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Plenarprotokoll (Public Domain) Ausgabe 1981/82, 9. Wahlperiode, Band I, 1.-18. Sitzung (Public Domain)

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Bibliographic data

fullscreen: Plenarprotokoll (Public Domain) Ausgabe 1981/82, 9. Wahlperiode, Band I, 1.-18. Sitzung (Public Domain)

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Periodical

Creator:
Berlin (West). Abgeordnetenhaus
Title:
Plenarprotokoll / Abgeordnetenhaus von Berlin
Other titles:
Plenarprotokolle des Abgeordnetenhauses von Berlin
Publication:
Berlin: Abgeordnetenhaus, 1971 - 1990
Digitization:
Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2007
Dates of Publication:
6. Wahlperiode, 1 (19. April 1971)-11. Wahlperiode, 42 (27. September 1990)
ZDB-ID:
2848210-4 ZDB
Previous Title:
Stenographischer Bericht
Berlin:
B 758 Staat. Politik. Verwaltung: Stadtparlamente
Urban Studies:
Kws 740 Kommunalverwaltung. Kommunalpolitik: Kommunalpolitik
DDC Group:
320 Politik
Collection:
Public administration,politics
State,Politics,Administration,Law
Copyright:
Public Domain
Accessibility:
Free Access

Volume

Publication:
1982
Language:
German
Digitization:
Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2007
Berlin:
B 758 Staat. Politik. Verwaltung: Stadtparlamente
Urban Studies:
Kws 740 Kommunalverwaltung. Kommunalpolitik: Kommunalpolitik
DDC Group:
320 Politik
URN:
urn:nbn:de:kobv:109-1-9497397
Location:
Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Copyright:
Public Domain
Accessibility:
Free Access
Collection:
Public administration,politics
State,Politics,Administration,Law

Issue

Title:
Nr. 17, 25. Februar 1982

Contents

Table of contents

  • Plenarprotokoll (Public Domain)
  • Ausgabe 1981/82, 9. Wahlperiode, Band I, 1.-18. Sitzung (Public Domain)
  • Sach- und Sprechregister
  • Nr. 1, 11. Juni 1981
  • Nr. 2, 25. Juni 1981
  • Nr. 3, 2. Juli 1981
  • Nr. 4, 16. Juli 1981
  • Nr. 5, 10. September 1981
  • Nr. 6, 24. September 1981
  • Nr. 7, 28. September 1981
  • Nr. 8, 8. Oktober 1981
  • Nr. 9, 22. Oktober 1981
  • Nr. 10, 12. November 1981
  • Nr. 11, 26. November 1981
  • Nr. 12, 10. Dezember 1981
  • Nr. 13, 19. Dezember 1981
  • Nr. 14, 22. Januar 1982
  • Nr. 15, 28. Januar 1982
  • Nr. 16, 11. Februar 1982
  • Nr. 17, 25. Februar 1982
  • Nr. 18, 11. März 1982

Full text

9s ,bgeordnetenhaus von Berlin - 9. Wahlperiode 
17. Sitzung vom 25. Februar 1982 
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ZU 
Stellv. Präsident Longolius: Meine Damen und Herren! Mit 
lern Dank aller vier Fraktionen an den Ausschuß und seine Mitglie 
der einschließlich des Vorsitzenden ist die Besprechung des Be- 
ichts beendet. 
Wir kommen nunmehr zur 
lfd. Nr. 6, Drucksache 9/349: 
Große Anfrage der Fraktion der CDU über Alterna 
tives Leben 
e Große Anfrage ist vom Senat schriftlich beantwortet worden. 
Peif/ir kommen damit sofort zur Besprechung der Großen Anfrage auf 
ßii ntrag der Fraktion der Alternativen Liste. Der Ältestenrat empfiehlt 
ssi ier eine Redezeit pro Fraktion von 30 Minuten und die Rednerrei- 
t di enfolge mit CDU, SPD, AL und F.D.P. festzusetzen. - Widerspruch 
Au agegen sehe ich nicht. Dann können wir so verfahren. Das Wort in 
he er Besprechung hat der Abgeordnete Dr.Lehmann-Brauns. 
!.ll 
Dr. Lehmann-Brauns (CDU); Herr Präsident! Meine Damen und 
'■ Herren! Das Wort „alternativ“ an sich ist ohne nähere Begründung 
enauso leer wie das Wort „Reform“ oder „konservativ“. Es bedarf 
(so der näheren Prüfung seiner Inhalte. Unsere Debatte heute ist 
'" e un am allerwenigsten geeignet, eine solche umfangreiche Prüfung 
orzunehmen; Die Aufmerksamkeit ist ohnehin nur noch gering, die 
Jebattenrunden, die wir hinter uns haben, tragen auch nicht dazu 
ei, uns konzentriert einem Thema zuzuwenden, das an sich wegen 
einer Grundsätzlichkeit und wegen seiner Weitverzweigtheit mehr 
Lufmerksamkeit verdiente. 
Dennoch wollen wir versuchen, uns mit einigen kurzen Markie- 
jngen zum Begriff dessen, was alternativ ist, zu begnügen, und 
itwa feststellen, daß alternativ diejenigen zu nennen sind, die 
forbehalte gegen die Lebensziele und die Lebensweise dieser Ge- 
ellschaft anmelden, zum Teil Vorleben, zum Teil gewaltsam 
oktroyieren, die Kreuzberg als ihre heimliche Hauptstadt empfinden 
nd in Erwerbsgesellschaften das Prinzip der Hierarchie und des 
•rofits abgeschafft haben. 
Bei Einbringung dieser Anfrage im vergangenen Herbst war das 
t, dfiolitische Klima in Berlin ein völlig anderes als heute: In seinen 
aue eiden Gesellschaftshälften war es ungleich schwüler und explosi- 
sr. Alles sprach für einen gewaltsamen Dauerkonflikt; der Tod von 
iattay schien ihn einzuleiten. Aber heute hat es sich beruhigt und 
intschärft. Eine Ernüchterung ist eingetreten, Polen, die Arbeits- 
psigkeit, die Ausländerfrage, der Zwang zum Sparen haben das 
fiema entzaubert, in gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge 
ngeordnet und ihm ein Stück seiner falschen Exklusivität genom 
men. 
Es gibt Stimmen aus dem alternativen Lager, die behaupten, daß 
em er Dialog zwischen beiden Gesellschaftshälften nur möglich sei, 
a U enn die Hausbesetzerfrage im Sinne eines Generalpardons ge- 
me st würde. - Dem ist zu widersprechen, 
der” 
ältl* 
nne 
[Sellin (AL): Amnestie für die Parteifinanzen!] 
’ie Hausbesetzerfrage ist allerdings ein Faktor innergesellschaft- 
:her Spannung, aber ein Spannungsfaktor in beiden Gesell- 
phaftshälften, und insbesondere die Mehrheit der Bevölkerung 
sann und will sich nicht damit abfinden, daß Gewaltsamkeiten das 
ittel sein sollten, zur Interessenbefriedigung zu kommen. Beide 
älften üben Druck auf den Senat und auf dieses Haus im Sinne 
Pauschal- und Generallösungen aus, also im Sinne von Gene- 
^°? Jpardon oder im Sinne von Generalräumung. Aber die richtige 
s ^ olitik darf nicht die Resultante aus diesen verschiedenen Druck- 
ditungen, sie kann nur das Ergebnis einer unterscheidenden, ge- 
einwohlorientierten Betrachtung sein. 
Die „Berliner Linie“ wurde, wie Sie wissen, als Sofortantwort ent- 
; s d fickelt. Sie ist ergänzt worden durch ein Wohnungsinstandset- 
’rtJ mgsprogramm, das zum großen Teil verwirklicht ist Aber mit der 
eiligen Leerstandsbeseitigung, die mittelfristig erreicht wird, wird 
.ich der Vorwand, der Anlaß, die Ursache für Gewaltsamkeiten ent- 
ehrlich, auch für rechthaberische Reaktionen. Ich glaube, uns ist 
■len klar, daß der Toleranzspielraum dieses Senats um so größer 
je geringer die gewaltsame Herausforderung der Öffentlichkeit. 
Mir scheint es manchmal, als sei die Angst der Hausbesetzerszene 
vor Übereinkünften mit dem Senat größer als die Angst vor Räu 
mungen. Das liegt daran, daß die sogenannten Mollies noch immer 
das strategische Sagen haben und die sogenannten Müslis noch 
immer kuschen. 
[Schmidt (AL): In welchem Krimi haben Sie denn 
das gelesen?] 
Wer sind eigentlich die Scharfmacher, Herr Schmidt? - Außer 
Ihnen, scheint es mir, sind es die Paten und die Unterstützer, alerte 
akademische Erscheinungen, Anhänger der Neuen Linken, jedoch 
ohne die Kraft, sich in die öffentliche Auseinandersetzung mit ihren 
demokratischen Legitimationstests von Wahlen einzubringen. 
[Beifall bei der CDU] 
Der politischen Linken und den Grünen gemeinsam ist ein 
romantisches Lebensgefühl, ein Hang, zu verändern, eine Tendenz, 
sich gegen jegliche Integrationsversuche der Mehrheitsgesell- 
schaft zu stellen. Aber die jeweiligen politischen Inhalte der Grünen 
und der Linken stehen dem an sich völlig entgegen. Die grüne, die 
sanfte, die idealisierende Ideologie ist mit den Grundlagen der poli 
tischen Linken nicht zu vereinbaren. Der biologische Humanismus 
- Lorenz, Taylor, Schumachers - “small is beautiful" - „Die Moral 
des Seins“ von Fromm sind unvereinbar mit Klassenkampf, Über 
staat, Ökonomismus, Zentralismus, Einheitsversorgung, Totalorga 
nisation von oben nach unten. Die materialistische Krankheit dieser 
Gesellschaft ist durch sozialistische Rezepte nicht mehr zu heilen. 
[Beifall bei der CDU] 
Den Sozialdemokraten ist dies nicht verborgen geblieben. In 
ihrem Bestreben, die sich abwendende Jugend zurückzuholen, 
haben sie den Begriff der Dialogstrategie entwickelt. Damit leitet die 
SPD einen Machtkampf um die Jugend ein, der in der deutschen 
Parteiengeschichte einmalig ist 
[Heiterkeit bei der SPD und der AL] 
Aber die Chancen der SPD, ihn zu gewinnen - Herr Ulrich -, sind 
zur Zeit jedenfalls schlecht. 
[Sellin (AL): Fragen Sie mal Ihren Innensenator!] 
Am Anfang stand Ihre höhnische Distanz zu den Grünen. Peter 
Glotz bemängelte, daß die Kritik der Alternativen nicht neu sei, von 
der CDU stammen könnte. In seinen „Tagebüchern“ macht er dis 
kret bekannt, daß die erste Jugendbewegung der Hitlerei in die 
Arme gespielt habe, und Johanno Strasser wird deutlicher, wenn er 
von Blut- und Bodenromantik spricht. Auch das Wort vom Chloro 
phyllfaschismus stammt aus ihrer Ecke. 
Aber die Zeit herablassender Lakonik und selbstbewußter Arro 
ganz der Macht ist, wie wir wissen, vorbei. Inzwischen reagieren 
Sozialdemokraten mit einer Verständigungsoffensive. Gemeinsame 
Veranstaltungen und Foren werden organisiert, das Podium wird 
geteilt, die Themen des Jugendprotesles werden adaptiert, der Be 
griff des Ökosozialismus geprägt; wir bekommen ja hier in jeder 
Parlamentssitzung die politische Liebesbeziehung zwischen SPD 
und AL zu spüren, 
[Heiterkeit] 
die eigenen Grundlagen werden immer sorgloser vernachlässigt. 
[Ulrich (SPD): Lesen Sie aus einem Witzblatt vor?] 
Nicht etwa, daß Peter Glotz und Dr. Vogel - Herr Ulrich, ich würde 
Sie ja an sich auch ganz gern mal nennen, aber noch sind Sie, glau 
be ich, nicht soweit -, 
[Beifall bei der CDU - Feilcke (CDU): Der ist nicht alternativ, 
der ist nur naiv!] 
nicht also, daß Peter Glotz und Dr. Vogel bereit wären, den Rechts 
oder Sozialstaat zu verkaufen, aber ihre beschwörenden Verständi 
gungsangebote verstärken bei vielen den Anschein der Selbstver 
unsicherung und Disponibilität unserer politischen Grundlagen. 
Mit dieser Vorgehensweise wird den Systemkritikern suggeriert, 
daß sie im Grunde recht hätten, nur ihre Gangart zu beschleunigen 
sei. Um so bitterer ist dann die Enttäuschung der Jugendlichen, 
wenn sich am Ende von solchen Diskussionen herausstellt, daß die 
Sozialdemokraten eben doch keine Anarchisten oder Grünen sind. 
(C) 
(D)
	        

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