Berliner Amüsements

Bibliographic data

Monograph

Title:: Berliner Amüsements : originelle und pikante Skizzen über das Leben und Treiben in den Berliner Vergnügungs-Lokalen

Publication:: Berlin: Cronmeyer, [1895]

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2014

Scope:: 100 S.

Keywords:: Berlin ; Nachtleben ; Online-Publikation

Berlin:: B 228 Kulturgeschichte: Vergnügungsstätten, Hotels, Gaststätten

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-5254388

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Shelfmark:: B 228/154

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Chapter

Title:: Elysium. Taubenstrasse No. 34.

Full text

22 Und es wird gut gesungen im Elysium. Herr Direktor Schulze trägt stets Sorge dafür, dass eine gute-Liedersängerin zu seinem Künstler-Personal: zählt.. Neben» ihr finden wir anmutige, graciöse Soubretten., die im Verein mit vortrefflichen und originellen Salonhumoristen. und Komikern dafür sorgen, dass auch die Heiterkeit zu ihrem Rechte kommt. Seit mehreren Jahren gehört der Bühne des Elysiums ein Opern- und Liedersänger an, der sich beim Stammpublikum längst festgesungen hat. Seine mit ausserordentlich kräftiger und wohltönender Stimme zu Gehör gebrachten Vorträge finden mit Recht starken Applaus, einzelne Lieder, z. B. das Freiligrathsche-Lied „Zelte, Posten, Werdarufen, Lustige yacht am Donauufer", das in die bekannte Weise vom „Prinz. Eugen, dem edlen Ritter" ausklingt, singt er meisterhaft. Der bekannte Berliner Komiker Werner Goldniann, der sich durch seine drastischen Parodien, eine gewisse Popularität verschafft hat, zählt zu den ersten Zugkräften des Elysiums. Ein grosses Künstlerpersonal, lässt in buntem Wechsel Sang und Klang ertönen, sodass man in Wahrheit mit Schiller sagen kann: „Freuder schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium." N. Schüler's Eldorado Friedrich- und Linienstr.-Ecke. Es gab eine Zeit, in welcher der Reichshauptstadt verkündet wurde, dass man ihr ein neues Etablissement gegeben habe, dass vornehmer, vielseitiger und origineller sei, als alle bisher bestehenden. Vielversprechend wurde so in der Linien-Strasse (Nähe Friedrichstrasse) das Scala-Theater aufgemacht. In der That: es war ein doppeltes Schmuckkästchen, dieses neue Theater, dieser neue Ballsaal. Aber es war zu fein und zierlich) zu intim angelegt, um den Anforderungen eines grossen Operetten- und Specialitäten-Theaters zu genügen. Sc* fand das lustige Spiel, trotz der äusserst geschickten Leitung Arthur Fraenkels, ein trauriges Ende. Oede und verlassen stand nun der kleine Palast da, wie zum Dornröschenschlafe verurteilt. Da aber kam. der Ritter,.

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