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III.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

39 — 
„Hm,“ summte Dohm, „etwas Gutes kann es 
also nicht sein, denn das Gute liegt ja nah.“ 
„Psch, psch,“ rief erwartungserregt der Chorus. 
„Wir wollen uns berauschen, meine Herren. 
Unser Freund Heinrich Brugsch, der berühmte 
Archäologe, der leider ebenso wie unser allverehrter 
Herr Geheimrat Varnhagen von Ense heute am Er- 
scheinen in unserer Mitte verhindert ist, hat uns das 
Mittel aus dem fernen Orient verschafft.“ 
„Doch nicht etwa eine Odaliske oder Bajadere |“ 
rief Pietsch mit lüstern funkelnden Augen. 
Alles lachte, und Korff neckte: „Unser lieber 
Pietsch schwelgt schon auf dem west-östlichen 
Divan.“ 
Und prompt zitierte Foerster vor sich hin: 
„Und zu des Lagers vergnüglicher Feier 
Bereiten den dunklen behaglichen Schleier 
Die nächtlichen Stunden das schöne Gespinst. 
„Nein,“ fuhr Lassalle fort, schalkumwittert, „es 
ist zwar eine Art Götterrausch, den ich Ihnen be 
reiten will. Sie sollen hinaufgeführt werden über 
die Schranken Ihres Lebens. Aber, mein lieber 
Pietsch, den Gott und die Bajadere wollen wir hier 
doch lieber nicht als lebendes Bild stellen.“ 
„Spanne uns nicht auf die Folter,“ flüsterte 
Prietzel ganz erregt. In allen Augen glitzerte die 
Neugier. 
„Brugsch hat mir aus Persien —‘“ Wieder 
machte Lassalle eine wohlberechnete Kunstpause. 
Es DBereitete ihm ein satanisches Vergnügen, die 
Geduld der Gäste auf das Prokrustesbett zu 
schnallen.
	        
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