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Die Damen

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

Haarbauten, die Fontanges mußten herhalten, dem weiblichen Koͤrper neue 
bezwingende Linien zu geben. Am genauesten wurde bei Hof auf diese 
leinen und doch so wichtigen Außerlichkeiten geachtet. Und zwar war es 
die Koͤnigin Mutter, die solange jeden Luxus hatte entbehren muͤssen und nun 
endlich ihrer Liebe zu ausgesuchten und kostbaren Toiletten nachgeben konnte. 
Christiane Koch. 
Ja, waͤhrend sie unter dem strengen Regiment ihres Gatten auch auf die 
Einfachheit der Hofdamen hatte achten muͤssen, regte sie nun die Damen ihrer 
Umgebung dazu an, sich so interessant und verschwenderisch wie moͤglich zu 
kleiden. Was vorher streng verpoͤnt gewesen, das erschien nun wie selbst⸗— 
oerstaͤndlich: die Galanterie — wie man fruͤher die gesellschaftlichen Be— 
ziehungen der Geschlechter zu nennen pflegte. Geppert schrieb daruͤber: 
„Der Hof von Monbijou war durch die schoͤnen Hofdamen, welche die 
Gesellschaft der Koͤnigin Mutter bildeten, beruͤhmt, und da es nicht an zahl—⸗ 
reichen Bewunderern fehlte, so wurde die Galanterie der herrschende Ton.
	        
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