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Berlins drittes Geschlecht / Hirschfeld, Magnus (Public Domain)

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fullscreen: Berlins drittes Geschlecht / Hirschfeld, Magnus (Public Domain)

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Monograph

Author:
Hirschfeld, Magnus
Title:
Berlins drittes Geschlecht / von Magnus Hirschfeld
Edition:
8. Aufl.
Publication:
Berlin [u.a.]: Hermann Seemann Nachf., [1904]
Language:
German
Digitization:
Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2014
Scope:
77 S.
Note:
In Fraktur
Series:
Großstadt-Dokumente ; 3
Berlin:
B 703 Gesellschaft: Verschiedene Lebensformen
DDC Group:
300 Sozialwissenschaften, Soziologie
URN:
urn:nbn:de:kobv:109-1-5932104
Location:
Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Shelfmark:
B 703/7
Copyright:
Public Domain
Accessibility:
Free Access

Chapter

Title:
Berlins drittes Geschlecht

Contents

Table of contents

  • Berlins drittes Geschlecht / Hirschfeld, Magnus (Public Domain)
  • ColorChart
  • Cover front
  • Title page
  • Preface
  • Berlins drittes Geschlecht
  • Advertising
  • Cover back
  • Spine

Full text

Berlins drittes Geschlecht. 
In dieser Zeit, ich war 17 Jahre, faßte ich eine eigenartige Zu¬ 
neigung ju einem meiner Mitschüler, dem Primus der Klaffe; ich war 
nicht so befreundet mit ihm, wie mit meinen speziellen Schulfreunden, 
und doch hatte ich immer eine ganz besondere Freude daran, einmal 
mich länger mit ihm zu unterhalten, auf dem SchulHofe mit ihm zu¬ 
sammen zu gehen, oder gar einmal in der Stunde neben ihm zu sitzen. 
Gerade dies erreichte ich zu meinem Schmerz nur sehr selten, fast 
immer saß ich dritter, also noch ein anderer zwischen uns, uud ich 
mußte mich begnügen, ihn so oft wie möglich anzusehen, wobei ich mir 
Mühe gab, das von ihm nicht bemerken zn lassen. Ueberhaupt nahm 
ich mich aufs äußerste in acht, daß niemand meine Beziehungen zu 
ihm, die übrigens völlig einseitig waren und blieben, bemerkte; ich 
wußte es damals nicht und weiß mir auch jetzt noch keinen rechten 
Grund dafür anzugeben, warum ich meine Zuneigung jeder» Menschen 
gegenüber und besonders vor dem Geliebten selbst geheim hielt. Ich 
hatte wahrscheinlich das richtige Gefühl, doch nicht verstanden zu 
werden, und außerdem war ich mir meines Zustandes selbst nur ganz 
duukel bewußt, ich hätte wohl gar nicht aussprecheu und in Worte 
fassen können, was ich da eigentlich dachte und fühlte. Und doch war 
es so herrlich schön, sich vorzustellen, wenn wir beide so recht sehr be¬ 
freundet wären, immer zusammen sein könnten, die Schularbeiten ge« 
meinsam machten und uns nie zu trennen brauchten. Und wenn ich 
dann abends int Bett lag, malte ich mir alle möglichen Ereignisse aus, 
die eintreten müßten, damit wir recht eng befreundet werden könnten; 
da konnte doch z. B. sein Haus abbrennen, dann würde er keine 
Wohnung haben, uud ich würde ihn auffordern, bei uns zu wohnen; 
uud dann würde er sogar bei mir int Bett schlafen, so daß ich ihn so 
recht fest umarmen und an mich drücken könnte, um ihm zu zeigen, 
wie lieb ich ihn habe. 
Wohlgemerkt: Diese Gedanken kamen mir und erfüllten mich mit 
größter Seligkeit, ohne daß ich eine Ahnung hatte von den sexuellen 
Beziehungen der Geschlechter. Mein Gemüt war vollständig rein, un¬ 
verdorben durch unsaubere und schmutzige Geschichten, wie sie andere 
Großstadtkinder oft allzu früh zu hören bekommen; meine Phantasie 
war nicht erregt durch derartige Dinge. Und dennoch kamen mir diese 
„unsittlichen, unzüchtigen" Vorstellungen? Nein, es lag nicht das ge¬ 
ringste Unsittliche in diesen Gedanken, konnte gar nicht darin liegen, 
und diese Tatsachen, die ich an mir selbst erlebt habe, die ich gefühlt 
und gedacht habe mit meiner*, innersten Kerzen, sind mir der sicherste 
und unumstößlichste Beweis dafür, daß in Homosexualität an sich
	        

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Hirschfeld, Magnus. Berlins Drittes Geschlecht. Hermann Seemann Nachf., [1904].
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