Berlin oder der preußische Hausfreund:

Berlin oder der preußische Hausfreund (Public Domain) Ausgabe 1.1806 (Public Domain)

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Periodical

Title:: Berlin oder der preußische Hausfreund : eine patriotische Zeitschrift für gebildete Leser jedes Standes

Publication:: Berlin: Dieterici, 1806 - 1810

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Dates of Publication:: Nr. 1 (1806)-Nr. 15 (1807); Nr. 1 (1809)-Nr. 104 (1810)

ZDB-ID:: 2883830-0

Succeeding Title:: Der preußische Vaterlandsfreund

Berlin:: B 2 Allgemeines: Zeitschriften

DDC Group:: 914.3 Landeskunde Deutschlands

Collection:: Berlin Newspapers and Journals; History,Cultural History

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Volume

Publication:: 1806

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Berlin:: B 2 Allgemeines: Zeitschriften

DDC Group:: 914.3 Landeskunde Deutschlands

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-9013286

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 2/20:1806-07

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Collection:: Berlin Newspapers and Journals; History,Cultural History

Issue

Title:: Nr. 78., 27. December 1806

Nr. 76. Sonn«bend, den -7. December. Die Weihnachtögabe. Eine Erjählung. Eeit mehreren Wochen hatten die Kinder der Dorsten.- schen Familie sich auf das Weihnachtsfest gefreuet. Heut theilten die älteren Geschwister und Vater und Mutter selbst dieses frohe Gefühl nicht mit ihnen. Der alte qeivesene Obvist war des Krieges entwöhnt und seiner Aufopferungen/ deren der gegenwärtige ihm schon vie le und unersetzliche gekostet hatte. Der heilige Abend war erschienen. - Liebe Sophie, rief die kleine wil de Julie ihrer Schwester entgegen, du warst sonst immer so freundlich mit uns und jetzt bist du so bise. Heut vor m Jahre, als du mit dem lieben Herrmann Hochzeit machtest, weißt du wohl noch, wie fröhlich wir da alle waren? Herrmann ist heut nicht hier, der dir und uns immer so schöne Kränze und Blu men bringt, aber er wird wohl wieder kommen. Wir wollen Vatern bitten, er soll ihn uns holen. Nicht, liebe Schwester 7 — Sophie seufzte und die hervor brechenden Thränen konnte sie karim verberge». — Der Himmel wird ihn uns wohl einmalwiedersschenken, fuhr die Kleine fort, und heut trägt er den Kranz, den du heut vor'm Jahre trugst, aber da oben beim lie ben Vater! — Lyr seyd Kinder, sagte der älteste Sohn, und da muß man euch euer Geschwätz zu ante halten. Wir Großen denken aber so-kindisch nicht mehr. Feiert ihr heut nicht etwa wieder ein Fest in eurer altmodischen Schule?— Nun freilich, antworteten die Kleinen, freilich; wie denn anders? Wir haben ein recht schönes Lied gelernt, das singen wir! dann ist der Saal so hell, ach, so hell von den bunten Kerzen! Es ist wohl im Himmel nicht schö ner. Auch kommen wir alle hübsch gejchmückt, wie •) Von dem «ei'f. der „Worte der Tröster." d.H. (December. Hl). kleine Engel und erzählen uns recht viel von dem Kinde, das seinen Eltern so gehorsam gewesen und das unser lieber Vater im Himmel zu so großen Ehren erhoben, daß die heiligen drei Könige gar zu ihm gekommen sind. Ach, ich bin dem Kinde recht gut, ich liebe es rechtsehr, darum wär'« ja undankbar, nicht an das gute Kind zu denke». Denken wir doch an deinem Geburtstage wohl.an dich und du bist oft so ungehorsam gewesen und die Mutter bestellt dir doch ein Fest. Äicin, ich mögte nicht in deine neu modische Schule gehen! Der .Gymnasiast lachte laut auf und dankte sei nen Lehrern herzlich, die ihn natürlich über derglei chen kindische Thorheiten längst eines Bessern belehrt hatten. Die Kinder aber wurden sehr ausgelassen und in ihrer kindischen Wuth fielen sie ihren Bru der an, der den Vernünftige» spielte und auf sein Studierzimmer ging. Die Kleinen verfolgten ihn. Sophie war allein. Thräne» stürzten ihr aus den Augen, und einmal rief sie über das andere: O glückliche Kindheit, kehrtest du je doch wieder zu rück! der helle Saal und die bunten Kerzen, wie sind sie erloschen und wie steh' ich nun so einsam in der finstern Welt! Sich an das Klavier setzend, sang sie mit unbeschreiblicher Rührung einen vor tbr aufgeschlagenen Choral. Sie hatte so ebeu den zweiten Vers geendet: Wenn ich ihn nur hab«, ich alles gern, an meinem Wandrrstabr gesinnt nur meinem Herrn; still die Andern Breite, lichte, volle Sttaß(N wandern. 7S

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