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Die Damen

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

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Moden der Hofleute, „wozu die Landfahrer und Reisenden, welche mit großen 
Kosten in Frankreich, Italien, Hispanien, England und andre fremde Lande 
verschickt werden, nicht wenig Vorschub und Befoͤrderung gethan. — —“ 
Die junge Frau des Kurfuͤrsten, die aus dem buͤrgerlich-anstaͤndigen 
und fortgeschrittenen Holland stammte, und deren Anmut, Einfachheit und 
Milde, die mit Ernst und Festigkeit sich vereinten, geruͤhmt wurde, bewirkte 
bald eine sehr bemerkbare Veraͤnderung des Tones am Hofe, und bald ver⸗ 
schwand die Roheit und Voͤllerei, die von der Gutmuͤtigkeit Georg Wilhelms 
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Chodowiecki: Kopfputz Mitte des 18. Jahrhunderts. 
geduldet worden waren. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Entfernung 
des verrohten Oberkaͤmmerers Burgsdorf der Einwirkung der Kurfuͤrstin zu— 
geschrieben werden mußr. 
So hatten besonders die Damen des Hofes zur Verbesserung der Sitten 
beigetragen. Allerdings mußten sie sich noch lange in gewisse Gebraͤuche 
fuͤgen, die ein feineres Empfinden vielleicht verletzten. War es doch noch 
unter Friedrich J. uͤblich, daß nach dem herkoͤmmlichen Fackeltanz das Braut— 
* Rach Friedrich Wilken, Historisch-Genealogischer Kalender 1821.
	        
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