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XVII.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

—. 354 
„Da liegt Marks drin,‘ wischte er sich befrie- 
digt über die Lippen. „Donnerwetter ja, da liegt 
Marks drin I‘ 
„Das ist mit Eisen geschrieben!‘ lobte Loewe 
und stand auf. 
„Gute Nacht, denn,‘ sagte er sorgenvoll, „auf 
bessere Zeiten!“ 
Kaum war er aus der Tür, da stand Hedwig 
vor dem Spiegel. 
„Wo willst du denn jetzt noch hin?“ fuhr der 
Vater sie an. „Gleich halb zehne ist’s.‘“ 
„Zu Elli, natürlich,‘ versetzte sie harmlos ge- 
lassen. „Ich spring’ noch auf’n Augenblick zu ihr 
herum. Jetzt kann ich doch noch nicht schlafen. Das 
Lied macht einen ordentlich heiß. Ich hab’ ihr auch 
versprochen, es ihr noch heute abend zu bringen.‘ 
„Daß du aber bald wiederkommst,‘“ gab der 
Vater gutmütig nach, „Um sechse mußt du aus den 
Federn.‘ 
„Ja, ja,“ lachte sie, sagte gute Nacht und war 
draußen. Rasch eilte sie durch den Feldweg zum 
Kanal: 
Sie durfte jetzt nie vor halb zehn zu ihm kom- 
men, er arbeitete in dieser Zeit über alle menschliche 
Kraft. Betrieb wieder allein die ganze Kleinarbeit 
des Werbens für den Verein, schrieb ein großes 
ökonomisches Werk gegen Schulze - Delitzschens 
„Kapitel zu einem deutschen Arbeiterkatechismus‘“, 
arbeitete seine Verteidigungsreden aus in dem Hoch- 
verratsprozeß, der wegen der Ansprache an die 
Arbeiter Berlins gegen ihn schwebte, und in den 
Strafprozessen, die ihm zwei Agitationsreden wegen 
Aufreizung zum Klassenhaß eingebracht hatten, und 
schlug sich in nimmermüden Eingaben, Beschwerde-
	        
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