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Die Damen

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

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onen, hoͤrt den Verhandlungen im Plenum zu — besonders, wenn ihre 
Petitionen besprochen werden — kontrolliert Wohltaͤtigkeitsanstalten, 
zu deren Vorstand sie gehoͤrt, laͤuft bald in dies, bald in jenes 
Ministerium um zu hoͤren, welche von den von ihr vorbereiteten Aktionen 
Aussicht auf Erfolg haben und das noͤtige Verstaͤndnis finden, nimmt an 
allen denkbaren gesellschaftlichen Ereignissen von Bedeutung teil, bald am 
Gartenfest im Reichskanzlerpalais, bald am Jubilaͤum oder an der Toten⸗ 
feier einer literari— 
schen Groͤße, an der 
Eroͤffnung von Aus—⸗ 
stellungen und von 
Modesalons, besucht 
Wohltaͤtigkeitsfeste 
und arrangiert auch 
selbst welche, ver— 
sammelt einen be— 
deutenden Teil der 
geistigen Elite Ber—⸗ 
lins, um irgend— 
einen Gast von 
Rang, der in der 
Reichshauptstadt 
Vortraͤge haͤlt, zu 
feiern — durch ein 
gutes Essen an 
blumengeschmuͤckten 
Tischen, durch huͤb⸗ 
sche, gut gekleidete 
Damen mit all der 
Waͤrme, die ein sol⸗ 
ches geselliges Bei⸗ 
sammensein auf alle 
Beteiligten aus— 
strahlt — und hat 
immer noch Zeit, 
sich fuͤr das persoͤn⸗ 
liche Schicksal eines 
Einzelnen, einer 
Ungluͤcklichen oder 
eines Zusammen— 
Rosa Bertens als Klytämnestra.
	        
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