212
onen, hoͤrt den Verhandlungen im Plenum zu — besonders, wenn ihre
Petitionen besprochen werden — kontrolliert Wohltaͤtigkeitsanstalten,
zu deren Vorstand sie gehoͤrt, laͤuft bald in dies, bald in jenes
Ministerium um zu hoͤren, welche von den von ihr vorbereiteten Aktionen
Aussicht auf Erfolg haben und das noͤtige Verstaͤndnis finden, nimmt an
allen denkbaren gesellschaftlichen Ereignissen von Bedeutung teil, bald am
Gartenfest im Reichskanzlerpalais, bald am Jubilaͤum oder an der Toten⸗
feier einer literari—
schen Groͤße, an der
Eroͤffnung von Aus—⸗
stellungen und von
Modesalons, besucht
Wohltaͤtigkeitsfeste
und arrangiert auch
selbst welche, ver—
sammelt einen be—
deutenden Teil der
geistigen Elite Ber—⸗
lins, um irgend—
einen Gast von
Rang, der in der
Reichshauptstadt
Vortraͤge haͤlt, zu
feiern — durch ein
gutes Essen an
blumengeschmuͤckten
Tischen, durch huͤb⸗
sche, gut gekleidete
Damen mit all der
Waͤrme, die ein sol⸗
ches geselliges Bei⸗
sammensein auf alle
Beteiligten aus—
strahlt — und hat
immer noch Zeit,
sich fuͤr das persoͤn⸗
liche Schicksal eines
Einzelnen, einer
Ungluͤcklichen oder
eines Zusammen—
Rosa Bertens als Klytämnestra.