.V. Erfahrung gestaltet Zukunft – Altersbilder in unserer Gesellschaft Das Freiwilligenzentrum Mittelhessen macht mit einer Ausstellung und Erzähl-Cafés die Diskrepanz zwischen dem gängigem Altersbild und den vielfältigen Alters-Wirklichkeiten sichtbar. Mit Unterstützung eines Fotografen entstanden Portraits von 25 Menschen im Alter zwischen 55 und 90 Jahren. Sie werden im Rahmen einer Wanderausstellung an wechselnden, öffentlich zugänglichen Orten mit hohem Publikumsverkehr in der Region Lahn-Dill gezeigt und jeweils mit einem Erzähl-Café eröffnet. Dabei berichten einige der Portraitierten in einer moderierten Gesprächsrunde aus ihrem Leben und nehmen zu gängigen Klischees im Zusammenhang mit dem Altersbegriff Stellung und kommen darüber mit dem Publikum ins Gespräch. Ziel ist es, Menschen aus allen gesellschaftlichen Gruppen zu erreichen und in eine breite Diskussion einzubinden. Um insbesondere auch junge Menschen zu erreichen, sind die Erzähl-Cafés – auch unabhängig von der Ausstellung – zu Gast in Schulen, Berufsschulen, bei Vereinen oder im Rahmen anderer Veranstaltungen. Bis Oktober 2013 wird die Ausstellung an insgesamt 15 Orten in der Region Lahn-Dill gezeigt. Das Projekt wird im Oktober 2013 mit einer großen Abschlussveranstaltung beendet. Die Geschichten und die damit verbundenen Diskussionen will das Freiwilligenzentrum jedoch auch über den Projektzeitraum hinaus weitergetragen. Dafür plant es eine projekteigene Webseite, auf der Nutzerinnen und Nutzer die Beiträge kommentieren oder ihre eigenen Geschichten einstellen können. Freiwilligenbörse „WAS TUN?!“, Ravensburg Jung und Alt – Gemeinsam ehrenamtlich aktiv in Ravensburg Schülerinnen des Wirtschaftsgymnasiums stellten in einer Befragung von Seniorinnen und Senioren fest, dass es in Ravensburg zwar viele Angebote für ältere Menschen gibt, jedoch wenige, bei denen Jung und Alt zusammen kommen. Sie organisierten daraufhin zusammen mit der Stadt Ravensburg und einem Seniorentreff fünf generationenübergreifende Veranstaltungen. So trafen sich junge und ältere Menschen zu einem Selbstverteidigungskurs, einem Spieleabend, zu einem Yogakurs und einem gemütlichen Abend mit PlayStation und Wii. Ein ehrenamtlicher Fotograf des focus-Fotovereins Ravensburg hielt diese Veranstaltungen und weitere, von anderen Einrichtungen organisierte, generationenübergreifende Aktivitäten in Bildern fest. Die daraus entstandene Ausstellung war im Rahmen der Woche des bürgerschaftlichen Engagements in den Schaufenstern der Ravensburger Geschäfte zu sehen. www.ravensburg.de/rv/buerger/buergerbuero/ buergerbuero.php www.freiwilligenzentrum-mittelhessen.de 15 3. Die Bewerber Kategorie: Sozial benachteiligte Menschen Freiwilligen-Zentrum Aachen Kleine Söckchen – warme Füße „Kleine Söckchen – warme Füße“ ist ein Fundraisingund Aktionsprojekt für Kinder- und Familienprojekte des Caritasverbandes in der Städteregion. Das Projekt will auch Menschen aktivieren, die kein Geld spenden können oder wollen. Es ruft daher nicht nur zum Spenden auf, sondern auch zum Stricken von Kindersocken, die zugunsten der Projekte verkauft werden sollen. Hintergrund ist die hohe Kinderarmut in der Region sowie die Tatsache, dass sich die finanzschwache Kommune aus vielen präventiven sowie sozialen Projekten zurückzieht und es schwierig wird, die Arbeit der Projekte der Caritas-Kinderperspektive ausschließlich aus Eigenmitteln zu finanzieren. Als Partner wurde die Webhosting-Firma Xiqit gewonnen. Der in der Region bekannte Kabarettist Jürgen B. Hausmann ist Schirmherr der Aktion. Beworben wird das Projekt mit Unterstützung des Kooperationspartners durch die Homepage www.kleine-söckchen.de sowie durch Plakate und Flyer. Zudem wird die Aktion durch den Aachener Zeitungsverlag unterstützt. Auf der Homepage werden kostenlose Strickkurse sowie ein Fotowettbewerb angekündigt. Eine eigene „Söckchenzentrale“ knüpft Verbindungen – zwischen denen, die Wolle spenden und denen, die sie verstricken können sowie zwischen denen, die Stricken lernen wollen und denen, die das Handwerk weitergeben möchten. Zahlreiche Unternehmen, Pfarrgemeinden und öffentliche Einrichtungen haben sich als Sammel- oder Verkaufsstelle gemeldet oder bewerben die Aktion auf ihren Internetseiten. Von März bis Mai 2012 haben sich bereits über 80 Mitstrickerinnen und -stricker sowie Gruppen öffentlich registrieren lassen. Weitere beteiligen sich ohne öffentliche Namensnennung. www.kleine-soeckchen.de 16 Kompetenzzentrum Havelland Patenprojekt mit jungen Erwachsenen unter 25 Das Kompetenzzentrum Havelland realisiert gemeinsam mit dem Jobcenter ein Projekt zur Betreuung von Jugendlichen mit eigenem Haushalt. Ältere Menschen (55+) helfen als Patinnen und Paten jungen Harz-IV-Empfängerinnen und -Empfängern beim Bestreiten ihres täglichen Lebens. Hilfestellungen bei Haushaltsführung, Finanzen, Behördengängen und die Suche nach einem Arbeitsplatz stehen dabei im Vordergrund. Die Herausforderung des Projekts besteht darin, mit oftmals schwierigen und zunächst unnahbaren Jugendlichen in einen Dialog zu treten und eine Vertrauensbasis zu schaffen. Die Treffen zwischen den Patinnen und Paten und den Jugendlichen finden zum Teil wöchentlich, manchmal auch zwei- bis viermal monatlich statt. Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter in der Arbeitsvermittlung des Jobcenters, das Kompetenzzentrum und Ämter des Landkreises Havelland leisten professionelle Hilfestellung. Für die Patinnen und Paten bietet das Kompetenzzentrum kostenlose Schulungen an, z.B. zu Methoden der Haushaltsführung oder zum Umgang mit Analphabetismus. Die Freiwilligen treffen sich darüber hinaus zweimal im Monat zum fachlichen Austausch und zur Supervision. www.kompetenzzentrum-havelland.de 3. Die Bewerber Freiwilligen Agentur Grafschaft Bentheim e.V. Die Grafschaft leuchtet… und ich mach mit! Am 4. November 2011 organisierte die Freiwilligen Agentur zusammen mit dem Diakonischen Werk und weiteren Partnern eine Lichterkette am Vechtesee in Nordhorn als symbolisches Leuchtzeichen für die Freiwilligenarbeit in der Region. Begleitet wurde das Großereignis durch Live-Musik, Ansprachen des Landrates und der Organisatoren zur Bedeutung des Ehrenamtes sowie einem Feuerwerk. Die Aktion richtete sich an alle Grafschafter Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von Herkunft, Religion, Alter oder Behinderung und sollte ein Gemeinschaftsgefühl stiften. Bei der Vorbereitung wurde insbesondere auf die Bedürfnisse von älteren Menschen, Migrantinnen und Migranten, sozial benachteiligten Bürgerinnen und Bürgern sowie von erkrankten Personen und Menschen mit Behinderung Rücksicht genommen. www.fa-grafschaft.de Jahrgang 01 / Ausgabe 01 / Herbst 2012 Zeitung aus treptow-KöpenicK für freiwilliges engagement Ausprobiert Nachgefragt Schwerpunkt „Engagement auf Probe“ Seite 1 & 2 Interview mit der Berliner Engagementbeauftragten Seite 5 3 Fragen zur STERNENZEIT Angekündigt Veranstaltungshinweise rund ums Engagement Seite 7 Freiwilligentag 2012 Ein Tag zum Reinschnuppern STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum und Mitmachen  Warum eine Zeitung? Als Freiwilligenzentrum bieten Treptow-Köpenick wir über 400 Möglichkeiten eines Engagements. Wir werSTERNENZEIT – Zeitung aus Treptowben im Internet, über Anzeigen oder auf Stadtteilfesten. Mit Köpenick für freiwilliges Engagement der Zeitung können wir über ein attraktives Printmedium Engagement thematisieren. Einen neuen Weg in ihrer Öffentlichkeitsarbeit be Wer sind die Zeitungsmacher? streitet STERNENFISCHER: Die Zeitung STERNENZEIT Eine ehrenamtliche Redaktion erstellt die Zeitung. Ich bin erscheint seitein soSeptember 2012 quartalsweise. Sie Herbstliche Pflanzaktion im Garten des Pflegewohnheims Altglienicke des UNIONHILFWERK. sehr glücklich darüber, tolles, motiviertes Team geenthält redaktionelleDerBeiträge zu al-aktuellen engageFreiwilligentag bietet Jahr gegärtnert, gesungen, eigenen Fähigkeiten in den wonnen zu haben! len interessierten Bürgern Marmelade eingekocht oder Dienst einer guten Sache zu am 28. September 2012 die möglicher aufgeräumt werden. Jung stellen, mit Freude und Spaß  Was soll die Zeitung Themen, mentpolitischen Portraits EngaMöglichkeit, freiwilliges En- und Alt sind in einem Seni- anderen Menschen zu helfen bewirken? gagement Personen kennenzulernen. orenheim gemeinsamen und unsere Stadt dabei ein Sie soll Engagementthemen gementorte, engagierter und zum UnternehDer Mitmachtag lädt zum En- Kochen und Backen eingela- Stück schöner zu machen. beleuchten, gute Beispiele gagementder auf Probe ein. den. Eine Einrichtung möchte Im Anschluss an die Mitvorstellen und die Menschen men, Nachrichten aus Engagementlandschaft Unter dem Motto: „Zeit mit Freiwilligen farbenfrohe machaktionen sind alle freiunterhalten. Sie macht hofspenden, mitgestalten, Blumensträuße binden, die willigen Helfer ab 18 Uhr fentlich Lust auf ein eigenes sowie Veranstaltungshinweise zu Tagungen, AktionsEngel sein für einen Tag! direkt im Anschluss an ältere zur großen DANKEFEIER Engagement. Keiner muss Gemeinsam aktiv für Trep- Mitbürger/innen überreicht mit Kulturprogramm ins sich engagieren, aber alle tagen und zu Themen deswerden bürgerschaftlitow-Köpenick!“ wird der Tag und ein KIEZKLUB Rote Rathaus eingeladen. Bürger/-innen sollenVorträgen wissen, in Berlin Südost von STER- sucht Freiwillige mit grüEvelyn Mücke welch vielfältige Möglichkeichen Engagements. Die STERNENZEIT NENFISCHER koordiniert. nenwird Daumen,mit die ineiner einer ten sie haben, sich einzubrinSchirmherrin des Tages ist Herbstaktion helfen, den Gargen, wenn es ihre persönliche Auflage produziert. Sie liegt in Weitere Infos & Anmeldung die stellvertretende Bürgerten zu verschönern. Lebenssituationvon zulässt. 1.000 Exemplaren meisterin Ines Feierabend. Alle Personen, die sich an die- unter: 030-24 35 85 76, allen Bürgerämtern des Bezirks, in großen Arztpraxen Für das hilfreiche Mitein- sem Tag einbringen möchten, www.sternenfischer.org/ Stefanie Beerbaum, Projektleiander kann auch in diesem sind herzlich eingeladen, ihre freiwilligentag terin der STERNENFISCHER sowie weiteren zentralen Knotenpunkten im öffentlichen Raum aus und wird in elektronischer Form über E-Mail-Verteiler, Websites und Social Media verbreitet. Im Redaktionsteam engagieren sich Jung und Alt gemeinsam, darunter Menschen verschiedener Berufsgruppen und Menschen im Ruhestand. Während die redaktionelle Arbeit vollständig vom ehrenamtlichen Team verantwortet wird, erfolgt das Setzen der Zeitung durch Profis – Menschen mit psychischer Beeinträchtigung, die in der Abteilung Druckvorstufe der USE gGmbH (= anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung, WfbM) arbeiten. Foto: Andrea Paproth Kategorie: Vielfalt in Projekten und Aktionen leben www.sternenfischer.org 17 3. Die Bewerber Freiwilligenagentur Ge(h)mit Geeste miteinander Die Freiwilligenagentur „Ge(h)mit! Geeste miteinander“ wurde im August 2011 eröffnet und unterstützt Projektideen von Bürgerinnen und Bürgern. Menschen verschiedener Zielgruppen bringt die Freiwilligenagentur in folgenden Projekten zusammen: • Integration nur Miteinander!: Auf Initiative von zwei ELFEN (Engagementlotsen für ehrenamtliche Niedersachsen) mit Migrationshintergrund treffen sich monatlich Frauen mit und ohne Migrationshintergrund im Heimathaus. Sie tauschen sich über Lebensweise der einzelnen Länder aus und entwickeln gemeinsame Aktivitäten. • Generationensommer im Emsland Moormuseum: Mit den hauptamtlichen Mitarbeitenden des Museums sowie mit Büchereien, Bastelgruppen und dem Heimatverein organsiert die Freiwilligenagentur ein Ferienpassangebot in der Gemeinde Geeste, bei dem Großeltern und Enkel die vielfältige Moorlandschaft erleben. • Haus Margarete: Gemeinsam mit anderen Partnern entwickelt die Freiwilligenagentur Angebote für die Seniorenwohnanlage. Dazu gehören der Betrieb einer Boulebahn, die von Bewohnerinnen und Bewohnern betreut wird, die Pflege eines Schrebergartens und weitere Aktivitäten wie Basteln, Lesungen in plattdeutscher Sprache und Besuche von Kindergarten- und Grundschulkindern. Zweimal im Monat soll eine Formularlotsin Menschen beim Ausfüllen von Anträgen unterstützen. Das Haus Margarete soll damit zu einem offenen Treff für die Einwohnerinnen und Einwohner von Groß Hesepe werden. www.geeste.de Freiwilligenagentur Stuttgart W!N – das Freiwilligenmagazin Das Freiwilligenmagazin W!N sorgt mit aktuellen Informationen, Beispielen und vielen Ideen für neue Impulse im Bereich des freiwilligen Engagements. Das Magazin wird zweimal im Jahr von Freiwilligen für Freiwillige konzipiert, geschrieben und gestaltet. Es erscheint in einer Auflage von 15.000 Exemplaren und wird an Schulen, Bibliotheken, im Rathaus, in Jugendhäusern, Kultureinrichtungen, Mehrgenerationshäusern, Wohlfahrtsverbänden und Kirchengemeinden verteilt. Darüber hinaus liegt es in ausgewählten Unternehmen, Arztpraxen, Apotheken, Restaurants usw. zum Mitnehmen aus. Bis auf den Druck werden alle Arbeitsschritte ehrenamtlich bewältigt. Die Mitglieder des Redaktionsteams stammen aus verschiedenen Ländern, wie Finnland, Indien, Kroatien, Italien und Österreich, und gehören verschiedenen Altersgruppen an (20 bis 72 Jahre). Manche der Freiwilligen haben ein eigenes kleines Unternehmen und bringen sich hier mit ihren Kompetenzen ein (Grafikbüro, Texter, Lektorat), andere wiederum sind Hartz IV-Empfängerinnen und -Empfänger. Dadurch entsteht eine bunte Öffentlichkeitsarbeit, die auch im Magazin sichtbar wird. www.stuttgart.de/freiwilligenagentur 18 4. Fazit „Ob jung oder alt, arm oder reich, hier geboren oder zugewandert, mit oder ohne Behinderung – unsere Vision ist eine Gesellschaft, in die sich alle Menschen mit ihren Fähigkeiten und Ideen einbringen können. Wir wünschen uns, dass alle die Möglichkeit haben, ihr Umfeld mitzugestalten, und darüber mitbestimmen können, wo was wie läuft.“ Die eingereichten Bewerbungen zeigen, dass Freiwilligenagenturen am Thema „dran“ sind und daran arbeiten, diese Vision umzusetzen. Mit großem Einsatz und spannenden Ideen haben sie sich auf den Weg gemacht, um in ihrem Arbeitsalltag und Projekten Vielfalt zu leben und Barrieren für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen, von Migrantinnen und Migranten, älteren Menschen und von sozial benachteiligten Menschen im Engagement abzubauen. Die Preisträger und andere Bewerbungen stellen interessante Einsatzmöglichkeiten für die verschiedenen Zielgruppen vor. Sie geben Impulse für die Ansprache und Begleitung und schaffen Möglichkeiten der Begegnung von Menschen verschiedener Altersgruppen, Herkunft, sozialer Milieus sowie von Menschen mit und ohne Behinderung. Dabei ist die Öffnung für die verschiedenen Zielgruppen zunächst eine Haltungsfrage, die die Umsetzung in entscheidenden Maße bestimmt. Denn es geht zunächst einmal darum, einen Perspektivwechsel vorzunehmen: Nicht das Engagement für eine bestimmte Gruppe von Hilfeempfängerinnen und -empfängern ist der Ausgangspunkt, sondern Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Begabungen als selbstbestimmte und selbstbewusste Akteure des Engagements zu begreifen. Wichtig ist dabei, (Denk-) Barrieren im Engagement zu beseitigen. Prinzipiell kann und darf jedes Engagement von Jeder und Jedem ausgeübt werden. Bei erfolgreicher Einbindung neuer Zielgruppen ist oft die gute Vernetzung mit weiteren Organisationen und Multiplikatoren entscheidend (Freiwilligenagentur Magdeburg, Freiwilligenbörse Freiberg) über die die Personengruppen oftmals leichter erreicht werden können. Bei der Vorgehensweise zeichnet sich als ein guter Weg ab, erst schrittweise mit beson- deren Personengruppen und Projekten zu arbeiten (Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V) und dann ein Gesamtkonzept für Vielfalt und Teilhabe in der Agentur zu entwickeln (Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis). Sichtbar wird auch, dass der Anspruch, Teilhabe zu ermöglichen und Vielfalt zu leben nicht „nebenbei“ zu realisieren ist. Die Ansprache, Gewinnung und die Begleitung neuer Zielgruppen über die traditionellen Engagementmilieus hinaus erfordern oft einen hohen Zeitaufwand und entsprechende Ressourcen. Eine wichtige Frage ist daher, wie die guten Ansätze über die jeweilige Projektlaufzeit hinaus aufrecht erhalten und in der Agentur und im Beratungsalltag verstetigt werden können. Vor diesem Hintergrund zeichnete die Jury insbesondere Freiwilligenagenturen aus, die die Öffnung für die jeweilige Zielgruppe nachhaltig in ihrem Projektkontext (BENEVOL Schaffhausen) oder in den Strukturen ihrer eigenen Organisation verankert haben (Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., Freiwilligenagentur Magdeburg, Ceno & Die Paten e.V.). Der Innovationspreis 2012 zeigt, dass die Förderung von Teilhabe durch Engagement nicht nur Theorie ist, sondern auch in der Praxis möglich ist. Denn Engagement schafft Begegnung: Indem Menschen mit verschiedenen Hintergründen für ein gemeinsames Ziel aktiv sind, können sie Vorurteile abbauen und voneinander lernen. Solche Gelegenheiten gibt es bisher noch zu wenige. Von gelebter Inklusion, die davon ausgeht, dass „Jeder Mensch die Möglichkeit (erhält), sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen – und zwar von Anfang an und unabhängig von individuellen Fähigkeiten, ethnischer wie sozialer Herkunft, Geschlecht oder Alter“ (http:// www.aktion-mensch.de/inklusion/was-ist-inklusion. php) sind wir als Gesellschaft im (Engagement)-Alltag oftmals noch weit entfernt. Und dennoch gibt es, wie die Preisträger zeigen, begeisternde Geschichten, Projekte und erste Ansätze, die Inklusion erlebbar machen und Impulse setzen können für andere Freiwilligenagenturen und Organisationen. 19 5. Stichwortverzeichnis Aktion / Aktionen Seite 4, 5, 12, 16 Ältere Menschen Seite 7, 9, 11, 14, 15, 16, 17 Ausstellung Seite 4, 12, 15 Begleitung Seite 3, 7, 8, 13, 14 Engagementberatung Seite 3, 5 Familien Seite 5, 8, 11, 16 Generationen Seite 11, 14, 15, 18 Integration Seite 3, 11, 12, 13, 18 interkulturell Seite 5, 10, 11 Kommune Seite 7, 16 Kooperation / Kooperationspartner Seite 5, 7, 10, 12, 14, 16 Menschen mit Behinderung Seite 6, 7, 9, 12, 17 Migrantinnen und Migranten Seite 5, 11, 17 Netzwerk Seite 10, 14 Öffentlichkeitsarbeit Seite 4, 11, 17, 18 Patinnen und Paten Seite 10, 16 Menschen mit psych. Beeinträchtigungen Seite 3, 4, 13 Qualifizierung Seite 3, 4, 14 Schule Seite 5, 13, 15, 18 Studierende Seite 5, 9, 10 Unternehmen Seite 7, 8, 16, 17, 18 Teilhabe Seite 4, 6, 11, 19 Vielfalt Seite 5, 6, 17 Zusammenarbeit Seite 8, 10, 12 Dank Wir danken der Stiftung Apfelbaum, der Deutschen Bank AG und dem Generali Zukunftsfonds für die gestifteten Preise. Ein herzliches Dankeschön geht ebenfalls an die Mitglieder der Jury sowie an Herrn Heiner Pott, Staatssekretär im niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration (2010-2013) für die Grußworte zur Preisverleihung. Besonders bedanken möchten wir uns bei Anneke Gittermann und Henning Baden für die Moderation der Preisverleihung und bei allen Bewerberinnen und Bewerbern 2012, die uns interessante Einblicke in ihre Arbeit gegeben haben. 20 21 6. Hintergrundinformationen – Die bagfa e.V. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. ist der bundesweite Dach- und Fachverband der Freiwilligenagenturen, Freiwilligenzentren, Ehrenamtsbörsen, -büros und -zentralen in Deutschland. Sie wurde im Jahr 1999 als gemeinnütziger, partei- und konfessionsunabhängiger Verein von Vertreterinnen und Vertretern lokaler Freiwilligenagenturen gegründet. Ziel der bagfa ist es, Freiwilligenagenturen in ihrer Rolle als lokale Experten und Anlaufstellen des bürgerschaftlichen Engagements zu stärken. Sie will damit einen Beitrag zum Aufbau einer Bürgergesellschaft leisten, in der sich Bürgerinnen und Bürger, Organisationen, Vereine, Unternehmen und Kommunen für eine solidarische Gesellschaft engagieren. Aufgaben der bagfa sind daher: • Austausch und Fortbildung ermöglichen: Die bagfa begleitet Freiwilligenagenturen bei der inhaltlich-konzeptionelle Weiterentwicklung durch zahlreiche Vernetzungs- und Fortbildungsaktivitäten. So ist die Jahrestagung mit rund 200 Teilnehmenden die (Informations-)Plattform für Freiwilligenagenturen in Deutschland. Darüber hinaus werden kontinuierlich Fachthemen in Thementagen, Workshops und Arbeitsforen behandelt. • Qualität fördern: Die bagfa unterstützt die Qualitätsentwicklung von Freiwilligenagenturen durch ein Qualitätsmanagementsystem und macht gute Qualität durch das bagfa-Qualitätssiegel sichtbar. • Anerkennung und Öffentlichkeit schaffen: Die bagfa würdigt den Reichtum an kreativen und innovativen Potenzialen von Freiwilligenagenturen durch den Innovationspreis. Sie informiert über Freiwilligenagenturen und die Aktivitäten des Bundesverbands durch kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit. • Projekte entwickeln: Gemeinsam mit ihren Mitgliedern entwickelt die bagfa eigene Projekte oder beteiligt sich an bundesweiten Modellprojekten zur Erprobung neuer Ansätze, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Dazu hat die bagfa bisher Projekte in den Bereichen Freiwilligendienste, Patenschaften und Mentoring sowie Projekte zur interkulturellen Öffnung von Freiwilligenagenturen erfolgreich durchgeführt. • Interessen vertreten: Die bagfa vertritt die Interessen von Freiwilligenagenturen auf Bundesebene. Darüber hinaus bringt sie die Erfahrungen von Freiwilligenagenturen im Dialog mit Politik, Verwaltungen, Unternehmen und Wissenschaft sowie mit Stiftungen und anderen Organisationen in die gesellschaftliche Debatte ein. Freiwilligenagenturen tragen als kompetente Engagement-Experten zur Nachhaltigkeit des Engagements vor Ort bei, indem sie: • Menschen begeistern, ermutigen und beraten, sich mit ihren vielfältigen Fähigkeiten für die Gesellschaft zu engagieren, • gemeinnützige Organisationen, Verwaltung und Wirtschaft unterstützen, sich Engagierten zu öffnen, deren Potenziale besser zu nutzen und geeignete Rahmenbedingungen für deren Engagement zu schaffen, • Kontakte zwischen Freiwilligen und potenziellen Einsatzstellen knüpfen, Freiwillige vermitteln und den Einsatz begleiten • sich an bestehenden Netzwerken vor Ort beteiligen und ggf. neue initiieren, • die Veränderungen in der Gesellschaft beobachten und maßgeschneiderte Projekte für den Bedarf vor Ort entwickeln und initiieren sowie • weitere Partizipationsmöglichkeiten und Anerkennung für Freiwillige schaffen. Mitglieder der bagfa sind lokale Freiwilligenagenturen. Die bagfa verfügt über einen ehrenamtlichen Vorstand und eine Bundesgeschäftsstelle mit Sitz in Berlin. 11 Landesarbeitsgemeinschaften (lagfas) vertreten die Freiwilligenagenturen in ihren jeweiligen Bundesländern. Um eine Mitgliedschaft sowohl in der bagfa als auch in der entsprechenden lagfa kann sich jede Freiwilligenagentur in Deutschland bewerben. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert die Geschäftsstelle der bagfa als Projekt. www.bagfa.de

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