134
Theo v. Brockhusen: Schulausflug
Spiele und Unterhaltungen? Blumenpfluͤcken und ein Austummeln auf
sonniger Wiese, ein staͤrkendes Buddeln im Sand lernen sie nie kennen.
Also bleibt ihnen nur immer wieder der Hof und die Straße. An der
Teppichstange duͤrfen sie nicht herumklettern. Die Hofsaͤnger, die taͤglich
kommen, plaͤrren die zweideutigen Gassenhauer.
Außer allgemein bekannten Bewegungsspielen — Greifzeck, Fuchs
aus dem Loch — die wegen des haͤufigen Wagenverkehrs aber nur auf dem
schmalen Buͤrgersteig gespielt werden duͤrfen, bleibt also nur noch jene Art
von Spielen wie „Himmel und Hoͤlle.“ Wenn die Straße mal umgepflastert
wird, wenn neue Gasroͤhren gelegt werden, feiern diese Kinder wahre
Freudenfeste. Die Sandhaufen sind Berge. Und endlich sehen sie die Erde!
Aber lange dauert das nicht! Und es wird wieder wie vorher.
Nun bieten ja die Schaufenster alle moͤglichen Anregungen. Da liegen
Waren aus vielen deutschen Orten, aus den Obstdoͤrfern, aus dem west—
faͤlischen Industriegebiet, aus dem Erzgebirge und von der Wasserkante, ja,
aus allen Erdteilen. Aber haben die Kinder davon tiefere Anregung? Selten,
nur ganz selten.