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aungen auch hier entwickeln koͤnnen. Ganz und gar ließ sich die Zeit—
und ihre Eigenart doch nicht unterdruͤcken. Die Frauen haben ja stets Wege
und Mittel gefunden, sich mit Tand und Reizmitteln zu umgeben, um
sich begehrenswert zu machen. Sie mußten es, um nicht unbegehrt zu bleiben.
Ebenso, wie unter dem großen Kurfuͤrsten die franzoͤsische Sprache zur Hof—
sprache gemacht worden war (sie war eben schon ausgebildeter und beweg—
licher als die deutsche Sprache und entsprach den Beduͤrfnissen eines sich
mit internationalen Angelegenheiten beschaͤftigenden Hofes und der damals
so sehr auf ein steifes und unbeholfenes Wesen und linkischer Wuͤrde und
Anstand bedachten Hoͤflingsgesellschaft), ebenso wurde auch die franzoͤsische
Kleidung eingefuͤhrt. Die Unbehaglichkeit, die von den Religionskriegen
Sintzenich: Hofdame Frl. von Knobelsdorf um 1800