Berlin oder der preußische Hausfreund:

Berlin oder der preußische Hausfreund (Public Domain) Ausgabe 1.1806 (Public Domain)

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Periodical

Title:: Berlin oder der preußische Hausfreund : eine patriotische Zeitschrift für gebildete Leser jedes Standes

Publication:: Berlin: Dieterici, 1806 - 1810

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Dates of Publication:: Nr. 1 (1806)-Nr. 15 (1807); Nr. 1 (1809)-Nr. 104 (1810)

ZDB-ID:: 2883830-0

Succeeding Title:: Der preußische Vaterlandsfreund

Berlin:: B 2 Allgemeines: Zeitschriften

DDC Group:: 914.3 Landeskunde Deutschlands

Collection:: Berlin Newspapers and Journals; History,Cultural History

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Volume

Publication:: 1806

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Berlin:: B 2 Allgemeines: Zeitschriften

DDC Group:: 914.3 Landeskunde Deutschlands

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-9013286

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 2/20:1806-07

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Collection:: Berlin Newspapers and Journals; History,Cultural History

Issue

Title:: Nr. 67., 18. November 1806

Nr. 67. i0o6. Berlin ober d e r Preußische Hausfreund. Dienstag, den iß. November. Einige Gedanken über die Ursachen der kriegeri schen Uebermachr der Franzosen. Die Preußische Monarchie hat eine« fürchterliche» Zeitpunkt erfahren. Die Niederlage bei Jena am i4r«o Oktober hat schon jetzt, im Anfange bei MonatS No» vember, fast alle Deutsche Länder dcsKLnigS deuDrang- salen eines verheerenden Krieges Preis gegeen — ein Schlag, um so entsetzlicher, je gegründeter die Hoff nungen zu seyn schienen, zu welchen der Muth der Truppen und der stachelnde Ehrgeitz ihrer Officicre zu berechtigen schienen. Wenn eS auch nicht zu leugnen ist, daß in der Führung dieses Krieges große Fehler begangen worden sind, unter denen als die größten erscheinen, daß man das Wohl der ganzen Monarchie, — da« heißt von beinah zehn Millionen Menschen — von einer einzigen Schlacht abhängig machte; daß man Erfurt,mit allem reichlich versehen, zu stütz übergab, und in der ersten Bestürzung die geräumigen, onrerirr- dischen Keller vergaß, in welchen man mehr als alle dort vorhandenen Pulvervorräthe gegen alle feindlichen Bomben sichern konnte; daß man ferner nicht für eine vollständige Reserve-Armee und besonders für einen thätigeren und einsichtsvolleren Anführer dersel ben sorgte; daß man die flüchtigen Schaaren nicht schneller sammelte und mit neuem Mürbe kräftig te, und daß man endlich nicht bessere Maaßregel» (November. III.) traf, um den gefährlichsten Feind aller Kriegeheere, den Hunger, abzuwehren: wenn auch^age ich, alle« dar gegründet ist, so hat doch Norddeutschland jetzt zu seinem Verderben erfahren, daß eS seinen Feind gänzlich verkannt habe. Die zu oft wiederholten Erzäh- langen von der Schlacht bei Roßbach hatten die Preußi schen Krieger zu einem Uebermuthe geführt, für welche» sie leider blutig gebüßt haben. Man dachte, dieselben Franzosen wieder zu finde», so wie man sich vielleicht mit Recht denselben Muth beilegen durste, welchen die Väter in einem Kriege mit dem halben Europa bewährt hatten. Aber die Feinde hatten unterdessen «ine andere Natur angenommen. Mer jetzt die lang- bärtigen Reiter, voll stolzen Selbstgefühls, mit ernstem gemessenen Tritt über die Straße einher schreiten sicht - wcr darf die lustigen Stutzer' wieder erkennen wollen, welche uns die Väter aus den Zeiten des siebenjähri gen Krieges als ewig tändelnd nnd lächelnd schilder ten! Wer mit behaglichem Spötteln ehemals angehört hatte, wie sich jene damals in kleinlichem Pütze und armseligem Modctande gefielen, mußte der nicht nach einem einzigen Blicke auf eine Schaar, welche nur für den Krieg athmet, und bei welcher Kleidung, Waffen rüstung und Kriegsübungen in einem organischen Bun de zweckmäßig zum Ganzen wirken, die Erzählung der Väter Lügen strafen? Und doch haben uns diese nicht getäuscht; sie hatten ohne Zweifel für ihre Zeiten ' 67

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