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Die Damen

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

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ihre verschiedenen An⸗ 
lagen zu betaͤtigen. 
Hier koͤnne sie doch 
tausend Sachen an— 
fangen. Aber die 
groͤßte Befriedigung 
habe sie immer wieder, 
wenn sie alle ihre Be— 
ziehungen nutzbar 
machen koͤnne — wenn 
sie fuͤhlen koͤnne: hier 
ist was zu wirken, was 
zu erreichen. Sie muͤsse 
ja leider zuviel tun — 
tausend Sachen, tau—⸗ 
send — aber es mache 
ihr doch herzwarme 
Freude, daß sie in vier 
Jahren schon soviel er— 
reicht habe, wie andere 
in zwanzig Jahren. 
Und sie muͤsse ja auch 
so taͤtig sein. „Was 
ist denn bei so vielen 
Frauen? Wie sind sie 
hart!“ Entruͤstete sich 
doch neulich eine, daß 
eine uneheliche Mutter 
von dem Vaͤter ihres 
Kindes geheiratet 
worden sei. Die haͤtte 
doch zur Strafe keinen 
Mann bekommen sollen!... Ja, so sind unsere Frauen noch! Und gerade 
die huͤbschesten. Die Radikalen? Die haben sich so mißliebig gemacht, daß 
alle ihre Sachen in den Papierkorb fliegen. Aber ich — ich bin keine Frauen⸗ 
cechtlerin. Das wissen alle von mir. Alle sagen das. Und darum kann ich 
mit allen Sachen kommen. Ach — es istso schoͤn, so verjuͤngend, wenn man 
so vermitteln kann — zwischen der Wissenschaft und zwischen denen, die das 
Erfundene und Erdachte nun nutzbar machen sollen fuͤr die leidende 
Menschheit!“
	        
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