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Hosemann: Köck und Guste.
Die Maͤdchen unserer Großmuͤtter kannten noch keine Zentralheizung,
Warm- und Kaltwasserleitung, Gaskochherde und viele solcher modernen
Bequemlichkeiten. Sie mußten noch in Wind und Wetter das Wasser vom
Brunnen holen und auf den offenen roten Ziegelherden kochen, die ihren
Ruß oft nicht in den daruͤber schwebenden Rauchfang, sondern in der ganzen
Kuͤche herumflattern ließen. Damals wurde noch in vielen Haͤusern ge—
schlachtet, Wurst, Licht und Seife gemacht, ja sogar gesponnen und Haus—
waͤsche genaͤht. Vor allem wurde fast uͤberall selbst gewaschen. Solche „große
Waͤsche“ war kein Spaß fuͤr die Dienstboten.
Von dem, was Glaßbrenner aus dem Dienstbotenleben im Vormaͤrz
mitteilt, moͤge hier noch einiges stehen: „So naht der Mittag. Die Suppe
ist vielleicht versalzen, oder das Fleisch angebrannt, oder die Schuͤssel war
unten schmutzig, als sie auf das am vergangenen Sonntag rein aufgelegte
Tischtuch gestellt wurde: kurz, etwas muß geschehen sein, woruͤber die Wangen