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Kuͤche aufwischen und ordnen und nachher sofort Struͤmpfe stopfen, kleine
Stuͤcke waschen und plaͤtten, einkochen oder mit den Kindern spazieren fahren.
Diese Ausfahrt, wobei es oft ein Kind im Wagen schieben und mehrere
andere Kinder beaufsichtigen muß, wird dem Maͤdchen als Erholung ange—
rechnet, waͤhrend die Frau doch nicht eine Stunde lang allein mit den Kindern
sein kann, ohne vollkommen erschoͤpft zu sein. Nach der Ausfahrt heißt es
Abendbrot besorgen, decken, abraͤumen und abwaschen. Wie oft kommt das
Maͤdchen nicht dazu, eine Nadel fuͤr sich in die Hand zu nehmen und seine
eigenen Sachen in Ordnung zu halten! Und dann nur alle vierzehn Tage
„freien Sonntag“, d. h. einen Nachmittag lang von 4 bis 10 Uhr darf sie aus—
gehen, darf sie Schritte machen, die nicht von anderen befohlen sind. . .
Nun gibt es ja auch genug, die streng und fest gehalten werden muͤssen.
Die Zustaͤnde unserer UÜbergangszeit beanspruchen außerdem, daß eine
Hausfrau nicht zuviel Ruͤcksicht auf einen familienfremden Menschen nehmen
kann, will sie ihre Fa—
milie in Ordnung hal⸗
ten. Ruͤcksicht — das
waͤre wohl das Ver—
kehrteste. Mit liebe—
vollem Familienan—
schluß und aͤhnlichen
gefuͤhlvollen Dingen
laͤßt sich die Dienst—
botenfrage nicht loͤsen.
Der Bedarf ist zu
groß in Berlin. Wo
die Nachfrage so
groß ist, werden die
Begehrten stets die
Bedingungen stellen.
Daher der forsche Ton
in den Mietsbuͤreaus
— die jetzt endlich der
privaten Spekulation
entzogen werden. Die
ttaͤdtischen Behoͤrden
errichten jetzt selbst
Stellenvermittlun—
gen. Allerdings ge—
woͤhnen sich die Mad—
dörbeck: 18303: Hökerin im Winter.