Berlin oder der preußische Hausfreund:

Berlin oder der preußische Hausfreund (Public Domain) Ausgabe 1.1806 (Public Domain)

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Periodical

Title:: Berlin oder der preußische Hausfreund : eine patriotische Zeitschrift für gebildete Leser jedes Standes

Publication:: Berlin: Dieterici, 1806 - 1810

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Dates of Publication:: Nr. 1 (1806)-Nr. 15 (1807); Nr. 1 (1809)-Nr. 104 (1810)

ZDB-ID:: 2883830-0

Succeeding Title:: Der preußische Vaterlandsfreund

Berlin:: B 2 Allgemeines: Zeitschriften

DDC Group:: 914.3 Landeskunde Deutschlands

Collection:: Berlin Newspapers and Journals; History,Cultural History

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Volume

Publication:: 1806

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2017

Berlin:: B 2 Allgemeines: Zeitschriften

DDC Group:: 914.3 Landeskunde Deutschlands

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-9013286

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 2/20:1806-07

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Collection:: Berlin Newspapers and Journals; History,Cultural History

Issue

Title:: Nr. 21., 10. Junius 1806

Nr. 2i. iöo6. oder -er Preußische Hausfreund. Dienstag, den «o. ZuntuS. Theodor Carl George Woltersdorff» ( Fortsetzung.) (05dm: unbefleckte Redlichkeit zeigte vorzüglich in dem für die preußische Kirchengeschichte so merkwürdi gem Jahr 1791. ..Jener') geheime Orden von Scholasti kern und Mystikern, die da« Stimmrecht der Vernunft von der Beurtheilung der ReligionSerkenntniß mög lichst auszuschließen bemüht waren" suchte den biedern, geraden und menichcnfreundlichen Woltersdorff in seine Intriguen mit hineinzuziehen. Ganz einzig, mit seinem noch unter uns lebenden Freunde, dessen mildes und liebevolles Benehmen der Eeelige vorzüglich schätzte, stand er in diesem nicht edlen Bunde da, unerschüt terlich, und wohlthätig für die damalige Zeit. Sei» Zweck bei der Annahme der Stelle eines geistli chen Raths und Examinators der Kandida ten war kein anderer, als die wahre Cache Gotte« und Jesu Cbrifii zu retten und alles zu unterdrücken, was eitel Mcnschenwerk war. „Ich sehe nicht ab," — sagte er freimüthig zum Minister von Wöllner, nach der Erscheinung des bcrüchrigtcii ReligionSedik:es—, wie demselben ein völliges Genüge geschehen kann ohne Gewissenszwang. Nach meiner Einsicht hätte man bloß auf die Hauvkgrnndwahrhcite» der beiden Konfessionen „insssiiren sollen." In feisten soniligcn Verhältnissen als Prediger nahm er sich vorzüglich seiner Schulen auf das sorg fältigste an. In den frühern Jahren bis zum sieben- iigsten Jahre seines Lebens besuchte er sie häufig, un terhielt sich mit den Kindern, katechesirte sehr oft, belohnte die Antworten der Kleinen aus eine Wcisx, ') Svalding« LebenSbeschreibunr, Sette in. r. die ihrem kindlichen Charakter am angemessensten war und gab beim Weggehn wohl noch kleine geistlich« Räthsel, auf deren Lösung er einen Preis best em Schul- halkcr zurückließ. Vorzüglich nahm er sich der arme« Kinder an, die «r mit Büchern versorgte. Er hatte in seinem Hause immer einen Vorrath von Bibeln, Gesangbüchern, Katechismen, die er anHülfsbediirstige austheilte. Auch noch nach seinem Tode läßt er ein sehr wohlthätiges Denkmahl von feiner Sorgfalt für die Schulen zurück. In dem Oanksagungsschrtiben an Seine setzt regierende Majestät, den König, den Wohl, ttzäter seimr Kinder, worin er um die Erbauung zweier Schulbäuser bittet, schreibt der sieben und siebzigjährige Greis unter andern: „Gar zu gern möcht' ich meiner Gemeine noch vor meinem Hingänge ein Denkmahl der allerhöchsten Gnade Ew. König! Majestät gegen ihre arme Jugend zurücklassen." Worte, die man nicht ohne die innigste Rührung lesen kann, und die durch die Ge währung der Bitte von Seiten unsers so gnädigen und huldreichen Monarchen auf das herrlichste belohnt wurden. Ucberbaiivt aber war Freigebigkeit mit seinem Ver mögen die vorzüglichste Zierde seines Herzens. Die Einnahme seiner Stelle verwendete er cinzjg zu seiner sehr einfachen Haushaltung und zur Linderung leiden der Armen in seiner Gemeine. Kein Tag verging, an dem nicht mehrere Arme sein Haus dankend und seg nend verließen, und die ersten Tage icdes Monats wa ren von ihm dazu bestimmt, die kleinen Summen, die er einer großen Anzahl seiner Haurarmen ausgesetzt hatte, von ihm abzuholen. Er hinterläßt daher, außer tziner nicht unbedeutenden Bibliothek, seinen beiden würdigen Söhnen nichts als das Andenken an eine« 2t

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