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Die Dienstboten

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

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Calau: Die Zelten um 1820 
Frau: Du weeßt doch, daß De zum Ersten ziehst! 
Koͤchin: (die Haͤnde faltend): Ach, wenn man schon der Zweete waͤre! 
Frau: Halt' Sie's Maul sage ich! 
Koͤchin: Wozuden? Det is mir ja anjewachsen! 
Frau (wuͤthend): Bist Du nu ruhig Knochen! oder ich rufe meinen 
Mann! 
Koͤchin (achselzuckend): Ja, denn jeht et mir schlecht; jejen zehne kann 
ick mir nich vertheidigen. 
Frau (verschluckt die Galle und wird etwas milder): Sag' mal Friedricke, 
hat Dich denn der Satan verfuͤhrt, daß Du immer das letzte Wort haben mußt? 
Koͤchin: Ja, ick habet von Ihnen jelernt! 
Frau (indem sie fortgeht): Geh' zum Deibel? 
Koͤchin (ihr hoͤhnisch nachrufend): Also soll ick wieder bleiben, Madam? 
Glaßbrenner war nicht der einzige, der boͤsartige Dienstboten abmalte. 
In den sechziger Jahren schilderte Raymond de Beaux die Berliner Kinder— 
frauen in aͤußerst bissigen Worten: (Zwei Kinderfrauen, gefolgt von mehreren
	        
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