„Du, blamier’ ich mich auch damit nicht?
Ist das sicher ?“ fragte Helldorf, „so allgemein ?“
„Verlaß dich drauf. Augenblicklich sucht
wohl Greco zu ihm aufzurücken. Es wird
sicherlich aber bei dem Versuche bleiben. Und
zwischen beiden wird Velasquez mühelos
seinen zweiten Platz behaupten. Also für heut
und die nächsten Jahre stimmt es sicher. Karl
Neumanns Werk sollte in keiner Familie, die
auf Bildung hält, fehlen. Vergiß das nicht,
Rembrandts Radierungen von Hamann setzt du
ebenso als bekannt voraus, wie alles, was
Muther, Hamerton, Knackfuß, Kaim, Peters,
Bode, Graul, Blanc, Verhaeren, Stahl, Rovinski
über ihn geschrieben haben. Dann aber er-
wähnst du natürlich Rembrandt als Erzieher.“
„Langsam, langsam. So, nun noch irgend
etwas so Allgemeines.“
„Hm, ja, schreib’ mal: Das Anschwellen des
Ausdrucks läßt sich gerade bei Rembrandts
Radierungen schwerer darlegen, wenn wir das
fertige Werk auf uns wirken lassen, als wenn
wir seiner Technik nachgehen.“
„Du, das sind Plattheiten“, sagte Helldorf,
hielt beim Schreiben inne und grinste ihn an.
„Erlaube mal, woraus schließt du das?“
fragte Dr. Feld.
„Ganz einfach daraus, daß ich jede Silbe
von dem, was du sagst, begreife, ohne mich
auch nur im geringsten anzustrengen.‘“
Dr. Feld lachte: „Du unterschätzt dich ent-
T