Bibliotheksdienst:

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Title:: Bibliotheksdienst

Publication:: Berlin: De Gruyter Saur

Note:: Gesehen am 28. März 2023; Herausgebendes Organ bis [7.]1973: Deutscher Büchereiverband; [8.]1974 - [12.]1978: Deutscher Bibliotheksverband; [12.]1978 - 23.1989: Deutsches Bibliotheksinstitut; 24.1990 - 38.2004,9: Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (BDB); beteil. Körp. anfangs: Arbeitsstelle für das Bibliothekswesen, Deutscher Bibliotheksverband; bis 33.1999: Deutsches Bibliotheksinstitut; 34.2000: Ehemaliges Deutsches Bibliotheksinstitut; 35.2001 - 47.2013,5: Zentral- und Landesbibliothek Berlin; 47.2013,6-12: Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz u. Zentral- und Landesbibliothek Berlin; 48.2014 - 52.2018: Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz; Open Access; Namensnennung 4.0 International; Archivierung/Langzeitarchivierung gewährleistet

Scope:: Online-Ressource

ISSN:: 2194-9646

ZDB-ID:: 1465932-3

Keywords:: Deutschland ; Bibliothek ; Bibliothek ; Zeitschrift ; Zeitschrift ; Online-Publikation ; Zeitschrift ; Online-Publikation

Classification:: Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft

Collection:: Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft

Copyright:: CC BY

Accessibility:: Eingeschränkter Zugang mit Nutzungsbeschränkungen

Volume

Publication:: 2004

Language:: German

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-5206648

Copyright:: Rights reserved

Accessibility:: Free Access

Collection:: Bibliotheksdienst

Issue

Title:: Heft 11

Full text

Politik THEMEN die betroffene Gesellschaft herabgesetzt, entwürdigt und selbst zum Opfer. Wenn in den 1950-er und 1960-er Jahren ,,Wiedergutmachung" geleistet wur- de, so suggeriert dies, dass tatsächlich etwas wieder gut gemacht werden könne. Damit das Thema als ,,erledigt" anzusehen, hat lange getragen und ist erst erneut mit der Öffnung des Ostblocks virulent geworden. Weil die DDR nichts restituiert hatte, konnten ab 1990 erneut Versuche zur Rückgabe ent- zogenen Gutes gemacht werden. Aus dem Beitrag von Günter Winands ging hervor, dass in bewusster Distanz zu allen juristischen Feinheiten die hand- lungsleitende Richtschnur sein sollte: Aufklären und ,,makelhaften Besitz" zu- rückgeben ,,ohne wenn und aber" , auch wenn sich die betreffenden Kul- turgüter schon lange in Museen oder Bibliotheken befinden: Im Zweifel ist zu restituieren, dies immer auf Grund von Recherchen jeweils vor Ort. Wenn die juristischen Wege nicht weiter führten, dann sei die Politik gefragt! Die Me- dienresonanz im Ausland beweist mehr als im Inland , dass die Weiterar- beit auf diesem Gebiet unabdingbar ist und eine gesamtgesellschaftliche Auf- gabe. Aus dem Privatrecht stammende juristische Begriffe allerdings wie ,,er- sitzen", ,,gutgläubiger Erwerb" oder ,,Verjährung" sollen in den juristisch schwierigen Auseinandersetzungen nicht zur Hauptargumentationslinie wer- den. Dabei stellt die ,,Schnittmenge" der durch die Trophäenkommissionen zusammengetragenen Beutekunst und des darunter befindlichen Kulturguts, das jüdischen Bürgern geraubt worden war, noch einmal ein gesondertes Problem dar. Leider verkompliziert das russische Beutekunst-Gesetz von 1998 alle anstehenden Verhandlungen. Mehrere Archive von jüdischen Ge- meinden in russischem Besitz sollen nicht zurückgegeben werden, aber zum 8 Beispiel der Nachlass von Walther Rathenau auch nicht . Die Bundesrepublik habe die Rechtsnachfolge des NS-Regimes angetreten, die Existenz der ,,Ko- ordinierungsstelle" bis 2009 gesichert und kündigte eine Überarbeitung der ,,Gemeinsamen Erklärung" an. Zur Mediation zwischen Eigentümern und Be- sitzern ist Mitte Juli 2003 eine ,,Beratende Kommission"9 konstituiert worden (die allerdings noch nie angerufen wurde...). Sie gibt auf Wunsch Empfehlun- gen, hat aber keine Entscheidungskompetenz. Die Haltung der Bundesre- 8 Vgl. DIE WELT, 13. Jan. 2004: http://www.welt.de/data/2004/01/13/222647.html. 9 Der vollständige Name lautet: ,,Beratende Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdi- schem Besitz", ehrenamtliche Mitglieder der Kommission sind: Kunsthistoriker Prof. Dr. Thomas Gaehtgens, Prof. Dr. Jutta Limbach, die frühere Präsidentin des Bun- desverfassungsgerichts und heutige Präsidentin des Goethe-Instituts Inter Nationes, Philosoph Prof. Dr. Günter Patzig, Rechtsphilosoph Prof. Dr. Dietmar von der Pford- ten, Historiker Prof. Dr. Reinhard Rürup, Prof. Dr. Rita Süssmuth, ehemalige Präsi- dentin des Deutschen Bundestages, Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker und die Philosophin Prof. Dr. Ursula Wolf. BIBLIOTHEKSDIENST 38. Jg. (2004), H. 11 1479

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