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Die Damen

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

Feudalitaͤt seiner Zeit darstellte. Doch druͤckte er auf das Niveau der 
Damen seiner Residenz. Gesellige Zusammenkuͤnfte mit den Maͤnnern waren 
Seltenheiten. Die Maͤnner machten's dem Koͤnig nach, der in seinem Tabaks— 
kollegium rauchte und trank. Und die Frauen hielten sich gezwungenerweise 
haͤuslich und hausmuͤtterlich. Kaffeegesellschaften gab's nur wenige. 
Der Kaffee* war noch so wenig in Gebrauch, daß man ihn nur, das Lot 
zum Groschen, an zwei Orten in Berlin verkaufte. Man trank ihn daher nur 
als Delikatesse aus sehr kleinen Tassen von Delfter Porzellan. Die hoͤheren 
Staͤnde hatten im Winter, wenn der Koͤnig in Berlin war, ihre Assembleen. 
Diese fanden zu Anfang in den Privathaͤusern jener Edelleute statt, die sich 
zum Hofe rechneten. Im Jahre 1733 erließ der Koͤnig aber eine Vorschrift, 
in der gesagt wird, er habe wahrgenommen, wie viele in ihren Haͤusern nicht 
den noͤtigen Raum dazu gehabt, ihnen die Sache auch viele Inkommoditaͤt 
verursacht und sie Thaler geben soll⸗ 
Verlust an Meub⸗ ten. Dafuͤr hatten 
les erlitten haͤtten, die 24 Genannten 
und er also dahin den Winter hin— 
in Gnaden resol⸗ durch freien Ein⸗ 
viert habe, daß tritt und Genuß 
Karl von Eckenberg von Kaffee, Tee, 
Entrepreneur der Chocolade und Li⸗ 
Assembleen sein monade, wogegen 
und zu diesem jene, die nicht mit 
Ende solche in dem auf der Liste stan⸗ 
Fuͤrstenhause den, 8 Groschen 
woͤchentlich zwei⸗ Entree, die obigen 
mal, naͤmlich Genuͤsse besonders 
Dienstags und und, wenn sie 
Freitags zu halten spielten, 16 Gro— 
seien, wozu Ecken⸗ schen Kartengeld 
berg Holz, Licht, zu bezahlen 
Spieltische und hatten. Die Ca⸗ 
zwei Hautboisten⸗ pitaͤns und subal⸗ 
choͤre stellen und ternen Offiziere 
ihm 24 in einer waren jedoch da⸗ 
Liste namentlich von ausgenom— 
angefuͤhrte Herren men. Zugleich mit 
am Hofe dreißig dieser Anordnung 
Chodowieii: Reisegesellschaft beim 
Abendefssen. 
* Geyppert, Chronik von Berlin.
	        
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