Berlin oder der preußische Hausfreund:

Berlin oder der preußische Hausfreund (Public Domain) Ausgabe 1.1806 (Public Domain)

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Periodical

Title:: Berlin oder der preußische Hausfreund : eine patriotische Zeitschrift für gebildete Leser jedes Standes

Publication:: Berlin: Dieterici, 1806 - 1810

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Dates of Publication:: Nr. 1 (1806)-Nr. 15 (1807); Nr. 1 (1809)-Nr. 104 (1810)

ZDB-ID:: 2883830-0

Succeeding Title:: Der preußische Vaterlandsfreund

Berlin:: B 2 Allgemeines: Zeitschriften

DDC Group:: 914.3 Landeskunde Deutschlands

Collection:: Berlin Newspapers and Journals; History,Cultural History

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Volume

Publication:: 1806

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Berlin:: B 2 Allgemeines: Zeitschriften

DDC Group:: 914.3 Landeskunde Deutschlands

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-9013286

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 2/20:1806-07

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Collection:: Berlin Newspapers and Journals; History,Cultural History

Issue

Title:: Nr. 18., 31. Mai 1806

Berlin oder d e r Preußische Hausfreund. Sonnabend, 6en 31. Mai. Das Gerücht. Tins den trefflichen Schildrungen, welche uns zw i scelcnvollc Dichter des Alterthums von der Fama ge macht haben, geht genügend hervor, daß schon in den frühsten Zeilen das Gerücht als ein höchst verderbli ches Uebel betrachtet wurde. Virgil, der die Fama aus sagen läßt, daß AcncaS, ein trojanischer Fürst, stch die Dido als Weib zugesellt habe, und mit ihr unlöv- licher Lüsternheit stöhne, nennt sie eine GraßNeb« ! So viel an dem Leibe der Federn, 8v viel waeblam« Augen, vGraiinbiid! regen sich drunter, Zungen lo viel, und Mäuler voll Schalls, und gerichtete Ohren. Cie sey, sagt er, So aufLug uud falsches erpicht, als Betin der Wabrbeit. Und Ovid, der ihr einen mit tausend Ausgängen vcr- fthcncn Tempel, und in diesem die Leichtgläubigkeit, den Jrthum, die eitle Freude und Furcht, den schlei chenden Aufruhr und das Geflüster zu Dienern und Die nerinnen giebt, erzählt von ihr: UN» Mi, wahre» Geruch«« ersonnene wild durch einander Zieh« bei Tauten»«« um, uns rollen verworrene Worte, Einige stillen davon mir Gefch„-atz die müßigen Obren; Andere tragen ErzättteS umher, und das Mäh der Erdichtung Mächst und e« fügt zum Geborten das Sem,ge jeder P,rkünd«r. Gcwißwar die Geschäftigkeit der Fama zu einer Zeit, wo die Schreibkunst entweder noch gar nicht erfunden, oder doch nur auf einen kleinen Kreis im Volke be schränkt war, sehr verzeihlich. Sie hatte es mit Ge- l. genständen zu thun, welche, als politische Angelegen heiten, allgemein wichtig und gehaltvoll waren, und mit dem bürgerlichen Wohlsein , der Staaten in einem nahen Zusammenhange standen. Ihre Wirksamkeit war daher mehr das Erzcugniß eines gewissen National« Interesse und des, durch andere Mittel noch nicht be friedigten, dem Menschen so natürlichen Hanges zur Mittheilung, der seinen beschränkten Stoff unter einem kriegerischen Doll« nur um so eifriger verfolgt. Nicht so bei uns. Das Interesse des Lebens spal tet stch unter den neuern Völkern des kultivirten Eu ropa in tausend Zweige des menschlichen Wissens. Keine einzige Nation har ihre Kraft so sehr, und in ihren einzelnen Gliedern so allgemein, aufeincn einzigen Punkt konzentrirt; unsere religiösen, politischen, scientivischen und artistischen Verhältnisse geben der Unterhaltung eine so angenehme Farbenmischung, und sind für Herz und Verstand so inhaltsreich, daß wir uns in der Wahl unsers Stoffes durch Nichts beschränkt sehen. Auch in den Mitteln, unsere Empstndungen und Ideen aus klei nere und grössere Zirkel zu veräußern, find wir durch zwei, Allen, die cs wollen und bedürfen, angehirige Mittel, der Schreibkunst und Buchdruckcrei, und durch die dadurch allgenicin verbreiteten Produkte, reicher al« irgend ein Volk des Alterthums war und seyn konnte. Dennoch wüthet die Fama unter uns mit ihrer ganzen Kraft und in allen ihren Formen. Aus de«

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