Park keine allzu große Sorgfalt angedeihen lassen, so daß wohl die Damen
und ihr Anhang sich nicht viel aus dem vernachlaͤssigten Lustwald gemacht
baben moͤgen, so wurde das unter Friedrich II. ganz anders. Er schuf jenen
Lustpark, den wir heute kennen. Er beseitigte den Plankenzaun und machte
den Tiergarten zu einer fuͤr alle zugaͤnglichen Erholungsstaͤtte. Auch ließ er
die schoͤnen Linden auf dem Weg nach Charlottenburg pflanzen, die heute
noch mit ihrem Gruͤn so viele Augen erquicken. Und 16 Statuen ließ er an
verschiedenen Plaͤtzen aufstellen, ohne bei den nuͤchternen Berlinern fuͤr die
weiße Marmorwelt Verstaͤndnis zu finden.
Mehr Verstaͤndnis fand der Hofjaͤger Hahn, der in den siebziger Jahren
des 18. Jahrhunderts am Ende der vom großen Stern abweichenden Hof—
jaͤgerallee eine Gastwirtschaft anlegte, die in der Geschichte des sich amuͤ—
sierenden Berlins eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Der Tiergarten
war damals uͤberhaupt der eigentliche Tummelplatz des Berliner Vergnuͤgens.
Reichere Familien machten Wagenausfluͤge nach Charlottenburg; die Hinfahrt
dauerte an fuͤnf Stunden, weil der Wagen im Sand nicht vorwaͤrts kam.
Unterwegs mußte man sich mit Speisen staͤrken, die man mitgenommen.