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Hans Baluschek: Vergnügungspark (die alte Hasenhaide).
Auch die Gartenlokale waren noch leicht erreichbar. In der Hasen—
heide, die wirklich eine Heide war, von Wiesen und Feldern umgeben, gab
es bei Streitz Konzert, bei Happoldt Ball und bei Hoͤfchen verkehrten die
huͤbschen Putzmacherinnen, — so wie heute in Halensee und Suͤdende. Be—
legte Stullen wurden mitgenommen. Ebenso Kaffeegebaͤck im „Freßkober“.
In diesen Kreisen war noch eine gewisse Beduͤrfnislosigkeit, in der allein die
UÜberlegenheit der jungen Stadt lieat. Hier und da steht heute noch an ein—
zelnen Lokalen:
„Mit altem Brauch wird nicht gebrochen,
Hier koͤnnen Familien Kaffee kochen.“
In den Kaffeekuͤchen gab es Heißwasser, Milch und Geschirr, Kaffee wurde
gemahlen mitgebracht und vierstraͤhnig (stark) oder „daß er nich alleene aus
der Kanne loofen dhut“ (schwach) gekocht. In den achtziger Jahren war
die Hasenheide noch ein großer Rummelplatz. Sie war ein seltsames Ge—
misch von Wohnhaͤusern, Gastgaͤrten, Tanzlokalen, Bretter- und Leinwand⸗
buden. Zwischen Kiefernbestaͤnden lagen kleine Sandstrecken und ein Turn—
olatz in der Nachbarschaft vieler Kirchhoͤfe.