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Kleinbürgertum und Proletariat

Full text: Sittengeschichte Berlins / Ostwald, Hans (Public Domain)

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Nach dem Schlusse des Stuͤcks sprach sie mit tiefer Bewegung folgende 
Verse: 
Nicht nur mit aller Welt, Nein! Mit mir selbst entzweit 
Verließ ich Euch, erhabne Goͤnner 
Und seufzte in der Einsamkeit 
Euch Lebewohl! — Der Herzenskenner 
Sey Zeuge! — Heil mir, Eure Huld 
Und Großmut ruft mich wieder 
Ins vaͤterliche Haus zuruͤck, 
Woraus ein trauriges Geschick 
Mich reisen hieß — von Euch, von Vater und von Bruͤder! 
Zu voll ist meine Brust, die Freude macht mich stumm! 
— 
Die Worte machten auf das Auditorium durch die herzliche Ausdrucks— 
form der beliebten Kuͤnstlerin tiefen Eindruck. Da ihre Kunst noch— 
mals mit ihrem Übertritt ins komische Fach in einer neuen, ungeahnten 
Weise wuchs und sie zum Vorbilde aller beruͤhmten „komischen Alten“ in 
Berlin gemacht hat, so ist sie eine fuͤr die Theatergeschichte Berlins unver— 
gaͤngliche Buͤhnengroͤße geblieben. 
Doͤbbelins Tochter scheint nicht die einzige der Theaterdamen gewesen 
zu sein, deren Privatleben Stoff zu interessanter Unterhaltung bot. Als 
naͤmlich im Jahre 
1786 die Doͤbbe— 
linsche Truppe 
ans neuerrichtete 
Nationaltheater 
uͤberging er⸗ 
nahnte der Di— 
rektor die Mit— 
zlieder zu ehren— 
haftem Wandel. 
In seiner eige— 
nenFamilie ereig— 
nete sich bald 
darauf ein Fall, 
der herzhaft be— 
sprochen und be— 
klatscht wurde. 
Die von ihrem 
Manngeschiedene
	        
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