Path:
Die Damen

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

⸗ 
ihn umgebenden was Koͤnigliches. 
Atmosphaͤre ent—⸗ Und diese große 
gegen. Viele er— Dimension fehlte ja 
freute es, wenn er Berlin durchaus; 
in der Person des mit seinen fuͤnfzig⸗ 
bedauernswerten bis achtzigtausend 
Gundling dieWissen⸗ Einwohnern war es 
schaft verhoͤhnte, in⸗ eben eine Mittel— 
dem er diesen Mann stadt. 
noͤtigte, riesige Men— Der Koͤnig be— 
gen alkoholischer Ge— guͤnstigte nun die 
traͤnke zu sich zu Zuziehenden und 
nehmen. Seine ein— Baulustigen mit 
zige aͤsthetische Lei— allen ihm zu Gebote 
denschaft war eine stehenden Mitteln. 
schrankenlose Bau— Doch begnuͤgte er 
lust. Er hatte eine sich nicht damit, den 
foͤrmliche Wut, aus Baulustigen seine 
der doch immerhin Gunst zuzuwenden. 
kleinen Residenz eine Er verlangte von 
große betriebsame Vielen, daß sie bauen 
Stadt zu machen. sollten. Diese 
In seinen Augen schroffe, patriarcha⸗ 
hatten nur die gro⸗ lische Art lehrt uns 
ßen Dimensionen erkennen, wie da⸗ 
mals die Toͤchter der oberen Klassen noch dem Willen der Eltern unter— 
worfen waren. Sonst waͤre wohl die Handlungsweise des Koͤnigs nicht recht 
zu verstehen, der einem seiner Offiziere mit Gewalt die Tochter des reichen 
Barons von Verne— Tochter liebte einen 
zobre zur Frau ver—⸗ verabschiedeten Offi— 
schaffen wollte. Der zier. Und der Vater 
Baron hatte in Paris wollte lieber große 
beim Lawschen Papier⸗ Opfer bringen, als sein 
geldschwindel ein im— Kind zu einer verab— 
menses Vermoͤgen er⸗ scheuten Verbindung 
worben und sich nach noͤtigen. Nach langen 
Berlin gerettet. Die Hin und Her gab der 
teilgenommen hat. Unter Friedrich Wilhelm J. wurden die Damen wieder von den Ge⸗— 
sellschaften ausgeschlossen. Sie haͤtten gewiß auch keine Freude an der hanebuͤchenen Unter⸗ 
haltung gehabt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.