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Die Damen

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

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Damen zu zaͤhlen ist. Sie ist die am meisten bewunderte und genannte der 
Berliner Juͤdinnen. Ihre Wirkung war von solcher anhaltenden Intensivitaͤt 
und uͤberragenden Bedeutung, daß neben ihr die Schoͤnheit der andern 
oerblaßt, der andern, neben denen sie eine unscheinbare kleine Person war.. 
Rahel wurde im Fruͤhling 1771 als Tochter des geschaͤftstuͤchtigen 
Kaufmanns Levin Markus geboren, und zwar im Mittelpunkt von Berlin, 
im Eckhause Vater 
der Span— herrschte un— 
dauer- und erbittlich als 
Koͤnigstraße. Herr im 
Ihr Vater Hause. Vor 
war nicht seinem Jaͤh— 
weniger ein zorn und sei— 
despotischer nen despoti⸗ 
Familien⸗ schen Ein— 
vater wie faͤllen zitter— 
andere juͤdi— ten alle Fa— 
sche Haus— milienmit⸗ 
herren, die glieder. Am 
unbedingte meisten 
Unterwer— hatte seine 
fung der Frau unter 
Kinder und seiner Un— 
Frauen botmaͤßig⸗ 
unter ihren keitzu leiden. 
Willen for— Die gedruͤck— 
derten und te Frau war 
die ihre eine guͤtige 
Oberhoheit Mutter und 
oft miß— tuͤchtige 
brauchten. — Haushaͤlte— 
Auch Rahels rin und 
wußte auch den geistigen Beduͤrfnissen Verstaͤndnis entgegenzubringen. Trotz— 
dem hatte Rahel im Elternhaus viel zu leiden. Von ungewoͤhnlich koͤrperlicher 
Zartheit und großer nervoͤser Reizbarkeit, ward sie bei den geringsten Anlaͤssen 
in innere Erregung versetzt. Und bei ihrer koͤrperlichen Schwaͤche wurde 
sie von der sprunghaften und widerspruchsvollen Erziehungsart des elterlichen 
Hauses oft tief erschuͤttert. Bald durften sie und ihre Schwester treiben und 
tun, was sie wollten, bald kam der Vater mit tyrannischen Forderungen. 
Und Rahel hatte es besonders schwer. Sie war der Liebling ihres Vaters, 
Rahel
	        
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