9
n nete
*
An; n
Uer 128
Ndicthmnshhhutuhu
Chodowiecki: Konzert um 1760.
gegangen. Sie hatten sich ganz dem Deutschtum entfremdet. Vom National—
gefuͤhl waren erst ganz zarte schwaͤchliche Triebe vorhanden. Der erste
schlesische Krieg hatte noch nicht so anfeuernd wirken koͤnnen, wie der zweite
und der siebenjaͤhrige Krieg, die nicht nur ein preußisches, sondern auch ein
geringes deutsches Nationalbewußtsein erweckten. Dies Rationalbewußtsein
war aber noch nicht auf das Geistesleben ausgedehnt. Das Einzige, was
wirklich deutsch war in den hoͤheren Kreisen, war die Pflege der Musik. Wie
alle Fuͤrsten des 18. Jahrhunderts hielt auch Friedrich II. seine Kapelle.
Daß er eine franzoͤsische Oper hielt, ist ja ebenso bekannt wie seine Vorliebe
fuͤr die Floͤtenkonzerte. Solche Konzerte wurden nun auch vielfach in Privat—
zirkeln und Musikgesellschaften ausgeuͤbt. Sie gaben allein den Anlaß zu einer
hoͤheren Geselligkeit, an der auch Damen teilnahmen.
Im uͤbrigen sah es mit der feineren Geselligkeit recht traurig aus. Wohl
gab es nach Geppert eine Menge von Gesellschaften, Klubs, Picknicks,
Resourcen und Versammlungen aller Art, die nur Geselligkeit im weitesten
Sinne des Wortes zum Zweck hatten. Sie nahmen außerordentlich schnell
zu — aber ihr Ziel ging nur selten hoͤher, als daß sich die maͤnnlichen Mitglieder
bei Bier und Karten zusammen finden wollten. Viele von ihnen exiftierten
nur kurze Zeit. Sie dienten dem augenblicklichen Beduͤrfnis und verschwanden,