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Die Damen

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

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gesellschaft schon nach Berlin kommen. Festen Fuß konnte er jedoch noch 
nicht fassen. Und die Geistlichkeit eiferte immer noch gegen die Komoͤdien. 
Ja, ein Prediger ließ sich sogar hinreißen, bei der Trauung eines Braut— 
paares von Schauspielern sie heftig und mit verwuͤnschenden Worten vor 
der Fortsetzung ihres veraͤchtlichen und verdammungswuͤrdigen Gewerbes 
zu warnen. Allerdings standen die Darstellungen damals auf einer tiefen 
Stufe. Hoͤllen⸗ plumper Zwei— 
fahrten, Mord⸗ deutigkeit ge— 
szenen, Raͤuber—⸗ wesen, daß sie 
abenteuer und sofort wieder 
plumpe zotige aus Berlin ent⸗ 
Possen wurden fernt worden 
der Schaulust war. Unter die⸗ 
dargeboten. sen Umstaͤnden 
Auch jetzt war ist es begreiflich, 
der Zustand des daß die vor— 
Theaters fast nehme Gesell— 
noch ebenso schaft sich nicht 
schlimm, wie viel um die deut⸗ 
einige Jahr—⸗ sche Literatur 
zehnte vorher, und um das deut⸗ 
als wohlhabende sche Theater 
Buͤrger einer kuͤmmerte — 
Truppe aus der selbst da nicht, 
Lausitz eine wo es, wie in 
Buͤhne hatten der Schoͤne⸗ 
erbauen lassen. mannschen 
Das erste Stuͤck Truppe, schon 
dieser feierlich Ansaͤtze der kuͤnf⸗ 
eingeholten tigen Groͤße 
Truppe war zeigte. Die Rich⸗ 
aber so voll tung der oberen 
Schichten war seit hundert Jahren zu leidenschaftlich dem Franzoͤsischen 
zugewendet. Schon die erste Frau des großen Kurfuͤrsten hatte die ver— 
wilderten Krieger vom Hofe entfernt und gebildete Franzosen heran— 
gezogen. Andere Koͤniginnen, besonders die mit Leibniz befreundete 
Sophie Charlotte, hatten sich gern mit einem Kreis internationaler Geister 
umgeben. Ihr Enkel Fritz hatte sich aus der derben Rauheit des koͤniglichen 
Deutschtums seines Vaters nur in die entwickelteren Zustaͤnde des fran— 
zoͤsischen Geistes retten koͤnnen. Wie ihm, war es vielen regen Menschen 
———
	        
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