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III.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

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Und man sprach und erwog und disputierte, 
bis Lassalle an das Glas schlug. 
„Liebe Gäste,“ sagte er, „ich danke Herrn Ge- 
heimrat Boeckh zunächst für die Worte der Weis- 
heit, die er gesprochen, und für die freundliche An- 
erkennung, die er meinem Werke gezollt hat. Herr 
Geheimrat Boeckh hat von den ewigen Ideen der 
Menschheit gesprochen. Gestatten Sie, daß ich Ihre 
Aufmerksamkeit auf zwei dieser ewigen Ideen des 
deutschen Volkes hinlenke: 'auf die politische Frei- 
heit und die Einigkeit Deutschlands, 
Meine Herren, das sind unsere ewigen Ideen. 
Sie sind im tiefsten Grunde Ihres Herzens alle libe- 
rale Männer, die Sie an diesem Tische sitzen. Und 
ich meine, wo solche Männer sich versammeln, 
sollte von der Freiheit und Einigkeit Deutschlands 
die Rede sein. Meine Herren, ich bin kein unbe- 
dachter Schwärmer. Was’ ich hier sage, habe ich 
lange in mir herumgetragen. Ich weiß, Familien- 
feste und freier Wille der Regierung werden uns 
die Freiheit niemals geben. Freiheit gibt sich ein 
Volk nur allein. Meine Herren —*“ er richtete sich 
hoch auf, und jetzt sprach er stark und fest, ohne mit 
der Zunge anzustoßen, während seine im Gespräch 
hohe und dünne Stimme sonor wurde und ehern 
durchdringend — „48 ist keine Warnung und kein 
Ende. : Nein, nein, wenn Sie auch skeptisch lächeln, 
mein lieber Foerster. Ich sage Ihnen, es gibt noch 
einen neuen grimmen Kampf, ehe wir freie Männer 
und Bürger eines Deutschland sein werden.“ Sein 
Auge blickte in prophetischem Glanz ins Weite. 
„Der Kampf wird kommen, und siegreich wird er 
sein. Nur durch Blut wird die Freiheit errungen 
und ein Deutschland gekittet werden, glauben Sie
	        
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