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Höker und Hausierer

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

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A 
Glückwunschver?äuferin um 1800 
Laternenpfaͤhlen, wie das Chodowiecki gezeichnet. Besonders aber betaͤtigten 
sie sich auf den vielen Volksfesten. Sie verkauften Kuͤmmel, der die leicht 
erregbare Berliner Volksseele zum Sieden brachte, hielten Heringe, Braten, 
Biere, saure Gurken, Wuͤrste, Hundepflaumen, Birnen und allerlei anderen 
Kram feil. Andere zogen mit Buͤcklingen oder Stinten herum. Diese kleinen, 
scharfriechenden Fische werden jetzt nicht mehr in Berlin herumgefahren. 
Sie werden nur noch hier und da in Markthallen feilgehalten. Sie waren 
aber einmal ein beliebtes Volksgericht, wie heute noch in kleineren Staͤdten in 
den Kuͤstenlandschaften. Andere herumziehende Maͤdchen verkauften Apfel und 
Pfirsiche. Von ihnen ging die Rede, sie haͤtten bei einer Viertelmetze Apfel 
oft zehn bis zwoͤlf Silbergroschen verdient, die sie in den Tanztabagien durch— 
brachten. Das leichte Gewerbe mag wohl manch leichtem Geschoͤpf zuim 
Deckmantel gedient haben. 
Glaßbrenner hat einige Anekdoten aufgezeichnet, die von Hoͤkerinnen 
erzaͤhlt wurden. Eine kleine Auswahl moͤge ihr spaßhaftes Wesen schildern: 
Die Sterbende. 
Eine Budenbesitzerin Berlins lag auf dem Totenbette und schied sehr ungern von 
dieser Welt, deren Fruͤchte sie so lange der begehrenden Menschheit daraͤebracht hatte. — Ihr
	        
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